Warum kommt bei VIVA nur westliche Musik?

Fangen wir mal ganz vorne an: welche Art von Musik wird denn angeboten? Westliche. Warum? Weil die Nachfrage nach westlicher Musik im Westen nun mal höher ist. Auch der Musikmarkt ist zum Geldverdienen gedacht... Aber zurück zum Angebot. VIVA & Co. spiegeln einerseits die Verkaufscharts wider andererseits beeinflussen sie sie - die meisten Menschen mögen das, was ihnen den ganzen Tag serviert wird. Da braucht man noch nicht mal zwischen östlicher und westlicher Musik unterscheiden, das geht schon bei den verschiedenen Sparten los. Du wirst im Radio vermutlich nie Speedmetall hören, weil die Nachfrage (dankenswerter Weise ;-)) zu gering ist. Ähnlich ist es mit Gothic, Electro und was weiß ich nicht alles. Im Endeffekt geht's um Kohle, Profil und Gewinne. Wie überall :-)

Stell dir mal vor, dort liefe nur "östliche Musik". Ich glaube kaum, dass die Einschaltquote dann auch noch so richtig in die Höhe schnellen würde!

Also bei mir ist es nicht ganz so weit östlich, aber auch in diese Richtung. Die allermeiste Musik, die ich heute höre, ist Russisch.

https://www.youtube.com/watch?v=sbCFeKuIC1I (was neues)

https://www.youtube.com/watch?v=3qyPLPtyvrA (was altes)

Seitdem es Internet-Breitband gibt, kann ich hören und sehen, was ich will und einen Fernseher hab ich nicht mehr.

Ich hab mir vor kurzem die deutschen Charts angesehen und festgestellt, dass ich von den TOP 100 Titel kein einziges kannte.

Am besten bei VIVA anfragen, ansonsten kann man nur vermuten:

Auch bei Musiksendern geht es um Quoten, Quoten bringt nur was die breite Masse hören möchte, die breite Masse hört lieber westliche Musik - folglich zeigt VIVA nur diese Musik!

Da ganze TV (alle Sender) sind profitgeiler Mainstream - wenn dir das nicht gefällt verkauf deinen Fernseher!

Viva war in seinen Ursprüngen schon ein Musiksender, der sich besonders der deutschen Musikbranche angedient hatte - als Gegenpol zum damals noch komplett englischsprachigen und aus London gesendeten MTV Europe.

Mainstream ist das schon immer gewesen, auch wenn man sich jahrelang das Feigenblatt gar nicht so schlechter Nischen- und Genresendungen gegeben hatte, die in der Anfangsphase noch recht viele Freiheiten in der Gestaltung des Programms hatten.

Heute ist von Musikfernsehen an sich nicht mehr viel, als ein Rumpfprogramm übriggeblieben, dass eigentlich noch viel stärker der Industrie entgegen kommt, und die hat eben vorrangig ein Interesse daran, dass der eigene Kram Sendezeit bekommt, und keine Musik aus Asien.

Der Vorwurf des "profitgeilen Mainstreams" ist auch so eine Sache.

Bei uns mögen K-Pop, und auch J-Pop, so etwas wie einen Exotenstatus haben, aber man muss auch sehen, dass die Musikmärkte in Korea und Japan vielleicht sogar noch extremer durchkommerzialisiert sind, als das bei uns der Fall wäre. Da gibt es deutlich viel mehr "Plastik-Pop", der für das schnelle Geld konzipiert ist und vielleicht eine "Lebensdauer" von einem Viertel Jahr hat. Das ist eine extrem beschleunigter Popmarkt, in dem "Idols" kommen und gehen, und dabei vielleicht eine Handvoll Gruppen und einzelne Künstler überhaupt über einen längeren Zeitraum als fünf Jahren bestehen können.

Bei einigen großen Namen kann man auch beobachten, dass die manches Stück und manches Album gleich in Amerika von namenhaften Produzenten bearbeiten lassen, oder auf die gleichen schwedischen Songwriter zurückgreifen, derer sich auch die westliche Popwelt bedient. Der Unterschied liegt dann wirklich nur noch in der, für uns, exotischeren Sprache.

Es ist also alles doch recht relativ zu betrachten, und wenn man K-Pop und J-Pop ein paar Jahre verfolgt, sei es auch nur sporadisch, dann stellt sich doch ein wenig Ernüchterung ein, weil sich doch vieles einfach wiederholt.

Wieso gerade K-Pop?

Auch VIVA muss sich Gedanken um Quoten machen.