Darf der Betreiber eines Altenheims seine Bewohner einfach ungefragt impfen lassen?

Dass die Betreiber ein Interesse haben, dass die Grippe sich nicht innerhalb eines Heimes ausbreitet, ist eine Sache und sogar fürsorglich.

Eine andere Sache ist, dass jemand ungefragt, also ohne Einverständnis geimpft wird. Es ist vielleicht sogar verantwortungslos, weil der Patient nicht gefragt wurde, ob er gegen das Mittel allergisch ist. 

Selbst wenn er bei Einzug so etwas gefragt wurde, sind alte Menschen doch vergesslich, wenn etwas nicht akut ist...

Trotzdem sollte er das im Hinblick auf den weiteren Aufenthalt, der sicher ruhig und zufrieden verlaufen soll, hinnehmen. 

Wenn überhaupt, sollte er das ruhig und besonnen ansprechen......

Das ist Körperverletzung und strafbar. Dein Onkel darf nur die Insulinspritze bekommen.

Jeder "Patient" muss jedem Eingriff zustimmen. Dazu gehören Spritzen genauso wie Salben und Tabletten.

Hintergrund ist das Recht auf körperliche Unversehrtheit.

Ausnahme bildet lediglich eine gesetzliche Betreuung für Gesundheit. Hier kann im engen Rahmen über Eingriffe entschieden werden.

Das Altenheim kann verklagt werden.

Nein, das darf der Betreiber eines Altersheimes NICHT. Die Bewohner geben mit ihrem Aufenthalt in der Senioreneinrichtung nicht ihr Recht auf Selbstbestimmung oder andere Persönlichkeitsrechte  auf.

Man hat ihn seit einer Woche täglich darauf hingewiesen, dass die Impfung nur dann erfolgt, wenn er darum bittet.

Wegen seiner Demenz hat er das leider schon wieder vergessen.

Als dein Onkel ins Altersheim zog, hat er mehrere Verträge unterschrieben. Diese solltet ihr kontrollieren. 

Nein. Das können nur die Senioren selbst bzw. deren eingesetzte Betreuer entscheiden. Ist demzufolge nicht viel anders als bei einer Schulimpfung, wo der Direx auch nicht das letzte Wort hat.