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Müsste es bei den meisten aktuell erhältlichen E-Autos statt "der Weg ist das Ziel" nicht eher "die Pause an der Tankstelle ist das Ziel"?

heißen?

5 Antworten

Bewertung
  • vor 5 Jahren
    Beste Antwort

    Der Witz ist vielleicht, dass es wirklich ohne Einschränkungen gebrauchsfähige E-Autos bisher nur in einer automobilen Klasse gibt, deren potenzielle Käufer gar nicht darauf angewiesen sind, weil sie genug Geld haben, um sich so ein Auto als "Spielerei" nebenher anschaffen können.

    Unter dieser Schwelle sind sie "günstigeren" E-Autos dann bestenfalls als Zweit- oder Drittwagen für den innerstädtischen Verkehr attraktiv, sicherlich nicht als einziges Auto, auf das man sich in allen Lebenslagen verlassen muss.

    Die Hersteller überbrücken das meines Wissens mit kostenlosen Mietwagen, oder Mietwagen zu besonders günstigen Konditionen, aber so richtig zur Attraktivität trägt das auch nicht unbedingt bei.

    Das Konzept der E-Autos geht zudem auch nur auf, wenn man die Ladegelegenheiten nicht mehr als "Tankstelle" betrachtet.

    Das funktioniert letztendlich nur, wenn man die Zeiten nutzen kann, in denen das Auto nur steht und nicht bewegt wird - in der heimischen Garage oder auf dem heimischen Stellplatz, beim Einkaufen in der Stadt, während der Arbeit.

    Erst bei Langstreckennutzung stellt sich das Problem der schnellen Ladezeiten und größeren Zwangspausen.

    Nur so dürften eigentlich die reichweitenarmen Einstiegsmodelle wirklich nutzbar werden, und dafür braucht es natürlich erst einmal eine Infrastruktur.

    Eine heimische Infrastruktur würde ich eigentlich auch nur bei den Besserverdienenden für möglich erachten, weil man für gewöhnlich sein Eigenheim mit Garage hat, die Investition in die Ladeinfrastruktur zu Hause nicht scheut.

    "Fern der Heimat" ist man dann auf eine ausgebaute Infrastruktur angewiesen, die Stromanbieter zur Verfügung stellen. Hier sehe ich auch noch einiges im Argen.

    Es ist nicht nur so, dass man seine Abhängigkeit von den Ölkonzernen auf die Stromanbieter verlagert, es wird meines Wissens für diese Dienstleistung auch unisono mehr für den Strom verlangt, wenn man ihn an solchen Außenstationen "tankt". Außer Tesla, bei denen es wohl einer Mischkalkulation der Preise der Autos zu verdanken ist, dass die "Supercharger" an den Autobahnen kostenlos für Tesla-Besitzer Saft bieten, langen einem auch die Stromkonzerne kräftig in die Tasche.

    Jedenfalls liegt der Preis für die Kilowattstunde höher, als am heimischen Stromzähler.

    In der E-Mobilität sehe ich jedenfalls gegenwärtig eine Art Zweiklassengesellschaft. Die unteren Modelle - nicht Hybrids - sind immer noch so teuer, dass sie als Einstieg bestenfalls für eine Mittelschicht attraktiv sein dürfte, die immerhin wohlhabend genug ist, sich den Ausbau der heimischen Infrastruktur zu leisten, aber auch bewusst ein Auto zu fahren, das für diesen Preis nicht unbedingt so uneingeschränkt nutzbar ist, wie ein "konventionelles" Auto. Das muss man schon aus Idealismus haben wollen. Pragmatisch dürften die Autos nicht für viele Leute attraktiv sein.

    Bei den Teslas ist die Situation schon besser. Hier hat man Reichweiten, die mittlerweile bei über 500 Kilometer angelangt sind, die Ladezeiten an den Superchargern liegen mittlerweile bei um die 30 Minuten. Das ist schon deutlich praktikabler, auch pragmatisch nicht unattraktiv, weil man hier ohnehin mit Autos konkurriert, die ansonsten auch mehr darstellen, als man zwingend bräuchte.

    Für diese "zwei Klassen" gibt es bisher keine Bindeglieder, und es sieht auch nicht wirklich so aus, als würde damit jemals eine Massenmotorisierung in dem Maße erreichbar sein, wie wir sie jetzt vorfinden.

    Die schmutzige Wahrheit ist vielleicht, dass man sich am unteren Ende der Gesellschaft schon einmal darauf einstellen sollte, dass persönliche Mobilität rein elektrisch nicht gerade das ist, was sowohl Politik, als auch Industrie wirklich im Auge haben.

    Das wird bestenfalls für eine schrumpfende Mittelschicht "abtropfen", aber mehr auch nicht. Individuelle E-Motorisierung in der Breite wird bestenfalls in wohlhabenden Ländern möglich sein, in denen der Wohlstand gleicher verteilt ist. Davon haben wir uns mindestens seit 15 Jahren längst verabschiedet, und die Politik und Autoindustrie handeln bei uns auch dementsprechend.

    Ich erwarte, dass uns die Politik mittelfristig in eine Richtung lenkt, die gesamtgesellschaftlich in vielen Belangen an die Situation in den 50ern und frühen 60ern erinnern wird, als ein eigenes Auto vor der Haustür für weite Kreise der Gesellschaft noch völlig illusorisch war. Da werden wir meiner Meinung nach wieder hin kommen.

    Damals hatte man aber die Arbeit auch noch in den meisten Regionen quasi vor der Haustür.

    Deshalb dürfte den Deutschen in Zukunft eine Mobilität in der Wohnortwahl abverlangt werden, die vielen Leuten gewaltig widerstreben dürfte, und dadurch wird es hier auch Unruhe geben. Da wird etwas hochgären, von dem ich eigentlich hoffe, dass ich das nicht mehr erleben muss.

    Aber das sind nicht die einzigen Probleme die ich sehe. Auf diese hier aber auch noch einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Nur so viel: von einer kleinen Elite abgesehen, vielleicht auch noch ein paar gut lebenden Rentnern und Pensionären in der "Übergangsphase" der nächsten Jahre, wird es für einen Großteil der Bürger deutlich bergab gehen. Die fetten Jahre scheinen hier tatsächlich vorbei, wenn es nicht gerade zu einem revolutionären Akt käme, in dem der Bundestag komplett auf "Null" gesetzt würde, denn ansonsten gehe ich davon aus, dass es mit der Umverteilung so weiter geht. Schließlich bildet sich jetzt schon sowohl ein arbeitendes Präkariat heraus, das nur staatlich alimentiert leben kann, wie auch ein nicht arbeitendes Präkariat, das gerade so viel bekommt, um nicht auf die Barrikaden zu gehen, und Mobilität spielt hier in der politischen Langzeitperspektive längst keine Rolle mehr, weil sie nicht angedacht ist.

  • vor 5 Jahren

    Leider funktioniert das noch nicht so wie es die Hersteller gerne hätten, bzw. einige haben sogar die Weiterentwicklung verschlafen. Wenn diese Gefährte nicht billiger und in der Reichweite größer werden, bleiben sie ein Nischenprodukt und keiner will das wirklich haben.

  • vor 5 Jahren

    Also, E Autos sind äußerst unrentabel. Solange die Reichweite für ein E Auto 250 km nicht überschreitet solang kauf ich mir so etwas nicht.

  • vor 5 Jahren

    Die Fahrer, die Elektroautos fahren, wollen doch demonstrieren: "Seht her, wie Umwelt bewusst ich mich verhalte !" Was sie verschweigen, ist, dass sie Atomstrom oder Strom aus Kohlekraftwerken tanken.

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  • ?
    Lv 6
    vor 5 Jahren

    Jede technische Weiterentwicklung braucht seine

    Zeit. Da sind Bedenkenträger so unnütz wie das

    Unkraut im Garten.

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