Dient die Globalisierung durch die profitorientierte Industrie den Menschen und Völkern ?
Es ist unverständlich warum die Globalisierung uns von den Politikern und der Industrie als Schicksal der Menschheit dargestellt wird. Die Internet Revolution ist sicher mehr positiv als negativ, doch was hat das mit der Verlagerung von Industrien und Arbeitsplätzen zu tun, damit man in Ländern der Armut und laschen Umweltgesetzen die Armut kräftig ausnutzt von Seiten der Industrie, und auch noch bei uns die Arbeitsplätze vernichtet während man uns mit minderwertiger Billigware durch freie Einfuhren überschwemmt ?
Maggi2006-09-02T10:21:47Z
Beste Antwort
In deiner Frage steckt doch die Antwort schon drin : Sie dient einzig und allein der Profitmaximierung der Industrie !
Im Gegensatz zur ursprünglichen Annahme profitieren von der Globalisierung offenbar hauptsächlich Schwellen- und Entwicklungsländer. Ich sehe nicht, dass die Armut vor Ort ausgenutzt wird, wenn Leute, die sonst einen schlechtern oder gar keinen Job hätten (und dies ohne soziales Netz) nun einen haben. Dabei zeigt sich, dass die Hochlohnländer leider nicht mehr konkurrenzfähig sind. Je unqualifizierter und je weniger Ortsgebunden der Job ist, umso leichter wandert er von den entwickelten Ländern in die sich entwickelnden Länder.
Wie schon andere Leute hier sinngemäà sagten: Es liegt an uns selbst und an unserem Konsumverhalten, was wir kaufen. Niemand ist gezwungen, einen Fernseher "made ich China" zu kaufen. Nur: Wer legt gerne mehr für ein europäisches Gerät hin?
Ich sehe Globalisierung im Sinne eines Abbaus von protektionistischen Schranken als eine sehr effektive Methode an, den Wohlstand in der Welt umzuverteilen, und zwar von den reichen zu den armen Ländern. Pech für diejenigen in den reichen Ländern, die dabei nicht mehr konkurrenzfähig sind und sich nichts besseres einfallen lassen.
Was wäre die Alternative? Gigantische Binnenmärkte in Indien und China, die sich anderen asiatischen Staaten öffnen, nikcht aber dem Westen? Lieber Leute weiter auf der StraÃe verhungern lassen und ein bisschen vom Bruttosozialprodukt in Entwicklungshilfe investieren?
Die nächste Herausforderung dürte sein, Afrika zu entwickeln. Ein Sechstel der Weltbevölkerung aber nicht einmal 2% des Welt-Bruttosozialprodukts. Weri weiÃ? Vielleicht werden in 20 Jahren die Industriearbeiter in Indien und China auf die StraÃe gehen und dagegen protestieren, dass ihre Arbeitsplätze nach Schwarzafrika verlegt werden, weil sie zu teuer sind.
Das Problem liegt zum Grossteil beim individuellen Menschen. Wir kaufen die Billigware eben weil's billig ist. Dann ist es uns auch egal, wie lange das Produkt haelt, passt, geht, oder was auch immer es macht. Denn es war ja billig, man kann sich ein Neues kaufen, wenn's nicht mehr funktioniert. Und dann ist es auch wieder das Neuste. Also werden wir mit dem ganzen billigen Kram ueberschwemmt. Wenn wir uns weigern wuerden, diesen minderwertigen Mist zu kaufen, dann wuerden sich die Verkaeufer auch danach richten. Aber so lange wir Schlange stehen, um dieses Zeug zu kaufen, werden wir es auch bekommen und die Qualitaet, auf die ja frueher mal Wert gelegt wurde, faellt dabei weg. Was ich damit sagen will ist Folgendes: Wir als Verbraucher bestimmen, was uns angeboten wird. Falls wir es nicht kaufen, verlieren die Verkaeufer Geld und es wird nicht mehr angeboten (siehe Wal-Mart).