In der BRD sind 4,7 Mio. Menschen im öffentlichen Dienst, wieso können hier trotzdem Kinder verhungern?

in der BRD sind 4,7 millionen personen (stand 2006) im öffentlichen dienst beschäftigt.

was tun sie eigentlich!?

was treiben wir im irak, in afganistan und hier zu hause brennt uns die moral unter den füssen weg?

hier gibt es einige sehr interessante zahlen dazu!

http://www.adg-ev.de/Beamtenpapier.pdf

2007-11-23T01:53:26Z

@karin p
mitgefühl und menschlichkeit hat mit armut nichts zu tun. ich glaube, es ist eher andersrum. der bundesdeutsche "wohlstand" stumpft ab, macht unempfindlich für leiden anderer.

2007-11-23T01:57:00Z

@ DIE WAHRHEIT ist leider so einfach nicht.

2007-11-23T01:59:09Z

@gnurpel ich gebe dir recht, was die öffentliche moral betrifft, allerdings sind mitarbeiter der jugendämter dafür da und werden dafür bezahlt, solche extremfälle zu verhindern. wenn ihnen schon das nicht gelingt - wie sieht es dann in anderen "problemfamilien" aus?

2007-11-23T02:14:18Z

@ricat ´paar weniger langweiler im finanzamt täten es auch!

2007-11-23T02:54:42Z

@virginia
entschuldige, aber das ist doch genau das "ich war´s nicht"-blabla! überfordert? womit bitte? und wenn die damen und herren im öffentlichen dienst überfordert sind, warum sorgen sie nicht für bessere arbeitsbedingungen?

2007-11-23T02:57:02Z

@kami-katze ein kind verhungert nicht über nacht!
das müssen schon viele 15 minuten besuche gewesen sein!
oder mit den leuten vom jugendamt stimmt etwas nicht!
auch überfordert????!

2007-11-23T03:01:27Z

@(UN))wissender
warum so aggressiv?

fühlst du dich auf dem schlips getreten?

2007-11-23T03:04:09Z

@ sonnenklar
du hast vollkommen recht mit deiner forderung nach zivilcourage!
und was machen wir dann mit den mitarbeitern der jugendämter?
wir schicken sie in persion!
am besten nach malle!

x²yz2007-11-23T02:10:15Z

Beste Antwort

Die Kollegen im Öffentlichen Dienst
prüfen Steuererklärungen, laufen Streife, betreuen Zeugen und Opfer von Gewaltverbrechen, sind im Einwohnermeldeamt, beim Arbeitsamt und der ArGe tätig, unterrichten in viel zu großen Klassen, sprechen Recht, betreuen Kinder im Kindergarten und Hort, Fahren unseren Müll weg, fegen die Straßen und pflegen öffentliche Parkanlagen........das machen die zum Beispiel


Ich arbeite im Bereich HzE (Hilfen zur Erziehung) in Hamburg....ich kenne die Situation der Kollegen im ASD ganz genau......die meisten arbeiten viel und sehr gewissenhaft innerhalb ihrer Möglichkeiten.........es ist eben eine Frage der Prioritäten die die Politik setzt. Wollen wir eine Elbphilharmonie, einen tollen Jungefernstieg, eine U4 in die Hafencity oder investieren wir Geld (und ausreichend [junges]Personal) an den Stellen, an denen sozial Benachteiligte begleitet und unterstützt (und auch geschützt) werden müssen.
(Der Altersdurchschnitt in meinem Bereich (Heimerziehung) beträgt 50 Jahre....auch diese Zahl spricht für sich)

Anonym2007-11-23T10:41:11Z

Das fängt doch nicht bei den Mitarbeitern vom Jugendamt an,sondern bei den Eltern die sich nicht kümmern wollen und schon so gleichgültig ihrem und dem Leben der Kinder gegenüber sind,das sie sich nicht mal Hilfe holen,wenn es Not tut.
Es geht weiter mit den Angehörigen und den Freunden,dann den Nachbarn(die vieleicht denken,geht mich nichts an oder kann man nichts machen).Viele Menschen kommen schon mit ihren eigenen Sorgen nicht zurecht und sind dann wohl erstrecht mit den Problemen der anderen überfordert,es gibt so viele Argumente,wenn es darum geht das zu entschuldigen,aber keines zählt wirklich,denn wegschauen ist feige.Ich frage mich auch warum es immer noch keine Vorsorgepficht für Kinder gibt,wer nichts zu verbergen hat,geht sowieso zum Wohl seiner Kinder zu jeder Vorsorgeuntersuchung,oder?
Und zum Schluss,wenn den Kindern vieleicht die letzte Hoffnung gegeben ist,dem Elend zu entkommen,greift so oft das Jugendamt nicht ein oder ist zu spät da!
Das soll nicht heissen das die Schuld allein beim Amt liegt,aber da ist eben die letzte Stelle die noch was tun kann!
Es gilt die Augen nicht zu verschliessen vor soviel Elend vor unserer Nase.

Marja2007-11-23T10:19:58Z

Ich möchte hierzu aus eigener Erfahrung etwas erzählen. Eine Nachbarin von mir. Hatte einen 2-jährigen Sohn. Die Mutter war jede Nacht unterwegs. Immer mit einem neuen Typen nach Hause. Das Kind war ständig grün und blau geprügelt. Weil er immer so "rumgeplärrt" hat. Das arme Wurm hat nichts und gar nichts von seiner Mutter bekommen, weder Liebe noch Essen noch Trinken. Einmal war sie drei Tage am Stück fort (wir haben es daran gemerkt, daß das Weinen leiser statt lauter wurde), das Kind im Kinderzimmer eingeschlossen, total verdreckt, verhungert, verdurstet. Die Nachbarschaft hat sich zusammengetan, wir haben die Türe (Polizei wollte/durfte nicht) aufgebrochen, das Kind ins Krankenhaus gebracht. Wir haben zig mal das Jugendamt und die Polizei gerufen. Ich verstehe bis heute nicht, warum da nichts geschehen ist. Wahrscheinlich weil das Kind noch gelebt hat. "Besser eine schlechte Mutter als gar keine", so die Aussage einer Jugendamtsschnepfe. Erst als sie ihr zweites Kind, ein damals 4-monatiges Mädchen, in der Badewanne "vergessen" hat während sie und ihr aktueller Aufriss sich im Bett vergnügt und zugesoffen haben, hat man ihr die Kinder weggenommen. Der Junge ist total verhaltensgestört, das Mädchen lebt, ist aber geistig schwerst behindert. Ach so, die Erklärung war: sie kann nichts dafür, der (inzwischen 3-jährige Junge) hatte Auftrag sich um seine Schwester zu kümmern - sie bräuchte schließlich auch mal Spass in ihrem Leben ...

Anne2007-11-23T03:31:11Z

Ich vermute sie haben nicht so viel zu tun oder sie tun nicht was sie sollten?

Ich wünschte, das einiges der Gelder, die in die Entwicklungshilfe für andere Länder gehen, einmal in die Entwicklungshilfe im eigenen Land gesteckt werden. Hier siehts ziemlich finster aus!

Wir geben gerne was ab, wenn wir was übrig haben, nur im Moment haben wir selber was nötig.

Anne

Anonym2007-11-23T02:19:27Z

Bitte nicht alles über einen Kamm scheren. Auch die im öffentlichen Dienst arbeiten sind nicht alle faul und desinteressiert.

Auch wir sind von dem Schicksal des Kindes und auch anderer Kinder tief betroffen. Ich sehe auch die Schuld in der Unfähigkeit jener Mitarbeiter des Amtes - und gerade bei Jugendämtern sollten die Mitarbeiter sensibler sein und auch eine Menschenkenntnis besitzen.

Wut überfällt mich bei diesen Kommentaren, die sich der OB erlaubt hat: Wir haben nach Vorschrift gehandelt. Ich kann hier nur den Rat geben nach Herz und Gefühl zu handeln und die Vorschriften in den Jugendämtern zu verbrennen.

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