Arminator
Beste Antwort
Weil es ein einfacher Sündenbock ist, mit dem die jetzigen Erwachsenen nicht zurecht kommen und auch kein Verständnis für haben.
Viel früher waren es die neu aufkommenden Comics, die die Jugend angeblich verrohen und gesellschaftsunfähig machten.
Dann war das Kino für die Jugend schädlich.
Die jetzige Elterngeneration wurde von ihren Eltern vor der Rock und Roll Musik gewarnt.
So hat jede Generation ein Medium, was die "Erwachsenen" nicht verstehen und was als absolute Gefahr für die Jugend angesehen wird.
Nun ist es so, dass die wenigen psychisch labilen Jugendlichen von ihren Eltern in erzieherischer Hinsicht vernachlässigt werden.
Wenn die Eltern sich für ihre Kinder interessieren würden, wüssten sie, dass sie "Killerspiele" (die meistens für Jugendliche unter 18 Jahren nicht freigegeben sind) spielen.
Dass die Jugendlichen dann aber Gewalttätig werden ist nicht Schuld der Spiele, sondern, weil die Eltern sich nicht um das Kind kümmern.
Sie haben dem Jugendlichen nicht erklärt, wie man mit Konflikten umzugehen hat.
So lernen die Kinder also von den Action Filmen im Kino, auf Video oder im Fernsehen, wie man Probleme mit Fäusten, Waffen und Gewalt löst.
Auch Spiele lehren so dem "alleingelassenen" Kind dass Gewalt ein Problemlöser ist.
Daher ist es besonders einfach zu sagen: Spiele haben das Kind so gemacht.
Ich bin als Erwachsener ebenfalls Spieler von "Killerspielen". Habe aber von meinen Eltern niemals Filme oder Spiele bekommen, die nicht für mein Alter bestimmt waren.
Und weil ich früh von meinen Eltern gelernt habe, dass Konflikte nicht allein mit Gewalt zu lösen sind, habe ich auch unbeschadet gewaltsamere Spiele spielen können, die ich mit Freunden getauscht habe.
Es ist aber schwerer nachzuweisen, dass (oder wie) die Eltern bei der Erziehung geschlampt haben, als einfach aufs Spieleregal zu zeigen und zu sagen: "Da sind Killerspiele. Also ist es die Schuld der Killerspiele".
rockedsoulmate
Der Durchschnittsfersehkonsument wird Zeuge von 40 Gewaltverbrechen pro Stunde Primetime im öffentlichen Fersehen. Quelle 1. Wenn man sich mal vorstellt wie dieser Wert sich erhöht, wenn man die discoverychannel wegrechnet und das nur auf so Bombenkulturgüter wie pro7 reduziert... So, Schritt eins. Kind ist mit 10 schon total gewöhnt an visuelle Gewalt. Schritt zwei: selber machen. KOnditionierung funktioniert immer. Quelle 2. Heißt, schießen -> Erfolg -> Belohnung. Allerdings gebe ich recht, dass man diese Spiele auch ohne Tötungswillen als Taktikherausforderung genießen kann, allerdings denke ich, dass man dafür einen gewissen Abstraktionsgrad braucht. Ich hab auch mal Counterstrike gespielt und ich denke, dass man einen derbe erhöhten Adrenalinspiegel nicht leugnen kann. Soooo. Daraus resultiert aber keine Bereitschaft für Amok. Ich denke, dass einem Menschen, der bereits das Bedürfnis hat, die verwirrenden Sozialfrustrationen mit denen Schüler unseres Schulsystems jeden tag zu kämpfen haben, diese Spiele das Gefühl vermitteln den Umgang mit Handfeuerwaffen zu beherrschen und somit potenziell schon geeignet sind den letzten Anschub zur Tat zu geben.
Nichtsdestotrotz haben alle Recht, die die Ablenkungswirkung von den eigentlichen Quellen der Gewalt als Auslöser der Verteufelung dieser Spiele betonen. Ist halt einfacher als z.B. das Schulsystem zu reformieren.
Alles gute
Agabau
Ich glaube nicht, dass die Killerspiele allein dafür verantwortlich sind, aber einen gewissen Anteil daran haben. Durch das Spielen kann die Hemmschwelle gesenkt werden, Realität und virtuelle Welt sich miteinander vermischen und in Stresssituationen zu Kurzschlussreaktionen führen. Es ist auch gut vorstellbar, dass die Spiele eine gewisse Neugier wecken im Hinblick darauf, ob das was ich im Spiel tue auch meiner Handlungsweise in der Realität entspricht. Ein Austesten zwischen den beiden Welten sozusagen. Anderereseits ist auch vorstellbar, dass Spieler sich ganz bewusst davon distanzieren und niemals sich zu Dingen hinreißen lassen würden, die im Spiel vorkommen. Allerdings ist auch wichtig, was in der Realität vorgelebt wird. Vermutlich ist auch hier die Vorbildwirkung wesentlich höher als die der Spiele. Wenn wir unsere Welt betrachten, finden wir ja nicht nur die Spiele gewalttätig, sondern auch Filme sind nicht mehr harmlos wie ein großer Teil davon noch vor 25 Jahren. Die wirklichen Tragödien im Leben spielen sich ja wesentlich unspektakulärer ab als im Film. Die sind aber eben alltäglich und wer will das schon sehen, also werden immer neue immer heftigere Situationen konstruiert und dann im Fernsehen, als wenn das gar nichts dramatisches wäre, auch eben noch eine Werbung dazwischen gesetzt. Damit wird so eine Situation derart banalisiert, dass der Ernst der Lage nicht mehr erkannt wird. Ich glaube, dass diese Dinge, die viel realer wirken und für den Konsumenten nicht steuerbar sind, eine viel stärkere Auswirkung auf das Verhalten von Jugendlichen hat und wesentlich stärker dazu beiträgt das Weltbild zu prägen.
paige_122001
Ich versteh nicht warum solche Spiele oder Gewaltfilme dafür verantwortlich gemacht worden. Ich z.B. schau mir auch Gewaltfilme an das heißt aber noch nicht lange das ich auch gewalttätig bin. Jeder reagiert anders auf soetwas.
Ulli F
Weil Erwachsene für die Gewalt in "Killer-Spielen" verantwortlich sind...welcher Erwachsene würde schon zugeben, daß er direkt verantwortlich ist für die Gewalt der Kinder - Eltern haften nicht immer für Ihre Kinder.
Eltern können sich aber dann vor der Haftung schützen, wenn sie nachweisen können, dass sie ihrer Aufsichtspflicht genügt haben. Ein Kind vor der xbox spielt vielleicht Halo, aber ist ja in dem Moment "richtig brav"....