Ist das nicht herzallerliebst (s.D.) ?

In der Tat, Willou, das Ganze entbehrt nicht einer gewissen Peinlichkeit - aehnlich das Auflegen der rechten Hand auf das Herz waehred des Absingens der Nationalhymne wobei, [wer nicht Dienstzeit in der Army abgerissen hat] der Text derselben in der Regel nicht bekannt ist.

Gluecklicherweise bleibt deutschen Schuelern heutzutage solcher Firlefanz erspart - des Gesslers Hut zu gruessen ist aus der Mode gekommen.

Was diese Wortendungen betrifft, gibt Deine Frage sicherlich zu denken auf, wobei ich befuerchte, dass sie angesichts der vielen User hier, die ausser Nationalstolz nichts anderes vorzuweisen haben und es den Amerikanern am liebsten gleichtun wuerden, ein Stich in das beruehmte Wespenest sein koennte.

Nein. Ein betonter, ostentativer Patriotismus entbehrt nicht einer gewissen Kleingeistigkeit..

Ihn aber derart undifferenziert zu betrachten und gleich wieder ganz herzallerliebst mit dem dritten Reich zu kommen, entbehrt dieser ebenso wenig.

Was der Ami an Patriotismus zu viel hat, hat der Deutsche zu wenig. So einfach ist das.

Ich bin Patriotin und schmetter ganz sicher nicht bei jeder Gelegenheit die Nationalhymne, und ich salutiere auch nicht in der Gegend herum.

Es muss auch nicht jede Frage ein philosophisches Glanzstück darstellen, aber ein Ausflug in die Etymologie würde dir ganz gewiss nicht schaden...

Mit der Vaterlandsliebe haben wir hierzulande unsere liebe Not, kann diese doch ethnisch, kulturell, politisch oder historisch sein. In Teilaspekten gibt es Dinge, auf die auch ich stolz bin, als wahrer Patriot fühle ich mich nicht - gibt es nicht zu viele, die selbiges zu sein vorgeben und nicht einmal aus der jüngeren Geschichte haben lernen können? Doch während des Sommernachtstraums 2006 habe ich tatsächlich auch "unsere" Farben getragen und fühlte mich gut - auch als Deutscher, als gastfreundlicher Deutscher!

Doch möchte ich lieber vom Salutieren Abstand nehmen. Nicht nur in Deutschland ist diese militärische Geste überflüssig, auch manche andere kriegerische Nation täte gut daran, den Patriotismus nicht im militärischen Sinn auszuleben. Davon abgesehen verstehe ich den amerikanischen Drang nach Zugehörigkeit, denn sie sind ein zusammengewürfelter Haufen von Europäern und Afrikanern, ohne jahundertealter Tradition. Mit etwas weniger Größenwahn versehen, eigentlich sympathisch.

Das Wort "Idiot" gefällt mir überhaupt nicht, da es einst lebensunwürdige Menschen titulierte. Auch meine Feinde werde ich so nicht anreden.

Ich stelle mir gerade noch vor, dass vor einem deutschen Länderspiel alle Spieler, die den Text der Hymne nicht kennen, salutierend dastehen. Man würde meinen, es handele sich um ein militärisches Begräbnis ;)

Das könnte man machen. Warum auch nicht. Immerhin lernen die Schüler dann vielleicht auch mal, dass sie alle etwas gemeinsam haben, wenn es auch nur das Land ist, in dem sie leben.

Da muss man dann aber in der Bedeutung solcher Maßnahmen schon individuelle Unterschiede gelten lassen.

Aber dass die Sonne öfter aufgeht, wenn Schüler gemeinsam die Nationalhymne singen oder spielen - ich wage es zu bezweifeln.

Aber Versuch macht kluch.....

Patriotismus ist ja nicht per se eine schlechte Erfindung (auch wenn John Lennon sagte, alle -ismen seien abzulehnen) - warum sollte ich mein Heimatland denn nicht lieben? Oder zumindest erträglich finden...?

Nur den schmalen Grat zum Nationalismus gilt's zu beachten:

"Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt. Ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer anderer Völker verachtet. Ich will ein Patriot sein."

Johannes Rau, Rede nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten im Jahr 1999

Patriotismus verbindet die Menschen und ist im Gegenteil zum Nationalismus auch in keinster Weise gefährlich, schlecht oder abzulehnen! Ich liebe mein Heimatland und bin stolz darauf!

Würde auch in Deutschland öfter die Sonne aufgehen,

wenn unsere kleinen Grundschüler vor dem Beginn

der Schule die Nationalhymne schmettern und

vor der deutschen Fahne salutieren ??

nein

das waere keine loesung

Das einem Patriotismus in Deutschland schon beinahe übel genommen wird, will und werde ich nicht verstehen. Da lobe ich mir doch die Staaten, wo man stolz seine Flagge im eigenen Vorgarten aufstellt.

Chauvinismus und Nationalismus verurteile ich aufs gröbste, jedoch darf man doch stolz auf das eigene Land sein...und nicht nur bei Fußball-Weltmeisterschaften...

Tja, das ist der altbekannte Trick, wie man

die Leute um sich schart, die sonst eigentlich keinen Anlaß haben,

auf irgend etwas stolz zu sein...

Die fühlen sich dann auch noch geschmeichelt,

wenn ihnen das Fell über die Ohren gezogen wird.

Das Deutsche Sprichwortgut hat dafür folgendes parat:

http://www.sprichwoerterbuch.de/sprichwort/dummhei...

Auch bei uns gab es schon Zeiten wo bei jeder Gelegenheit die Nationalhymne abgesungen wurde, Fahnen geschwenkt wurden und dem Führer besonders gehuldigt wurde. Zum Glück haben wenigstens die Deutschen etwas von damals gelernt. Patriotismus ist heutzutage eines der grössten Übel überhaupt.