Ist es usus unter Katzenbesitzern, einander Narbenstories zu erzaehlen?
So wie alte Seemaenner, die in Spelunken davon erzaehlen, wie sie diese oder jene Narbe bekommen haben?
"Tja, also die hier, die ist von einer Siamkatze, Yokohama, 1956. Und dieser fiese Kratzer hier ist von einer norwegischen Waldkatze, Concord, Massachusetts, 1976..."
Ich koennte uebrigens selbst allerlei solche Geschichten erzaehlen, bin kreuz und quer gezeichnet von Versuchen der Schmusetiere, Traktion zu finden. Waere ich der erste, der daraus Konversationsstuecke macht, oder wird das unter langjaehrigen Katzenbesitzern allgemein beobachtet?
Pimboli2008-06-11T05:49:11Z
Beste Antwort
Na klar! Eine große Bissnarbe am Handballen als ich einem meiner halb wilden Kater eine Klebefalle für Mäuse, die Hinterpfote an den Rücken verklebte, befreite. Eine weitere sichtbare Narbe die mir eine Jungkatze zufügte, die sich in Gitterstäben verfangen hatte. Ich bin übersät mit Biss- und Kratzwunden und jede einzelne Narbe hat eine Geschichte.
Klar, man kann solche Stories auf jeden Fall zu Besten geben, aber auch wirlich nur, wenn das Gegenüber es auch wirklich hören will. Nicht, daß man am Ende noch als Possenreisser da steht.
interessanterweise: ja! wirkliche, echte katzenfreaks erzählen sich solche stories und zeigen ihre trophäen auch. dabei fällt mir auf, dass je "schwerer" die narbe zu sein scheint (nach dem motto: hier ist sie mir quer übers gesicht gegleitet und hat mir nebenbei die augen zerkratzt, daher sind sie jetzt so deformiert), desto beeindruckter das gegenüber, das seinerseits hilfesuchend an seinem körper entlangsieht, um eventuell ähnlich erlebtes noch zu toppen. ich bin ein katzenfreak und spreche aus erfahrung! :o)
ps: da fällt mir ein, dass sich meine persönliche "beste" narbentrophäe an einer recht intimen stelle meines körpers befindet, so dass ich bisher nur bedingt habe punkten können. (anstandshalber)
Ich denke mir mal dass das nur kurzfristige Narben sind, denn bis auf ganz wenige Kratzer sind die später gar nicht mehr zu sehen. Insoweit ist da der Gesprächsstoff doch sehr eingeschränkt.
Wenn man ueber Katzen spricht, kommt man oft vom hundertsten ins tausendste. Einige der Stubentiger, die einen fuer einige Jahre begleitet haben, kann man nie vergessen, auch wenn sie einem keine sichtbaren Narben verpasst haben. Ich kann meinen "Pascha" nicht vergessen, den ich leider in Deutschland lassen musste. Der hat mich nie gekratzt; er hat mich nur mit seiner Pfote gestreichelt.