Ist an Schulen in NRW das öffentliche Tragen von Kreuz-Schmuck auch verboten?
würde doch genauso gegen das Neutralitätsgebot verstossen wie das Tragen eines Kopftuches, oder sehe ich das Falsch?
2007-08-14T04:53:24Z
latina, man kann, aber ob man es will, sollte jedem genauso selbst überlassen bleiben wie das Tragen eines Kreuzes
?2007-08-14T04:28:03Z
Beste Antwort
Hat jem. gesagt das Muslime nicht ihren Koran mit in die Schule nehmen dürfen, wenn sie es gerne in der Pause lesen möchten.
Das Kopftuch ist ein ganz anderes Thema.
Ich hab mal bei einer Tankstelle gearbeitet. Motorradfahrer musste ich darauf hinweisen den Helm abzunehmen, damit man sie erkennt. Was sollte ich bei komplett vermummten sagen?
Wir leben hier im "christlich" vorgeprägten Abendland, wo das Kreuz eine gewachsene Tradition vertritt und wo viele Menschen sich ohne ein Kruzifix nicht nur körperlich "nackt" vorkommen! - Auch ein noch so "dekoratives" Kreuz ist nicht einfach nur "Schmuck". Genau wie das Kopftuch der Muslima niemals nur Kopfbedeckung ist!
wir leben in einem kulturkreis der nun mal abendlaendlich-christlich gepraegt ist.somit ist die diskussion,ob man auch das christliche kreuz,z.b. als schmuckform verbieten sollte total daneben. das waere exakt die gleiche situation,wenn man z.b. in saudi-arabien ( sunnitisch konservativ religioes) die gebetsteppiche verbieten wuerde.tatsache ist jdoch auch,dass in diesem land das tragen christlicher symbole steng bestraft wird.eine moschee kann man ebenfalls nicht aufsuchen als christ,weil auch das verboten ist.wo also ist das fairplay welches wir hier im christlichen europa gegenueber andersglaeubigen versuchen zu praktizieren.in saudi-arabien habe ich davon leider nicht die spur erlebt. meine meinung: was unsere moslemischen mitbuerger hier bei uns beanspruchen,sollte fuer uns in ihrem lebensraum auch recht sein.daher ist es falsch christliche symbole hier bei uns,oder ueberhaupt zu verbieten.andernfalls machen wir es wie es in vielen islamisch gepraegten regionen: null tolleranz gegenueber andersglaeubigen.
Das ist in der Tat eine Diskussion bei der man nur verlieren kann wenn man sich darauf einläÃt.
Ein Kopftuch ist für muslimische Frauen meist kein direktes religöses Zeichen, sondern enspringt der islamischen Sexualmoral: Dort findet man das Zeigen von langen Frauenhaaren als zu aufreizend (und wenn ich mir die Preise für Damen und Herrenfrisöre, die Werbung im Fernsehen angucke, habe ich auch das Gefühl, daà auch Nicht-Muslimische Frauen ihre Attraktivität sehr an ihren Haaren messen). Solche Gebote sind immer von der Kultur abhängig, und von daher sollte man das eher mit dem Verbot von nabelfreier Mode oder zu kurzen Röcken vergleichen. (erhardgr: Tut mir leid, aber das mit der "Zeichen der Unterordnung" ist nun wirklich Quatsch! Nonnen tragen genauso Hauben ... und sind stolz darauf! Von wem werden die denn Deiner Meinung nach unterdrückt? Oder was hälst Du von Touristen die sich in Synagogen nicht die Kippa aufsetzen wollen? Freiheitskämpfer gegen jüdische Unterdrückung? Gott muà mir auf die Glatze gucken können?)
Ein Kreuz ist aber dagegen nun wirklich ein direktes religiöses Symbol und sollte daher viel eher im Zuge der Neutralität verboten werden. Es sei denn man trägt es als Modeschmuck a la Madonna (die Sängerin). Soetwas nun in Gesetzen und Vorschriften festzulegen geht eigentlich immer am Thema vorbei. Es gibt sicherlich auch moderne und sebstständige Muslima, die sich ohne ihr Kopftuch "nackt" vorkommen, soetwas sollte man dann auch respektieren, das Kopftuch selber tut doch keinem weh.
Ich glaube der ganze Fokus auf dieses Kopftuch ist der Diskussion nicht zuträglich, die eigentlichen Probleme liegen ganz woanders. Trotzdem wird dieses Kopftuch von Politikern gerne zum Stimmfang am rechten Rand der Wählerschaft verwendet --- und in diese Kampangene sollte man sich nicht einspannen lassen. Oder mal im Geiste das Wort Kopftuch durch "Schläfenlocken" bzw. "Minirock" ersetzen um zu merken wie heuchlerisch diese Aufregung ist und daà da eigentlich andere Interessen dahinterstecken.