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Kann man die Vergangenheit verändern, indem die Erinnerungen daran kontrolliert werden?

Es heißt zwar immer, eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, nur weil man sie noch so oft wiederholt, doch mich beschleicht das Gefühl, das dem nicht so ist. Die Vergangenheit existiert nur in den Erinnerungen und Gedächtnis der Menschen, also der Gesellschaft.

Wenn nun der Rückblick daran kontrolliert wird, im Internet, dem Fernsehen, den Geschichtsbüchern etc. und letztlich auch dem wirklich Geglaubten der Leute,....findet doch eine Umschreibung in den Köpfen der Gesellschaft statt. Wenn dann auch noch Zeitzeugen sterben und niemand mehr da ist, der sich an das tatsächliche Geschehen erinnern kann, ist es dann nicht letztlich passiert ?

Update:

Aber wie bleibt Fiktion eine Fiktion. Wo steht eine unumstößliche Wahrheit wirklich FEST geschrieben ? Das ist die Frage in der Frage, der Kern daran. Oder sollten wir einfach von einer universellen und zeitlosen Gerechtigkeit ausgehen, anonym und gesichtslos, die irgendwann ein heiliges Buch vom Himmel herunter plumpsen lässt und alles ist wieder in Ordnung,....?!

Update 2:

"Nicht die Vergangenheit ändert sich durch Manipulation, sondern die Erinnerungen daran." Sehr schön. Aber was ist die Vergangenheit denn anderes als eine Erinnerung ? Wenn sich die Erinnerung ändert, ändert sich damit nicht auch die Vergangenheit ?

Der Kern meiner Frage scheint immer noch nicht ganz angekommen zu sein.

16 Antworten

Bewertung
  • KKS
    Lv 5
    vor 8 Jahren
    Beste Antwort

    Die Vergangenheit können wir nicht verändern, aber sehr wohl, wie sie uns beeinflusst. Das spielt sich nicht einmal auf der Erinnerungsebene ab, sondern in unserer Gefühlswelt. Das heißt wenn sich unsere Gefühle darüber, was in der Vergangenheit passiert ist, ändern, dann ändert sich auch unser Leben.

    Ich gebe Seminare über Vergebung und es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie sich das Leben der Menschen ändert, wie sich ihre Probleme in Nichts auflösen, weil sich die Gefühle verändert haben. Das geschieht nicht durch "Selbsthypnose" oder irgend so etwas, sondern dadurch, dass man die Gesetzmäßigkeiten des Lebens verstehen lernt. Es funktioniert!

    Das ist allerdings nur eine Ebene der Vergangenheit, das was zu unseren Lebzeiten passiert ist. Geht es um länger zurückliegende Ereignisse, deren Einfluss können die meisten Menschen nicht verändern, denn das hieße, von dem entsprechenden Karma frei zu sein.

    Nein, wir können nicht ändern, was passiert ist. Und die Vergangenheit ist mehr als nur Erinnerung. Selbst wenn die Geschichtsbücher noch so oft umgeschrieben werden, was in der Vergangenheit passiert, ist, das hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. Direkt oder indirekt. Es hat unsere Lebensumstände gestaltet, es hat die Mentalität der Nation, in die wir hineingeboren wurden, geprägt und auch wir selbst mögen in einem anderen Körper, an den wir uns nicht mehr erinnern können, daran beteiligt gewesen sein und entsprechendes Karma mit uns herumtragen.

    Unsere Wissenschaft, unsere Medien, sie versuchen permanent, die Realität zu verändern, entsprechend der zur Zeit gängigen Weltanschauung oder Lehrmeinung. Das ändert nichts an dem was geschieht oder geschah! Es macht nichts ungeschehen.

    Es ist ein Trugschluss, wenn wir annehmen, es gäbe keine absolute Gerechtigkeit, keine absolute Wahrheit, unser Handeln hätte keine Folgen. Leider leben heute die meisten Menschen nach diesem Prinzip "Nach uns die Sintflut..." so denken viele. Und verstehen nicht, dass sie selbst unter den Folgen werden leiden müssen. Wir ernten, was wir säen.

    Es gibt einen höchsten Kontrollierenden, der die Fäden in der Hand hält, auch wenn wir das nicht wissen wollen oder verstehen können. Er ist eine Person und Er hat Gesetzmäßigkeiten geschaffen, denen wir untergeordnet sind. Diesen Gesetzmäßigkeitenn können wir uns nicht entziehen.

    Was dabei heraus kommt, wenn wir die Geschichtsschreibung manipulieren anstatt aus der Vergangeneheit zu lernen, das können wir heute sehen, wenn wir uns den Zustand unserer Welt einmal mit kritischen Augen anschauen. Dumm geboren und nichts dazu gelernt. Ich möchte niemanden damit beleidigen, aber das ist nun einmal eine Tatsache.

    Quelle(n): Das lohnt sich zu lesen, ist sozusagen spirituelles Grundwissen: http://www.prabhupada.de/bg/Prabhupada%20-%20Bhaga...
  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Du beschreibst genau das, was George Orwell in seinem Roman "1984" beschrieben hat.

    Aber Fiktion bleibt Fiktion.

    Nachtrag: Habe ich irgentetwas von heiligen Büchern geschrieben? Ich habe nur deinen Gedankengang verfolgt - und der stimmt zum Großteil mit George Orwell's Roman überein. Und ich bleibe dabei: Fiktion bleibt Fiktion.

  • vor 8 Jahren

    Da bedarf es nicht einmal der Manipultion: das menschliche Gedächtnis ist phänomenal unzuverlässig und legt sich seine Erinnerungen nach persönlichen Vorlieben, Stimmungen, Gefühlen und Einstellungen ab.

    Das weiß jeder Jurist und Kriminologe. Neutrale Zeugenaussagen über ein Geschehnis wie einen Unfall widersprechen sich regelmäßig in einem unglaublichen Ausmaß.

  • vor 8 Jahren

    Wir haben hier einmal über Verschwörungstheorien diskutiert, ich denke es geht in dieselbe Richtung. Wenn es um wichtige, einschneidende geschichtliche Fakten geht, gibt es häufig auch Gegenbewegungen zu landläufigen Meinungen.

    Weniger kann die Vergangenheit verändert werden, eher noch das, was in den Geschichtsbüchern darüber zu lesen ist. Unsere eigenen Erinnerungen sind nicht wirklich änderbar, vielleicht die Interpretation daraus, doch die Erinnerungen anderer sind nur Indizien, keine geschichtlichen Beweise. Wenn wir uns an historische Fernsehübertragungen von Mondlandungen erinnern, behalten wir das Ereignis in guter Erinnerung, ohne jemals einen Beweis für die Existenz einer wirklich stattgefundenen Mondlandung gehabt zu haben.

    Es wäre doch naiv anzunehmen, dass wir die Wahrheit kennen würden. Wir kennen die Geschichten der anderen, nicht aber die Geschichte als solches.

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  • vor 8 Jahren

    Kann es sein, wer Fakten verrückt, wird zu den Verrückten gezählt?

    Keiner kann Vergangenheit gestalten.

  • vor 8 Jahren

    Ich frage mich, ob es 'Erinnerungen' an die Vergangenheit sind, die man zu kontrollieren versucht. Denn persönliche Erinnerungen sind einerseits zu subjektiv, andererseits fest. Auch wenn viele Details verloren gehen, sind die Geschehnisse der individuellen Vergangenheit das, was man für sich selbst und, falls die Umstände erlauben, für andere 'bezeugt'.

    Da die individuellen Erinnerungen eines durchschnittlichen machtlosen dahinvegetierenden Bürgers sehr speziell sind, kann man sie genauso leicht mit einem neu konstruierten historischen Kontext "ergänzen", wie die Wahrnehmung der Gegenwart mit ideologischen Mitteln korrigiert wird. In diesem Sinne ist er gar kein 'Zeitzeuge', der dem ideologischen Druck widerstehen könnte.

    Die Geschichte ist das Feld für ideologische Kämpfe einer Gegenwart. In der Vergangenheit sucht man die Rechtfertigung eigener Handlungen und Machtansprüche, schreibt eigene Schuld den Toten zu, findet Lücken, in die eigene heldenhafte Taten passen, die nie stattgefunden haben.

    Als mein Land im 20. Jh. seine zahlreichen Kolonien verlor, konzipierten die Herrscher der neu entstandenen Kleinstaaten Geschichten, die, kurz zusammengefasst, einen zum Schmunzeln bringen. Vor Kurzem las ich, dass uns Leute eines der Länder sogar inoffiziell beschuldigen, sie im Mittelalter angegriffen zu haben. Der Fall war natürlich, dass ihre Armee von unseren Vorfahren auf unserem Land entdeckt und wie immer besiegt wurde, was wohl kaum als militärischer Angriff gelten kann :-)

    Die Geschichte ist auch ein symbolischer Raum, in dem sich ein Volk identifiziert, sich von anderen differenziert und in dem es zusammenhält.

    Einen zeitlichen Abschnitt aus der Geschichte eines Volkes herauszureißen, ist problematisch. Denn individuelle Geschichten haben Kontinuität, und die Nachkommen jener "Zeitzeugen" und Akteure leben hier und jetzt und tragen jene individuelle Vergangenheit in sich. Auch ist die Schuld immer individuell, nicht pauschal und für einen "objektiven Betrachter" von heute eigentlich nicht mehr feststellbar.

    Die Globalisierung und Neuverteilung der Bevölkerung werden auf die Geschichte wahrscheinlich einen Einfluss nehmen, der uns überraschen, aber hoffentlich nicht irritieren wird.

  • vor 8 Jahren

    Die Vergangenheit ist eine Kausalitätskette, die zur Gegenwart führt.

    (Eine Kette von Ereignissen, wo das jeweils vorhergehende die Ursache für das folgende Ereignis ist.)

    Sie existiert unabhängig von der Erinnerung.

    Wenn sie jemand verändern könnte, wären wir jetzt nicht hier.

  • vor 8 Jahren

    Ich weiß nicht, ob ich das in all den Antworten gelesen habe, viel davon verstanden habe ich sowieso nicht.

    Was ich denke, beginnt mit @Denilsons Antwort (dem ich hier mal mein danke für seine klar verständlichen Antworten sagen will).

    Wir denken, wir WÜSSTEN heute SOOOOO viel. (www, TV, Presse)

    Was wir WISSEN ist ein NICHTS.

    Wie Denilson sagt: wir wissen nur, was Andere erzählen. Geschichten eben.

    Die WAHRE Geschichte, die es meiner Meinung nach sowieso nicht gibt, weil sie IMMER im Zusammenhang mit der jeweiligen UND der jetzigen Empfindung - GEFÜHLE! - steht, einerseits von Einzelpersonen, andererseits von Interessengruppen, die - deshalb: angeblich - wahre Geschichte beeinflußt "unser" Verhalten in der Gegenwart. Und: JA! Die - angebliche - Vergangenheit KANN man verändern. Und zugleich kann man sie NICHT verändern. Die Pyramiden (habe ich hier gelesen) scheinen tatsächlich zu existieren. Gesehen habe ICH sie noch nicht. Was wir heute "wissenschaftlich fundiert" darüber zu wissen glauben, fußt letzten Endes auf Spekulation. Auf Interpretationen aus der jetzigen Zeit. Interpretationen von Wissenschaftlern, deren Sichtweise mit Gefühlen aus der JETZT-Zeit durchflochten ist.

    KEINE Interpretation ist unumstößlich! Also ist auch DIE Vergangenheit je nach Sichtweise der Interpreten umstößlich.

  • vor 8 Jahren

    ........ "Aber was ist die Vergangenheit denn anderes als eine Erinnerung", genau durch die Kenntnis dieses Zusammenhanges funktioniert es die sog. zivilisierte Menschheit freiwillig in einer Illusion zu halten, besser bekannt als "Matrix".

    Und zwar daher, weil der größte Teil unserer Mitmenschen genau diese manipulierten "Erinnerungen

    an die Vergangenheit" als Verhaltensmaßstab auf Gegenwart und vor allem auf die Zukunft projiziert, und so bleibt das gesellschaftliche Hamsterrad - was der Summe der privaten derer entspricht - immer schön am laufen.

  • vor 8 Jahren

    nein.

    was geschehen ist, ist geschehen.

    aber man kann sich die vergangenheit schönreden.

    ach ja, die pyramiden und die mayatempel wurden natürlich nie gebaut, sind nur fiktion ...;)

  • ?
    Lv 6
    vor 8 Jahren

    Jeder pickt sich das heraus was einen anspricht, mich haben zB. die großen Baumeister mit ihren Kirchen/Werken in den Bann gezogen ..

    Ich liebe diese Welt mit allen ihren Veränderungen, den Büchern, den großen Seen, das Meer, die Berge, der Hunger hört nie auf,..

    auch die Menschen die auf ihre wohnen,.. und wenn ich hier nicht ein ganz normales Leben führen würde,.. dann hätte ich bestimmt nicht die Sehnsucht danach,..

    Ich bin schon gespannt was mich noch anlockt und wann ich angekommen bin,..

    Du kannst deine Erinnerungen nicht kontrollieren, weil es einem immer weiter treibt,.. oder man getrieben wird,.. Drum kommt dir die Erinnerung nie endlos vor,.. sie ist aber irgendwo ganz weit hinten,.. und manchmal kann man sich auch nach ihr strecken,.. oder sie rüttelt dich und du wachst wieder mal kurzzeitig auf und sagst "Hallo"

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