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walter k fragte in Politik & VerwaltungPolitik · vor 8 Jahren

Sinkende Wahlenthaltung der Unterschicht - Was sind für Euch die Gründe?

In welcher Form sich die Wahlenthaltung unterschiedlichen Bildungsgrad, Schichtzugehörigkeit, Einkommen in den letzten Jahren entwickelt hat, dazu fand ich heute die folgende Statistik über die aktuellen Nachdenkseiten: http://www.nachdenkseiten.de/?p=16779

Hier offen gelassen wurden aber die Gründe dafür.

Update:

Sorry, mein Fehler +++ sinkende Wahlenthaltung +++ ist natürlich Quatsch.

"Steigende Wahlenthaltung ..." sollte es natürlich heissen!

Verzeiht mir also bitte. Und da es doch immerhin schon einige recht gute Antworten zur Frage gibt, wie ich sie _richtig_ stellen wollte, möchte ich diese (vorerst) nicht nochmal neu stellen.

Update 2:

@New Ordner: Wie Du richtig festgestellt hast, ging es mir weniger darum, die elitäte Oberschicht bei der Beantwortung dieser Frage einzubeziehen, die dem Verfasser der Zeilen erstmal mangelhaften Sprachschatz attestiert. Ansonsten stimme ich mit vielem überein.

15 Antworten

Bewertung
  • Mimas
    Lv 7
    vor 8 Jahren
    Beste Antwort

    Es mag ja kleinlich erscheinen, aber zunächst folgende Kritik zu dieser Frage.

    Gerade bei komplizierten Sachverhalten sollte man Sorgfalt bei der Fragestellung walten lassen.

    Schon um Missverständnisse zu vermeiden.

    Sinkende Wahlenthaltung (welcher Schicht auch immer) ist quasi eine doppelte Verneinung und bedeutet, die Wahlbeteiligung steigt.

    Genau das Gegenteil wird aber durch die auf der von dir verlinkten Seite gezeigten Diagramme aufgezeigt.

    Zur eigentlichen Frage:

    Die sinkende Wahlbeteiligung gerade der einkommensschwächeren Bevölkerungsteile (den Begriff Unterschicht mag ich gar nicht, ich finde ihn diskriminierend) ist wohl auch auf Faktoren wie Resignation und Desillusion zurückzuführen.

    Denn der Eindruck, den Leute aus dieser Gruppe haben können, dass in diesem Staat in erster Linie für das Wohlergehen der Reichen und Superreichen durch eine geisteskranke Finanz- und Steuerpolitik gesorgt wird, ist ja nicht so ganz von der Hand zu weisen.

    Da werden mit zig Milliarden Steuergeld Banken "gerettet", weil es (angeblich) systemrelevant sei - tatsächlich werden aber die Verluste der Zocker und Spekulanten ausgeglichen.

    Das dies als ungerecht empfunden wird, ist ja nachvollziehbar.

    Und da inzwischen in der deutschen Parteienlandschaft kaum noch Unterschiede ausmachbar sind.

    Zumindest was die sogenannten großen Volksparteien angeht, ist eine gewisse Verweigerungshaltung durchaus verständlich.

    Eine Entwicklung des Wählerverhaltens in Richtung radikalerer Parteien ist durch die aktuelle Regierung ganz sicher nicht erwünscht, da ist ihnen eine steigende Nichtwählerschaft doch weitaus angenehmer, da jeder Nichtwähler letztendlich die jeweils stärkste Fraktion stärkt.

  • vor 8 Jahren

    zum Wählen "zu faul" sind sie in der Zwischenzeit, weil sie sich von der Politik verarscht fühlen, vor allem von der SPD, die die Arbeit liberalisiert hat, also selbst Billiglohn, Leiharbeit und präkäre Beschäftigung möglich gemacht hat, bei gleichzeitiger Privatisierung der Rente, die Billiglöhner ausschließt, und damit Altersarmut möglich gemacht hat.

    Gerade diese Schicht wird aber auch Dumm gemacht. Schau Dir doch mal die BILD-Zeitung an. Es gibt überhaupt kein Interesse der Oberschicht und der Reichen - die Einfluss auf die Medien haben - diese Menschen wach zu rütteln. Die Linke wird auch bei ARD und ZDF möglichst ausgegrenzt, beim Privat-TV ohnehin. Es soll alles so bleiben wie es ist. Und deshalb ist es denen da oben auch weiterhin ganz recht, wenn die Unterschicht möglichst dumm bleibt, weder wählt noch streikt, und auch sonst noch einige Zeit lang brav bleibt. Die Möglichkeit der spontanen Explosion wird damit allerdings auch größer, und das gesamtgesellschaftliche Leben unberechenbarer, siehe andere EU-Staaten.

  • vor 8 Jahren

    Gründe für Wahlenthaltung wurden am 16. Januar 2005 bei einem

    "Kommentargottesdienst zu Ereignissen der Zeit" in der Nürnberger

    St. Lorenz-Kirche genannt:

    "Das Ansehen von Politikern in unserem Land ist schlecht. Sie ran-

    gieren mit Gebrauchtwagenhändlern auf den hintersten Plätzen der

    einschlägigen Reputationslisten. Das schrieb in der gestrigen Aus-

    gabe die >>Süddeutsche Zeitung<<..."

    "... Parteispenden-Affären, Schmiergelder für Politiker, unglaublich

    hohe Pensionen für ehemalige Abgeordnete oder Minister könnten

    wir jetzt in diesem Zusammenhang seitenweise vortragen. Man stelle

    sich vor, über 50 Jahre lang konnten manche Abgeordnete - unge-

    hindert durch Gesetz und Anstand – für die kurzfristigen Interessen

    der Großkonzerne ihre bezahlten Stimmen abgeben..."

    "Das Ergebnis sehen wir jetzt in Deutschlands Wirtschaftslage: Den

    Sozialhilfe-Empfängern und den Alten und Kranken sucht diese Bun-

    desregierung immer noch etwas abzuzwacken; die Reichen wurden

    immer reicher und die Armen immer ärmer, und die Arbeitslosen im-

    mer mehr...."

    "... Zur dauernden Kontrolle gegen Machtmissbrauch wird für die De-

    mokratie das Prinzip der Gewaltenteilung angemahnt. Die Regierung

    braucht Lenkung und Kontrolle durch das vom Volk gewählte Parla-

    ment und die Politiker brauchen Kontrolle durch die Justiz."

    "Was ist aber, wenn wir nur in das Parlament wählen dürfen, wen uns

    Parteien zur Wahl vorsetzen und wenn die Regierungsmitglieder und

    Parlamentarier kaum mehr auseinander zu halten sind?"

    "Und wenn die Richter, die uns vor Missbrauch der Macht schützen sol-

    len, von eben diesen Parlamentariern und Regierungsmitgliedern in ihr

    angeblich unparteiisches Amt befördert wurden?"

    "Gelegentlich hat diese Gewaltenteilung in unserem Land ja ganz gut ge-

    klappt.Noch gelegentlicher nicht, was den Mann auf der Strasse so von

    der Parteipolitik abstößt: “Die da oben machen ja doch, was sie wollen!“

    Siehe:

    http://www.lorenzkirche.citykirche-magazin.de/imag...

    "Gelegentlich hat diese Gewaltenteilung ja geklappt" - nur gelegentlich,

    sonst aber ... ? ? ?

    Die Zustände in der BRD sind so gravierend, dass sogar ein Bundesprä-

    sident - Richard von Weizsäcker (CDU) 1992 den Parteien vorwarf: "Sie

    haben sich den Staat zur Beute gemacht, sie sind macht-besessen und

    macht-versessen..."

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/bundespraes...

    Unsere angebliche Demokratie ist keine:

    "Diese Art von Demokratie wird deshalb so gerne von den Politikern

    als >>repräsentative Demokratie<< bezeichnet, weil sie sehr genau

    wissen, dass dies ein Etikettenschwindel ist."

    "Das ist keine gute Demokratie, das ist keine schlechte Demokratie,

    das ist überhaupt keine Demokratie, sondern eine Lobbyisten - und

    Parteiendiktatur..." - Siehe:

    http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/deutschlan...

    Es braucht sich denn auch niemand darüber zu wundern, wenn sogar Frau

    Merkel bestätigt;

    "Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen

    gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen noch gilt und wir müssen

    damit rechnen, dass sich das 'in verschiedenen Weisen' wiederholen

    kann." Siehe:

    http://www.youtube.com/watch?v=vGuXVzgZ1uA

    Wenn das so ist - welchen Sinn oder Zweck haben dann Wahlen über-

    haupt noch ? Dass wir durchdie politische Klasse mit ihrem grund-

    gesetz-widrigen Machtmonopol durch den Kakao gezogen werden und

    die politische Klasse macht was sie will ohne das Volk zu fragen - das

    merkt doch inzwischen fast jeder.

    Eher sind Fragen nach dem Bildungsgrad derjenigen berechtigt, die

    solche Parteien immer wieder wählen, welche für die in mehr als 60

    Jahren herbei geführten Mängel des Systems verantwortlich sind und

    so die Fortdauer des grundgesetz-widrigen Machtmonopols dieser Par-

    teien ermöglichen? Henry Nitzsche an die Bundestagsbgeordneten:

    "... Das Volk besteht doch für Sie nur aus Wählern, die den Parteien

    alle vier Jahre ihre Futterkrippe füllen sollen... "

    ("... Für jede Zweitstimme erhalten die Parteien, die mehr als 0,5 Prozent

    aller Stimmen bekommen haben, zunächst einmal 70 Cent - für die er-

    sten 4 Millionen Stimmen sogar 85 Cent)."

    http://www.zeit.de/2009/40/Stimmts-Wahlkampfkosten

  • vor 8 Jahren

    Bitte etwas präzise fragen:

    Eine sinkende Wahlenthaltung bedeutet eine wachsende Wahlbeteiligunhg.

    Das Gegenteil ist der Statistik auf den Nachdenkseiten zu lesen.

    Helmut A. hat´s auch erkannt.

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  • vitale
    Lv 5
    vor 8 Jahren

    weil sie zunehmend merken das sie von ALLEN bürgerliche parteien nur noch weiter ausgenutzt werden!

  • Marita
    Lv 7
    vor 8 Jahren

    Wozu sollen Sie wählen gehen, wenn sich Ihre Misere eh nicht

    ändert.

    LG

  • vor 8 Jahren

    Resignation. Und die kann man ihnen auch nicht übelnehmen. Bei der heutigen politischen Großwetterlage haben sie doch gar keine Alternativen.

  • vor 6 Jahren

    Wenn Sie einfach Geld auf der Suche im Internet , sollten Sie an dieser Stelle aussehen http://umfragen.vorschlag.net/

    Sie werden ein bisschen Geld mit nur 5 Minuten am Tag beantworten einfache und schnelle Fragebögen zu verdienen

  • Anonym
    vor 8 Jahren

    ....wahrscheinlich ist es so, dass alles "was man nicht essen, trinken oder rauchen kann", für diese Bevölkerungsschicht irrelevant ist.

    (Der Satz in Anführungszeichen stammt von einem user auf dieser Plattform, weiss aber nicht mehr, wie der hieß.)

    Und noch was:

    Wer beutet in Deutschland wen aus ??????

  • Nathan
    Lv 6
    vor 8 Jahren

    Es hat eben seine Gründe, warum jemand der Unterschicht angehört. Jeder ist seines Glückes Schmied.

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