Muß ich mir Vorwürfe machen?Ich denke ich habe meinen Vater NIE geliebt!?
Ich hatte nie eine besondere Beziehung zu meinem Vater (leide heute noch darunter, daß ich zuwenig Zuneigung erhalten habe ect., )aber egal. Nun ist mein Vater von heute auf morgen ein schwerst-Pflegefall geworden,liegt im Altersheim und "vegetiert" vor sich hin.Er wird nachts fixiert weil er immer raus will.Hat eine schwere Demenz und nun kommt noch Parkinson dazu. Organisch ist soweit alles ok,nur sein Gehirn spielt halt nicht mehr mit.Wenn ich hingehe erkennt er mich meistens nicht,denkt ich sei eine Fremde,obwohl er ständig meinen Namen ruft.Sage ich dann zu ihm:Papa ich bin doh da, dann wird er igelig,beschimpft mich und will mit Gegnständen nach mir schmeißen,weil er denkt man veräppelt ihn und er glaubt ich bin jemand ganz anderes.Die Pfleger und auch Ärzte meinten, ich dürfte das nicht persönlich nehmen, denn wo er noch gesund wahr, wahr er an für sich immer nett zu mir,strahlte aber gleichzeitig die Autorität aus womit ich nie klar gekommen bin.Ich kann das nicht mehr ertragen
2007-05-20T15:23:21Z
Ich möchte am liebsten gar nicht mehr hingehen,ich empfinde gar nichts!Ich bin selber schwerst krank nehme Antidepressiva(Krebs),ich kann mir diesen Strß nicht reinziehen,da alles im Kopf sich abspielt und ich das Bild mit nach Hause nehme.Er wahr auch nie für mich da(hat mich nie besucht im Krankenhaus)und ich denke wenn ich gstorben wäre,dann hätte er das nur über meine Familie mitgeteilt bekommen.Nie ein Anruf,nichts.Nur zu Weihnachten,schnell was für die Enkel besorgen,nen 100ni in die Hand das wars.Nie kam das Gefühl auf der Familienzusammengehörigkeit zu meinem
2007-05-21T09:44:48Z
An Jindashan:
tut mir leid, aber ich finde deine Antwort unverschämt!Ich will hier keinen auf Mitleid machen,weil ich es gar nicht nötig habe.Deine Antwort zeugt nur von Unwissenheit und ist beleidigend! Auf solche Antworter kann ich gut verzichten.Sei froh das du gesund bist(wenn du es bist) und ziehe hier nicht über Leute her die du gar nicht kennst! Wenn ich Mitleid bräuchte, dann tue ich dieses bestimmt nicht in YC kund.Außerdem ist MEINE Krankheit bald abgeschlossen,obwohl ich dann immer noch Risikopatient bin,ich kann sagen das ich es dann erst einmal wieder geschafft habe. Ich wünsche dir nie das du in so eine Situation gelangst.Ich bin ein sehr starker Mensch und möchte mich nur bestätigt fühlen in dem wie ich mich jetzt verhalten soll.Im Grunde genommen weiß ich die Antwort selber, aber es ist das verdammte Pflichtbewußtsein was einen so quältAlle wissen Bescheid und flüstern hinter deinem Rücken warum denn die Tochter nicht kommt.Wäre ich SCHWACH würde ich jeden Tag hingehen
2007-05-21T09:54:15Z
An alle anderen:
so tolle Antworten hätte ich nicht erwartet.Es tut sehr gut das zu lesen.Am liebsten würde ich bis jetzt jedem vom Euch die beste Antwort geben. Danke nochmals.
Anonym2007-05-21T06:18:14Z
Beste Antwort
Hallo Also ich denke, dein Problem hat zwei Seiten. Zunächst einmal solltest du dir klar werden, wie du zu deinem Vater stehst. Blende in deinen Überlegungen aber dringend zunächst die Erkrankung aus. Ist dir dein Vater und Kontakt zu ihm wichtig? Wenn ja in welchem maß? Möchtest du ihn gar nicht mehr sehen? Möchtest du nur mit ihm Telefonieren oder alle Paar wochen lockeren kontakt? Wie gesagt, stell dir diese Fragen im Bezug auf einen gesunden Vater. Wenn dur dir diese Fragen beantwortet hast, und du kommst zu dem Schluss, du möchtest ihn nicht sehen, dann musst du das auch nicht jetzt tun, nur weil er krank ist. Möchtest du aber Kontakt zu deinem Vater, überleg dir in welchem maß und erst dann versuche herauszufinden, wie deine Kontaktwünsche mit seiner Erkrankung zu vereinbaren sind. Wende dich an das Pflegepersonal. Ich weiß, das wir Pflegenden nie viel Zeit haben, aber in einem guten Heim sollten die Pfleger wissen, das dein Kontakt auch wichtig für deinen Vater sein kann und sich kurz Zeit für dich nehmen. Gehts nicht Spontan, vereinbare einen Termin. Besprich mit ihnen, ob es z.B. Sinn macht ihn Anzurufen oder ihm über das Pflegepersonal Grüsse auszurichten oder einen Brief vorlesen zu lassen? Eine ganz andere Nummer ist die mit der Demenz. Demenz ist für die Angehörigen die Schlimmste Krankheit, die es Gibt. Die Pfleger haben recht, wenn sie sagen, das du die Angriffe nicht Persönlich nehmen sollst. Aber das ist schwer. Am Besten ist hier, wenn du dich eingehend Informierst. Gerade dieses Krankheitsbild sollte man kennen, um nicht daran zu grunde zu gehen. Auf der Seite www.alzheimer-forschung.de konnte man letztes Jahr echt gute Bücher bestellen. Diese waren damals sogar Kostenlos und man bat nur um eine Spende. Ich finde sie sehr verständlich und auch recht einfach geschrieben. Auch gibt es etliche selbsthilfegruppen für Angehörige von Demenzkranken. Aber diese Tips wie gesagt nur, wenn du dich für Kontakt entscheidest. Zwei Dinge möchte ich dir zur Frage ob und in welchem Umfang du Kontakt möchtest, noch mit auf den Weg geben: - Stell dir vor du entscheidest dich dagegen und dein Vater Stirbt. Kannst du damit Leben? - Vergiss nicht, das die Leute über dich reden werden, wenn du nicht gehst. Hällst du das aus? Das soll dich jetzt nicht beinflussen, ich finde nur, auch darüber sollte man nachdenken. Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Vernachlässige in Keinem Fall deine eigenen Bedürfnisse und deine Eigene Gesundheit. Damit ist niemandem geholfen. Wenn du schon einen Therapeuten hast, rede auch über das Thema mit ihm und sonst scheu dich nicht, dir einen zu suchen. Auch mit deiner Familie solltest du reden. Ich hoffe hier findest du den Halt, den du ohne Zweiffel jetzt brauchst. Viel Glück für deine Zukunft und das du eine Lösung für dieses Problem findest wünscht dir Aufrichtig Laika1982
Hallo, Du mußt Dir noch keine Vorwürfe machen,denn Du bist mit Dir selbst im Zwiespalt der Gefühle. Dein Herz hat sich halbiert,die eine Hälfte schlägt für den Vater und die andere sucht nach Entschuldigung, wenn Du ihn nicht besuchen würdest.Lass die Vergangenheit ruhen,es gab sicherlich Gründe warum er Dir seine Liebe nicht zeigen konnte. Er ruft Deinen Namen(im Unterbewußtsein),es geht doch noch etwas in ihm vor.Vielleicht möchte er sich in Hirnlichten Momenten bei Dir entschuldigen,vielleicht fühlt er sogar,dass auch Du erkrankt bist.Dass er sich veräppelt vorkommt,kann mitunter auch an der Medikation liegen. Ich habe das auch schon erlebt.Die Patienten werden damit versorgt,aber nicht jeder Organismus verarbeitet diese Geschütze gleich.Wäre ich Du,ich würde gehen,denn wenn es vorbei ist,ist es zu spät. Ich denke,das ist man seinen Eltern schuldig,auch wenn sie autoritär gewesen sind. Sie wußten es nicht besser,heißt nicht, sie wollten dem Kind nur Böses. Dir alles Gute und vor allem Genesung in Punkto Krebs,das wünscht Dir sylklu1
Das er nicht wirklich für dich da war, ist nicht richtig von ihm gewesen. Das heisst doch aber nicht, dass du es jetzt auch machen musst und dich auf diese Art bei ihm "rächen" musst. Das ist doch eine blöde Ausrede. Grad dann, wenn es einem Menschen nicht gut geht, sollte man für ihn da sein. Und weil es dein Vater ist, sowieso. Du wirst beim lieben Gott garantiert punkten, wenn du trotz dessen für ihn da bist. Egal, ob es dir danach schlecht geht, oder nicht.
Du musst vor allem Frieden mit dir selbst schließen. Er kann dir dabei nicht mehr helfen und du ihm auch nicht.
Vorwürfe habe noch keinen weitergebracht. Sie können dir höchstens helfen, dich mit deinem Verhältnis zu ihm und den Versäumnissen usw. auseinanderzusetzen, damit du loslassen kannst.
Nichts ist schlimmer als nur durch Gewissen udn Schuldgefühle an einen Menschen gebunden zu sein. Oftmals verhindern solche Gefühle auch die guten. Irgendwo wird sicher auch Trauer darüber in dir sein, dass er dir das nie geben konnte, was du gebraucht hättest, Eltern sind aber nun mal Eltern. Man kann sie weder ändern, noch seine Kindheit nachträglich anders erlebbar machen.
Umso wichtiger ist es, dass du dich von allem Ballast irgendwann lossagst, besser jedoch, nachdem du dich damit auseinandergesetzt hast - ganz für dich. Die Besuche bei deinem Vater sind da weniger wichtig.
Ich habe zu meiner Mutter auch ein zwiespältiges Verhältnis und verdränge es ständig. Ich hoffe inständig, dass ich es schaffe, mich rechtzeitig auszusöhnen, denn ich denke, der Tod legt noch mal eine andere Messlatte an das Gewissen und verzerrt Dinge nachträglich.
Was du genau nicht mehr ertragen kannst, habe ich jedoch nicht verstanden. Dass er Sachen nach dir schmeißt, dich nicht kennt, oder die Situation, dass er emotional nicht mehr erreichbar ist für dich?
Hallo, ich kann dein Dilemma gut verstehen. Du fühlst dich verpflichtet deinen Vater zu besuchen, aber du möchtest es eigentlich gar nicht tun, weil du keine Beziehung zu ihm hast. Da du selbst krank bist, solltest du jetzt erst mal an dich denken und alles dafür tun, dass es dir besser geht. Dazu gehört auch, dass du dir die Wahrheit eingestehst, dass du deinen Vater nicht besuchen möchtest. Das ist dein gutes Recht. Du musst deinen Vater nicht lieben, wenn du von ihm auch keine Liebe bekommen hast. Schränke deine Besuche so weit wie möglich ein und wenn du dort bist, nimm das Verhalten deines Vater nicht persönlich, denn er weiß nicht mehr, was er tut. Versuch dich emotional von ihm abzunabeln und entferne dich von ihm, es wird dir gut tun. Ich wünsche dir viel Glück. Wenn du mit deinem Gewissen nicht klar kommst und es dir immer mal wieder schlecht geht, kannst du zu deiner Entlastung bei der Telefonseelsorge anrufen, dort findest du immer ein offenes Ohr. Tel: 0800-1110111