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Ist deiner Meinung nach der Mensch 'das Maß aller Dinge', wie Protagoras es ausdrückte (s.D.) ?
Er prägte den berühmten Satz:
Der Mensch ist das Maß aller Dinge, der Seienden, dass sie sind, und der Nichtseienden, dass sie nicht sind (auch bekannt als Homo-Mensura-Satz).
18 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Das klingt im ersten Moment ziemlich arrogant, aber wenn man weiterliest folgen zwei Aussagen, die sehr rätselhaft erscheinen. Eigentlich fast banal, denn Dinge die sind, sind - und Dinge, die nicht sind, sind eben nicht. Gerade dafür soll der Mensch das "Maß" sein? Wie soll man das aus heutiger Sicht verstehen?
Dazu könnte man anführen, dass Protagoras zu den "Supersophisten" gehört hat (Philosophen, die wie Superstars auftraten, die Rethorik bis in die Haarspitzen beherrschten und von ihren Zuhörern Geld kassierten. Er ist beihnahe 100 Jahre alt geworden und hatte demzufolge viel Zeit, diese (zum Teil provokativen) Aussagen bis ins Detail auszufeilen. Ob er in hohem Alter nur noch spitzfindig oder bereits ein wenig senil war, läßt sich heute nicht mehr feststellen.
Es ist überliefert, dass dieser Satz eigentlich gegen die Allmacht der Götter und die aufkeimende Macht der Priesterschaft gedacht war. So gesehen, kann man die Aussage gut interpretieren und versteht die subtile Provokation und Kritik an den beginnenden Auswüchsen der Religion. Vielleicht wollte Protagoras damit sagen: Mensch, halte dich an das was du siehst und halte dich fern von Dingen (Götterwelt) die du nicht siehst. Es könnte sein, dass sie garnicht existiert.
Quelle(n): Bertrand Russel: Philosophie des Abendlandes - JocolibriLv 7vor 1 Jahrzehnt
Mir erscheint das Rezitieren von Meinungen und Niederschriften oft sehr eingeschränkt.
Besonders dann, wenn der Verfasser nicht mehr klärend auftreten kann und der Ausspruch über Jahrtausende und verschiedene Übersetzungen hinweg derart verformt und aus dem Zusammenhang gerissen ist.
Dieser Satz:
im Dialog um das bessere Verständnis, natürlich auf Menschen bezogen, denn denen will man damit ja etwas klar machen, konzentriert sich auf das menschliche Gegenüber und spricht diesen direkt an, mit der Chance, das sich ein größerer Erfolg einstellt.
Da in vielen Glaubensrichtungen der Mensch als Krone der Schöpfung überhöht wird um im Sein mehr zu gelten ist grundsätzlich natürlich, aber auch irreführend.
Dies wird besonders bei dem Satz "liebe Gott und deinen Nächsten WIE DICH SELBST" deutlich.
Erst wenn ein Wesen sich Selbst annehmen, erkennen und lieben kann, wird diese Liebe so auf andere überfließen, das dieses Annehmen, Erkennen und Lieben nicht als Vorleistung, Last und Beschuldigung wirkt, sondern als belebender Ansporn dies auch so zu empfinden, genießen und tun.
Aus dem Zusammenhang gerissen wirkt der Satz ignorant und unvollständig.
So platt reizt er zum berechtigten Widerspruch, ähnlich wie der Satz "alle Alten sind dement".
Übertragen wir dies doch praktisch auf die heutige Zeit.
A sagt was, B hört es und gibt es an C weiter - daraus ergibt sich das erstaunliche Phänomen der "stillen Post" und deren verändernde Wirkung.
Dies als Kinderspiel wirkt ja noch lustig und im Ansatz lehrreich.
Im Alltag beginnt damit Streit und Krieg.
Die lehrreiche Weiterentwicklung dieses Ablaufes mit klärenden Aussichten würde schriftlich ablaufen.
A schreibt etwas, B liest es einmal durch und schreibt dann seine Interpretation des Gelesenen auf und gibt sie an C weiter. C verfährt genau so und gibt dies an D weiter.
In einer Klasse, wo dies probiert wird, sollten diese weiter gereichten Infoblätter eingesammelt werden und von einem Außenstehenden analysiert werden.
Das Ergebnis und die Erkenntnis daraus wäre dann in Einzelgesprächen mit dem jeweiligen Schüler zu hinterfragen und mit dessen Zustimmung (wenn diese erfolgt) in die anschließenden Besprechung vor der gesamten Klasse von dem betreffenden Schüler oder dem Außenstehenden einzubringen.
Dies würde bei einem entsprechend emotional besetzten Thema tiefgehende Erkenntnis und Verständnis für alle Beteiligten bringen und den wichtigen Prozeß des verantwortungsbewußten Erwachsenwerdens beachtlich fördern.
Zur Erklärung:
Das schriftliche Weitergeben macht belegbar deutlich, wo Veränderungen in der Grundaussage statt fanden. Diese sind persönlich begründet. Daher die Einzelgespräche dort, wo gravierende Veränderungen deutlich wurden. Diese gilt es in der Ursache zu klären, indem der Ablauf des Mißverständnis, der Fehlinterpretation und der irreführenden Wertung analysieren wird, ohne selbst erneut eine weitere Wertung hinzuzufügen. Denn aus Sicht des Schreibers ist das Wiedergegebene weder ein Mißverständnis, noch eine Fehlinterpretation und schon gar nicht eine irreführende Wertung, denn diese Sichtweise wurde ihm aufgrund seiner Erlebnisse beigebracht und wenn etwas übersehen wurde, so kann man davon ausgehen, das dies nicht nur bei der Einzelperson so ist, sondern auch familiär weitgehend ähnlich praktiziert wird, denn sonst gäbe es dort ständig Streit.
Wird also die persönliche Wahrnehmung wertgeschätzt und die Grundlagen hierfür offengelegt ist das ein gewichtiger Teil der Selbst Erfahrung und braucht das Recht auf Selbst Bestimmung.
Daher Weitergabe mit persönlichem Bezug nur durch den Probanten selbst oder mit dessen Einverständnis.
Steht dann so ein Schüler vor der Klasse und kann seine persönliche Sicht mit offenlegender Begründung mitteilen wirkt das auf die Anderen ermutigen, ihre SAichtweise ebenfalls zu überdenken und mitzuteilen.
Danach werden es Vorurteile schwer haben, diesen Schülern abermals den Blick zu vernebeln.
@buma vorsicht mit Verunglimpfung ! Der kleine Wicht ist göttlich und in seiner Substanz ein wichtiger Teil des Ganzen, sonst würde er durch sich "Selbst"
das Maß aller Dinge nicht erkennen, fühlen und verändern können.
LG Jo
- ninin1922Lv 7vor 1 Jahrzehnt
solche unfertigen gummi kopiersaetze sprechen mich nicht an -- speziell von staren dichtern und denkern
als mensch stehen wir in erster linie das maas unseres ego denkens in den vordergrund -- danach kommen die fantasien in mengen der seienden
- MausiLv 4vor 1 Jahrzehnt
Mir kommt in der Aussage die Tierwelt und überhaupt die Natur zu kurz. Ich denke nicht, dass Tiere nur eine Existensberechtigung haben weil der Mensch sie braucht. Dennoch wäre es heute schon ein Meilenstein wenn man sich wenigstens auf diese These einigen könnte. Heute haben wir ein goldenes Kalb namens Geld geschaffen um das alle Nationen herumtanzen. Das Maß aller Dinge ist keineswegs mehr der Mensch sondern die Wirtschaftskraft eines Landes. Eine Politik, die die Lebensbedingungen für einen Teil der Menschheit immer schlechter macht um ein ständiges Wachstum zu produzieren, von dem nur das Kapital und die es besitzen profitiert, sieht kaum mehr den Mensch als Maß aller Dinge. Was für den Menschen gilt, kann für die Wirtschaft nicht falsch sein. Irgendwann ist ein Punkt erreicht, bei dem das Wachstum aufhört und dafür die geistige Entwicklung weiter vorangetrieben wird. Bei all dem Wachstumswahn vergessen wir darüber nachzudenken, wie das bereits erreichte genutzt werden könnte um Hunger und Armut weltweit zu beenden. Der Stand der Technik könnte nicht nur das ermöglichen, er könnte auch zu einem friedlichen Miteinander aller Menschen beitragen.
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- vor 1 Jahrzehnt
Ja.
Zumindest wenn man diesen Satz in seinem Zusammenhang sieht.
Protagoras ging es nicht um die Abgrenzung gegenüber den Tieren, sondern gegenüber den damaligen Religionen. Kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrheit meiner Vorantworter der Ansicht ist, dass Zeus das Maß aller Dinge ist.
Hinzu kommt, dass der Mensch 'das Maß aller Dinge' im Sinne eines Maßstabes ist, da jedes Subjekt, dass Deine Frage liest, unwillkürlich menschliche Maßstäbe und Denkweisen anwendet (vielleicht erinnerst Du Dich an Th. Nagels Fledermaus).
Nein.
Zumindest wenn man diesen Satz aus dem Zusammenhang reißt. Dann wären je nach Ethik auch andere Tiere, Pflanzen und sogar Steine zu berücksichtigen. Und zumindest bei komplexeren Tierarten dürfte diese Satz nicht unumstritten sein.
Aber das ist m. E: irrelevant: Aus dem Zusammenhang gerissene Sätze können für jeden Scheiß missbraucht werden. Dann gehen alle Zustimmungen und Ablehnungen ins Leere, sie verfehlen die eigentliche Aussage.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
in relation zum alter unseres planeten und seiner geschichte ist die epoche in der es menschen gibt doch unglaublich kurz (bisher und wenn wir so weiter machen wird die auch nicht sehr lang).
wenn man dann noch in betracht zieht wie unendlich groß das universum ist, dann würde ich das ziemlich überheblich finden den menschen als etwas besonderes zu betrachten.
da das universium unendlich groß ist, muss es irgendwo anders auch intelligentes leben und vermutlich sogar inteligenteres leben als hier geben.
es wäre doch ziemlich anmaßend zu glauben das wir die höchstentwickelten lebewesen sind die existieren.
im vergleich zu der zeit die das universum an sich und unser planet im besonderen existiert macht die geschichte der menschheit doch nur einen bruchteil aus, bruchteile einer sekunde wenn man die verstrichene zeit seid dem urknall als 24 stunden tag betrachtet.
wieso also sollten wir "das maß aller dinge" sein?
- ColtLv 4vor 1 Jahrzehnt
Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge sondern im Gegenteil die schlimmste Daseinsform, die es überhaupt auf diesem Planeten gibt, denn nur er hat es drauf, sich selber seine Lebensgrundlagen und vor allem die der restlichen Flora und Fauna zu zerstören, und das auch noch ohne den geringsten Selbstzweifel an seiner göttlichen Unfehlbarkeit (man nennt es auch Marktwirtschaft bzw. Globalisierung).
- vor 1 Jahrzehnt
der mensch
das maß aller dinge
im ganzen er nur ist
ein kleiner wicht
denn wäre es hier so der fall
dann wäre auch für alle hier
das leben doch wohl lebenswehrt
jedoch einzeln er erkennt
nicht nur wenn er denkt
durch sich selbst
das maß der dinge
- lucertola 2Lv 6vor 1 Jahrzehnt
Ich denke, es muss wohl wahr sein. Denn, wer außer dem Menschen, hätte ein Interesse daran,
allen Dingen ein Maß zuzuordnen, bzw. die Dinge zu bemessen.