Warum gibt es in der katholischen Kirche nur die übertriebene Marienverehrung?
Aber keiner spricht von Josef, der eine von einem anderen schwangere Frau (das muss man sich erst mal vorstellen, vor 2000 Jahren) heiratet und mit ihr durch dick und dünn geht und dann das Kind großzieht, das nicht seins ist. Muss Josef´s Leistung und Glaube nicht enorm gewesen sein, mindestens so groß wie von Maria, die ja keine Wahl hatte, als sie schon schwanger war? Ich denke, er hat mindestens soviel zum Gelingen der ganzen Sache beigetragen, wie Maria.
Erna2007-11-14T10:14:25Z
Beste Antwort
Ich weiß nicht, was du unter übertrieben verstehst
Die Mutter Jesu ist halt wichtiger als Josef, darum wird ihr mehr Beachtung geschenkt, aber auch Josef wird häufig um fürbittende Hilfe angerufen. In der "Josefsbruderschaft" wird ihm mehr gedacht, als Maria. Man kann das nicht verallgemeinern. Es gibt "Ecken" wie z.B. Bayern oder Österreich, wo die Marienverehrung schon sehr groß ist. In anderen Landstrichen dagegen ist davon kaum etwas zu bemerken.
Niemand muss Maria um Hilfe bitten um das Heil zu erreichen. Es bleibt jedem selbst überlassen, was er tut und ob er das Angebot nutzt. Vielen Menschen geht es besser, wenn sie sich an Menschen wenden können, die gelebt haben und die nun bei Gott sind. Sie waren Menschen, die das gleiche wie sie erlebten, die gleichen Zweifel, Freuden und Leiden und von denen sie sich verstanden fühlen.
Das ist für mich Grund genug, ihre Einstellung und ihre Art zu glauben, zu akzeptieren.
In den heidnischen Völkern gab es Göttinnen. Kann es sein, dass die Kirche so um 1000 n.Chr. es den Heiden leichter machen wollte sich zum Christentum zu bekehren? Von den Sachsen ist bekannt, die haben als Heiden noch um 700 n.Chr. Menschen ihren Göttern geopfert. Kaiser Karl, in dessen Reich sie immer wieder eingefallen sind die wilden heidnischen Sachsen, hat sie dann nach einigen Strafaktionen mit dem Schwert "bekehrt". Da halfen seine Schwerter, die waren aus einem besser gehärtetem Stahl, Soldaten und Pferde waren überlegen geschult. Für eine Staatsräson fördert ein allgemein praktizierter Glaube, die Friedenspflicht.
Die Marienverehrung rührt vielleicht daher, dass das Gottesbild der kK nicht so wahnsinnig einladend ist. Da wird ja Leistungschristentum gepredigt - Gott als strenger Oberlehrer und nicht als der bedingungslos liebende Vater, als den Jesus ihn uns gezeigt hat.
Den Heiligen Geist kann man direkt ansprechen - dazu braucht es Maria nicht.
Was Josef angeht, war er ein gläubiger Mann und wird wohl kaum ein Problem damit gehabt haben, Ziehvater des Messias zu sein.
@Alfred I: Die Bibel sagt ganz klar, dass NUR Gott allein anbetungswürdig ist.
@Chris B: Braucht ein Kind einen "Vermittler", wenn es mit seinem Vater spricht? Ich denke nicht. Und deswegen spreche ich direkt mit Gott - bisher hat er es immer ge- und erhört.