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Sind viele Alkoholiker bankrotte Idealisten? Wodurch wird ein Mensch zum Alkoholiker?
Aus jeder Mülltonne ragen Bier- ,Wotka- und Weinflaschen
11 Antworten
- Anonymvor 8 JahrenBeste Antwort
Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, die einem Menschen zum Alkoholiker machen, einer liegt in der Persönlichkeit des Einzelnen. Ein anderer Grund ist die gute Verfügbarkeit der Droge und die gesellschaftliche Akzeptanz. Bankrotte Idealisten würde ich Alkoholiker nicht nennen. Man muss schon recht robust sein, wenn man der Versuchung widerstehen will. Ich habe vor 15 Jahren rigoros aufgehört, Alkohol zu mir zu nehmen, übrigens nicht wegen Alkoholismus sondern schlicht aus Gründen des Gesundheitsschutzes. Es ist schwierig, sich der Gesellschaftsdroge Alkohol zu entziehen, wer nicht trinkt, wird ziemlich schief angesehen. Idealisten sind eher jene, die sich dem Druck widersetzen und keinen Alkohol trinken, das ist nicht ganz leicht!
- vor 8 Jahren
Manche machen es um "Cool" zu sein. Die anderen werden es, weil sie Probleme ertränken wollen und so in den Teufelskreislauf kommen. Wieder andere (Obdachlose) machen es um im Winter nicht zu erfrieren.
- SandraLv 7vor 8 Jahren
warum wird ein Mensch zum Alkoholiker? Zum Beispiel deshalb, weil er anfangs negative Gefühle wie Trauer, Enttäuschung, Wut, Stress, Einsamkeit etc damit kurzfristig betäuben kann. Er merkt, dass es ihm mit Alkohol kurzfristig besser geht, dass er sich besser fühlt, das Leben leichter empfindet und zb mit anderen Menschen schneller in Kontakt kommt. Es gibt soviele verschlossene, schüchterne Menschen, denen es mit Alkohol leichter fällt, offen auf andere Menschen zuzugehen und Kontakte zu knüpfen. Dann merkt man dass der Alkohol hilft und schon ist er da, der Teufelskreis. Dann kann man nicht mehr ohne ihn und wenig später ist auch der Körper abhängig.
- vor 8 Jahren
Die Ursachen des Alkoholismus sind vielfältig und individuell.
Alkoholiker empfinden den Alkoholgenuss als Persönlichkeitsveränderung, sie erleben sich selbst dann als stärker, grösser, mächtiger und haben für die Zeit des Rausches eine Selbstüberschätzung, was vor allem im Verkehr auffällt.
Alkoholiker erleben zwar die Folgen des Konsums am nächsten Tag als Katarr (Kater), doch die strafende Wirkung dieser körperlichen Reaktion kann mit einem Bier behoben werden, genau da liegt der Haken der Sucht: Das Suchtmittel präsentiert sich als Therapie für die eigenen Folgen, und es braucht immer mehr davon, der Konsum steigert sich so, damit man überhaupt noch eine Wirkung spürt.
Der Suchtmechanismus ist bei allen Suchtmitteln vergleichbar und hinzu kommen dann noch gesellschaftliche Aspekte des gemeinsamen Konsums:
In Gesellschaften, in welchen getrunken wird, fallen Abstinente unangenehm auf, sie gehören nicht recht dazu, weil sie Mühe haben den Niveauverlust der Unterhaltung mit zu machen.
Also gehen sie entweder von selbst raus oder werden gedrängt, auch zu saufen.
Und auch wenn man sich wehrt gegen die Sucht ist das schwierig. Alkoholiker nach einer Entzugstherapie sollten eine andere Gesellschaft finden, die alten Lokale und Kollegen meiden, sonst sind sie sehr bald wieder drin.
Quelle(n): Erfahrung mit Alkoholikern, Kliniken, Entzugsinstitutionen, Gesellschaft - Wie finden Sie die Antworten? Melden Sie sich an, um über die Antwort abzustimmen.
- Brian W. AshedLv 7vor 8 Jahren
Es hat schon seinen Grund, warum man sagt "Intelligenz säuft, Dummheit frisst!".
Die Erkenntnis, seinen Idealen nicht folgen zu können, machtlos zu sein, Zwängen ausgeliefert zu sein, hat Folgen.
Und so ein Bier oder Wein bringen da durchaus Entspannung. Zwei Gläser bringen noch mehr Entspannung...
Und wenn du gut situiert bist, kannst du dir auch guten Alkohol leisten. Der wirkt allerdings langsamer als der teure. Weshalb du auch mehr davon trinken kannst.
Ist schon ein Teufelskreis!
Daher meide ich den Alkohol konsequent, wenn ich Probleme habe. Esse dann lieber Chips oder Schokolade.
- MeckertanteLv 4vor 8 Jahren
Ob viele Alkoholiker bankrotte Idealisten sind, kann ich nicht beurteilen. Wodurch ein Mensch zum Alkoholiker wird, dazu las ich kürzlich: "Zuerst trinkt er, weil er traurig ist, dann ist er traurig, weil er trinkt usw." Respekt für jeden, der sich aus diesem Teufelskreis befreien kann. Ohne Hilfestellung von außen jedoch fast aussichtslos.
- Anonymvor 8 Jahren
Ein Bekannter von mir ist auch Alkoholiker. Ich glaube, er ist durch seine Eltern dazu geworden.
Vater gesoffen (Braumeister bei Schultheiss), Mutter gesoffen (Hausfrau).
- Anonymvor 8 Jahren
Durst ?!?!
- vor 4 Jahren
Das ist das Quartalssäufer Phänomen. Auch Quartalssäufer sind Alkoholiker, allerdings noch schwerer zu behandeln als "normale" Alkoholiker. Da sie die meiste Zeit völlig kontrolliert geringe Mengen oder gar nicht trinken, sehen sie am seltensten ein, dass sie süchtig sind. Leider ist aber Einsicht der entscheidende Weg zur Behandlung.