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Bin ich dann noch ich?
Frage aus Sternstunde(Philosophie)
Wenn jemand unter Demenz leidet, der Krankheit, die nach und nach jede Erinnerung auslöscht. Eure Meinung interessiert mich.
Poët Piët ♡ Semtpft 👎 1914-2014
Wie anders? Ich weiß doch gar nicht mehr, wie ich war. Was macht den einen Menschen aus?
13 Antworten
- RudiLv 6vor 5 JahrenBeste Antwort
Menschen mit Demenz "büßen ihr Selbst ein", "lösen sich auf", "verlieren ihre Identität, ihre Persönlichkeit" (Ingeborg Breuer) Philosophen und Psychiater behaupten, dass zu einer Person mehr gehört als seine kognitiven Fähigkeiten. Das Vergessen der eigenen Identität ist das Schlimmste. Ja der australische Philosoph Peter Singer spricht von "ehemaligen Personen". Das finde ich eine sehr diskriminierende Bezeichnung von Demenz-Kranken.
Wen wir den Demenz-Kranken mit geistigen Leistungen gleichsetzt. Ja wenn du das machst, den scheint die Demenz als Zerstörung des Menschen. Verstehe ich aber den Menschen als empfindendes, soziales, emotionales Wesen, relativiert dies die destruktive Sichtweise der Demenz. "Was wir als fremdartig wahrnehmen, es sind immer Formen personaler Existenz. Das ist die Botschaft, die ich damit verbinden würde, dass wir dieses Rätsel in vielen Bereichen nicht auflösen können und dass wir eben lernen müssen, mit dieser Rätselhaftigkeit umzugehen", meint Sturma.
Was sehr oft falsch gemacht wird ist, dass man glaubt Demenz-Kranken immer die Wahrheit sagen zu müssen. Das muss man nicht je weiter die Krankheit fortschreitet, desto unwichtiger wird die Wahrheit. Das heißt, man kann auch den Menschen in seiner Fantasie-Welt leben lassen.
- vor 5 Jahren
Für einen an Demenz erkrankten ist es furchtbar schwer, wenn er Stück für Stück seine Lebensgeschichte vergisst. Sehr oft verschwimmt die Grenze zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Sie leben in einer chaotischen und unlogischen Welt. Dieser Mensch verliert Stück für Stück seine Identität. Ja er stellt sich selbst die Frage jeden Tag aufs Neue. „Wer bin ich“. Ein Bekannter der mir sehr nahe stand hatte diese Krankheit, na ja Sieg-Fried, als er es erfahren hatte sah er das nicht „so locker“ wie du.
Im fortgeschrittenen Stadium, belastet es die Angehörigen mehr als den Betroffenen. Wie einige hier bereits erwähnt haben, glaube ich auch, dass der Mensch sein Ich nicht verloren hat, er lebt in seiner Vergangenheit. Er zieht sich ins seine eigene Welt zurück. Er ist aber noch immer der Mensch der er war. Man darf nie vergessen, dass der Mensch seine eigene Geschichte, Persönlichkeit und seinen eigenen Charakter hat.
Demenz wird als eine Krankheit betrachtet, die den Menschen seines Geistes beraubt - und damit dessen,
was unser Mensch-Sein und unsere Identität ausmacht. Diese Vorstellung des Mensch-Seins entspricht dem klassischen dualistischen Ansatz von Descartes, der Körper und Seele voneinander trennt. Wobei die Seele überlegen ist, was in der berühmten Aussage ‘Ich denke, also bin ich’ deutlich wird. Im Rahmen dieser Vorstellung ist auch die Forderung nach Sterbehilfe als 'Lösung' zu betrachten – als ultimativer Triumph des Geistes.
- ?Lv 7vor 5 Jahren
Demenz ist eine von vielen Krankheiten deren Ursache noch nicht
wissenschaftlich erklärt ist.
Wirklich nicht ! . . . Nein, ich frage ja nicht.
Wissenschaftliche Forschungsergebnisse wurden in der Geschichte
mit dem Tode bestraft. Folterwerkzeuge wurden erfunden, durch neue,
bessere Werkzeuge ersetzt. Kreuzigen & henken waren noch human.
. . . . Trotzdem verfügen wir heute über feinste Mess-Technik & Strahlen-
therepien. Aber ? Aber wer darf, wer traut sich heute die wahren Möglichkeiten zu nennen ! Oder gar die Ursachen mit Namen & Adresse
zu benennen !
Hat sich die Menschheit daran gewöhnt ! An die chemische Keule in den
Nahrungsmitteln, selbst im Bier findet man Spuren von Pflanzengiften.
Halb so schlimm, denn diese Gifte wirken ja erst wenn sie sich mit
hundert anderen Spuren von Giften in uns vereinen.
( & das tun sie ja täglich ! )
Unser Gehirn ist ein Muskel. Durch Neugier & denken wird es belastet,
wächst & gedeiht, entwickelt sich.
Wenn wir älter werden, nicht mehr so durch unsere Berufe belastet
werden, erschlaffen unsere Gehirnmuskeln.
. . . . . " Also ", sagte man, " mach Kreuzworträtsel, das belastet dein
Denken & damit dein Gehirn ."
Inzwischen weiß die Wissenschaft, das das nicht reicht !
Bewiesen ist bisher, das Tanzen, imponieren & aktive Geselligkeit
die Selbstheilungskräfte im Organismus besser belasten.
Gewonnen haben bisher Jene, die es nicht nur beim
Kreuzwortlösen belassen.
Gewinnen ist, wenn man es schafft den Killer zu bändigen.
EPILOG
""""""""""" Mein " Ich " kann mir keiner nehmen.
Ob ich mir immer gefallen werde & ob andere die mir nahe standen,
ob die mich wieder erkennen ! Das muss ich nicht unbedingt erfragen.
Wie war es doch mit dem Stillstand !
" Und da es keinen Stillstand geben kann,
. geht es wenn es schon mal rückwärts geht,
. dann eben rückwärts vorwärts ! "
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- TinchenLv 4vor 5 Jahren
Ja, nur authentischer und halt etwas vergesslicher.
Die Person oder das Leben mit einer Demenz wird nicht nur auf das Erinnern oder Vergessen beschränkt. Der ganze Tagesablauf muß ja bewältigt werden. Jede Krankheit verläuft anders und jeder Patient reagiert mit seinen Angehörigen anders.
- Knarf-EwuLv 7vor 5 Jahren
Du wirst immer du selber bleiben, nur hat sich deine Wahrnehmung etwas verschoben. Du lernst später immer neue Leute kennen, die du eigentlich schon immer gekannt hast, aber diese Krankheit bewirkt halt, dass du dich daran nicht mehr erinnern kannst. Für dich ist das irgendwann nicht mehr schlimm, aber für die Angehörigen der reinste Horror.
- Anonymvor 5 Jahren
Nein, das ist ja nicht pauschal so.
Demenz Kranke können Dir alles aus ihrer Vergangenheit erzählen.
Meine Oma konnte mir alles aus dem Krieg, aus ihrer Kindheit und ihrer Vergangenheit erzählen. Sie kannte die Namen ihrer Kinder und Enkelkinder, aber sie erkannte keine Gesichter, keine Namen aus der kurzen Vergangenheit, wusste manchmal nicht was sie gelernt hatte.
Aber ja, Du wirst noch Du sein. Und es wird immer Momente geben in denen Du es merken wirst.
- Anonymvor 5 Jahren
Für einige Augenblicke.
Es gibt Phasen, wo man sich komplett erinnert.
Und dann gibt es Phasen, da wird man zum bockigen Kind.
Man findet seinen Frieden, wenn man an etwas vertrautem fest hält.
Das kann auch eine imaginäre Bushaltestelle sein (War mal in einem Heim aufgebaut für einen Bewohner) und dieser stand dort und wartete ruhig und gelassen auf den Bus, jeden Tag.