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Fenster fragte in GesundheitPsyche · vor 8 Jahren

Mir tun Mörder und Psychopathen leid?

Es hört sich extrem an aber ertappe mich immer wieder wie ein mitleidsgefühl hochkommt wenn die rede von Mördern und Psychopathen ist...weis nicht woher dieses Gefühl kommt aber vielleicht so denke ich sind einige Mörder und Psychopathen ganz arme Schweine die nie gutes erlebt haben ich empfinde oft Tiefe Trauer wenn es um gestörte Persönlichkeiten geht..das ist doch nicht normal...bitte keine Blöden Antworten oder Sprüche meine das Thema ernst.lg

19 Antworten

Bewertung
  • vor 8 Jahren
    Beste Antwort

    Mitleid >- Mitleiden brauchst du nicht.

    Es stellt sich jedoch Mitgefühl ein -

    wenn man die Geschichte und Entwicklung solches

    Menschen genauer kennt.

    So erfahren z.B. Gefängnispsychologen häufig im näheren

    Gespräch mit einem Mörder, dessen Entwicklungsweg

    von der Kindheit an bis zum heutigen Tag.

    Da wird viel Erschreckendes deutlich, nachvollziehbar,

    verständlich und wirkliches Mitgefühl entsteht - wie dieser

    Mensch sich völlig verfangen hat und seelisch verkrüppelt

    wurde.

    Seine Taten sind grausam, entsetzlich - und Resultat seiner

    eigenen seelisch oft auch körperlichen Qualen.

    Doch dies ist ein langer und intensiver Prozess, die tief

    in der Seele liegenden - verdrängten - Erlebnisse wieder zu

    Bewusstsein zu holen.

    Nicht jeder Mensch, der schwere Verbrechen getan hat, ist in

    der Lage in seine eigene Seelenhölle hinabzusteigen.

    Auch fehlt es an gut ausgebildeten und empathisch vorgehenden

    Psychologen - welchen es gelingt erstmal eine Vertrauensbasis

    für diesen Weg zu schaffen.

  • Dann hast Du wohl Zugang zu diesen Menschen. Vielleicht solltest Du was soziales machen. Aber privat würde ich da die Finger von lassen.

  • vor 8 Jahren

    Schöne Frage, wichtige Frage. Man kann sich selbst beeinflussen ("konditionieren") und damit die eigene, aber auch gemeinsame Zukunft entscheidend mitgestalten.

    Es wäre ja gut und normal, so wie du zu empfinden. Intakte aufgeklärte und solidarische Gemeinschaften, die nicht unter dauernden gewaltmäßigen Anfechtungen von außen stehen, können solches Mitgefühl zulassen. Sie müssen nicht Hass mobilisieren gegen den Hass, nicht Rachsucht gegen das Verbrechen. Sie müssen sich nicht gleich machen den "Mördern und Psychopathen", die sie bekämpfen.

    Um den Hass zu besiegen, braucht es das Mitgefühl mit den Opfern, auch mit denen, die Täter geworden waren. Du empfindest ganz richtig und wünschenswert, und das ist gut so. Denn so wie du schreibst, bist du ja nicht gefährdet, Taten gegen Leib und Leben rechtfertigen zu wollen. Im Gegenteil, weil dir das so fern ist, kannst du Mitgefühl für solche Verirrungen haben. Und nur aus solchen Bedingungen heraus kann - glücklichen Falls - Resozialisierung gelingen, kann ohne Heuchelei und Überheblichkeit geholfen werden: denen, die sich so vergingen, und denen, die davon Opfer würden.

    Natürlich braucht es auch eine politische Vernunft, die nicht nur auf dem Mitgefühl basiert. Politisch unstabile Verhältnisse, in denen kein Schutz vor dem Verbrechen besteht, sollen ja nicht geduldet oder herbeigeschaffen werden. Aber das ist nicht mehr die Frage nach deinem Gefühl.

    Nachtrag: Philosophische Texte, vergleichsweise leicht zu lesen, sind diejenigen Schopenhauers auf das Mitleid. Schopenhauer hat - in allerdings sehr männerartigen Art - die Psychoanalyse vorweggenommen, und mit seinen Gedanken über Mitleid (bei einer Höherschätzung des Buddhismus gegenüber dem Christentum) Philosophiegeschichte gemacht.

    Vgl http://arthur-schopenhauer.blog.de/2009/05/13/arth...

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Es gibt ein "Helfersyndrom" bei Menschen, die sich selber nicht helfen können.Finde das heraus,dann hält sich dein Mitleid in normalen Grenzen. Vermutlch bist du auch noch nicht selber verletzt worden.

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  • ?
    Lv 7
    vor 8 Jahren

    das dürfte sich ändern, wenn so einer sich an einen nahen angehörigen ranmachen sollte ...

  • Jack
    Lv 7
    vor 8 Jahren

    Mitleid... Mitleid ist ein spannendes Thema, weißt du das? Im Zusammenhang mit Straftätern und Psychopathen eine ganz eigene Disziplin für sich.

    Was passiert bei Mitleid?

    Mitleid ist ein Gefühl auf einer stark menschlichen Ebene. Mitleid erfordert daher die Anerkennung der Menschlichkeit des Gegenübers. Es sucht vor allem auch nach Erklärungen. Sucht nach Antworten. Es ist daher im Zusammenhang mit Tätern kein seltenes Gefühl.

    Dabei passiert aber auch noch etwas anderes. Der Täter wird zum Opfer gemacht. Zum Opfer seiner Umwelt, seiner Erlebnisse. Die Grausamkeit des Unberechenbaren wird genommen und versucht, durch Berechnbarkeit zu ersetzen, denn: bei dem, was der erlebt hat...

    Das erleichtert den Umgang mit einem Täter, Mörder, Psychopathen. Dieser "Entmündigungsprozess" stellt einen selbst auf eine höhere Stufe. Im unmenschlichen wird etwas menschliches gesucht, damit man damit umgehen kann. Das Unglaubliche, Unfassbare durch etwas Fassbares ersetzt. Mitleid ermöglicht einem eine Machtposition, denn Mitleid ist immer etwas gegebenes. Etwas, was du selbst in der Hand hast und nur dann möglich ist, wenn du dich selbst in einer sichereren Position wägen möchtest, als den Täter.

    Bei Opfern sexueller Gewalt ist das ein total gängiges Muster, Mitleid für ihren eigenen Täter zu empfinden. Bei körperlich misshandelten Kindern ist es so, dass sie die Fehler dafür bei sich suchen.

    Dieses Mitleid, diese Entschuldigungen versuchen diese Menschen zu entmachten. Ein sehr komplexer Mechanismus, der am Ende aber auf nicht viel mehr beruht, als der eigenen Angst und Ohnmächtigkeit.

  • Gerd
    Lv 5
    vor 8 Jahren

    Mhh. Im Grunde können einem diese Menschen leid tun. Aus irgendeinem Unsinn heraus, verpfuschen sich sich ihr eigenes Leben.

    Man darf dabei aber nie vergessen, dass sie für ihre Taten verantwortlich sind und ihre Strafe verdient haben.

  • ?
    Lv 5
    vor 8 Jahren

    Tun dir nicht eher ihre Opfer leid? An denen sollte man zuerst denken.

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Wenn man Mitleid mit ihnen zeigt, werden sie nur dadurch bestättigt, dass sie es richtig gemacht haben, was sie taten.

    Ich sag´s mal so: Es gibt psychisch kranke Mörder, die durch einen Zwang, Trieb, (innere Stimme, Hallizunationen, Schizophrenie), also auch unbewusst zum Mörder werden, weil sie eben eine gestörte Persönlichkeit haben.

    Das ist diese Kategorie, die auch sonst nie am sozialen, öffentlichen Leben teilnehme durften, gerade wegen dieser Störung(en).

    Solche Menschen sind durch professionelle Hilfe, also auch Einweisung in die Psychiatrie vielleicht wieder gesellschaftsfähig (durch Lebensbegleitung) zu machen.

    Es gibt aber auch Mörder, die sehr gut wissen und wussten, was sie taten: Motiv: Rache, Hass, Rassismus, Neid usw.

    Und ansonsten sind sie total gesund im Kopf, gehen sogar gehobenen Jobs nach und haben sogar studiert, führen augenscheinlich ein makelloses Leben.

    Solche Menschen gehören ihr Leben lang eingesperrt, da gerade diese eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen.

    Und diese kann man nicht als psychisch krank einstufen.

    Denn: Ein wirklich psychisch Kranker ist nicht gesellschaftsfähig und kann sich in der Zivilisation nicht alleine zurecht finden.

    Ein gesunder, also berechenbarer Mensch, der findet sich in allen Gesellschaften auch alleine zurecht.

    Und diese zweite Kategorie von Mörder, die gesund im Kopf ist, braucht dir nicht leid zu tun. Denn sie wissen sehr gut, was sie tun und können sich sogar an jedes kleinste Detail erinnern, was sie taten.

    Ninka

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    Damit hast du Recht, aber belohnen sollte man Übeltäter natürlich nicht. Strafe muss sein.

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