Michael K.
Beste Antwort
Nutzen gibt es eigentlich gar keinen, nur einen sehr kurzfristigen!
Was wir hier haben (und die anderen Antworten zeigen es) ist das, was Wissenschaftler eine Rationalitätenfalle nennen. Das bedeutet folgendes:
Man bekommt einen kurzfristigen Vorteil und versucht den Nachteil auf die Allgemeinheit abzuschieben, ohne zu realisieren, dass man selber ein Teil der Allgemeinheit ist.
Für unsere Frage heisst das: ich kaufe den ganzen Billigmist aus China, weil ich einen Kostenvorteil habe! Ich weiss natürlich, dass dadurch Arbeitsplätze vernichtet werden, kaufe den Kram aber trotzdem, weil ich hoffe, nicht dazuzugehören oder wenn ich dazugehöre, dass der Staat für mich als Arbeitslosen schon Sorgen wird. Wenn das vielen passiert, auch das ist mir klar, werden, solange ich noch Arbeit habe, die Sozialabgaben, die ich zahlen muss, höher! ich kaufe trotzdem den Billigkram, weil ich ja einen kurzfristigen Vorteil davon habe!
Durch diese Rationalitätenfalle, diesen dummen kurzfristen Blick auf sich selbst, geht das hier baden!
Inzwischen sind wir schon in der zweiten Phase des Wahnsinns:
Selbst wenn wir wollten, wir könnten keine hiesigen Produkte mehr kaufen, weil hier das Zeugs gar nicht mehr hergestellt wird!
Wir sind jetzt sogar abhängig von dem Chinazeug!
Das!!! ist die Realität!
Und ich möchte keinen Ton mehr über die böse Regierung, die unfähigen Politiker und die dämlichen Unternehmer hören!
Die Normalbevölkerung, der Kalle Wirsch hat die Wirtschaft hier auf dem Gewissen!
PS: es geht auch anders: guckt euch England, USA und Australien an!
julisommerkind
Der Nutzen ergibt sich aus dem günstigen EK und dem immer noch günstigen VK. Diese Spanne ermöglich riesige Einkaufs- und damit Verkaufmengen, Umsätzte und Gewinne.
Kurz gesagt: Das ist Globalisierung, eben da zu kaufen und produzieren zu lassen, wo es am billigsten ist - ohne Rücksicht auf irgendwelche Verluste.
Frank M
Der Nutzen liegt zunächst im günstigen Einkaufspreis für DICH und alle andere Konsumenten. Dummerweise führt die Werbung mit "Geiz ist geil" und "ich bin doch nicht blöd", dass alle nur noch so wenig wie möglich ausgeben wollen (was ja prinzipiell auch verständlich ist). Allerdings führt das daszu, dass immer mehr waren in Asien produziert werden. Das führt wiederum zu mehr arbeitslosen, höheren Sozialabgaben für die verbleibenden Arbeitskräfte, höhere Produktionskosten und weitere Jobverluste. Die Spirale dreht sich also gerade erst so richtig.
Die Schweden haben das vor Jahren richtig gemacht. Deren Wirtschaft war auch angeschlagen - aber mit dem Willen verstärkt einheimische Produkte zu kaufen, ging es wieder bergauf.
Also: Kauft "made in germany" wenn Ihr Arbeitsplätze wollt!
(Eine ähnliche Auffordung wurde mir in einem Forum mit "zu teuer" beantwortet - dann darf man sich auch nicht wundern und meckern, wenn Stellen wegfallen!)
Sebastian W
Sowohl der Nutzen als auch der Grund liegt im Preis. Die Konsumenten wollen ja ein T-Shirt für 3 Euro haben.
Fairer weise sollte man aber auch hinzufügen: Selbst wenn die Konsumenten für ein Markenshirt 100 Euro zahlen, kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit aus China. Es steigt lediglich der Profit des Verkäufers und der MWST-Anteil ist höher.
emir
Die Asiaten und andere stellen für uns die einfachen Dinge her, die wir nur sehr teuer produzieren könnten. Sie verdienen damit Geld, damit sie sich und viele andere wiederum die teuren Maschinen, Anlagen, Ingeneurdienstleistungen usw. leisten können, die bei uns produziert werden.
So hat jeder was davon. Auf beiden Seiten, in Asien und in Europa kann so der Wohlstand gedeihen.