Aspirin – Allheilmittel?

Ich habe gerade mal wieder die „super“ Werbung für Aspirin gesehen und ich frage mich – nehmt ihr viel oder nur gelegentlich oder gar kein Aspirin? Wie schätzt ihr die Nebenwirkungen von Aspirin ein?

Delfin2007-08-28T12:25:05Z

Beste Antwort

Guten Abend Thomas, :-))

ich nehme gar kein Aspirin. Und Du?

Ich würde KEIN Mittel als Allheilmittel bezeichnen...

Nachdem ich diesen Bericht gelesen hatte, wusste ich auch wieso...


Tödliche Nebenwirkungen von Aspirin

Einhundert Jahre ist es her, dass Felix Hoffmann in den Bayer-Laboren erstmals Azetylsalizylsäure synthetisierte - der Siegeszug von Aspirin konnte beginnen. Erst vierzig Jahre später wurde die wichtigste Nebenwirkung des "Tausendsassas" offenbar: Magenblutungen. Weitere Risiken, die von einem überhöhten Schmerzmittelgebrauch ausgehen, sind Nierenschäden und Magengeschwüre.

Nach einer jetzt veröffentlichten Untersuchung der Boston University School of Medicine sterben jährlich 16.500 Amerikaner an Magenblutungen, die durch Aspirin und ähnliche Schmerzmittel verursacht werden, in 170.000 Fällen kommt es zu schwerwiegenden Magenschäden. Somit gehören Aspirin-Nebenwirkungen zu den 15 häufigsten Todesarten in den USA, die Zahl der Todesfälle ist ebenso hoch wie die der AIDS-Epidemie (16.685 HIV-Tote 1997). Jahr für Jahr müssen 100.000 Betroffene stationär behandelt werden, wobei Kosten von 2 Mrd. US Dollar entstehen. Trotzdem geht der rezeptfreie Verkauf weiter - allein in den USA gehen jährlich 30 Milliarden Tabletten über die Ladentheken.

Die im New England Journal of Medicine publizierte Untersuchung kritisiert, dass 75% aller Patienten die Risiken des Schmerzmittel- Gebrauchs nicht kennen oder ignorieren, obwohl Aspirin-Nebenwirkungen dreimal so viele Todesfälle verursachen wie beispielsweise Asthma-Erkrankungen. Da aber die Zahl der Schmerzmittel-Opfer in Statistiken normalerweise nicht einzeln aufgeführt wird, nimmt die Öffentlichkeit die Gefahren kaum wahr. Die Autoren der Studie, die für alle wichtigen Einsatzgebiete von Aspirin risikoärmere Alternativen angeben, sprechen von einer "geräuschlosen Epidemie".

Azetysalizylsäure wird von den Herstellern breit angepriesen: gegen Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs. Bücher wie Michael Castlemans "Jeden Tag ein Aspirin" fördern den unsinnigen routinemäßigen Gebrauch und suggerieren, dass auch gesunde Menschen Azetylsalizylsäure regelmäßig einnehmen sollten. Der Pharmariese Bayer, der jährlich 11 Milliarden Aspirin-Tabletten verkauft und dabei 850 Millionen Mark umsetzt, lobt Forschungspreise wie den "International Aspirin Award" aus, um neue Anwendungsbereiche zu erschließen. Dieses Vorgehen verspricht Gewinne ohne Investitionsrisiko: Die Hersteller benötigen weder neue Produktionsanlagen noch aufwendige Zulassungsverfahren und bestehende Vertriebswege können genutzt werden. Die zahlreichen Studien zu Azetylsalizylsäure müssen daher kritisch daraufhin untersucht werden, inwiefern sie lediglich gewinnversprechende (Schein-) Indikationen schaffen sollen.

Auch die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft weist darauf hin, dass Schmerzmittel tief in den biochemischen Haushalt des Körpers eingreifen und Schleimhautreizungen, Blutungen im Magen- Darm-Trakt und Magengeschwüre verursachen können. Die Ärzte haben es jedoch schwer, sich durch das Trommelfeuer der Werbung hindurch Gehör zu verschaffen: Bayer wirbt beispielsweise seit Jahren nicht nur für die Behandlung von Erkältungen mit Aspirin (obwohl sogar Antibiotika gegen Viren machtlos sind), sondern auch für ihre Prophylaxe. In einer Anzeigenserie für Aspirin im letzten Winter wälzten sich gar sexy Nackedeis im Schnee. Höhepunkt der Kampagne war die Verkleidung des Bayer-Hauptsitzes in eine gigantische Aspirin- Schachtel im Frühjahr. Zur Begrenzung der Risiken fordern Kritiker eine Rezeptpflicht für Aspirin, ein Verbot unsinniger Kombinationspräparate wie Aspirin Forte, ein Werbeverbot für Schmerzmittel und umfassende Mortalitätsstudien auch in Deutschland.


Ich wünsche Dir noch einen schönen erholsamen Abend ;-))

Lieben Gruß

Leony2007-08-28T12:57:00Z

Für mich gibt es keine Allheilmittel. Außerdem der Aspirin ist für Kinder und Jugendliche bis 16 gegenangezeigt.
Der Aspirin ist für Schwangere gegenangezeigt.
Der Aspirin verdünnt das Blutt (schön für Leute, die Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben), aber warum sollen die Gesunden grundlos ihr Blutt verdünnen.

Eigene Nebenwirkung: Egal welche Art Aspirin ich einnehme (3-4 x in meinem Leben), bekomme ich Magensäure und muss mich stundenlang übergeben.

Das bedeutet natürlich nicht, dass der Aspirin schädlich ist, aber ich werde wieder wiederholen - ein Medikament, der 10 Leute retten kann, könnte den 11. töten (der Aspirin kaum, aber die Palette der Medikamente ist unendlich.)

sonnscheinie2007-08-28T12:50:04Z

Ich nehme es höchstens mal alle 3-4 Wochen und zwar bei Kopfweh, da hilft es mir immer.
Jeder verträgt es aber nicht, ein Bekannter hat mal Magenbluten davon bekommen (ich weiß aber nicht, wieviel er genommen hat und ob er vom Magen her eine Vorbelastung hat).
Vor ca. 25 Jahren war ich in U.S.A. auf Schüleraustausch, in meiner Gastfamilie war es bei den Erwachsenen üblich, jeden Tag ein Aspirin zu nehmen, als Vorbeugung für alles, sozusagen. Das finde ich übertrieben, aber ich denke, dass Aspirin ein Mittel mit kaum Nebenwirkungen für viele Zwecke ist (Kopfweh, Kater, leichte Schmerzen), wenn man prinzipiell gesund ist.

Anonym2007-08-28T12:36:02Z

im normalfall bringt es mehr als es schadet--panikmache ist fehl am platz

Sunnyflower2007-08-28T12:27:23Z

Es ist ein Allheilmittel, richtig eingesetzt. Eines der ältesten Pillen überhaupt. Es nützt gegen Schmerzen aller Arten und wird sogar bei Herzpatienten nach Operationen eingesetzt. Für mich ist es eines der einzigen Medi's dieich zu Hause habe. Es nützt sogar gegen Regelbschwerden bei Frauen.
Nebenwirkungen wie bei jedem Schmerzmittel. Niemals einnehmen ohne etwas zu essen, denn alle Schmerzmittel können ein Magengeschwür entstehen lassen. Wichtig ist es auch, alle Medikamente nur bei Bedarf einzunehmen. Also bei akuten Kopfschmerzen, oder dergleichen. Sicher nicht als Profilaxe.

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