Fehlt den Menschen ein von klein auf verläßliches allgemeingültiges Gewissen ?

Ja.

Da müssen schon die Eltern als Vorbilder ran.

Nein, kleine Kinder haben kein Gewissen. Das kannst du schon im Sandkasten sehen, wenn die Kleinen die Sandfoermchen anderer Kinder sich aneignen wollen. Genauso wenig kennen sie den Begriff "Eigentum"

Im Ideafall steckt in dem Gewissen der allgemeingueltige "Kategorische Imperativ" .. also die Erkenntnis: Was du nicht willst was man dir tut, das fueg auch keinem Anderen zu.

Ich denke die Menschen sehen mehrheitlich ein, dass es keinen Sinn macht, wenn alle Menschen das machen was ihnen gerade so in den Sinn kommt..... unbahaengig davon was andere ueber ihr Tun denken. Diese Erkenntnis ist unabdingbar wenn man in einer Gemeinschaft / Gruppe / Horde lebt. Schon die Fruehmenschen wie der Australopithecus duerfte dies als "Gruppen-Menschen" erkannt haben.

das natuerliche gewissen des menschen wird beginnend mit dem ersten atemzug durch liebe und aufopferungsbereite zuwendung aktiviert, gepflegt, entfaltet.

liebe und barmherzigkeit sind der generator des gewissens und ich kann mir nicht vorstellen, dass menschen dies als eingriff in ihre persoenlichkeit betrachten, solange sie diese liebe als echt und aufrichtig erleben duerfen.

wenn aber die liebe in selbstsucht umkippt, ist immer die vorhergehende generation der verursacher - dies ist ein naturgesetz, vor dem man gerne die augen verschliesst. und schon hat sich die gewissenslosigkeit verselbstaendigt.-

ne > wir sind in einem Elternhaus zu dritt aufgewachsen und jeder von uns ist anders geworden > zwar alle ordentlich und auch rechtschaffend > doch jeder von uns hat so eine andere Art und Weise > sein Gewissen zu vertreten und auch auszuleben > hat mit der Erziehung nur bedingt zu tun > eigene Erfahrung!

Durch ihr rücksichtsloses Wunsch und Anspruchsdenken, ihre gelebte egozentrische

Selbstbezogenheit haben zu viele Menschen ihr Gewissen gelähmt, abgeblockt.

Es ist ihnen gleich-gültig geworden.

Kann alles gleich sein?

Kann alles für gültig erklärt werden?

Was beobachtest Du?

Ist Wahrheit = nachvollziehbare Tatsache beliebt?

Kann jede Wahrheit schmeichelhaft sein?

Leben die Durchschnittsbürger Eigenverantwortung?

Das wäre schrecklich.

Gewissen ist immer ein sehr fließenden Konzept. Je nach Umgebung muss es angepasst werden. Der Mensch ist ein Lebewesen dessen größter Vorteil darin besteht, sich überall anzupassen. Deswegen ist unser angeborenes Gewissen auch so leicht von Erziehung und Erfahrung überschreibbar.

Ich gebe dir ein Beispiel:

"Wer mit der Rute spart, der verzieht das Kind". Nehmen wir einmal an, das wäre korrekt, dann wäre es höchst unmoralisch sein Kind nicht zu verprügeln, oder? Schläge wären nämlich der einzige Weg, das aus dem Kind ein Mensch wird, der sich in dieser Welt zurechtfinden kann und wenn man dies nicht tut, dann erhält man einen selbstzerstörerischen Taugenichts.

Aber jetzt passiert etwas, man findet heraus, dass man sich geirrt hat. Nicht nur gibt es andere Erziehungsmethoden, die erfolgreicher sind, Schläge sind sogar kontraproduktiv. Also was wir zuvor als moralisch und notwendig erachteten muss nun geändert werden in unmoralisch, verpönt und verboten.

Neue Informationen müssen also in der Lage sein unsere Moral zu ändern. Moral darf daher also nichts Dauerhaftes, Statisches sein, sondern muss sich dynamisch an die Welt, in der wir leben, und den Wissensstand, den wir besitzen, anpassen.

ja

Das Gewissen gibt es, aber es ist anfangs nur so etwas wie eine unbeschriebene CD. Es kommt dann darauf an, wie es sich unter Milieu, sozialem Kontext, Zeitgeist und vor allem der Erziehung durch die Eltern, in schwächerem Maße durch die Schule entwickelt.

Das heißt natürlich, dass es kein einheitlich reagierendes Gewissen gibt. Das kann es auch nicht geben, denn das wäre dann nahezu dasselbe wie der Instinkt der Tiere. Tiere "sündigen" nicht, denn ihr Instinkt sagt ihnen, was zu tun ist. Auch die Erziehung eines Hundes gelingt nur im Rahmen des von der jeweiligen Rasse vorgegebenen Horizonts.

Der Mensch muss seine mangelnde Instinktausstattung durch Religion, Gewissen und Ethik ausgleichen. Dadurch entsteht Geschichte, Gut und Böse. Mit einem allgemeingültigen Gewissen würde das alles entfallen, und wir wären keine Menschen.

Ein jeder Mensch hat ein geistiges Organ in seinem Herzen, das den Engeln Gottes stets offen steht und unbehindert zugänglich ist! Dieses Organ vertritt stets die einfachen Begriffe: gut-schlecht, wahr-unwahr, recht-unrecht.

Tut ein Mensch gleichfort das Gute, Wahre und Rechte, so wird von den Engeln der bejahende und gute Teil des Organs angerührt, und im Menschen entsteht dadurch das lohnende Gefühl, dass er gut und recht gehandelt und geredet hat.

Hast er aber irgend nicht gut gehandelt und geredet, so wird von den Engeln das Gegenteil des Organs erregt, und es wird den Menschen ein Bangen ergreifen und ihm sagen, dass er aus der göttlichen Ordnung getreten ist. Und dieses Organ heißt in der moralischen Sprache ganz fein das Gewissen.