Warum fällt es einem manchmal so schwer sich zufrieden zu schätzen, auch wenn grundlegende Dinge stimmen?

Gesundheit, Arbeit, Essen, Kontakte...
Ich rede nicht von einer Depression ;-) !
Warum gibt es Tage an denen man all diese Dinge "vergisst" -
Momente, in denen man das was man hat einfach nicht mehr zu schätzen weiss, oder alles in Frage stellt?
Was passiert da mit uns?

Oz2008-06-15T22:43:28Z

Beste Antwort

... weil es immer mehr, hoeher oder weiter geht.
Lernen wir die Dinge nicht erst zu schaetzen, wenn wir von ihrem Verlust bedroht sind? Z.B. die Gesundheit, wenn wir erst richtig schlimm krank sind wuenschen wir uns moeglichst schnell wieder Gesund zu sein, aber sind wir gesund ist es selbstverstaendlich. Es liegt wohl eher daran was Du daraus machst.
Alles in Frage zu stellen ist wohl eher ein Ausdruck von Selbstzweifel. Ist aber auch nicht wirklich Schlimm solange Du die Kurve wieder zurueck bekommst. Ansonsten ist es ein Zustand der Reflexion und die tut manchmal richtig gut.

reGnau2008-06-16T13:41:36Z

Du hast zwar das Grundlegende, aber der Mensch ist normalerweise darauf aus, den Idealzustand zu finden und diesen dann halt eben auszukosten. Ist dieser nicht erreicht, so kann er sich halt nicht zufrieden schätzen.
Ein kleines Beispiel:
Ich habe im vergangenen Jahr einen Job gemacht, den ich gerne machen wollte. Allerdings nicht in dieser Form- Ich habe zwar Pferde gepflegt, aber ich habe in dieser Zeit selten bis gar nicht die Gelegenheit gehabt, zu reiten, obwohl ich ein eigenes Pferd besitze und es sogar dort gestanden hat, wo ich arbeitete.
Ich habe fast ein ganzes Jahr geackert und geschuftet und mich um die Koppeln und das Abmisten und die Zäune und alle möglichen anderen Dinge gekümmert.
Das Endresultat war, dass ich in dem Job, der mir ermöglichte mein Pferd zwar zu behalten immer unzufriedener wurde, weil ich kaum noch die Gelegenheit wahrnehmen konnte, zu reiten.
Nach und nach verlor ich halt auch irgendwann das Interesse daran, den Job zu machen, denn eigentlich möchte ich gerne wirklich richtig gut reiten lernen, aber dieser Job gab mir halt nur die Gelegenheit, mich um Pferdepflege zu kümmern, aber nicht, auch noch den Rest zu lernen.
Das ist der Grund gewesen, warum ich zum guten Schluss dann auch eigentlich frustriert den ganzen Kram hinschmiss, denn ich konnte mir zwar mein Essen kaufen, hatte auch Geld genug für Sprit, Gesund war ich zu dem Zeitpunkt ja auch noch und Kontakte habe ich eigentlich sowieso im Leben eher immer wenige gehabt und naja...
Jedenfalls bekam ich irgendwann solchen Frust, dass ich einfach den ganzen Kram hingeschmissen habe und bin einfach nicht mehr hingegangen.
Geld für Reitstunden hätte ich mir damals auch nicht leisten können, ebenso wie jetzt momentan halt nicht, weil ich ja keinen Job habe.
Also alles irgendwie blöd aber ich werde mir irgendwann mal welche leisten, wenn ich mal wieder einen Job habe.

Lena2008-06-15T23:35:33Z

Wir leben in einer Gesellschaft die sehr viel Leistung von uns verlangt ganz zu schweigen auch von soziale Status. Es herrscht schon von Kindergarten an ein Druck an Markenklamoten, Technik und treuere Spielzeuge. Und im Schulzeit steigt noch mehr. Ich arbeite mit Kinder und deswegen erlaube ich mir diese Beobachtung weiter zu geben, natürlich haben die Kinder keine Schuld daran. Die Eltern loben die Kinder für Sachen die gar nicht wichtig sind (z. B. PC Spiele, Playstation...) ohne zu merken dass an ihre Kinder an Koordination, Gleichgewicht... viel zu weit fehlt. Also mit andere Wörter werden wir so trainiert das Gefühle nicht wichtig sind, das Freude für ein Schmetterling nicht mehr da ist, die Eltern spielen nicht mehr mit ihre Kinder und sagen nur durch Geschenke "ich hab dich lieb" Schade.
So entwickelt sich ein gewisse Materialismus so lernt der Mensch nur an Dinge sich zu freue die fassbar, sehbar sind und andere Sachen rutschen im Hintergrund leider. Manchmal finden manche Menschen wieder zurück meistens wird aber von ein Schicksal ausgelöst sei eine Krankheit oder Verlust...
Jeder spricht von Gefühle aber Gefühle zeigen wird immer noch als Schwäche angesehen man muss immer funktionieren.

Anonym2008-06-15T23:00:16Z

Der Mensch ist von Natur aus für Leistungen programmiert.Wenn wir müde werden, ist uns die Ruhe mehr wert als Gold und Diamanten,aber wenn die Ruhe zu lange dauert, schafft sich das Bewusstsein künstliche Probleme um in Übung zu bleiben.Deshalb, wenn alles bei uns stimmt und wir gar keine Probleme zu haben scheinen, werden wir mit künstliche Probleme konfrontiert, und bei eine Kleinigkeit dass wir Normalpreise übersehen, regen wir uns sehr auf, und es kommt uns das wie der Weltuntergang vor.Das ist die psychologische Erklärung dafür.
Gruß

Anonym2008-06-15T22:44:26Z

Ich glaube das sind Momente, die einfach zum gesund sein dazu gehören, genauso wie das traurig sein oder das glücklich sein . Wäre man immer nur gut gelaunt und zufrieden, würde man nur den ganzen Tag grinsend durch die Gegend laufen wäre das doch nicht normal oder? Ich möchte diese "unzufriedenen" Momente mal als schlechte Laune Tag bezeichnen. Man nörgelt an allem und jedem! Der Körper ist dann nicht ausgeruht, oder auch das schlechte Wetter drückt auf die Psyche. Kann auch sein, dass man einen Misserfolg hatte oder geärgert wurde. Jedenfalls gibt es jede Menge Gründe, die die gute Laune verderben können. Schlimm wäre es eigentlich nur wenn man dauerhaft schlecht gelaunt wäre!

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