Warum haben Fahrräder eigentlich immernoch diese urtümlichen Kettenwerfer-Schaltungen?
Gibt es da nichts besseres? oder ist das zu teuer? Eine stufenlose Schaltung müßte doch möglich sein? Ohne Kette und ohne zwei Ganghebel?
2008-06-30T04:59:40Z
@ kolja - ja, aber nicht 21 Gang und immer noch mit Kette.
gummibärchen2008-06-30T11:27:42Z
Beste Antwort
Die Kettenschaltungen sind sehr leicht, preiswert und robust.
Das Problem bei Nabenschaltungen ist, dass die Kräfte in der Nabe über sehr kleine Radien (meist Planetengetriebe http://de.wikipedia.org/wiki/Planetengetriebe ) in den Zahnrädern geführt werden.
Wenn ein Alltagsradfahrer unterwegs ist, geht das noch klar, bei etwas kräftigeren Menschen oder Rennradfahrern bekommt da ein Zahnrad schnell mal Karies. Der Grund: Die Kraft am Reifen wird ja über die Minizahnräder in der Nabe übersetzt. Und bei der Anwendung des Hebellgesetzes sieht man schnell, dass da irre Kräfte auftreten.
Dann ist es sehr teuer die Schaltung zu reparieren.
Kurz: Die Kettenschaltung ist nach heutiger Lage kaum zu ersetzen, die Alternativen sind Exoten oder für den Heavy Duty Betrieb kaum zu brauchen.
Die urtümlichen Kettenschaltungen wurden von den Japanern (Shimano) bei Einführung des Mountainbikes so perfektioniert, dass ein Nachstellen, bei einem normalen Gebrauch, immer seltener erforderlich wurde. Kurze Zeit später zogen die Italiener (Campagnolo) nach. Ohne diese Perfektionierung an Material (Alu-Speziallegierungen und bessere Ketten, gehärtete Zahnräder) und Technik (speziell bearbeitete, gehärtete Zahnräder, Schnellschalthebel und Umwerfer) hätte das Mountainbike keinen solchen Boom erfahren. Die teuersten Schaltungen lassen sich heute unter Volllast schalten und das geht mit einer Präzision und Geschwindigkeit vor sie, wie sie früher undenkbar war. Kein Kettenrasseln mehr wie bei den Urtümlichen, sondern ein leichtes Klicken uns schon ist der Gang gewechselt. Mit dieser Verbesserung kam auch der Trend, immer leichtere Rahmen zu bauen. Zunächst erreichte man das mit speziellen Rohrqualitäten aus Stahl. Diese wurden auf der einen Seite von neuen Aluminium Qualitäten, die preiswerter waren und auf der anderen Seite von Carbon, was extrem teuerer ist, aber eben noch leichter, abgelöst. Eine brauchbare stufenlose, mechanische Schaltung ist bis heute nicht auf dem Markt. Die Firma Fichtel und Sachs hatte schon früh eine Dreigangnabe herausgebracht, Stormy Archer, ein britischer Hersteller, brachte dann zunächst eine Viergang- und ein Fünfgangnabe heraus. Heute sind 7-Gang Nabenschaltungen allgemein von fast jedem Hersteller machbar. Die amerikanische Firma SRAM bietet eine 9-Gang an, und die Deutsche Firma Rohloff baut sogar ein 14-Gang an. Die Tretlagerschaltungen, Adler baute schon 1940 eine 3-Gang, erlebte eine kurze Renaissance, konnten sich aber nicht durchsetzen. Diese technisch sehr aufwändig gebauten aber leider auch sehr schweren Nabenschaltungen sind im Alltagsgebrauch wartungsfreier, als Kettenschaltungen und finden im Rennsport, wo jedes Gramm zählt, keine Verwendung. Nur in der Downhill Disziplin bei den Mountainbikern, wo Gewicht weniger gefragt ist, finden wir heute Nabenschaltungen. Nabenschaltungen sind wegen ihrer aufwändigen Technik nicht ganz billig, aber leider weniger effektiv als eine gute Kettenschaltung, die heute schon mit bis zu 30 Gängen unglaublich variabel arbeitet.
hi, Conrad Wie hier schon oft geschrieben gibt und gab es viele Techniken des Antriebes beim Rad. Die wenigsten kamen von den groÃen Herstellern. Viele kleine Entwickler, Bastler, usw haben Techniken herausgebracht, die ganz schnell bei den groÃen Herstellern in der Schublade verschwinden. Warum soll ich eine neue Technik herausbringen, mit viel Entwicklungskosten, wenn der Käufer meine alte, günstig in der Herstellung, abnimmt? Das zieht sich durch viele Sparten. Kohle machen, das zählt!
Na sicher gibt es auch andere Schaltungsarten. Es kommt darauf an was du möchtest und wo / wie du dich mit dein Rad bewegen möchtest. Zum einem gibt es die KETTENSCHALTUNG. Aktuell von 3x 7 --3x10 ! Gänge wobei diese sich beim MTB bis zum Rennrad vorfinden. Diese werden in verschieden Qualitätsstandards hergestellt werden, Die drei gröÃten Hersteller sind Shimano (Japan), Sram(USA) (ehemals Fichtel&Sachs) und Campaniolo (Italien und fast nur im Race Segment). Vorteil dieser Schaltung ist das geringer Gewicht ( Abhängig von der Qualität) schnelle Gangwechsel und eine entsprechend feine Abstufung für alle !! Gegebenheiten ob Flachland oder Gebirge. Zudem kann man unterschiedliche Abstufungen der Gänge wählen. Nachteil Gangwechsel nur im Fahrbetrieb möglich. Oft werden auch unterschiedlich Qualitäten (Kette, Kassette, Kettenblätter ) kombiniert, Preisfrage = Mogelpackung der Fahrradproduzenten. Eine Kettenschaltung hat immer einen Freilauf, d.h.. es gibt keine! Rücktrittbremse. Eine Kettenschaltung, benötigt relativ viel Pflege und etwas Technisches Verständnis. (wann und wie zu schalten ist aber auch die Pflege ist aufwendiger) offenes Getriebe! Auch liegen die Folgekosten, für Kette und Ritzel höher, als bei der Nabenschaltung. Zudem es dem Laien nur in der Werkstadt möglich ist. Was dann schnell mal 50-150 !!€ kosten kann,und das alle 1500-2500 km !! Also im Bergigen Umland empfehle ich dennoch, zu einer günstigen Kettenschaltung ( Shimano, mind. Alivio, besser Deore und höher)
Nun um deine Frage zu beantworten, JA es gibt Alternativen, es ist die NABENSCHALTUNG, auch hier gibt es zwei groÃe Hersteller und ein Edelproduzent (Fa. Rohloff /Kassel mindestens 800€ nur für die Schaltung !!). Nabenschaltungen gibt es Aktuell von Dreigang, Fünfgang, Siebengang, Achtgang und Neungang, Ausnahme Rohloff mit 14 Gänge. Nabenschaltungen gibt es mit Freilauf (7,8,9-und Rohloff 14Gangnabe)oder mit Rücktrittbremse (3,5,7,8,9 -Gangnabe) Im groÃen und ganzen ist die Qualität, auf einem hohen Standart. Die Kosten für die jeweilige Nabenschaltung Ist Weltweit fast gleich !!! Die Abstufung der Gänge sind IMMER gleich, jeder Hersteller für sich, und nur durch Wechsel des Ritzel (hinten) oder Kettenblatt (vorne), erhält man eine andere Entfaltung. Nachteil zur Kettenschaltung ist das höhere Gewicht, Vorgegebene Abstufung der Entfaltung, Ausnahme ist hier die Rohloffnabe mit einer gleichmässigen Abstufung. Vorteil ist bei allen das der Pflegeaufwand sehr einfach ist, geschlossenes System , Schalten im Stand !! (Berg, Ampel,schnelles Bremsen und wieder anfahren ) was den verschleià sehr reduzieren kann , Folgekosten Kette 6- 13 €, Ritzel 3-7€aber auch hier gibt es ausnahmen, Rohloffketten und Ritzel. Die Nabenschaltung ist ideal im Flachland und Leichter Hügellandschaft (Norddeutsche Teifebene, Flusstäler usw Ausnahme ist hier die Rohloffnabe die auch gut ist für das Hochgebirge gut ist. Wurde mal für dem MTB Wettkampf entwickelt (Super ! das beste beider Schaltungstypen!!!!) rechtfertigt deshalb auch den Preis !!