Viele Menschen in unserer Republik üben ein Ehrenamt aus, sei es kirchlich, allgemein caritativ, im Sport, bei THW, Feuerwehr und ...... Wie ist diese Arbeit zu sehen, möchte sich da jemand profilieren oder der große Macker sein. Oder sind das wirklich Menschen die diese Arbeit aus innerer Überzeugung tun?
laecky2006-08-06T12:21:34Z
Beste Antwort
"Ehrenamt hat immer auch einen egoistischen Hintergrund. Der wird allerdings von den meisten "Ehrenämtlern" verleugnet." Wie MU6 wohl zu dieser Einschätzung kommen mag?
Egoistisch meint eigensüchtig, selbstsüchtig. Jemand der statt auf der faulen Haut zu liegen oder seinen Freizeitaktivitäten nachzugehen einen (großen) Teil seiner freien Zeit dafür verwendet anderen zu helfen und damit dazu beizutragen, dass dieses Gemeinwesen überhaupt noch funktionieren kann, als egoistisch zu bezeichnen ist schon ein starkes Stück.
Wenn MU6 damit jedoch zum Ausdruck bringen wollte, dass Menschen im Ehrenamt davon auch profitieren, dann muss ich ihm Recht geben. Natürlich haben wir "Ehrenämtler" auch was davon, und wenn es nur das gute Gefühl ist, welches man hat, dass man nicht nur für den schnöden Mammon ackert.
Und um noch mal auf Deine Frage einzugehen: Jeder der im Ehrenamt arbeitet bring sich mit seinen ganzen Stärken und Schwächen ein. Natürlich gibt es auch Menschen, die sich profilieren wollen (wobei ich das nicht per se schlecht finde), natürlich gibt es auch Menschen, die in diesem Bereich ihr Selbstbewußtsein aufpolieren (wollen). Ich kann und will natürlich nicht für alle im Ehrenamt sprechen, denke aber, dass sich die überwiegende Mehrheit mit einer sozialen, dem Menschen zugewandten Haltung engagiert.
Ach ja, nur der Vollständigkeit halber: Ich arbeite ehrenamtlich in der Beratung am Kinder- und Jugendtelefon.
Ich denke letzteres. Habe bisher nur Menschen kennengelernt, die, wenn sie ehrenamtlich arbeiten, das als Beitrag für die Gesellschaft bzw. Dienst am Menschen sehen. Und seit meine Kinder aus dem Haus sind, habe auch ich mein erstes Ehrenamt angetreten: ich arbeite unentgeltlich bei einer Mittagstafel mit. Und es wird bestimmt nicht mein letztes Ehrenamt sein. Und wenn man unter egoistisch versteht, dass man bei dieser Arbeit Freude und Sinngebung erfährt, dann bitte.
Im Ehrenamt gibt es sowohl Idealisten als auch Profilneurotiker. Ich selber übe zwei Ehrenämter aus (zur Zeit noch). Die Gefahr ist nur das die Idealisten aussterben. Ich stelle vermehrt fest das gerade die Selbstdarsteller systematisch die Motivation der eigentlichen Ehrenämtler zerstören. Diese Erfahrung mache ich primär mit einer Hilforganisation, welche unter anderm mit dem Abenteuer Menschlichkeit wirbt! Eines ist bei der Sache kalr, wo die Idelisten verschwinden, verschwindet auch die Kompetenz, weil Idealisten aus Ãberzeugung eine Aufgabe wahrnehmen.