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Gewalttätige Kleinkinder - woran kann das liegen, wie geht man damit um?

Folgende Situation bei Bekannten: Hanna (5 Jahre), Sofia (3 Jahre), beide im Kindergarten (Sofia seit kurzem), Eltern getrennt seit 1 1/2 Jahren, aber guter Kontakt, Kinder beide regelmässig beim Vater (meist Wochenende), wohnen über der Woche bei der Mutter, die seit der Trennung einen neuen Freund hat, der auch dort lebt.

Hanna ist oft sehr aggressiv, schlägt und tritt relativ schnell zu (sowohl ihre Schwester, als auch die Eltern), hat oft Wutausbrüche, ist immer noch nicht (bzw. wieder nicht) ganz "stubenrein" (geht zwar beim kleinen Geschäft aufs Klo, macht aber oft Kot in die Unterhose und besteht darauf, dass sie das so will). Befragt man sie, warum sie ihre kleine Schwester schlägt, begründet sie es damit, dass es ihr Spass macht, ihr weh zu tun. Sie ist aber auch oft kreativ, malt gerne, schreibt gerne (kann schon einige Worte schreiben (aus eigenem Antrieb, nicht dazu getrimmt)).

Sofia weint relativ schnell aus (aus Erwachsenensicht) nichtigen Gründen (z.B. wenn man sie aus dem Auto hebt, obwohl sie selbst aussteigen will), schlägt auch oft zu, hält aber in "Streitigkeiten" mit den Eltern oder anderen immer zu ihrer großen Schwester (was dann auch gelobt wird) und geht seit kurzem auch schon selbstständig auf die Toilette. Beide wehren sich z.B. auch durch Treten gegen An- und Umziehen, dass dadurch für alle Beteiligten zur Qual wird, wollen manchmal wochenends nicht zum Vater oder jeweils danach nicht zurück zur Mutter.

Wie würdet ihr mit diesen Situationen umgehen?

Bisher verfährt die Mutter (und ihr Freund) so, dass Hanna in ihr Zimmer muss, wenn sie sich so "unmöglich" verhält. Der Vater trennt die streitenden Kinder, wenn es zu Gewalttätigkeiten kommt, und äußert dass dies nicht erlaubt ist, schickt sie jedoch nicht in ihre Zimmer, sondern versucht sie durch Spielvorschläge abzulenken. Er zeigt ihr auch bei solchen Problemen (z.B. wenn sie sich einkotet oder ihre Schwester schlägt), dass sie trotzdem geliebt wird und sich nicht schlecht fühlen soll (Sie sagt oft, sie ist "böse"), aber dass ihr Verhalten nicht geduldet wird. Während Hanna bei der Mutter fürs Einkoten mit Zimmerarrest bestraft wird, will der Vater dies nicht so streng bestrafen und äußert meist, dass dies nicht so schlimm ist und sie es sicher bald schafft. Beide Kinder werden insgesamt liebevoll behandelt, bekommen auch Schmuseeinheiten, sofern sie das wollen - Schläge, Gewalt, Anschreien ist tabu bei beiden Elternteilen.

Woran könnten die Verhaltensauffälligkeiten liegen (Trennung, Geschwisterneid)? Machen die Eltern hier etwas falsch (beide oder ein Teil), sollten sie mit den Situationen anders umgehen? Was meint ihr?

Update:

@Pelikan1704: ich hatte mit beiden Elternteilen mehrere längere Gespräche und das gewalttätig war nicht abwertend gemeint, sondern lediglich ihr Verhalten beschreibend (hätte es vielleicht besser in Anführungsstriche gesetzt). Zum Rest siehe nächsten Kommentar:

@fiddler: Die Frage ist, ob das "Hin und Her" wirklich entwurzelt und die Ursache für die "Rebellion" der beiden (vor allem der Älteren) ist (und nicht viel mehr die Trennung der Eltern als solche). Da beide auch sehr am Vater hängen und neutral gefragt immer sagen, dass sie immer beim Vater bleiben wollen und dort wohnen möchten - also meiner Meinung nach der Vater eine wichtige Bezugsperson für beide darstellt, aber dies aus beruflichen Gründen nicht möglich ist.

Es stellt sich auch die Frage, inwieweit man Trotzverhaltensweisen überhaupt in bestimmte Ursachen hineininterpretieren kann, da auch viele Kinder in "intakten" Beziehungen solches Verhalten aufweisen und es vielleicht in der Natur viel

Update 2:

@Zorro Cyan: ich bin ein gute Freundin von beiden und habe regelmässigen Kontakt zu beiden und kenne auch die beiden süßen Mädels sehr gut. Das mit der analen Phase habe ich auch schon erwähnt, wobei ich auch erklärt habe, dass ein zu strenges Zurechtweisen hier zu Störungen der Persönlichkeitsentwicklung führen kann. Beide werden natürlich auch gelobt, wenn sie etwas selbstständig machen wollen, es war auch nur ein Beispiel dafür, dass Sofia momentan sehr nah am Wasser gebaut ist, es reicht schon eine kleine "lieb formulierte" Zurechtweisung um sie zu regelrechten Heilkrämpfen (mit auf den Boden schmeissen) zu bringen. Auch das mit dem gemeinsamen Einigen auf einen Erziehungsstil habe ich den beiden bereits gesagt, wobei die Mutter es schwer hat, im Alltagsstress hier anders zu reagieren, während der "Wochenendpapa" es natürlich leichter hat, am entspannten Wochenende auf die Kinder einzugehen - auch wenn er manchmal darunter leidet, neben der beruflichen Tätigkeit

Update 3:

kein wirklich freies Wochenende zu haben.

Mir ist auch wichtig, noch einmal klarzustellen, dass die beiden Mädels, keine kompletten Problemkinder sind, sondern sich ansonsten auch prächtig (Kreativität, Neugier, Intelligenz) entwickeln und es sich eben nur um schwierige Phase (5 Minuten) handelt.

Konkret nochmal die Frage: Wie würdet ihr in der Situation reagieren, wenn eine 5jährige ihre 3jährige schwester schlägt?

9 Antworten

Bewertung
  • ?
    Lv 5
    vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    hanna hatte vermutlich eine problematische anale phase. gut möglich, dass die trennung einen großen einfluss auf ihre konfliktfähigkeit hat. so detailreich deine ausführungen auch sind - man kann an dieser stelle jedoch nur vermutungen anstellen.

    "Sofia weint relativ schnell aus (aus Erwachsenensicht) nichtigen Gründen (z.B. wenn man sie aus dem Auto hebt, obwohl sie selbst aussteigen will)"

    kinder sollen zur selbstständigkeit erzogen werden. gerade in solchen situationen sollte dem kind die möglichkeit gegeben werden, vorallem wenn es selbst will, auf eigenen beinen zu stehen. das darf man anschließend gerne entsprechend loben, meiner meinung nach.

    was die eltern falsch machen? sie haben beide andere strategien der konfliklösung - eine einheitliche (durch gemeinse absprache) erziehungsmethode würde den kindern viel eher die möglichkeit bieten, sich auf einen kurs einzustellen. dies ist sicherlich ebenfalls ein grund, warum beide kinder den ständigen wohnortwechsel nicht gutheissen.

    frage: welche rolle nimmst du in diesem chaos ein?

    nachtrag: ich glaube, du hast mich falsch verstanden. die anale phase hat sie bereits hinter sich und deren auswirkung zeigt sich nun deutlich anhand des umgangs hannas mit kot. nun will sie ihre macht demonstrieren, weil sie ihn willentlich in der hose lässt (hast du ja selbst geschrieben). wie auch bei ihrer schwester fehlt hier (deshalb ist das beispiel mit dem auto dennoch passend) die gesunde balance zwischen dem zwang - dem sich die kinder unterordnen, um liebe von den eltern zu bekommen - und dem freiraum zur persönlichen entfaltung. das gilt natürlich für alle situationen, besonders fürs immer wieder lästige an- und ausziehen oder für sofias heulattacken, die ebenfalls wie ein druckmittel funktionieren.

    wie ich reagieren würde, wenn meine tochter ihre schwester schlägt? würde ich nicht pauschal beantworten wollen - kommt auf die situation an. grundsätzlich würde ich beide erst eimal auseinanderbringen - natürlich mit dem ziel, dass eine von beiden sich anschließend entschuldigt. eifersucht spielt leider eine große rolle in dem alter, manchmal hilft es, BEIDE in den arm zu nehmen und ihn zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass beide gegenseitig aufeinander aufpassen. manchmal ist es sogar sinnvoll, wenn beide zuende streiten können.

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    ich vertraue darauf, dass offenbar liebende eltern das schon irgendwie schaffen. die eltern scheinen hier nicht nach rat zu fragen. und die situation ist eben nicht gerade ponyhof. aber das ist eine lehre. konfliktfähigkeit erlernen die mädchen doch gerade.

    (nur würde ich der mutter gern anraten, das einkoten nicht zum machtkampf zu machen.)

  • vor 9 Jahren

    Ich denke dass es hier wichtig ist dass die Eltern miteinander reden und ein gemeinsames Erziehungskonzept erarbeiten.

    Auch Tage mit beiden Elternteilen zusammen wie z.B ein Besuch im Zoo usw. können hilfreich sein.

    Eine gute Sache wäre auch eine Familientherapie ( für jeden Einzelnen aber auch gemeinsame Sitzungen )

  • Lene
    Lv 6
    vor 9 Jahren

    "Wie würdet ihr mit diesen Situationen umgehen?"

    Einen Kinderpsychiater konsultieren.

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  • vor 9 Jahren

    Hi,

    "Beide Kinder werden insgesamt liebevoll behandelt" vielleicht zu liebevoll?

    Ich war mal zu Leuten eingeladen, die ihr erstes Kind antiautoritär erzogen haben.

    Beim zweiten waren sie cleverer und haben das nicht mehr gemacht. Ich bin bei denen in die Wohnung und habe mich an den Tisch gesetzt. Da kam der ältere Sohn, grinst mich an und beißt mir voll ins Bein. Im Affekt habe ich ihm eine gescheuert und gleich danach habe ich mir gedacht, oh weh, jetzt gehen bestimmt die Eltern auf mich los. Die blieben aber ganz locker und haben gesagt, daß ihr Sohn eine schwierige Zeit durchmacht, woran sie leider Schuld sind, weil sie ihn falsch erzogen haben und er halt jetzt auf schmerzliche Art und weise lernen muß, daß er nicht alles machen kann was er will und er nicht im Mittelpunkt steht. Es hätte sich aber schon sehr gebessert. Der jüngere Sohn war ein ganz netter und mit seinem spuckenden und beisendem Bruder überhaupt nicht zu vergleichen. Ich kenne mich mit Kindererziehung überhaupt nicht aus und werde mir dazu auch kein Urteil erlauben, aber diese Beispiel hat mir schon gezeigt, daß Kinder nicht unbedingt die lieben Engel sind, wie wir glauben, sondern daß ohne die richtige Erziehung ganz schnell zu Satansbraten werden können.

    Grüßle

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Ich weiß nicht, ob da überhaupt irgend etwas geht. Es wird immer so betont, dass für die Kinder nach einer Trennung der Kontakt zu beiden Elternteilen wichtig ist: meiner Ansicht nach Schmarrn!

    Klar, keiner der ELTERN will auf die Kinder verzichten. Beide geben sich die größte Mühe. Aber was bedeutet das für die Kinder? Sie verlieren ihr Bezugssystem, sie verstehen die Trennung nicht, werden aber permanent daran erinnert. Oft fühlen sich die Kinder selbst schuld an der Trennung ("...ich bin böse!..."), auch wenn das völlig irrational ist.

    Für die (kleinen) Kinder wäre es meiner Ansicht nach sogar leichter, wenn einer der Partner völlig "verschwindet", dann könnten sich die Kinder neu orientieren. Diese Hin-und-her, mal bei Mutter, mal bei Vater, entwurzelt die Kinder. Das Einkoten und auch Treten ist ihre Form des Protests gegen die Situation.

    Natürlich geht das nicht, keiner der Elternteile wird seine Kinder aufgeben. Der Gesetzgeber zwingt ja auch dazu, diese Situation aufrechtzuerhalten. Letztlich verlieren ALLE.

    Ein Rezept dafür habe ich nicht. Außer vielleicht (hier zu spät) wirklich ernsthaft zu prüfen, ob man um der Kinder willen die Selbstverwirklichung nicht doch für ein paar Jahre hinten an stellen könnte...

  • vor 4 Jahren

    Kinder sind ja auch replaced into Schoenes und Wunderbares,und jedes style ist einzigartig auf der Welt. Hundebesitzer/innen haben ausser ihrer Toele meist nichts anderes und somit kein anderes Thema drauf.Von daher ist es naheliegend,dass sie sich bei ihren Abkotungsrunden mit ihresgleichen verstaendigen.

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Helfen Sie anderen und werden Sie Experte.

  • vor 9 Jahren

    wie sollen denn diese Kinder sich anders äußern als zu rebelieren, wenn sie von einem zu anderen Elternteil hin und her geschoben werden.Und wenn die Mutter einen neuen Freund hat ist es für die Kinder noch schwerer .

    Und wenn du nur eine Bekannte bist woher weisst du dann so genau wann die Kinder wie behandelt werden, bist du immer dabei.Und außerdem finde ich es ziemlich unverschämt von dir diese kleinen Kinder als gewalttätig zu bezeichnen.

    Nachtrag

    auch wenn du verschiedene Gespräche mit den Eltern führst kennst du doch nicht das gesamte Leben der Familie, wenn sich die Kinder ansonsten gut entwickeln solltest du als Außenstehende den Eltern die Erziehung selbst überlassen. Du äußerst dich hier und fragst nach Lösungen, solche Entscheidungen können doch nur die Eltern treffen und nicht du als Bekannte.

    Außerdem testen Geschwister untereinander ihre Grenzen aus und sogenannteBekannte sollten sich da überhaupt nicht einmischen.

    Hast du denn schon Kinder und weisst wie es istmit der Kindererziehung, wenn ja dann pass auf deine eigenen Kinder auf.

    2.Nachtrag:

    konkrete Antwort auf konkrete Frage:

    Du hast überhaupt nicht zu reagieren sondern nur die Eltern.

    Solche Bekannten liebe ich die sich in meine Kindererziehung einmischen und alles besser wissen wollen.

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