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Kann mit Hilfe der historisch- kritischen Bibelexegese herausgefunden werden, ob Jesus von N. an einen personellen Gott geglaubt hat?
Mich interessieren dabei nicht die Auffassungen der traditionellen christlichen Theologie, wie sie von den beiden großen Kirchen oder den Sondergemeinschaften, wie etwa den Evangelikalen, den Mormonen, den Zeugen Jehovas u.a. vertreten werden, die sind mir hinlänglich bekannt.
Mein Interesse ist darauf gerichtet, wie die Vertreter der historisch - kritischen Bibelexegese, die zum Beispiel die Gottessohnschaft Jesu sowie die paulinische Erlösungstheologie in Frage stellen, zu diesem Problem stehen.
Mir ist schon klar, dass dies eine gewagte Fragestellung ist, weil es hier um eine sehr spezifische Problematik geht, bei der ein Großteil der User hier verständlicherweise schlicht überfordert ist und weil es in diesem Forum nicht selten eben leider nicht um eine sachliche Auseinandersetzung geht sondern um Krawall und Provokation, wobei sich die ideologischen Protagonisten beider Seiten in nichts nachstehen.
Vielleicht hilft aber diese Fragestellung auch, eine differenziertere Sichtweise - m.E.ein Hauptmangel in diesem Forum - gegenüber dem christlichen Glauben zu fördern.
Jeder sachliche Beitrag ist willkommen.
Meine Frage resultiert aus dem intensiven Befassen mit dem Buch des evangelischen Theologen Claus Petersen " Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes" Aufruf zum Neubeginn.
Petersen ist Mitinitiator der ökumenischen Initiative vom "Reich-Gottes-jetzt".
13 Antworten
- erhardgrLv 7vor 7 JahrenBeste Antwort
Nach übereinstimmeden exegetischen Bemühungen protestantischer wie katholischer Exegeten der Gegenwart enthalten die Jesus-Worte aus dem Markus-Evangelium und der Logienquelle im wesentlichen Worte der "ältesten Jesus-Tradition", zum Teil auch Logien aus dem matthäischen und lukanischen Sondergut. Darauf baut Claus Petersen mit seiner Arbeit auf. Ähnliche Ergebnisse sind bei Schottroff/Stegemann "Jesus von Nazareth, Hoffnung der Armen" zu finden.
Ich bejahe also deine Frage vollauf. Die Rede, dass die historisch-kritische Exegese "überholt" sei, wird auch durch gebetsmühlenartige Wiederholung in manchen freikirchlichen und vielen evangelikalen Zirkeln nicht überzeugender. Dass die historisch-kritische Exegese ständig modifiziert wird, liegt daran, dass sie eine wissenschaftliche Methode ist - im Gegensatz zu den dogmatischen Satzwahrheiten der Evangelikalen oder des römischen Lehramtes.
Ich habe gerade einen Kurs "Wie hat Jesus von Nazareth von Gott geredet?" an der VHS gehalten. Das Resultat ist sehr differenziert zu sehen. Aber das mag ich nicht hier vor allen Leuten ausbreiten. Zwei Punkte nur: 1. Jesus redet typisch jüdisch von Gott, indem er Worte im Passiv formuliert (zB "Klopft an, so wird euch aufgetan", Lk 11,9/Mt7,7Q), 2. Jesus redet von "seinem Vater", den anzureden er auch seinen Jüngern empfiehlt (Vaterunser) und dem er sich ganz nahe weiß. Folgerungen daraus möge jeder selbst ziehen.
M.E. ist (nach der Prozesstheologie) die Personalität des Menschen und die Gottes voneinander abhängig (Perichorese) und somit als geistige Vorstellung durch die Geschichte hindurch in wechselseitiger Beeinflussung entstanden.
Das ist zwangsläufig sehr verkürzt gesagt.
Im übrigen kann auch festgestellt werden, welche Aussagen im NT nicht "älteste Jesus-Tradition" sind.
"Evangelium" meint in den synoptische Evangelien die Rede von der Gegenwart des "Reiches Gottes" im Munde des (irdischen) Jesus von Nazareth; bei Paulus bezeichnet es die Verkündigung von Kreuz und Auferstehung. Dass beides nicht dasselbe ist, müsste jedem denkenden Menschen deutlich sein.
- aeneasLv 7vor 7 Jahren
Wie der Terminus "Exegese [Auslegung]" bereits aussagt, kann mit deren Hilfe nichts dergleichen herausgefunden werden; denn, sei sie auch noch so kritisch, sie bleibt, was sie ist: Auslegung, Vermutung, Spekulation. - Ich tendiere in Glaubensdingen eher zur Nuechternheit; auch gegenueber Dingen, die, wie Du in Deinem Kommentar an @Ralf E anmerkst, "an Fahrt gewinnen".
- BrallerLv 6vor 7 Jahren
Die Frage ist nicht ob, sondern wie verbindlich eine historisch-kritische Bibelexegese ein solche Frage beantworten könnte. Hier halte ich die tiefenpsychologische Exegese, wie sie u.a. Drewermann betreibt, für weit zielführender. Allerdings ist solch eine Methode, die Wunder, Jungfrauengeburt etc. im psychologischen Kontext zu verstehen sucht, immer der Anfeindung (nicht nur durch Pietisten mit ihrem Glanzbildchen-Bibelverständnis) ausgesetzt.
- Rote ErdeLv 5vor 7 Jahren
Die Frage kann anhand der Bibel zweifelsfrei und eindeutig beantwortet werden. Jesus glaubte an Jehova, den Gott der Bibel, den Gott des sogenannten "Alten Testaments". Der Name Gottes kommt in der Bibel ca. 7000 Mal vor, und Jesus, der lange Zeit vor seiner irdischen Existenz mit seinem Vater im Himmel war, wusste, wie wichtig Gottes Name ist:
(Johannes 17:6) Ich habe deinen Namen den Menschen offenbar gemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort gehalten.
(Johannes 17:26) Und ich habe ihnen deinen Namen bekanntgegeben und werde ihn bekanntgeben, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in Gemeinschaft mit ihnen.“
Der Name Gottes, JHWH (= Jehova), ist der wichtigste Name in der Bibel. Wen diesen Namen entfernt und durch Titel wie Herr oder Gott oder Allmächtiger ersetzt, verfälscht die biblische Aussage eklatant. Es ist also gefährlich, mit solchen Dingen zu "spielen" oder hier leichtfertig etwas zu äußern. Gottes eigene Ansicht ist die wichtigste, nicht die von Menschen. Und Gott selbst sagt dazu:
(2. Mose 3:15) ‚Jehova [...] Dies ist mein Name auf unabsehbare Zeit, und dies ist mein Gedenk[name] für Generation um Generation.
Auch im sogenannten "Vaterunser" wird auf Gottes Name Bezug genommen:
(Matthäus 6:9) Ihr sollt daher auf folgende Weise beten: ,Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt.
An diesen Gott, diese Geistperson, die einen Namen hat, glaubte Jesus, ja mehr noch, er *wusste*, dass Jehova der wahre Gott ist, weil er ja lange Zeit mit ihm im Himmel zusammen gewesen ist - und heute wieder ist, denn nach seiner Auferstehung ist er in den Himmel zu seinem Vater aufgefahren, an seine ursprüngliche Stätte.
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- Mathilde HLv 4vor 7 Jahren
Was für eine Frage!
Jesus hat lt. Bibel ständig vom VATER gesprochen, der über IHM stand. Zu dem ER gebetet hat und vor Wundern mit IHm gesprochen hat.
Brauchst du noch mehr Beweise?
Die Muslime mit ihrem Allah haben da ein nicht ganz richtiges Bild.
- Anonymvor 7 Jahren
Nein.
- HerbertLv 5vor 7 Jahren
@Gelassener:
Ob "mit Hilfe der historisch- kritischen Bibelexegese herausgefunden werden kann, ob Jesus von N. an einen personellen Gott geglaubt hat", weiß ICH nicht und ist m. E. auch NICHT RELEVANT, WEIL Jesus Gott EINDEUTIG als GEIST definiert hat laut
Joh 4,24:
"GOTT IST G E I S T , und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten".
(Ein) GEIST ist aber KEINE (natürliche) Person und kann eine solche auch nicht sein. Denn (ein) GEIST hat nicht Fleisch und Bein (Knochen), wie Jesus des weiteren EINDEUTIG lehrte laut
Lk 24,39:
"... Denn ein Geist hat NICHT FLEISCH und BEIN, wie ihr seht, dass ich (Jesus) habe".
Als Sohn Gottes hat Jesus sonach GEIST zum Vater (Jesus ist ein Kind des GEISTES (Gottes) – vergl. dazu die Redensart: "Jetzt weiß ich, wessen Geistes Kind du bist!"), den niemand gesehen hat laut
Joh 1,18:
"Niemand hat Gott jemals gesehen; …“.
Außerdem lehrte Jesus eindeutig, dass das Fleisch (was eine Person hat) NICHTS nützt laut
Joh 6,63:
"Der GEIST ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben“.
Siehe auch 2.Kor 3,17:
"Der HERR aber ist der GEIST; wo aber der Geist des Herrn ist, ist FREIHEIT.
Gal 5,1:
"Für die FREIHEIT hat Christus uns freigemacht. Steht nun fest und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten“!
Also auch nicht durch ein Joch der Kirche(n), die einen anderen Gott und anderen Jesus lehrt bzw. lehren – nämlich den angeblich Dreieignen Gott römischer Kaiser –, den die Apostel nicht gelehrt haben wie geschrieben steht in
2.Kor 11,4:
"Ihr lasst es euch gefallen, wenn jemand kommt und euch einen anderen Jesus verkündet als den, den wir euch gebracht haben. Ihr lasst euch gerne einen anderen [o. verschiedenen, o. andersartigen; ein anderes Wort als vorher] Geist geben als den, den ihr zuerst empfangen habt, und nehmt eine andere Gute Nachricht an als diejenige, die ihr von uns gehört habt und das ertragt ihr gut“.
- vor 7 Jahren
Ich denke in einem bestimmten Maße geht das. Schließlich ist die Exegese ein literaturwissenschaftliches Instrument, dazu kommt die historische Einordnung von Bibeltexten. Was Jesus allerdings vor 2000 Jahren über Gott gedacht hat, ist heute kaum adäquat zu sagen. Bestimmt aber war seine Vorstellung von Gott tief im jüdischen Denken seiner Zeit verankert.
- ?Lv 7vor 7 Jahren
Um das herauszufinden genügt die Bibel
Jesus hat auch den persönlichen Namen Gottes Jehova bekanntgemacht.
Quelle(n): Bibel - Anonymvor 7 Jahren
Diese Exegese baut auf Vermutungen. (Auf was auch sonst...)
Dann folgen Auslegungen. (Auslegungen von Vermutungen.)
Danach diskutieren die "Fachleute". (Fachleute für Verkomplizierung.)
Sie werden sich nicht einig. (Welch Wunder...)
Aufgrund dessen werden solche Fragen gestellt wie Deine.
Da es nicht einen authentischen Bericht über Jesus gibt gilt letztendlich das was in Rom zur Wahrheit erklärt wird, und kusch!
Die Antwort ist: Nein!
Lt. Bibel ist Jesus Gott selbst.
Warum sollte er an sich glauben?
"Ehe Abraham war, bin ich!" Johannes 8,58
"Ich und der Vater sind eins." Johannes 10,30
"Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist aus Gott;" 1. Johannes 4,2
"Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz." Philipper 2,5-8
Hier erübrigt sich Deine Frage.
Alles Gerede darum dient lediglich der Täuschung.
Eine Lüge wird auch durch ständige Wiederholungen nicht wahr.
Ebensowenig durch Forschung und Diskussion.
Eine Lüge ist nichts. Denn was nicht wahr ist, das ist nicht.
Meinungen und Vermutungen, nichts mehr als das.
>>Die Meinung ist die Küche, worin alle Wahrheiten abgeschlachtet, gerupft, zerhackt, geschmort und gewürzt werden.<< Ludwig Börne (1786-1837)