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Warum müssen Religiöse Menschen und Atheisten immer versuchen sich gegenseitig zu bekehren?

Warum müssen tiefreligiöse Menschen und auch Atheisten immer versuchen die Gegenseite davon zu überzeugen, dass ihre Ansicht die Einzig Richtige ist?

Meiner Meinung nach sollte jeder Mensch seinen Glauben bzw seine Überzeugungen auch ausleben dürfen, ohne den Versuch von anderen ihn zu "bekehren".

Ich selbst bin atheistischer Agnostiker und finde, dass beide Seiten im Grunde gegen die von ihnen selbst als wichtig betrachten Regeln, seien es Gebote oder Ethik, verstoßen.

Update:

Um weiter Antworten ala "Atheisten bekehren nicht, Punkt aus" zu vermeiden: Bekehren muss sich nicht auf Religion beziehen sondern bedeutet jemanden von seiner Idiologie zu überzeugen. Um das zu betonen habe ich das Wort extra in Anführungszeichen gesetzt.

Des weiteren sollte klar sein, dass das Wort "immer" nicht absolut gemeint ist, sondern eher rethorisch.

34 Antworten

Bewertung
  • vor 8 Jahren
    Beste Antwort

    Menschen klammern sich an ihre Überzeugungen. Sie überzeugen

    nicht andere. Indem sie andere überzeugen (bekehren), überzeugen

    sie sich in Wirklichkeit selbst. Sie brauchen dies um ihre eigene

    Verunsicherung zu beschwichtigen. Mit sich allein gelassen werden sie

    zutiefst verunsichert. - "Wer weiß, ob das, was ich glaube, wahr ist

    oder nicht?" Wenn sie andere überzeugen und jemand sagt ja, es

    stimmt, werden sie zuversichtlich. Jetzt wissen sie, dass sie etwas

    Wahres in der Hand haben müssen, denn warum wären sonst andere

    beeindruckt?

    Doch sitzen Theisten und Atheisten im selben Boot.

    Die Theisten glauben an Gott und die Atheisten glauben, dass es

    Gott nicht gibt.

    Beide haben sie einen Glauben.

    Alles was die einen über Gott wissen mögen, wissen sie durch Belehrung.

    Durch die Eltern, die Gesellschaft, die Kultur, die Priester, die

    religiösen Schriften. Es ist eine Konditionierung. Fast jeder wächst

    damit auf, darum kommt es uns schon normal vor.

    Sie haben Wissen angesammelt - können die heiligen Schriften oft

    schon auswendig herzitieren.

    Und alle Religionen haben das menschliche Denken von Kindheit an

    zu dem Glauben konditioniert, dass ihre Religion die einzig Wahre sei.

    Die Religionen haben eine Gesellschaft von Blinden hervorgebracht.

    Und sie wollen uns ständig weismachen, das wir keine Augen benötigen.

    Jesus hatte Augen - wozu benötigen Christen Augen? Sie brauchen nur

    an Jesus zu glauben - er wird uns den Weg ins Paradies zeigen!

    Wir brauchen ihm nur zu folgen.

    Selber zu denken und zu forschen wird uns nur in die Irre führen. Wir würden

    unsere Intelligenz schärfen, aber das ist viel zu gefährlich für die

    sogenannten Religionen. Sie wollen uns ohne Intelligenz. Aber sie sind so

    schlau, dass sie gute Namen dafür erfinden; sie nennen es "Glaube".

    Das ist aber nichts anderes als der Selbstmord unserer Intelligenz.

    Die Atheisten haben genauso ihren Glauben - indem sie vom Gegenteil

    ausgehen und dementsprechend ihre Argumente zur Überzeugung anführen.

    Keiner hat wirklich tief in sich selbst die Wahrheit erfahren.

    Eine wahre Religion wird von dir keinen Glauben verlangen. Eine wahre

    Religion wird Erfahrung verlangen. Sie wird nicht von dir verlangen, dass du

    deinen Zweifel aufgibst. Sie wird dir helfen, deinen Zweifel zu schärfen, damit

    du selbst erforschen und alles so lange selbst hinterfragen kannst, bis du am

    Ziel bist. Die wahre Religion wird dir helfen, deine Wahrheit zu finden.

    Ich las von einem bekannten Geistlichen, der sich eine zeitlang sehr

    unwohl fühlte. Er rief seinen Art zu sich, der ihn von Kopf bis Fuß

    untersuchte. "Nun", sagte der Arzt, "ich will ganz offen mit Ihnen

    reden. Ich fürchte, Ihre Lungen sind nicht ganz in Ordnung. Sie sollten

    ein paar Monate zur Kur in der Schweiz verbringen."

    "Um Himmels willen", antwortete der Geistliche. "Ich glaube nicht,

    dass ich mir das leisten kann. Das ist ausgeschlossen - soviel Geld

    hab ich nicht. Ich bin ein armer Mann, wissen Sie!"

    "Nun, es ist Ihre Sache", sagte der Arzt. "Entweder Schweiz oder zu

    Gott in den Himmel."

    Der Geistliche dachte einen Augenblick lang nach und sagte schließlich"

    "Na gut, also dann - die Schweiz."

    Selbst der Priester, der immer davon redet und vorgibt tief gläubig

    zu sein, wird im Ernstfall von seinen Ängsten und Zweifeln überwältigt.

    Er hat all das, worüber er immer predigt, nicht im Geringsten selbst erfahren.

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Ich weiß nicht, wie Du darauf kommst. Ich zum Beispiel glaube nicht an Gott, habe aber niemals versucht, andere zu bekehren.

  • vor 8 Jahren

    Bei den Religiösen ist das Missionieren und bei den Religionsfreien ist es Aufklärung. Die Aufklärung ist ein Teil der heutigen wissenschaftlichen Bildung und die Grundlage des Humanismus, der Demokratie und der Menschenrechte. Wenn dann trotzdem jemand an etwas glauben will, kann er das ja, so lange er nicht anderen damit schadet.

    Vergiss nicht, dass die Religionsfreiheit durch Religionsfreie eingeführt wurde!

    Zuerst bei uns in Berlin und Brandenburg, gleich nach Ende des 30jährigen Krieges, als sich überall woanders die Religiösen noch gegenseitig die Schädel eingeschlagen haben. Später wurde das gesetzlich verankert, von Friedrich dem Großen, einem Atheisten, der unter dem Einfluss der Aufklärung stand und mit Voltaire befreundet war. Und heute garantiert das ein säkularer Staat.

    Nur Religionsfreie können die Religionsfreiheit garantieren, weil sie nicht in das Religionsgezänk um die einzig wahre Religion verwickelt sind.

  • vor 8 Jahren

    Bin selbst ein Ungläubiger und habe noch nicht erlebt, dass ein Atheist einen Gläubigen bekehren wollte. Umgekehrt geschieht das allerdings sehr oft und dann kann auch eine Atheist durchaus barsch reagieren.

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  • vor 8 Jahren

    tue gutes, und liebe deines naechsten wie dich selbst

    das ist der richtige weg

  • vor 8 Jahren

    Ich denke, dass man hier klar differenzieren muss.

    Ich selbst habe ein paar kritische Fragen bereits an Gläubige gerichtet. Klar sollten diese auch zum Nachdenken anregen. Auf der anderen Seite war ich aber auch an den Gedanken und den Überlegungen der Gläubigen interessiert.

    Echter Missionseifer fängt jedoch dann an, wenn die Meinung der anderen völlig uninteressant ist und lediglich die eigene Meinung bestätigt werden soll. Zur Not auch durch die Auswahl einer BA, die in das eigene Weltbild passt.

    Dass es immer wieder Menschen gibt, die anderen ihre Meinung aufdrücken müssen, gab es schon immer. Wichtig ist, dass Menschen, die zum Diskurs bereit sind, solche Leute zurückdrängen können.

    Ihr wisst ja. Wehret den Anfängen: http://www.reboottherepublic.com/blog/wp-content/u...

  • Galius
    Lv 5
    vor 8 Jahren

    Ich bin Atheist und bin eigentlich der letzte der versuchen würde einen Theisten zu bekehren. Jeder soll seinen eigenen Glauben haben dürfen, mehr verlange ich von Anderen ja auch nicht.

    Allerdings reisst mir die Hutschnur, wenn irgendwelche halbintellektuellen freizeitwissenschaftler die Atheisten als Dumm, unlogisch oder Sturrköpfig bezeichnen, nur weil sie die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens nicht verstehen. Dann hole ich schon mal die Logikkeule raus. Mit Zirkelschlüssen wie "Gott Existiert weil es in der Bibel steht -> Die Bibel hat Recht weil Gott das Gesagt hat" zeigen viele Theisten leider, dass die von Ihnen angeführte Logik nicht ganz verstanden wurde. Das ist nur ein (zugegeben sehr plattes) Beispiel, es gibt noch viele Fälle ähnlicher Logikkonstrukte.

    Solange ein Theist mit seinen Fantasien schön für sich bleibt und mich nicht daran hindert mich aufgeklärt zu entwickeln, habe ich, wie gesagt, keine Probleme damit. Allerdings wird es kompliziert wenn Menschen unter einer Religion leiden die z.b. durch die Eltern vermittelt wird.

    Das geht von Genitalverstümmellungen über Beziehungsverbote zu Straftaten wie Gewalt und sogar Mord. Dann mische ich mich schon gerne mal ein.

    Ich persönlich wurde noch nicht von Atheisten am Samstag Morgen aus dem Schlaf geklingelt die mit mir über Kant diskutieren wollten. Das passiert bei Theisten hier leider regelmässig.

    Auch finden es viele Atheisten mittlerweile als beleidigend an, dass Religiösen Gemeinschaften in unserer Gesellschaft sehr viele Vegünstigungen zustehen. Religionsfreiheit heisst auch: Gleichberechtigung für Atheisten!

    Ich muss mich manchmal selbst ermahnen bei den Diskussionen (die mir ehrlich gesagt auch Spass machen) die von Dir angesprochenen Gebote der Ethik zu beachten, wenn aber von der Gegenseite Argumente a la : "Nein, Du bist doof" kommen lass ich mich doch ab und zu auf das Niveau herab.

    Um auf deine Frage zurückzukommen habe ich aber doch den Eindruck, dass es eher die Theisten sind die mit "irgendwelchen" Argumenten etwas Beweisen wollen und die Atheisten sich eher nur verteidigen , bzw denjenigen auf seinen Fehler hinweisen wollen. Aber wer kann bei der Frage schon unvoreingenommen sein :)

    Grüß Gott

  • Remo
    Lv 7
    vor 8 Jahren

    Das Problem ist, dass in den monotheistischen Religionen das Missionieren ein fester Bestandteil ist. Das ist weder bei Atheisten noch bei Agnostikern so. Genau dieses Missionieren macht die Gläubigen ja so nervig. Man fühlt sich als Agnostiker bzw. Atheist ja regelrecht penetriert von diesen Menschen. Ich bin schon öfter mal genervt von diesem permanenten Missionierungsauftrag.

  • vor 8 Jahren

    Als Atheist "bekehre" ich nicht, wie denn auch? Aber ich habe auch das Recht, mich gegen die altbekannten Vorwürfe zu wehren. Und ich habe vor allem das Recht, mich nicht den Gedankenkonstrukten fremder Leute unterwerfen zu müssen. Anders als der Theist verlangt der Atheist solcherlei Dinge nicht. Ginge es nur um Ansichten und Meinungen, wäre ich in der Sache sicher toleranter. So einfach ist das aber nicht, denn ich lebe ich in einer Welt, in der die Ansichten der Theisten handfeste Absichten zur Folge haben. Sterbehilfe für todkranke ist tabu, weil "wir nicht nehmen dürfen was Gott uns gegeben hat". Auch wenn ich jetzt "religiöse Gefühle verletze":" Mich interessieren aber die Hirnfürze anderer Leute nicht. Und sollte es wider Erwarten doch einen Gott geben, ist es doch meine Sache wie ich mit ihm klar komme, oder?

  • vor 8 Jahren

    Das entspricht bei beiden ihrem Selbstverständnis. Aber keine Sorge, im echten Leben kommt das nicht so oft und nicht so intensiv vor wie in dieser Kategorie von Yahoo. Aber dafür ist es dann auch nicht so anonym wie hier.

  • Cicero
    Lv 6
    vor 8 Jahren

    Ich denke, es könnte so sein, dass jemand, der der Meinung ist, das seine Ansichten die einzig richtigen sind, auch oft ein gewisses Bedürfnis hat, andere davon zu überzeugen, die diese Ansichten nicht teilen. Und zwar besonders dann, wenn mit deren Ansichten Verhaltensweisen verbunden sind, die von diesem jemand entweder als pure Zeitverschwendung betrachtet werden oder nach seiner Meinung zu ewiger Verdammnis führen.

    Nach meiner Beobachtung versuchen entsprechend vor allem fundamentalistische Gläubige und starke Atheisten (die, die überzeugt sind, dass keine Götter existieren, anstatt nur nicht überzeugt zu ein, dass Götter existieren (was ein Unterschied ist, letzteres ist schwacher Atheismus)) die Gegenseite von ihren Ansichten zu überzeugen, weil sie eben meinen zu wissen, dass nur diese richtig sein können.

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