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Ich will ein SAP Freiberufler werden.?

Hallo Community,

zur Zeit bin ich in SAP CRM als Angestellter tätig.

Ich möchte ab nächstes Jahr als Freiberufler im selben Umfeld tätig werden.

Dafür würde ich gerne allen IT-Freiberuflern folgende Fragen stellen:

1. Zu welcher Jahreszeit ist das Angebot an Projekten am größten?

2. Welche Strategie sollte ich als Anfänger wählen?

2.1. Anmeldung an Projektbörsen. Falls Ja, Welche ist empfehlenswert?

2.2. Als Freiberufler bei einem Beratungsunternehmen bewerben.

Falls Ja, Welche ist empfehlenswert?

2.3. Vermindert sich das Risiko, wenn ich eine der oben genannten Strategien verfolge?

2.4. Gibt es noch andere Möglichkeiten?

3. Welches Ziel wäre realistisch für die ersten 6 Monate als Freiberufler?

Ich würde mich sehr über Antworten freuen und falls ihr noch weitere Tipps mitgeben wollt,

die ich für einen erfolgreichen Einstieg brauche, würde ich diese auch gerne annehmen.

Danke im Voraus

2 Antworten

Bewertung
  • vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Ich bin freier IT-Consultant, aber mache nichts mit SAP.

    Grundsätzlich halte ich ordentliches Finanzmanagement als Freier für das Wichtigste! Wenn Du einfach kündigst und kein Projekt hast und erst nach der Kündigung mit Akquise anfängst, kann sich das in die Länge ziehen. Do solltest mit Deinen finanziellen Reserven schon 6 bis 12 Monate durchhalten können, sollte sich kein Projekt finden. Außerdem gehst Du 2 Monate in Vorleistung: Du stellst Deine Rechnung zum Ende des Kalendermonats (nach 1 Monat Arbeit) und hast dann ein Zahlungsziel von i.d.R. 30 Tagen - wenn dann bezahlt wird.

    Die Jahreszeit ist relativ egal, die Konjunktur nicht. Tendenziell findet sich zum Jahresende schwerer etwas. Im November sind Budgets oft schon aufgebraucht. Über Weihnachten ist die halbe Welt in Urlaub und neue Projekte laufen i.d.R. erst ab Mitte Januar. In den Sommerferien ist auch eine gewisse Paralyse zu sehen, da Entscheider nicht verfügbar sind. Wenn die Konjunktur in die Knie geht wird gespart, koste es, was es wolle. Freie fliegen zuerst raus, werden bei anziehender Konjunktur aber oft noch vor Angestellten wieder ins Geschäft gezogen.

    Ich habe mit Jobbörsen etc. schlechte Erfahrungen gemacht, aber bei Entwicklern und SAP-Leuten mag das anders sein. Personalvermittler sammeln nur CVs. Von 50 Kontakten wird einer interessant, und von denen kommt es dann wieder nur manchmal zum Interview; ich habe in meinem Leben nur zwei Projekte von Vermittlern bekommen. Oft verstehen Vermittler die Profilanforderungen der Auftraggeber selber nicht. Ich hatte Zeug wie Oracle und MS SQL ist ein Muss, RDBMS muss man nicht kennen. Optionen und Futures sind wichtig, Derivate-Wissen ist irrelevant. Nun ja. Ich selber pflege Kontakte zu kleineren IT-Dienstleistern, die Lücken mit eigenen Freiberuflern auffüllen. Das Verhältnis ist besser, die Betreuung ebenfalls, und man kriegt nur erfolgversprechende Vorschläge. Außerdem vergessen die Dich nicht gleich, nachdem sie ihre Provisiion kassiert haben.

    Netzwerke pflegen ist sehr wichtig. Bewerben wie ein Angestellter läuft nicht. Man hat eine persönliche Referenz oder man kann es vergessen. Ex-Kollegen sind gut, andere Freiberufler auch, aber mal schnell blind 1000 Unternehmen anschreiben bringt kaum was.

    Typischerweise laufen Verträge auf 3 Monate mit rollierenden Verlängerungen. Zwischen Erstkontakt und Arbietsbeginn liegen selten mehr als 6 Wochen, oft weniger als 4. Es lohnt sich nicht, ein Commitment abzugeben, solange man keine Zusage hat. Ich habe oft nach dreiviertel-Zusagen andere Angebote abgelehnt, nur um dann festzustellen, dass es schließlich keine Zusage gab, weil Budgets nicht freigegeben wurden.

    Wie schon gesagt halte ich Finanzmanagement für wichitg. Von jeder Zahlung wird die Umsatzsteuer sofort abgeführt und 40% Steuerrückstellungen beiseite gelegt. Dann zahle Dir selbst ein kleines regelmäßiges festes Gehalt. Baue eine Finanzreserve auf, mit der Du mind. 1 Jahr durchhalten kannst. Alles, was darüber hinaus geht, kann in Richtung Altersvorsorge, Investments, finanzielle Unabhängigkeit fließen. Never touch your investments! Drehe nicht durch, nur weil Dir auf einmal ein flünfstelliger Betrag überwiesen wird. Sei auch vorsichtig mit langfristigen Krediten. Kein Auftrag bedeutet nicht, dass der Kredit nicht weiter bedient werden muss. Wenn Du genügend Geld beieinander hast, um 5 Jahre ohne Arbeit durchzukommen, kannst Du entspannter werden.

    Dein Risiko gegenüber einer Anstellung ist leicht zu subsummieren: Der Angestellte kriegt 1 Jahr ALG I, dann muss er sein Vermögen verbrauchen, dann kriegt er ALG II. Der Freie muss sein Vermögen verbrauchen und kriegt dann ALG II. Sprich: 1 Jahr ALG I ist die (vermeintliche) Sicherheit des Angestellten. - Der Freie muss sene Jobs selber suchen und spürt immer, dass das Geld vom Kunden kommt. Der Angestellte kann sich bequem zurück lehnen und wartet auf Aufträge und Geld vom Chef.- Der freie muss selber Altersvorsorge betreiben, der Angestellte kriegt eine (wenn auch magere) staatliche Rente.

    Erstes Ziel der ersten 6 Monate ist der Folgeauftrag für die zweiten 6 Monate. Zweites Ziel ist Ausbau der finanziellen Reserven und die Verbesserung des Netzwerks.

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Also ehrlich , wennst das alles hier fragen musst, dann kann man nur sagen : Lass es lieber !

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