Ist es normal, dass man als Leasingkraft irgendwann eine gewisse Gleichgültigkeit entwickelt?

Question

In den letzten Wochen merk ich das immer stärker an mir. Dabei arbeite ich der Pflege manchmal in Krankenhäusern, manchmal in Seniorenzentren und manchmal in der Hauspflege. In der Hauspflege bin ich stets nur an einer Station gewesen. Da bin ich ab MO für die nächsten 2 Wochen wieder. Endlich mal wieder.
Ich weiß natürlich es ist nicht gut. Gerade in der Pflege. Aber wenn man ständig überall nur 1 oder 2 Tage ist, hat man halt keine Zeit irgendeinen Bezug zu den Patienten bzw. Pflegebedürftigen zu entwickeln. Ich denke ja, dass ich in der Pflegestation da nicht so gleichgültig sein werde, weil ich da schon 2-mal war und da immer wieder die gleichen Leute pflege und da bin ich auch immer etwas länger im Einsatz, immer gleich für 2 bis 4 Wochen, jenachdem wie ich dort gebraucht werde. Aber an anderen Einsatzstellen bin ich halt immer nur 1 oder 2 Tage.

Sandra · Answer

das ist ganz normal, glaub mir. Vor allem dann, wenn man überlastet ist, Stress hat, und einfach nicht so agieren und arbeiten kann, wie man gerne würde. Die meisten gehen mit gewissen Vorstellungen an solche Berufe heran, haben Ideale, und müssen irgendwann feststellen, dass es in der Praxis eben ganz anders ist. Kein Arzt, kein Lehrer, kein Mensch kann dauerhaft seinen Beruf ausüben, ohne die Kehrseite der Medaille kennenzulernen. Viele Ärzte bspw sind anfangs unheimlich engagiert und haben wirkliches Interesse an ihren Patienten. Wenn sie den Job dann ein paar Jahre machen, dann wird das immer mehr nur ein Job, das Interesse an einzelnen Menschen bleibt da zwangsläufig auf der Strecke. Weil es einfach viel zu viele Patienten sind, und wenn man sich für jeden einzelnen persönlich interessieren würde, dann würde man selbst kaputt gehen. Iss so.

Du kannst nur versuchen, deinen Job so gut wie möglich zu machen, denn die Patienten können ja nichts dafür. Ob es tatsächlich der richtige Job für dich ist, kann ich nicht entscheiden. Das siehst du erst im Laufe der Zeit. Also, eine gewisse emotionale Distanz ist wichtig, damit deine Kraft behälst, und dich nicht selber kaputt machst.

Ein Verkäufer kann und wird auch kein Interesse an einzelnen Kunden haben, wenn er 500 pro Tag im Schnelldurchlauf abfertigen muss, und jeder Kunde zerrt an den Nerven, wenn er nicht gerade ein pflegeleichter und umgänglicher Kunde ist.

Wer das anders sieht, der soll den Job erstmal selber machen und die Frage nach 2 Jahren nochmals beantworten

Hermann · Answer

Das kommt ganz allein auf deine Einstellung an. Wer beharrlich und mit positiver Einstellung vorangeht, wird
den Lohn ernten, und wenn es auch deine Mentalität herausfordert; am Schluss bist du der Sieger.
In der Schwachheit ist man stark, und kann anderen ein Licht sein, aber der Hochmütige wird scheitern!

whyskyhigh · Answer

weil ich da schon 2-mal war und da immer wieder die gleichen Leute pflege

nur das stumpft ab

Anonym · Answer

Das ist ganz normal, vor allem dann, wenn man überlastet ist und einfach nicht so agieren und arbeiten kann, wie man gerne würde. Ich würde dieses nie tun...

Gnurpel · Answer

Ich halte es für sehr gut möglich, denn man identifiziert sich mit der Zeit nicht mehr mit dem was man macht. Man weiß innerlich, dass man das nur ohne Perspektive machen muss.

M · Answer

Nein. Ich vermute eher das Dir die Perspektive fehlt, eine Art Zukunftsangst. Das führt dann zur Gleichgültigkeit und zur inneren Kündigung. Wahrscheinlich mußt Du Dir einen anderen Job suchen mit mehr Routine und Sicherheit.

Kapaun · Answer

Nein, grundsätzlich nicht. Wenn es bei dir so ist, ist das dein persönliches Problem.

Anonym · Answer

DANN bist Du falsch in diesem Beruf.
DIES ist ein Beruf, den man nur mit einer "Berufung" ausüben kann.
Wechsele ihn mal besser, Du kannst das anscheinend nicht umsetzen.
Ist nicht böse gemeint.

Ist es normal, dass man als Leasingkraft irgendwann eine gewisse Gleichgültigkeit entwickelt?

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