Radhakrishnan schrieb mal: "Es gibt keine Hölle, denn das bedeutet, dass es einen Ort gibt, wo Gott nicht ist, und dass es Sünden gibt, die größer sind als seine Liebe. Wenn die unendliche Liebe Gottes kein Mythos ist, dann ist die Erlösung aller eine Gewissheit."
--Und der Ur-Christliche Kirchenlehrer Origenes war sogar der Ansicht, dass zum Schluss auch die Dämonen und der Teufel selbst erlöst werden (der aktuelle Papst hat sich in seinen eschatologischen Betrachtungen übrigens wiederholt auf ihn bezogen).
Erlösung für ALLE, egal an was man glaubt, weil Gott uns unterschiedslos liebt?
Was würdet ihr Radhakrishnan entgegnen?
Anonym2008-07-04T09:43:09Z
Beste Antwort
entgegnen kann ich ihm, auch die höllischen Wesen können ohne die Kraft Gottes nicht sein, sondern müssen ebendarum, wenn auch leidend fortbestehen, folglich muß Gott, der die Kraft ist, in Seiner Kraft auch dort sein..
Es stimmt, es gibt keine Sünde, die Gott nicht vergeben kann, jedoch immer nur >nach dem Willen des Geschöpfes und die Vergebung kann nicht gewährt werden, ruft es Ihn nicht darum an. Denn weil das Geschöpf alle Liebe Gottes einst im freien Willen zurückgewiesen hat, wird Gott ihm niemals das Heil der Erlösung aufzwingen in der Tat. Gott bietet dem lieblosen von Ihm abgewandten Wesen wohl ewiglich die Hand, aber es kann im verkehrten Willen auch noch Ewigkeiten verharren im Widerstand.
Auch Origenes steht nicht verkehrt, selbst wenn es bis zu diesem Punkt der Umkehr des >verlorenen Sohnes Satan noch Ewigkeiten mal Ewigkeiten währt. Denn erst wenn er völlig ohne Anhang und also gänzlich mittellos ist, wird er seine Abhängigkeit von Gott erkennen, er wird Kraft von Ihm begehren und reumütig heimkehren.
Anderenfalls wäre Gottes Sieg niemals ein vollendeter und seine Weisheit höchst unvollkommen zu nennen, ja, eine blanke Stümperei. Doch nach unzähligen Erlösungsperioden und Neuschöpfungen.. am Ende.. wird es nur noch *ein* Reich der Liebe und des Lichtes geben und Alles wird frei, weil alles, was Gott einst als Kraft ausstrahlte auch unweigerlich einmal zu Ihm zurückkehren muß.
Eine größte Rolle, wenn auch nur für die Seele oder den Menschen , spielt die Zeit, die er im Widerstand gegen Gottes Liebe verschwendet, weil er licht- und kraftlos endlos leiden muß in der Gottferne. Aber für Gott gibt es keine Zeit, sondern Er sieht alles vollendet.
Radhakrishnan war kein klassischer Hindu. Er gehörte zu den neuhinduistischen Bewegungen, die sich meist auf ein Miteinander von Hindu-Überlieferung und christlichem Glauben stützt. Der Hinduismus kennt keine Hölle, sondern nur endlose Wiederverkörperungen. Der Neuhinduismus identifiziert Brahma (ehemals höchster Gott des indischen Pantheon) weitgehend mit dem einen Gott der abrahamitischen Religionen. Wahrscheinlich hat Radhakrishnan für seine Gedanken Anleihe bei Origenes (184-254 nC) genommen, dem geheimen Kirchenvater der Orthodoxie (Ostkirche). Orthodoxe Christen glauben faktisch an die Allversöhnung (apokatastasis panton), aber nicht im Sinne eines juristischen oder scholastischen Denkens (das ihnen ganz fremd ist), sondern drücken ihre Hoffnung auf das "große Erbarmen Gottes" in Gebet und lturgischem Lobpreis aus.
Du glaubst doch nicht, dass Gott in Betracht nimmt, ob du katholisch, evangelisch, Muslim, Jude,Buddhist oder sonst was bist. Er betrachten dein Leben, warst du tolerant, hast du deinen nächsten geliebt, hast du geholfen wenn jemand in Not war, das sind die wichtigen Fragen.