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Hochwasser - Warum ist eine Naturkatastrophe schlimmer, wenn es viele trifft?

Warum ist das Mitgefühl in unserem Lande so viel größer, wenn eine Region überschwemmt wird als wenn ein einzelnes Haus durch ein Unwetter zu Schaden kommt? Warum ist Mitleid über zerstörte Existenzen bei Hochwasserkatastrophen größer, als wenn ein Baum im Nebengarten entwurzelt wird und den Dachstuhl zerstört, ein Laden ausbrennt und die Versicherung aus irgendeinem Grunde nicht ausreicht oder die Kneipe um die Ecke aufgrund eines Nichtraucherschutzgesetzes schließen muß? Ist das noch aufrichtiges Mitleid oder doch eher Beifallheischen, weil man so viel mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann, wenn man darüber redet, daß man den Hochwasseropfern geholfen hat anstatt der alten Dame drei Straßen weiter, die keiner kennt und über deren Schicksal in den Medien nicht berichtet wird?

Und an die, die Geld gespendet haben: Wann habt Ihr das letzte Mal jemandem aus Eurer Nachbarschaft, der einen Schicksalsschlag erlitten hat, einfach so 50,- € in die Hand gedrückt?

Update:

@ Little Tiger Interessante Gedankengänge, doch genau das ist es ja, was ich so befremdlich finde: Daß MEHR geholfen wird, wenn es um Anonymität und Machtlosigkeit geht. Für mich hat das eher was von "Samaritertourismus". Man fühlt sich doch gleich viel heroischer, wenn man gemeinsam Sandsäcke schleppt als wenn man dem Nachbarn den Keller auspumpt, da kann man sagen: Ich war damals dabei.

-Zu der Einschätzung des Rechtsradikalismus: Das, was am Holocaust so schlimm ist, ist nicht der Mord an sich, sondern die geplante, kühle, menschenverachtende Perfidität dahinter. Mord, und auch Mord aus Brutalität und Überzeugung, ist furchtbar und das einzelne Opfer genauso zu betrauern wie jedes EINZELNE Holocaustopfer. Auch der Holocaust ist schließlich nur eine Tragödie, weil Menschen, Individuen dabei ein schreckliches Schicksal erlitten. Doch das eigentlich Schockierende ist doch die Maschinerie, die dahinterstand, die darüber hinaus noch von oben angeworfen wurde, vom Regime, das d

Update 2:

@ reGnau Genau.... und leider scheinen die Leute so gar nichts daraus für ihr tägliches Leben zu lernen!

Update 3:

@ Filtertuete Und kennst Du auch Kirks Erwiderung darauf?

"Hätte ich es nicht getan, wäre der Preis meine Seele gewesen. [...] Weil das Wohl von Einzelnen genauso schwer wiegt wie das Wohl von vielen." (über sein Rettungsmanöver)

Das trifft es wohl besser als manche ausufernde Argumentation.

8 Antworten

Bewertung
  • reGnau
    Lv 7
    vor 8 Jahren
    Beste Antwort

    weil Viele Menschen dann auf einen Streich merken, wie sehr man doch darauf angewiesen sein kann, dass man gemeinsam die gleichen Ziele verfolgt, nämlich den Schutz des Eigentums vor einer glatten Katastrophe, die einen sogar das Dach über dem Kopf kosten kann.

    P.S.: Wenn einer alleine ein Problem hat, dann heisst es nämlich immer: DAS kann doch gar nicht SO schlimm sein. Sind allerdings viele davon betroffen, dann merken sie am eigenen Leib, wie beschi.ssen etwas sein kann und dann ist die Hilfsbereitschaft eben auch deutlich höher. Die Gesellschaft interessiert sich leider nie so sehr für einen Einzelnen, der ein Problem hat. Das war aber schon immer so.

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Das ganze kommt von dem heutigen Info-tainment. Es hat eigentlich gar nichts mehr mit den eigentlichen News zu tun. Die Nachrichten die sich am besten verkaufen werden am öftesten ausgestrahlt. Damit bleiben mehr Hörer bei den Radiostationen und mehr Zuseher bei dem Fernsehern.

    Ist sehr traurig, aber leider wahr :/

  • vor 8 Jahren

    Wie sagte weiland unser Spitzohr Spock: "Das Wohl von vielen ist wichtiger als das Wohl von wenigen."

  • vor 8 Jahren

    Deine Meinung ist scheinbar gar nicht Deine Meinung sondern die Reflexion der Mediendarstellung.

    2002 war das Hahrhunderthochwasser, dann müßte das jetzt das Jahrtausendhochwasser gewesen sein.

    Ich zitiere einfach mal Volker Pispers

    Ohne Medien läßt sich keine Demokratie herstellen

    Mit den Medien die wir haben läßt sich auch keine Demokratie herstellen.

    Zitat Ende

    Du schnappst eine Stimmungsmache auf und setzt sie mit Mehrheitsmeinung gleich.

    Und verlierst Dich in Beispielen.

    Sammele dich erst einmal wieder ein.

    Dein Pit

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  • vor 8 Jahren

    Eine sehr interessante Frage. Eigentlich geht es hier doch dann um die Grundfrage: Ist das summierte Leid vieler Einzelschicksale schwerwiegender als dasjenige eines einzelnen Individuums? Oder sind die Beiden gleichwertig?

    Aus deiner Frage lese ich heraus, dass du der Meinung bist, dass ein Einzelschicksal genauso schlimm ist, wie wenn das selbe Unheil einer grossen Gemeinschaft von Menschen passiert. Immerhin leidet die alte Dame drei Strassen weiter ja nicht minder als jeder Einzelner dieser zehntausender Flutopfer.

    Umgekehrt könnte man das Ganze dann aber auf die Spitze treiben und die provokative Frage stellen: Dominik Brunner wurde von Rechtsextremen so unbeschreiblich schlimm und brutal verprügelt, dass er daraufhin an seinen Verletzungen starb. Und das nur, weil er eine Jugendliche beschützen wollte, die von den Neonazis angepöbelt wurde. Ist der Fall Dominik Brunner nun nicht genauso schlimm wie der Holocaust? Immerhin: Sowohl die Juden (und anderen KZ-Einsassen), als auch Dominik Brunner wurden von Rechtsextremen gefoltert und umgebracht. Und es wäre wohl heikel, zu sagen, dass Dominik weniger gelitten hat. Es muss absolut schrecklich sein, bis zum Tode geprügelt zu werden. Und dennoch würden wohl viele Menschen instinktiv sagen, dass der Holocaust schlimmer war.

    Stalin sagte einmal den zynischen Satz: "Wenn ein Mensch stirbt, ist es eine Tragödie. Wenn eine Million Menschen sterben, ist es eine Statistik." Während er das ernst meinte (was natürlich dann recht krank ist), ist der Satz durchaus überlegenswert, wenn man ihn etwas sarkastisch auffasst. Die Grundaussage ist ja dann eigentlich, dass Einzelschicksale nicht gleichwertig in ihrer Tragödie sind, sondern sogar tragischer als das Unheil vieler Menschen. Auch aus diesem Blickwinkel lässt sich die Flut in Deutschland anschauen: Vielleicht kennt man die Dame drei Strassen weiter ja. Oder vielleicht hat man zumindest gehört, was ihr passiert ist. Man fühlt sofort mit ihr, da sie Teil des Dorfes oder des Quartiers ist. All die zehntausenden Flutopfer in Tschechien, Österreich und anderen Teilen Deutschlands sind dagegen weit weg. Man kennt sie nicht, man sieht sie bloss in der Zeitung... es ist schwierig, eine emotionale Bindung zu ihnen herzustellen. Dies trifft grundsätzlich auf Menschen in Not zu, die weit weg sind. Zum Beispiel stirbt alle drei Sekunden ein Kind auf dieser Welt an Unterernährung. Das heisst: In dieser kurzen Zeit, in der ich bisher diese Antwort geschrieben habe, sind schon ca. 200-300 Kinder gestorben. Einfach so. Und ich nehme nicht an, dass sie die Einzigen waren. Denken wir darüber nach? Denkst du während der Arbeit ab und zu "oh nein, jetzt sind schon wieder 5'000 unschuldige Kinder gestorben. Kinder die doch noch so ein langes Leben und eine interessante Zukunft vor sich hatten"? Es ist leider normal, dass wir dies nicht tun. Denn die Meisten dieser Kinder leben weit weg. Ausserdem - und das ist wahrscheinlich der wichtigste Punkt hier - haben wir doch dabei das Gefühl, nichts bewirken zu können. Wir können die tausenden Kinder und auch Erwachsenen, die jeden Tag sterben und die es nicht verdient hätten zu sterben, nicht vor ihrem Schicksal retten. Wir können auch nicht beeinflussen, ob der Holocaust passierte, oder nicht. Selbst wenn wir zu dieser Zeit gelebt hätten. Es gab ja sehr, sehr mutige Aufständler im Untergrund. Und dennoch konnte keine/r von ihnen das scheinbar Unausweichliche verhindern. Bei einzelnen Personen sind wir dagegen nicht machtlos. Wir könnten der Dame im Quartier helfen - auch wenn wir es wohl zumeist nicht tun. Vielleicht führt aber auch gerade die Möglichkeit, zu helfen (selbst wenn wir sie nicht nutzen) dazu, dass viele Menschen etwas als weniger schlimm ansehen. Machtlosigkeit und Verzweiflung sind dagegen Emotionen, mit denen wir Menschen nur sehr schlecht umgehen können. Deshalb erachten wir wohl Ereignisse, bei denen wir als machtlos sind und über die wir gut und ständig informiert werden, als extrem schlimm ein. Wenn die Information dagegen schwindet, tendieren wir zum Gegenteil und möchten die Dinge vergessen, weil es schwierig ist, diesen Weltschmerz aushalten.

    Letztlich ist das eine philosophische, ethisch-moralische Frage, auf die es keine eindeutige Antwort gibt. Deshalb kann auch ich dir diese nicht liefern. Ich kann dich mit meiner Antwort nur dazu anregen, dir das Ganze noch mehr durch den Kopf gehen zu lassen oder mit Leuten darüber zu diskutieren, die das auch spannend finden.

  • vor 8 Jahren

    Weil es viele trifft.

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Deine Werbung zu Deiner Frage von Yahoo Clever reingestellt:

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  • vor 8 Jahren

    Was nützt es sich Gedanken darüber zu machen ändern kann man ja dann trotzdem nichts

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