Wird bei einem Leichenschmaus üblicherweise eine Rede bzw. kurze Ansprache gehalten?

Das geschieht oft eher spontan, und wer da was sagt, unterliegt eigentlich keiner Regel. Ich finde einen "Leichenschmaus" sehr wichtig, denn die Anspannung der eigentlichen Trauerfeier löst sich bei Kaffee, Kuchen, Brötchen, Suppe und Bier.

Aber viel hängt natürlich davon ab, wer gestorben ist. Handelt es sich um einen alten Menschen, der viele Anekdötchen hinterlassen hat, kann der Leichenschmaus eine sehr heitere Angelegenheit werden. Ich war einmal auf der Beerdigung einer 86-jährigen, die Zeit ihres Lebens ungeheuer humorvoll war. Ich kann mich sehr gut erinnern, dass wir selten so befreit gelacht haben, wie bei dieser Gelegenheit.

Handelt es sich z.B. um eine junge Mutter, die kleine Kinder hinterlässt, sieht das natürlich schon ganz anders aus.

Eigentlich nicht. Der Pfarrer hat ja schon gesprochen bei der Beerdigung. Man kann aber sich fürs Kommen und die Anteilnahme vorab bedanken.

Leichenschmaus kann gefährlich sein. Da kommen Familiensachen hoch die man nicht hören will. manche nutzen das zum saufen, manchmal geht das mit dem Erbstreit los, eine bösartige Person ist immer da.

Beim Leichenschmaus kommt das hoch was an Problemen nicht bewältigt wurde. Es treffen Leute aufeinander die sich nicht leiden können. Wenn man sowas riecht ist besser wenn man das lässt.

Ich finde das ganze ist ein schrecklicher Brauch.

Nach ner Beerdigung essen gehen ist das letzte.

Und wenn dann ist einfach nur Schweigen angebracht.

In traurigen Momenten sollte man einfach nichts sagen.

Tröstende Worte gibt es nicht, es gibt nur Menschen denen so

was als Podium für ihr Ego dient. Das hat nichts mit Gedenken zu tun.

Üblicherweise nicht. Bei der Trauerfeier ist ja schon gesagt worden, was zu sagen war. Der Leichenschmaus soll ja gerade nicht den offiziellen Charakter der Trauerfeier fortsetzen, sondern bildet eher einen Übergang zurück zum normalen Leben.

Den Trauernden kann und soll das helfen, nach dem Abschiednehmen nicht in einem tiefen Loch hängenzubleiben, sondern sich von dem traurigen Erlebnis zumindest einen ersten Schritt weit zu lösen. Ansprachen sind dabei nicht hilfreich.

Für eine wirklich traurige Gemeinde ist ein richtiger Leichenschmaus nach der Beerdigung das Beste. Den kann man auch durch entsprechende (kurze) Ansprachen und Reden feiern.

Da der Pastor oder Trauerredner das Seine schon getan hat, ist das Sippenhaupt der Trauerfamilie (als erstes) dran oder der Ehegatte des/der Verstorbenen.

Es muss aber nicht sein.

Brrrr was für ein grässlicher Brauch!

Der Leichenschmaus (dieser Ausdruck kann durchaus auch missverstanden werden!!) ist ein Überbleibsel aus längst vergangenen Tagen, als im bäuerlichen Raum die Trauernden zu Fuß oft von weit her kamen und sich aus diesem Grund auch mal stärken mussten!

Dieser Grund fällt heutzutage aus und daher finde ich es echt makaber sich nach dem Begräbnis zu einem "geselligen" Beisammensein zu treffen!