Wie erkenne ich ein Dipol Molekül? Am beispiel von CCl4 / Tetrachlormethan?

Das Wichtigste zuerst: CCl4 ist KEIN Dipol. Warum? Nun, für einen Dipol ist eine Asymmetrie im Molekül nötig. Bei CCl4 haben wir zwar polare Atombindungen und somit negative Partialladungen an den Cl-Atomen, da diese jedoch völlig symmetrisch um das C-Atom angeordnet sind, ist dieses trotzdem kein Dipol.

Beim Wasser liegen sich die beiden H-Atome nicht frontal gegenüber, sondern der Bindungswinkel ist kleiner als 180 Grad. Da zwischen H ond O eine EN-Differenz besteht, haben wir wieder polare Atombindungen. Aufgrund des Bindungswinkels haben wir zusätzlich ein asymmetrisches Molekül. Fertig ist der Dipol.

Aus denselben Gründen sind Mono-, Di- und Trichlormethan Dipole. Das vierte Cl stellt jedoch die Symmetrie her und das wars dann mit dem Dipolmoment.

Hey Vanessa,

Polarität ist nicht immer gleich stark ausgeprägt. Das Kohlenstoffatom, das zu Deiner Summenformel gehört ist mit Chlor gesättigt, die Chloratomorbitale richten sich aufgrund der elektromagnetischen Kräfte (hier v.a. die Elektronegativität ihrer Elektronen) recht gleichmäßig aus, so dass nach außen eine gleichmäßige Ladungsverteilung besteht.

Wenn z.B. nur ein Bindungsplatz mit Chlor belegt wäre und die restlichen Valenzen Wasserstoffatome trügen, dann hättest Du einen Dipol:

+

H

+ |

H- C- H+

|

Cl--

Hoffe, das hilft Dir etwas. Sorry, die Strukturformel wird in der Ansicht offensichtlich verschoben, da die vorausgehenden Leerzeichen ignoriert werden.

CCl4 hat einen Dipolmoment von 0, CO2 hat einen Dipolmoment von 0...

H2O ist ein Dipol

-> unterschied: bei CCl4 und CO2 heben sich die Polaritäten auf, bei H2O entsteht ein Dipol , da das Molekül nicht "gestreckt" aufgebaut ist, sondern der Winkel HOH etwa 104° beträgt und somit "eine negativ geladene seite vom molekül und eine positiv geladene seite " vorliegt...

Dipol bedeutet Ladungstrennung. Das Molekül muss also über eine räumlich getrennte positive und negative Ladung oder Teilladung verfügen. Wann immer zwei Atome mit unterschiedlicher Elektronegativität miteinander verbunden sind, entstehen positive und negative Teilladungen. Besteht ein Molekül aus mehr als zwei Atomen müssen alle Teilladungen betrachtet werden, um die Polaritäten des Gesamtmoleküls zu ermitteln. Aufgrund seines symmetrischen Aufbaus ist CCl4 kein Dipol.

wenn ein molekül aus zwei verschiedenen atomen besteht, in diesem fall chlor und kohlenstoff, und beide atome einen großen unterschied in der elektronegativität haben, liegt ein dipol vor

das atom/ die atome mit der höheren en sind negativ und die mit der niedrigeren positiv geladen

Relativ simpel. Da bietet sich das einfachste Dipol an, das es gibt: H2O

Dabei hast du ja 2 Bindungen instgesamt, nämlich jeweils ein H und ein O.

Du schreibst dann die EN-Werte heraus aus dem Periodensystem

H: 2,2

O: 3,44

Nun musst du einfach die größere Zahl von der Kleineren abziehen und kriegst die Elektronegativitätsdifferenz heraus:

3,44 - 2,2 = 1,24

Danach ist es relativ simpel.

Ist die Zahl kleiner 0,4 , so ist da Molekül nicht polar.

Ist die Zahl größer 0,4 und kleiner als 1,7 , so ist das Molekül polar und somit ein Dipol (immer).

Ist die Zahl größer 1,7 , so bildet sich (bis auf ein paar Ausnahmefälle wie HCl) ein Salz, weil eine Molekülbindung mit so hohen "Spannungen" nicht wirklich oder nur schwer existent ist.

Da Wasser in die zweite Kategorie gehört, so ist es ein Dipol. So wahrscheinlich auch dein Molekül, musst nur bei den jeweiligen Bindungen nachrechnen.

Wie ein Dipol entsteht, ist auch relativ einfach zu erklären. In einer Bindung hast du zwei Atome und du musst dir einfach vorstellen, dass die Elektronen beider Atome einfach durcheinander um beide Kerne schwirren. Den Elektronen ist ja dabei egal, zu welchem der Atome sie ursprünglich gehörten, sie schwirren einfach um beide herum.

Elektronegativität ist die Fähigkeit eines Atoms, Bindungselektronen anzuziehen (kannst den Satz einfach auswendig lernen, kommt bei Lehrern echt gut an ;) ). Das bedeutet, wenn eines der Atome viel elektronegativer ist (Atom1), als das andere Atom (Atom2), so zieht Atom1 die ganzen Elektronen stärker an sich und sie schwirren dann hauptsächlich nur um Atom1, nicht um das andere, weniger elektronegative Atom2. Durch die zu vielen Elektronen um dieses Atom1 ist es dann negativ, das Atom2 im Gegensatz dazu, eben weil es nun zu wenige Elektronen hat, positiv.

Weil so zwei Pole entstehen (ein negatives und ein positives) handelt es sich um ein Dipol.

Hoffe, dass ichs verständlich formuliert habe :)