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Wieso missionieren Atheisten?

Das habe ich mich schon öfters gefragt. Wieso missionieren Atheisten für den "nicht glauben"? Es ist doch jedermanns Sache an was er glaubt und was er nicht glaubt, oder sieht das jemand anders?

30 Antworten

Bewertung
  • cx
    Lv 6
    vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Das Grundrecht der Glaubensfreiheit gilt auch für Atheisten, nämlich als Recht auf Freiheit vom Glauben. Die Ausübung der ebenfalls verfassungsmässig verbürgten Meinungsfreiheit ist keine Missionierung. Ich kenne keinen Atheisten, der von Tür zu Tür geht oder in Fussgängerzonen predigt und die Mensche auffordert, ihren Glauben aufzugeben. Gefragt, was ich einem Mennschen empfehlen würde, wäre meine Antwort: Nachdenken, kritisch sein und hinterfragen. Ich bin mir sicher, dass viele Leute dann von selbst zu einer anderen Einstellung über ihre Religion kommen und mache sogar eine geistige Wende vollziehen.

  • vor 9 Jahren

    Wenn ich mich als Atheist gegen den Vorwurf wehre, ein egoistischer Ellenbogenmensch zu sein, der über Leichen gehend nur auf sein Vorteil aus ist, nenne ich das nicht missionieren. Selbstverständlich kann und darf jeder glauben was er will; das habe ich nie bestritten. Leider bleibt es ja nicht nur beim reinen Glauben, denn Theisten fordern, dass sich alle nach den Regeln ihres Glauben richten und verlassen damit die Ebene des tolerierbaren Glaubens. Es ist ja nicht so, dass in vielen Belangen der Ethik religiöser und säkularer Humanismus keine Gemeinsamkeiten hätten. Wenn es allerdings um Sterbehilfe, Verhütung, Homosexuelle geht, haben Theisten ganz pragmatische Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, die mit Humanismus nichts mehr gemein haben...

    @Klaus: Der Glaube ist ein Produkt des Geistes und liegt damit auch nur im Ermessen des Menschen. Mir macht es vielmehr Angst, dass der Glaube meist als verselbständigte Metamorphose eines restriktiven Gedankengutes daherkommt. Niemand wäre so vermessen, von anderen zu erwarten, den eigenen Wünschen bzw. der eigenen Ideologie zu folgen. Projiziert man diese Wünsche auf einen Gott, läßt sich jede Schandtat als Gottes Wille verkaufen - siehe Islamismus & Co. Fürchte dich also nicht vor säkularen Humanisten- wir sind für Freiheit, Humanismus und Selbstbestimmung. Was man von den bigotten Regeln der Religionen nicht behaupten kann...

  • vor 9 Jahren

    Wenn du Atheisten das Recht auf freie Meinungsäußerung in Fragen der Weltanschauung bestreitest, dann kann ich dir als Protestant nicht folgen.

    Die hier aktiven Atheisten sind fast alle missverstanden, wenn man sie des "Missionierens" bezichtigt.

    Ich erinnere mich nur an einen "liebenswerten" User hier, der Gläubige durch Deprogrammieren zu Atheisten machen wollte, aber dieser User ist inzwischen verschwunden, aus welchen Gründen auch immer.

  • vor 9 Jahren

    Hm, ich bin Atheist - hab jedoch noch nie versucht, irgendwem von Nichtglauben zu überzeugen und versteh daher auch die Suggestivfrage nicht wirklich...

    Zum zweiten Teil - da geb ich Dir nun wieder vollkommen recht, wie ich hier schon vor einigen Tagen schrieb, darf bei mir jeder glauben was und an wen er möchte.

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  • vor 9 Jahren

    ... also ich habe noch nie missioniert.

    das wäre auch total sinnfrei.

    solange jeder sich um sein eigenes ding kümmert und sich nicht in die angelegenheiten anderer mischt, ist doch alles ok

  • vor 9 Jahren

    Ich würde einen Meinungsaustauch mit vertretung seiner Position nicht als missionieren bezeichnen.

    In allen Kontroversen findet man Einzelne die unsachlich werden, andere Ansichten nicht gelten lassen und ihre Überzeugung aufzwängen wollen. Dies gilt auch für Gläubige.

    Im realen Leben habe ich eigentlich nur Menschen getroffen die der Glaubensansicht ihres Gegenüber neutral entgegen treten und eine sachliche Auseinandersetztung geboten haben.

    Hier in YC treffen sich eher die Fanatiker.

  • vor 9 Jahren

    solange "Es ist doch jedermanns [privat]Sache an was er glaubt und was er nicht glaubt, oder sieht das jemand anders?" noch nicht in allen köpfen angekommen ist, scheint es nötig zu sein.

    was meinst du, wo wir wären, wenn sich nicht-gläubige nicht immer wieder zur wehr gesetzt hätten? zum wohle aller. wenn sich nicht "vernünftige" positionen für jedermann/frau durchgesetzt hätten? und vielerorts ist der groschen noch nicht gefallen. ganz im gegenteil versuchen immer wieder viele fundamentale ihre sicht als die einzig wahre darzustellen. oder wollen ihre positionen im gesetz *weiter* verankern. oder beharren auf ihren privilegien.

    übrigens, die eigene position darlegen ist nicht gleich missionieren.

  • vor 9 Jahren

    Missionieren bedeutet für eine Religion werben, was man ganz und gar nicht tut, wenn man Religion kritisiert.

    >>Es ist doch jedermanns Sache an was er glaubt und was er nicht glaubt<<

    Solange Religion keine Privatsache ist ist das nicht der Fall.

  • vor 9 Jahren

    Auch ich gehöre zu den Atheisten und ich gehöre ganz sicher NICHT zu denen, die anderen vorschreiben, ob und welche Religion man haben muss. Also komme mir nicht mit "die Atheisten"!

    Ich erlebe auch dafür etliche Religöse, die mich missionieren wollen, das hast du wohl vergessen. Außerdem steht auch einen Atheisten das Recht auf freie Meinungsäußerung zu und damit zu sagen, was er von Religion hält. Das dann als missionieren zu brandmarken ist abenteuerlich - es zeigt doch eher wie fanatisch Religöse sind. Alles was nicht ihn ihren Weltbild passt, ist automatisch böse. Im Mittelalter lies die Kirche dann solche Menschen foltern, einsperren oder gleich verbrennen. Wie gut, dass das vorbei ist.

  • vor 9 Jahren

    Glauben ist ein gefängnis, das die Menschen einsperrt. nichtglauben ist Freiheit. Aber missionieren ist was anderes.

    Es wäre schön, wenn alle menschen frei sind. Aber das ist ein wunschtraum, der sich nie erfüllen wird. Manche Menschen können nur im gefängnis leben. da ist es sicher, und sie fühlen sich wohl. Andere Können nur in der Freiheit leben, auch wenn es gefahren gibt.

    Ein Zoo hat ein Affenhaus gebaut. Das war eine große Halle, mit glasverkleideten gängen für die Besucher. Dort saß ein Affe, und hat die armen Menschen bedauert. Sie kommen hinen, haben nur den engen gang, und nach ein paar minuten sind sie wieder weg, so kurz ist das leben der Menschen. Sie haben in dem engen Gang keine bäume, und auch keine Nahrung, sie haben gar nix.

    Es hat keinen sinn dem Affen zu erklären, daß die Menschen länger leben, als die paar Minuten, die sie das Affenhaus besuchen. Es hat keinen sinn, dem Affen zuerklären, daß die Menschen glücklicher sind, wenn sie bei Minusgraden Schneeschaufeln, wenn sie arbeiten gehen, wenn sie Probleme haben, und daß die Welt größer ist, als die Affenhalle. Der Affe ist glücklich in seiner Situation.

    Es macht auch keinen sinn, den Menschen zu erklären, daß der Affe in seiner situation glücklich ist. Daß der Affe alles hat, was er braucht. Es ist sinnlos dem Menschen zu erklären, daß der affe nicht mehr platz will, als diese Halle.

    So ist auch das Missionieren. Man glaubt, etwas besser zu machen, aber man macht nichts besser. Der Atheist muss in Freiheit leben, und der gläubige in seinem Gefängnis.

    Daher ist missionieren in jedem Fall falsch, egal ob von Atheisten oder von Gläubigen.

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