Stimmt es, dass die Gehälter von hochqualifizierten Angestellten im öffentlichen Dienst (s.D.)?

Der öffentliche Dienst hat schon immer bedeutend weniger gezahlt als die freie Wirtschaft. Dafür ist dort allerdings auch für die Angestellten der Arbeitsplatz sehr viel sicherer als in der freien Wirtschaft, es besteht oft Bestandsgarantie, und nach längerer Zugehörigkeit de facto ein totaler Kündigungsschutz. Außerdem sind die Anforderungen an die Arbeitsleistungen des Einzelnen sehr viel geringer.

Berlin ist vor einigen Jahren (unter dem rot-roten Senat übrigens) aus dem Tarifvertrag der Länder ausgestiegen. Jetzt wird hier im öffentlichen Dienst noch bedeutend weniger gezahlt als in anderen Bundesländern. Immer mehr junge Berliner Lehrerinnen und Lehrer arbeiten deshalb lieber an Schulen im Umland, während in Berlin welche fehlen.

Bei uns geht doch alles immer nur noch um Wirtschaft. Im öffentlichen Dienst wird ständig Personal abgebaut - bei der Polizei, bei der Feuerwehr, beim Rettungsdienst. Bibliotheken und Schwimmbäder werden geschlossen. Aber für zockende Banken ist Geld da.

@ Badenixe: In den letzen zwei Jahrzehnten wurde kaum irgendwo so viel Personal abgebaut wie im öffentlichen Dienst. Und immer mehr arbeiten sogar nur noch mit Zeitverträgen. Letzteres betrifft auch die Hochqualifizierten.

im öffentlichen Dienst wird nach Tarifstufen bezahlt. Die sind häufig starr. Die Vergütung in privaten Unternehmen ist viel flexibler und im Zweifel frei verhandelbar. Für den öD spricht natürlich die Arbeitsplatzsicherheit und die Renten sind besser. Außerdem gibt es mancherorts die Möglichkeit, Zuschläge zu zahlen um gut qualifizierte Leute gewinnen zu können.

ja das stimmt. in der wirtschaft zählt das absolute leistungsprinzip.

Tja, die Frage ist: wo ziehst du die Grenze zwischen öffentlichem Dienst und freier Wirtschaft?

Typischer Fall: Stadtwerke. Ich hab's mal für Augsburg nachgeschaut: die Stadtwerke bezeichnen sich als "privatwirtschaftlichen Konzern", einzige Gesellschafterin ist aber die Stadt Augsburg. Ist das jetzt freie Wirtschaft oder öffentlicher Dienst? Nach den Tarifverträgen vermutlich ersteres, wobei die für die wirklich hohen Tiere wie die Geschäftsführer ohnehin keine Rolle spielen. Nach dem, was ich aus der Presse in Erinnerung habe, liegen die gehaltstechnisch auch durchaus auf wirtschaftsüblichem Niveau.

Ansonsten gilt in den weniger qualifizierten Berufen, dass im öD vergleichsweise gut gezahlt wird. Gerade im Verkehrswesen (Bus- und Bahnfahrer) ist bekannt, dass die Gehälter in der freien Wirtschaft bis zu 30% niedriger liegen.

Wie es sich im höher qualifizierten Bereich bei den Angestellten (wir reden ja nicht von Beamten) verhält, ist mir nicht wirklich klar.

Die Faulpelze müssen mehr leisten, z.b. ein Schulrat, Leiter des Sozialamtes etc.

Wer hochqualififiziert ist, geht nicht in den öffentlichen Dienst.