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Kirchbesuch: Große Hemmschwelle?

Augenscheinlich geht die Zahl der Gottesdienstbesucher zurück. Auch sonst verirren sich nur Wenige in eine Kirche. Vor allem junge Leute sind selten anzutreffen. Warum ist das so? Gibt es neben den üblichen Verdächtigen, wie Unglaube, Lustlosigkeit, Zeitmangel, noch weitere Dinge oder gar Hemmschwellen? Einige Leute schaffen es, lebenslang keinen Fuß in eine Kirche zu setzen. Da muss mehr dahinter stehen als nur Unglaube. Oder?

26 Antworten

Bewertung
  • Sandra
    Lv 7
    vor 7 Jahren
    Beste Antwort

    die Kirche ist für mich ein kalter, emotionsloser, dunkler Ort. Alles wirkt so wie aus einem anderen Jahrhundert, aus einer anderen Zeit. Die Kindheitserinnerung ist die, dass ich es dort immer sehr ungemütlich und kalt fand (da unbeheizt). Heute sind mir da ausserdem zuviele Menschen, fremde Menschen. Das brauche ich einfach nicht. Kirche selber macht mich immer sehr traurig und ich finde es depremierend. Als Kind war der obligatorische Kirchbesuch an Weihnachten noch schön, da anschliessend Bescherung war und auch die Verwandten zusammen kamen. Heute erinnern mich diese Gottesdienste nur noch daran, dass viele Verwandte schon verstorben sind, der Zauber der Weihnacht ist lange vorbei. Kirche steht für mich nur noch für kalte Mauern, für depremierende, hoffnungslose Predigten über Tod, Vergänglichkeit, Sünden, Buße, Leiden usw usw

    nein, das brauche ich einfach nicht mehr.

    Ein wichtiger Grund ist natürlich auch, dass man ja meist nur Sonntags wirklich Zeit zum Ausruhen hat, da will ich ausschlafen und meine Ruhe haben, Freizeit haben, in Ruhe frühstücken und einfach nur das tun was ich will- ohne irgendwelche Termine oder Zwänge

    auch Samstags müssen sehr viele Menschen arbeiten und Partner/Familie sieht man dann nur Sonntags

    diese Zeit will ich dann sicher nicht mit frühem Aufstehen und Pflichtprogramm vergeuden

    mag sein, dass ich das in einigen Jahren auch wieder anders sehe. Aber zur Zeit halte ich es einfach für Zeitverschwendung und es belastet mich viel mehr, als das es mir helfen würde.

    Nach jedem Besuch an solchen Sonntagen war ich anschliessend stundenlang depremiert nach diesen Predigten, ganz schlimm finde ich auch diese Sekten-Predigten im Fernsehen, die den Menschen alles mögliche versprechen, solange sie nur glauben, können sie auch ihr Leben meistern. So eine Heuchelei.

    Kraft schöpfe ich aus ganz anderen Dingen, und um mich an Gott zu wenden oder an ein Leben nach dem Tod, an die Wunder der Natur und der Welt zu glauben, dazu reicht es auch so, dazu reicht noch meine Phantasie, und dazu brauche ich weder Kirche noch Prediger.

    Kraft ziehe ich aus meinen eigenen Krisen, die ich überwinde, überwunden habe, Probleme die ich löse oder gelöst habe (auch wenn sie wenig Aussicht auf Erfolg haben), die Menschen die mir wichtig sind (auch Tiere, die einem viel Vertrauen und Zuwendung schenken), anderen zu helfen und zu sehen, wie sie langsam wieder Vertrauen lernen (nach vielen menschlichen Enttäuschungen)

    Gott hat den Menschen erschaffen, und damit den Teufel zum Leben erweckt, der Mensch ist falsch, ist bösartig, ohne Mitleid, egoistisch, verlogen, heuchlerisch, brutal und und und

    Gott hatte also schon bei der Schaffung des Menschen einen sehr sonderbaren Sinn für Humor

    und für mich ist es schön zu sehen, dass es manchmal auch noch Menschen gibt, die eben genau das Gegenteil sind von diesem schlechten Bild oder sich zumindest um Besserung bemühen

    und auch diese Erlebnisse lassen manchmal hoffen

    diese Erlebnisse jedoch finden nicht in Kirchen statt, wo eben auch viel zuviele falsche Menschen sitzen und beten und anschliessend dann wieder ihren Tratsch und Klatsch verbreiten, lästern, oder irgendwelche Gemeinheiten aushecken

    liebe Menschen, die mit guter Seele, die findet man in erster Linie an ganz anderen Orten, dort wo sie Menschen und Tieren helfen zb, oder einfach mitten im Leben in Situationen, wo es so bestimmte Menschen gibt, die ehrliches Interesse haben, ehrlich freundlich sind und ehrlich hilfsbereit und interessiert sind

    ohne Heuchelei

  • Berni
    Lv 7
    vor 7 Jahren

    Wer Wasser predigt und selbst Wein säuft, wird nie seine Kirche voll bekommen.

    Die Menschen sehen doch, dass z.B. die Katholiken Enthaltsamkeit predigen aber

    ihre Pfaffen sich an Ministranten vergehen.

    Die Vatikanbank macht Geschäfte mit der Mafia usw.

    Sind das nicht mehr als genug Gründe, keine Kirche zu betreten ?

  • vor 7 Jahren

    "Warum ist das so?"

    1. Unglaubwürdige Handlung

    2. Schlechte Show

    3. Große Konkurrenz mit echten Inhalten

    4. Langweilig

    5. Moralinsauer

    ......usw...usw....!

  • vor 7 Jahren

    Heute nehmen sich die Menschen eben nicht nur die Freiheit, sich von Kirche und Glauben komplett zu verabschieden, sondern wohl auch in viel höherem Maße die Freiheit, sich ihre eigene Definition von Religion und Glauben zu leben. Wenn dazu kein Kirchenbesuch mehr gehört, dann ist das halt so.

    Möglicherweise haben die Kirchen dabei gewissermaßen die Erklärungshoheit beim Einzelnen verloren, oder sie besitzen sie nur noch eingeschränkt.

    Möglicherweise besteht auch einfach vielerorts der gesellschaftliche oder familiäre Druck nicht mehr, die Kirche zwingend besuchen zu müssen. Nicht wenige Menschen können noch aus den 60er Jahren berichten, dass sie nicht nur im übertragenen Sinne von Eltern oder Lehrern in die Kirche geprügelt wurden. Auch das hinterlässt Spuren.

    Außerdem habe ich schon von einigen Gläubigen gehört, dass sie auch die Sonntagsmesse als "Modenschau" und "Kleidervergleich" verabscheuen, weil es doch ein paar Gemeindemitglieder gäbe, die vermeintlich "gleicher unter den Gleichen" sein wollen und das mit der Kleidung zur Schau tragen.

    Nicht zuletzt dürften Kirche und Gemeindeleben für viele Menschen nicht mehr zum Lebensalltag dazu gehören. Die haben sich im Prinzip vom sozialen, gemeinschaftsbildenden Faktor Kirche verabschiedet.

    Dass man von der Angehörigkeit einer Konfession in Deutschland noch längst nicht ableiten kann, was die Leute überhaupt glauben, sollte allgemein bekannt sein. Die Frage ist doch eigentlich eher, welche Ausmaße das hat, und wer da tatsächlich noch im Sinne der Vorgabe der Kirchen oder anderen Kriterien gläubig ist.

    Dazu gibt es auch statistisches Material, aus unterschiedlichen Quellen.

    Mittlerweile dürften der Anteil der Gottesdienstbesucher an der jeweiligen Konfession am Sonntag mindestens deutlich unter 20% gesunken, teilweise sogar einstellig geworden sein. Da fragt man sich natürlich schon woher das kommt.

    Dieser Statistik aus dem Jahre 2012 nach http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/Religionszug... bezeichnen sich 64% aller Katholiken und 53% aller Evangelischen überhaupt als religiös. Das sind Prozentzahlen unter den jeweiligen Konfessionen, wohlgemerkt.

    In dieser Statistik aus dem Jahr 2007 kann man lesen, dass unter den Evangelischen und Katholischen ein signifikanter Teil gar nicht mehr denkt, dass er einer religiösen Lehre folgt: http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/Religionszug...

    In dieser Statistik aus dem Jahre 2002 - was ja auch immerhin schon über ein Jahrzehnt her ist - kann man sehen, dass 36% der Katholiken und 23% der Evangelischen angaben, überhaupt noch an einen persönlichen Gott zu Glauben, während der Anteil derer, die bestenfalls an eine höhere Macht oder ein höheres Wesen glauben, sogar noch größer ist.

    Auf der Website gibt es noch weitere Statistiken, mit denen man sich einen Überblick verschaffen kann: http://fowid.de/datenarchiv/uebersicht/

    Über die genauen Prozentzahlen lässt sich sicherlich streiten, auch das Alter mancher Statistik ist nicht unproblematisch, weil sich da in den letzten Jahren viel verändert hat, aber es fügt sich doch alles zu einem Bild zusammen.

    Für mich entspricht das der Vorstellung von "Religion á la Carte".

    Die Gläubigen picken sich die für sie persönlich angenehmen und plausiblen Glaubensaussagen und Glaubenspraktiken heraus, anstatt das die Kirchen komplett diktieren könnten. Dazu gehört offenkundig für den Einzelnen immer weniger die Vorgabe, dass man die Kirche überhaupt regelmäßig besuchen soll, dazu.

    Da besteht ganz offensichtlich eine mächtige Diskrepanz zwischen dem offiziellen Kirchenglauben und dem Glauben der Menschen, und wenn die Menschen quasi mit den Füßen abstimmen, dann könnte das mit den Besucherzahlen der Gottesdienste ein ehrlicheres Bild darüber liefern, was der Einzelne von Kirche und Glauben hält, was sie von der von den Kirchen vorgegebenen Religion und Religionspraxis halten, als die steuerlich erfassten "Mitgliedszahlen" der zwei großen Konfessionen.

    Wenn die Kirchenbesuche weiter sinken sollten, gleichzeitig die Mitgliedszahlen sinken, eventuell der Glauben an die kirchlich vorgegebenen Glaubensinhalte steigt, dann würde ich davon ausgehen, dass da ein Konzentrationsprozess beginnt, in dem auch wirklich nur noch die Gläubigen Mitglied bleiben, die sich weitestgehend in der Kirche wiederfinden. Zur Zeit sieht es wohl eher so aus, als sei das Potenzial der Nichtgläubigen, Unschlüssigen und Andersgläubigen noch ziemlich hoch. Ich vermute, dass diese Zahlen in den nächsten Jahren weiter sinken werden, weil die Leute beim nächsten Skandal die Austrittszahlen befeuern.

    Ganz werden diese Menschen aber in den Kirchen nicht verschwinden, weil Kirche weiterhin ein Machtfaktor ist. Familiäre Umstände und gesellschaftliche Bedingungen werden das zu verhindern wissen, wie auch die kirchliche Anstellung ein Hemmnis sein dürfte - schließlich sind Caritas und Diakonie die größten Arbeitgeber Deutschland, und die gehen dank eines speziellen kirchlichen Arbeitsrechts nicht gerade zimperlich mit "Abweichlern" um und feuert sie einfach, zumindest dort, wo sich die Kirchen das aufgrund des Anteils der Konfessionsgebundenen überhaupt leisten kann.

    Da steckt also mehr dahinter, wenn die Kirchenbänke immer leerer werden.

    Von den obigen Ausführungen abgesehen, spielt dann auch noch der demografische Faktor eine Rolle, denn es sieht wohl so aus, als könnten die neu dazu gewonnenen "Schäfchen" die Sterbefälle und Austritte nicht mehr kompensieren.

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  • Anonym
    vor 7 Jahren

    Siehe @ aeneas, Erkenntnis und aus dieser Erkenntnis gewonnene Vernunft.

    Da ist keine "Hemmschwelle", da ist einfach kein anerzogenes Pseudo-"Bedürfnis" mehr, in ein solches unnützes Gebäude zu gehen.

    Wenn Leute lebenslang keinen Lügentempel betreten, dann hat das nichts mit "schaffen" zu tun, es gibt zum Glück niemanden der in der Lage wäre Andere zu Lügentempelbesuchen zu ZWINGEN.

    Ich persönlich gehe gern in verschiedene Kirchen, manchmal freue ich mich an der Architektur, amüsiere mich in Katholiken-Tempeln über die Darstellung von Scheinheiligen aller Art, die archaische Zauberei mit Leichenteilen angeblicher Heiliger, oder in einfacher gestalteten Gebäuden sinniere ich darüber wie man diese auch sinnvoll nutzen könnte.

    Viele "Kirchen" brauchen nicht abgerissen werden, lediglich umgebaut um dem Gebäude einen sinnvollen Nutzen zu geben.

    Zum Beispiel als Lagerhalle, als Wohnhaus, als Kino oder als Kneipe / Restaurant. Auch ein Bordell für Leute mit speziellem "Religions" - Fetisch könnte ich mir da vorstellen und besonders bei Katholiken-Tempeln als Schwulen-Club.

  • Anonym
    vor 7 Jahren

    Menschen distanzieren sich nun mal immer mehr vom organisierten Verbrechen. Wer möchte schon Veranstaltungsstätten besuchen wo ständig der Kanibalismus noch praktiziert wird, und ein Kadaver an einem Kreuz herum hängt. Ekelhaft so etwas.

  • Anonym
    vor 7 Jahren

    Warum sollte ich mich in die Nähe eines "Mitglieds bzw. Mitarbeiter" von Kinderf....ckern begeben?

    Das wäre doch ein sehr hoher Widerspruch gegen mich selbst. Selbst Mutter sein, aber mit Pfaffen, die Kinder missbrauchen - mit denen was zu tun zu haben.

    Der Bruder meines Schwagers ist auch Pfaffe, ja gar Ausbilder im Vatikan.

    Und ihm erlaubte ich nicht mal, meine Tochter anzuschauen, geschweige denn, mit ihr ein Wort zu wechseln.

    Denn in dieser Institution sind ALLE GLEICH, da sie alle schweigen und versetzen anstatt diese Widerlinge der Justiz zu übergeben, damit ihnen mal der Schniebel abgehackt wird.

    Und solang das geschieht, ist die Kirch net für voll zu nehmen.

    Auch dies war einer von mehreren Gründen, warum ich vor Jahren die Kirche verließ und es dann in Serbien - in Anwesenheit vom Bruder meines Schwagers zelebriert habe. Der war gar net glücklich und fragte sich dann selbst, WARUM ich ihn nicht in die Nähe meines Kindes ließ, warum ich himmelhochjauchzend da sitz und meine "Befreiung und Erleichterung" feiere.

    Ich verband diese Feier mit meinem 33. Geburtstag damals. Ich lud auch ihn ein (sind doch Familie, oder?) - ich feierte bei meinen Eltern damals, waren sicherlich 10 Leute anwesend und dann "OFFENBARTE" ich selbst meinen Eltern, dass ich weder Katholikin, noch Christin mehr bin und legte die Kirchenaustrittsbestätigung auf den Tisch. Mama setzte sich gleich nieder, weil ihr das nicht wohlbekam, doch mein Vater nahm´s damals ganz locker auf.

    Und der Bruder meines Schwager´s: der stand auf und ging dann fluchend mit den Worten: "Mit einer Gottlosen will ich nicht an einem Tisch sitzen."

    Tja, somit hat er SEIN WAHRES Gesicht, als "Kirchenangestellter" gezeigt.

    Nach mir folgte dann mein Bruder, dem´s langsam auch zu blöd war, dass ihm immer Kirchensteuer vom Lohn abgezogen wurde.

    Meine Schwester konvertierte vom Katholizismus zum serbisch-orthodoxen Glauben.

    Tja, und wen wundert´s, wenn dem VAtikan die Schäflein abhauen, entweder dann zu den Atheisten sich gesellen, oder Konfessionslosen, oder zu einer anderen Religion konvertieren?

    DR sind mir egal.

    Inanna

  • vor 7 Jahren

    „Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.“

    Albert Schweitzer

  • Anonym
    vor 7 Jahren

    Keine Interesse, warum auch, zu öde, zu langweilig. Märchenstunde sind nix für Mutters Tochter. Beten kommt mir nicht ins Haus, auch kein Hängendes Etwas am Holz. Der da Oben gen Himmel ist mir Wurscht wie die Vergangenheit.

  • aeneas
    Lv 7
    vor 7 Jahren

    Richtig, da steckt mehr dahinter: Erkenntnis und aus dieser Erkenntnis gewonnene Vernunft.

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