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Anonym
Anonym fragte in GesundheitSonstiges - Gesundheit · vor 9 Jahren

Vorgesetzter übt Druck aus wegen Krankmeldung - was tun?

Bin nun seit Herbst letzten Jahres in dieser Firma und hatte dort von Anfang an Probleme wegen Hetzereien / Gemeinheiten / übler Nachrede etc. Man wird von oben herab behandelt wie ein dummes Kind, ich wurde nicht ausreichend eingearbeitet, wurde 4 Monate lang in das abgelegenste Büro gesteckt, gleichzeitig wird mir seit Januar versprochen dass ich Verstärkung bekomme (bin seitdem alleine inkl. Teamassistenz im Büro), bisher noch nicht geschehen. Überstunden sind natürlich inklusive und generell komm ich mir so vor, als ob ich mit Beginn dieser Tätigkeit "meine Seele an diese Firma verkauft hätte" (klingt komisch, ist aber so).

Mit meinem Vorgesetzten kommt von der Art her kaum einer klar (sehr rechthaberisch, oft unsachlich und unfair, nicht neutral). Mein Kollege machte auch jede Menge Stimmung gegen mich (meine Zahlen waren besser als seine, als Neue natürlich fatal...), wurde aber inzwischen versetzt. Verbleibend ist die Teamassistentin, die ihm immer noch nahezu "hörig" ist, nun fleißig per Mail und per Telefon über mich herzieht. Äußerst unglücklich ist, dass wir an diesem Standort nur zu zweit sind und ich das nun schon über ein halbes Jahr mitmache. Konstuktive Gespräche habe ich an verschiedenen Stellen angesetzt, brachten kurzfristig Erfolg und nach wenigen Tagen war es wieder das Gleiche wie vorher.

Nun bin ich seit Anfang dieser Woche AU geschrieben (zunächst eine Woche), weil ich einfach nicht mehr kann. Mir krampft es den Magen zusammen und beginne zu zittern wenn ich dran denke dort nochmal erscheinen zu müssen, ich habe Weinkrämpfe und oft richtige geistige "Aussetzer". Ich war vorher schon sehr schlank, aber nun bin ich ein wandelndes Gerippe, keine Ahnung wie oft ich die letzten Monate gehört habe wie schlecht ich aussehe.

Mein Vorgesetzter reagierte auf die Krankmeldung mit absolutem Unverständnis, ob ich mir sicher sei dass ich krank bin und er sei ehrlich, das komme ihm jetzt schon seltsam vor und ob ich denn Mittwoch nicht wieder gesund sein kann (!!!). Er hat mit seiner Wortwahl auf mich großen psychischen Druck ausgeübt als auch mit der Anordnung, ich müsse dann aber ins Büro fahren und meinen Abwesenheitsassistenten aktivieren und ich muss mich Mittwoch bei ihm melden und ihm den Zwischenstand meiner Genesung mitteilen. Es war ihm vollkommen egal wie es mir geht und warum es mir so geht, am liebsten wäre ihm ich würde mich so oder so ins Büro schleppen.

Natürlich weiß ich wieviel im Büro momentan zu tun ist, jedoch dauert dieser Zustand nun schon seit Januar an und trotz Versprechungen ist bisher nichts passiert. Das ist ja genau auch ein Grund warum ich nicht mehr kann. Aber leider ist man in dieser Firma wohl nur eine Nummer, die zu funktionieren hat.

Das Problem ist, dass ich leider 6 Wochen Kündigungsfrist zum Quartalsende habe... Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits hab ich einfach nicht mehr die Energie für den Job bei diesen Leuten, andererseits (und sowas hätte ich nie gedacht), habe ich fast "Angst" vor meinem Chef. Vor allen Dingen wenn ich mich weiterhin krank melde. Bin momentan verzweifelt und von Besserung keine Spur, im Gegenteil macht mich das noch zusätzlich fertig.

Wer kann mir einen Ratschlag geben? Wie auf den Chef reagieren? Wie soll ich mich verhalten?

Ich danke für jeden Tipp oder jede ähnliche Erfahrung und bitte um Entschuldigung falls ich zu sehr ins "Jammern" verfallen bin, aber ich sehe momentan keinen Weg mehr.

11 Antworten

Bewertung
  • vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Hier wurde schon richtig darauf hingewiesen, dass du krank bist und dementsprechend NICHT zur arbeit gehen musst. Du bist deinem Chef nicht Rechenschaft schuldig, wie lange und warum du krank bist. Du hast zwar einen Arbeitsvertrag unterschrieben, der macht dich aber 1. nicht zum Leibeigenen und 2. hat auch dein Arbeitgeber sich verpflichtet, dich entsprechend Gesetzeslage anzustellen. D.h. auch er hat etliche Pflichten dir gegenüber.

    Was du konkret tun kannst: Bleib zu Hause, wenn du krank bist. Geh noch einmal zum Arzt und schildere ihn dein Mobbinproblem. Weise vor allem auf den Zusammenhang zwischen deinen (psychosomatischen?) Krankheitssymptomen und deiner Situation auf der Arbeit hin. Frag auch ganz direkt, ob er dich wegen Mobbings krankschreiben kann (das geht). Gut wäre, wenn du einige Belege dafür hättest, wie z.B. schriftliche Aufforderungen, dass du während deiner Krankheit auf der Arbeit erscheinen sollst oder wann du wieder Gesund zu sein hast.

    Macht er das, wird die Krankenkasse an deinen Arbeitgeber herantreten und ihm Feuer unter dem Hintern machen, denn der AG ist gesetzlich verpflichtet krankmachende Ursachen zu verhindern und zu beseitigen.

    Geh außerdem mit erhobenen Haupt zur Arbeit (wenn du da wieder hin musst) und kusch weder vor deinem Chef, noch vor deinen Kollegen. Protokolliere dann alles, wodrurch du dich gemobbt fühlst. Auch wenn dein Chef während deiner Krankschreibung dich kontaktiert und dich auffordert, die Arbeit wieder aufzunehmen!

    Hast du vielleicht jemanden, der für dich ans Telefon gehen kann? Oder erscheint seine Nummer auf dem Display deines Telefons? Dann geh nicht selbst ran, sondern notiere das nur. Du bist nicht verpflichtet ans Telefon zu gehen.

    Kündige nicht, sondern warte, bis dir gekündigt wird. Dann nämlich kannst du dir einen Fachanwalt für Arbeitsrecht nehmen und deinen Arbeitgeber verklagen. Eingestellt werden wirst du dann zwar nicht, aber eine ordentliche Abfindung bekommen. Desgleichen auch, wenn du ausreichend belastendes Material zusammen hast, dass du gemobbt wirst.

    Deine grundsätzlichen Ziele sollten sein:

    1. Auf deine Gesundheit achten, weil das niemand außer dir tun wird.

    2. Einen Arbeitgeberwechsel anzustreben, denn dort wirst du nie mehr auf einen grünen Zweig bekommen.

    3. Deinem Arbeitgeber die Grenzen aufzeigen, und

    4. ruhig noch etwas Profit dabei herausschlagen; als Schmerzensgeld sozusagen.

    Lass dich von Freunden und Familie unterstützen und frag bei deiner Krankenkasse nach einer Beratung. Viele machen das mittlerweile.

    Viel Erfolg!

  • vor 9 Jahren

    Das klingt nach Mobbing vom Feinsten!

    Wenn Du schreibst "Angst vorm Chef" meinst Du damit Deinen Vorgesetzten?

    Du solltest Dich an den nächst höheren Vorgesetzten wenden. Oder habt Ihr keinen Betriebsrat?

    Die müssten sich darum kümmern, dass das Mobbing aufhört.

    Ansonsten würde ich überlegen den Arbeitgeber zu wechseln.

    Bei dieser Art von Psychoterror, dürfte es eigentlich auch kein Problem sein, dass Du solange krankgeschrieben wirst.

  • vor 9 Jahren

    wenn du Krank bist, bist du Krank da kann der Chef nix machen.wichtig ist das du dich nicht einschüchtern lässt .bleib am besten ganz natürlich .aber wenn es dir schlecht in der Firma geht, frage ich mich warum du dir keinen anderen job gesucht hast.

  • Mimi
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    kann dir schei ssegal sein, was der "chef" hier will.

    sprich mit deinem arzt, lass dich krankschreiben und kündige umgehend

    du musst NICHT ins büro um deinen abwesenheitsagenten zu aktivieren. blödsinn.

    du musst ihm auch nicht sagen was du hast. das geht ihn nichts an. wenn er fragt - einfach schweigen und die frage ignorieren.

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  • vor 9 Jahren

    Böses Mobbing. Dein Krank sein hat Grunde. die nur dich dem Arzt und die Krankenkasse zu Interessieren hat. Er darf dort nicht mit reden. Lass dich darauf nicht ein. Krankmeldung wird ohne Grund über die Post geschickt. Mach dir eine Kopie. auch vom Umschlag, mit Briefmarke.

    Werde in ruhe gesund. Du kannst ohnehin nicht dort weiter Arbeiten ohne vor die Hunde zu gehen.

    Quelle(n): Gute Besserung sendet dir ein Mobbing opfer das Arbeitsunfähigkeit Rente bezieht, weil Lähmungen in mein Arm bekommen habe. Klar Psychosomatisch aber nach 12 Jahren immer noch nicht ausgeheilt. Trotz viele Therapie`n
  • vor 9 Jahren

    Wenn Du krank bist, bist Du krank - da kann sich Dein Chef sonstwas ausreißen..., mit einem ärztlichen Attest bist Du auf der sicheren Seite (vor Kündigung).

    Ich wollte im Job auch immer nur "funktionieren", obwohl ich schon lange echt am Ende war. Koste es was wollte, ich war auf Arbeit und habe meinen Job gemacht, doch irgendwann bin ich vor Erschöpfung zusammen gebrochen...; ging wohl doch nicht mehr! Die Symptome bei mir waren übrigens genau wie bei Dir jetzt...

    Warte nicht solange, bis Dir das gleiche passiert! Das ist schlicht eine Art Mobbing (von Seiten der Fa.) und bei Dir ein heftiges "Burnout", mit dem nicht zu spaßen ist.

  • vor 9 Jahren

    Ein sehr klarer Fall von Mobbing, lese dir dazu am besten auch diese Seiten durch

    http://www.mobbing.net/

    http://www.mobbing-web.de/

    Mobbing muss durch den AG verhindert werden und wenn er es nicht macht oder sich gar beteiligt, muss er Schadenersatz zahlen. Aber du musst es beweisen, ein Art Tagebuch mit Datum, Uhrzeit und Gesehen ist das sehr sinnvoll. Ein Rechtsbeistand um das vorab zu klären kann sinnvoll sein.

    Klar ist, dass dein AG dich nicht zwingen kann während der Krankschreibung zur Arbeit zu kommen. In den Links werden auch Selbsthilfegruppe vor Ort genannt, evtl. eine in deiner Nähe.

  • Bossy
    Lv 4
    vor 9 Jahren

    Über all das gleiche Krank ist Krank und gut !BF

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Laut Gesetz, hat dein Chef Anspruch auf absolut nix. Weder Auskunft über die Erkrankung noch wann diese beendet ist. Das einbestellen deiner Person in die Firma, ist ein Rechtsbruch und ein Verstoß gegen das Versicherungsgesetz, denn sollte Dir was passieren, auf dem Weg, besteht kein Versicherungsschutz.

    Ich kann mir deine Lage nur bedingt vorstellen, doch ich an deiner Stelle, würde dem Chef eine SMS oder Mail senden und diesem mitteilen, sollte er dich nochmals Auffordern ihm mitzuteilen wann Du genesen wirst, und weiterhin darauf beharren sollte, dass Du zu erscheinen hast, Du die Krankenkasse als auch die Berufsgenossenschaft darüber informieren wirst. Und Du Dir das Recht vorbehältst, gegen Ihn Strafanzeige wegen Nötigung zu stellen.

    Abschnitt - Straftaten gegen die persönliche Freiheit (§§ 232 - 241a)

    § 240 Strafgesetzbuch

    Nötigung

    (1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

    (2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist.

    (3) Der Versuch ist strafbar.

    (4) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter

    1. eine andere Person zu einer sexuellen Handlung nötigt,

    2. eine Schwangere zum Schwangerschaftsabbruch nötigt oder

    3. seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger mißbraucht.

    tm

    Quelle(n): Juraforum
  • reGnau
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Ich hoffe, dass ich hier jetzt öffentlich mit meiner ehemaligen Chefin kommuniziere, denn:

    DAS, was DU gerade zu erleiden hast, habe ich vor ca. 12 Jahren erleiden müssen. Zwar nicht als Sesselfurzer in einem Büro, sondern als sogenannte "Hilfskraft" nach fast 10-jähriger Betriebszugehörigkeit.

    Falls Du wirklich die besagte Maria bist, dann wirds langsam Zeit, dass DU mal merkst, was Du uns Mädels mit dem angetan hast, was Du fabriziert hast.

    Hättest besser öfter mit an vorderster Front stehen sollen und dir das Gekeife der Kunden anhören sollen, bloss weil DU zuviel von irgendwelchen Sachen bestellt hattest und WIR dann den abgelaufenen Kram verkaufen mussten, ob wir wollten oder nicht!

    ICH schäme mich heute noch dafür, dass wir das machen mussten!

    Es geschieht Dir auf gut deutsch gesagt RECHT, dass Du gemobbt wirst, denn jetzt merkst Du womöglich erst, wie hart es sein kann, wenn man ständig in das Kreuzfeuer der Kritik von anderen gerät!

    Vorher hast du ja dankenswerterweise grundsätzlich immer Leute gehabt, die dich gefördert haben.

    Wenn ich mir überlege, dass ich seit fast 12 Jahren wegen dessen, dass ich bloss einmal meine Meinung gesagt habe, gleich als fremdenfeindlich eingestuft worden bin und dadurch keinen Job mehr kriege, dann finde ich ist das die ausgleichende Gerechtigkeit, dass Du hoffentlich jetzt auch mal genauso arm dran bist, wie ich.

    VIEL SPASS beim Melden, denn KEINER von euch, hat meine Vergangenheit und kann sie nachvollziehen! weil nämlich keiner lebenslänglich in irgendwelche Mobbingfallen geschickt worden ist.

    Ich empfinde jedenfalls zur Zeit kein Mitleid mit jemandem, der Maria heisst, auch wenn Du womöglich eventuell gar nicht diejenige bist, die MEINEN eigenen Frust und Sauerheit über nen Job betrifft.

    Aber das musste ICH jetzt wirklich mal loswerden.

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