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Anonym
Anonym fragte in Gesellschaft & KulturSonstiges - Kultur · vor 9 Jahren

Muß Ablehung zwangsläufig Ablehnung und damit einen Teufelskreis erzeugen?

Gestern Abend habe ich in unserer internationalen und multikulturellen Runde etwas bizarres bemerkt:

Beim Thema Sarrazinismus und arischer Genealogie ging plötzlich ein Riss durch unsere sonst eigentlich recht homogene Gruppe, als mir einer der Deukinnen vorwarf, ich sei "ja in Wirklichkeit ein Deutscher!".

Das ist natürlich ein fast schon beleidigender Vorwurf, weil sie mich reduziert, denn ich sehe mich als Weiterentwicklung des Deutschen, quasi als Version 2.0 - historisch unbelastet und offen für Internationales und Multikulti, also keinesfalls lediglich ein dicker Ballermanngermane, der Bierflecken auf dem Unterhemd hat.

Bei der sich anschließenden hitzigen Diskussion ahnte man, dass einige von uns offenbar keineswegs eine einfache Integration hinter sich hatten bzw. sich nicht wirklich integriert fühlen - kein Wunder, hat doch ein jeder seine individuellen leidvollen Erfahrungen hinter sich: G., die sich als gläubige Muslima, die (albernerweise, wie ich finde) ein Kopftuch tragen zu müssen glaubt, Ö. der sich beruflich benachteiligt empfindet, aber auch D., der sich als Jude in DE nicht traut, eine Kippa zu tragen und lieber "versteckt" lebt, weil seine Familie nur so das 3. Reihc überlebt habe.

Für mich ist klar, dass die Ablehnung, die viele von uns durch ihre Umwelt erfahren, offenbar auch eine innere Ablehnung der Mehrheitsgesellschaft erzeugt - was aber insofern idiotisch ist, als dass ja nun NIEMAND genauso ist wie sein Nachbar bzw. der andere.

Dennoch sieht man ja an den permanenten rechten Krakelern hier bei solchen Integrationsfragen geradezu qualvoll aufschreien, weil sie ihre menschenverachtende Hetze nicht mehr an den Mann und die Frau zu bringen fürchten.

Verhindert so eine tief sitzende Ablehnung nicht in Wirklichkeit Integration und führt zur Desintegration?

12 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Doch, ich finde schon!

    Niemand wird offen zugeben, andere bewußt oder unbewußt zu diskriminieren, aber das ist Fakt. Jeden Tag wird jemand schief angesehen oder ihm wird etwas unterstellt. Die meisten von uns erfahren so etwas bestimmt auch ab und zu, aber eben nicht täglich. Schwarzafrikaner können zum Beispiel dem nie entkommen, weil sie immer durch ihre Hautfarbe auffallen.

    Ähnlich, aber mnicht genau gleich, ergeht es Leuten mit dunklerer oder schwarzer Haarfarbe, einem Kopftuch oder eben einer Kippa.

    Ist es da ein Wunder, wenn diese Leute sich unwohl fühlen und dann auch ablehnend reagieren?

  • vor 9 Jahren

    Ich stimme hier Hcstauq in jedem Punkt zu.

    Deine Fragen/Beiträge, die in einer derart überheblichen Art und Weise formuliert sind, erzeugen in jedem noch so weltoffenen Menschen automatisch ein Hassgefühl.

    Du verdrehst Tatsachen, biegst sie zurecht, unterschlägst Fakten und suhlst dich in deinem elitären Narzissmus.

    Menschen wie du, erzeugen rechtsradikales Denken und handeln.

  • vor 9 Jahren

    ..deine Stories langweilen langsam ...und wenn du die " Weiterentwicklung" des Deutschen bist, kann man direkt Angst bekommen ... aber sicher bis du nicht 2.0, höchstens 00 ...so will wohl wirklich keiner sein .. und nun zieh deinen Bauch ein und ziehe ein sauberes Unterhemd an ..ist ja eklig, diese ganzen Bierflecken ... und dann kannst du dir ja eine weitere Geschichte ausdenken ...aber hoffentlich verschonst du uns damit !

  • vor 9 Jahren

    Ist langsam nicht mehr originell.

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  • vor 9 Jahren

    Solange nicht die Frage auf eine kritische (egal gegen was) Anmerkung mit "Haben Sie etwas gegen Ausländer?" und die darauf folgende Anmerkung "Sie sind wohl Nazi." (übrigens ein Totschlägerargument) geantwortet wird, werden die "ja in Wirklichkeit Deutsche" immer mit Ablehnung reagieren.

    Egal ob Deutscher oder Zugezogener. Niemand hat das Recht, seinen Gastgeber "zu bespucken" und dennoch "die Hand aufzuhalten".

  • vor 9 Jahren

    Hey Deuke, dir ist wohl klar, dass du dich hier auch gerade vorurteilsvoll und rassistisch geäußert hast (Ballermanngermane usw.)?

    Zu deiner Frage: Ich wohne in einem Berliner Bezirk, der früher einmal tolerant, nett und multikulturell war. Doch in den letzten beiden Jahrzehnten hat er sich immer mehr zu einem strengen türkischen Bezirk entwickelt. Darunter leiden nicht nur die Deutschen, sondern auch die Bulgaren, Chilenen, Inder und sonstigen. Nur dass letztere das sagen dürfen, während Deutsche sofort in die rechtsradikale Ecke geschimpft werden, wenn sie sich das trauen. Das Schlimme ist, dass die meisten türkischen Migranten hier nicht nur Mitglieder von fanatischen, islamistischen Organisationen wie Miligörös sind, sondern auch Mitglieder von faschistischen Organisationen wie den Grauen Wölfen, oft auch von noch schlimmeren Organisationen, die sogar in der Türkei selbst verboten sind. Besonders die Jungs und jungen Männer sind sehr aggressiv und oft gewalttätig. Das hat hier die gesamte Atmosphäre verändert. Die Politiker machen nichts und die Bürger sind ratlos. Und ich glaube nicht, dass deine Einstellung da hilfreich ist. Gerade Leute wie du, die gut deutsch sprechen und sich nicht vor Kontakt und Diskussionen mit Einheimischen scheuen, sollten doch auf Migrantenpopulationen einen positiven Einfluss ausüben und allgemein eine versöhnliche Haltung annehmen. Oder was meinst du, wie wir das Problem sonst lösen können? Wenn die Stimmen der Vernunft sich nicht durchsetzen, werden sich die Zustände zuspitzen und das wird für uns ALLE sehr unangenehm. Wir können doch die Diskussion nicht den Radikalen AUF BEIDEN SEITEN überlassen!

    Nachtrag:

    Ja, ich glaube dass es ein Teufelskreis ist. Gerade Deutsche haben immer wieder Ablehnung erlebt, wegen der Vergangenheit. Und ich verstehe, dass auch anständige Menschen langsam sensibel darauf reagieren, wenn sie immer noch ständig auf Vorurteile stoßen, weil einige ihrer Vorfahren zwölf Jahre lang (übrigens unter der Führung eines Migranten) Unglück über Europa brachten. Wenn nun Migranten sich ständig gegen alles Deutsche äußern und nur destruktiv verhalten, ist es daher logisch, dass sie abgelehnt werden. Ich habe Freunde und teilweise sogar Familie aus aller Welt und bin damit sehr zufrieden. Aber wenn ich solche Beleidigungen lese wie von dir und von @Nadja, wo pauschal alle Deutschen beschimpft werden nur weil sie deutsch sind, dann bekomme ich auch negative Gefühle. Intoleranz gibt es ÜBERALL auf der Welt, aber Ihr seht sie nur bei den Deutschen.

    @Nadja: Es tut mir aufrichtig leid, dass es dir so übel ergangen ist! Niemand verdient es, so behandelt zu werden! Aber ich muss sagen, dass ich es noch nie gehört habe, das jemand solche Worte wie du sie zitierst in den Mund nimmt. Deshalb ist es schon heftig, wenn du das auf ALLE Deutschen (somit auch auf mich) beziehst. Ich kenne hier viele dunkelhäutige Deutsche, die noch nie ähnliche Probleme hatten. Das Wort das du da zitierst, ist ja sowohl rassistisch als auch allgemein frauenfeindlich! Wohnst du vielleicht in der ostdeutschen Provinz? Dort kommt so etwas tatsächlich vor. Schlimm, schlimm. Menschen, die Jahrzehnte innerhalb einer Mauer zugebracht haben, isoliert vom Rest der Welt, die haben Angst bekommen als so plötzlich so viel an Veränderungen inklusive Arbeitslosigkeit auf sie einstürzte. Das ist keine Entschuldigung, aber genau der Teufelskreis von dem Deuke spricht. Das hilft dir jetzt zwar praktisch nicht viel weiter, aber Verstehen ist immer ein erster Schritt um Dinge besser verarbeiten zu können. Und es hilft dir auch nicht, wenn ich darauf hinweise, dass sich in Afrika die Hutu und Tutsi zu Millionen gegenseitig abschlachten und die Konflikte in Deutschland dagegen gar nichts sind. Aber es sollte die Sache wenigstens etwas relativieren. Und wenn hier in Berlin deutsche Frauen von türkischen und arabischen Jungen und Männern beleidigt und angegriffen werden, ist denn das etwas anderes bloß weil sie deutsch sind? Wie findest du das, wenn Männer zu ihren Söhnen über deren Lehrerin sagen "Auf die brauchst du nicht zu hören, das ist doch nur eine deutsche Frau."? Hat nicht jede Frau das Recht respektiert zu werden, egal welcher Herkunft sie ist und wie sie aussieht?

    (Übrigens, DR sind nicht von mir.)

  • 🌛
    Lv 5
    vor 9 Jahren

    Ich verhalte mich Ablehnungen gegenüber grundsätzlich ablehnend! ;) :)

  • ?
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Hast Du keine vernünftigen einfachen Fragen ?

    Quelle(n): ???
  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Ja,mein Deuke Türke.

  • Die Ablehnung ist ja nur Reaktion auf die Ablehnung, die man von kleinauf in Deutschland erfährt, wenn man nicht nordeuropäisch aussieht, sei es weil man tatsächlich Ausländer ist oder Deutscher mit Migrationshintergrund oder Deutscher mit einem deutschen und einem ausländischen Elternteil.

    Ich als in Deutschland geborener Mischling war früher auch so, dass ich gedacht habe, dass ich ganz normal Deutsch bin, ständige Nachfragen, wann ich wieder nach Hause gehe, haben mir aber gezeigt, dass man in Deutschland nicht als normaler Mitbürger akzeptiert wird, wenn man nicht aussieht wie ein durchschnittlicher Nordeuropäer, sondern immer als fremd und nicht dazugehörig angesehen wird. Die Ablehnung reicht dabei von "Du gehörst nicht dazu" bis zu einem Dialog ablehnenden "langweil mich doch nicht mit Migranten, Rassismus und Integrationsthemen" bis hin zu tatsächlicher Aggression.

    Meine Erfahrung ist: wenn ich als Mischling über andere Ausländer herziehe, bin ich ein netter und integrierter Ausländer aus Sicht der Deutschen, wenn ich als Mischling über das Heimatland meines ausländischen Elternteils herziehe, bin ich ein guter integrierter Ausländer; erwähne ich dagegen, dass andere Ausländer, Leute mit Migrationshintergrund und andere Mischlinge wie ich oft rassistischen Anfeindungen ausgesetzt sind, bin ich ein ganz böser, feindseliger Ausländer aus Sicht der Deutschen.

    Das heißt: Solange ich zu allem taubstumm und blind den Mund halte, mir gefallen lasse, beschimpft und beleidigt zu werden und immer schön einstecke ohne mich zu wehren oder ohne jemals zu erwähnen was in Bezug auf Rassismus in Deutschland schief läuft und mich somit quasi tot stelle und einen Teil von mir verleugne, bin ich als Ausländer ok. Wage ich dagegen, mich nur einmal kritisch zu äußern ist die Antwort sofort: "Dann geh doch nach Hause." Wohin denn, wenn mein Heimatland Deutschland ist?

    Die Frage ist also: warum sollte ich mich bemühen ein Volk zu mögen, zu dem ich eigentlich gehöre, das mich als Menschen anderer Hautfarbe aber sowieso nur als fremd sieht? Das wäre so als würde man in einen Typen verknallt sein, der nichts von einem will und ihm hinterherlaufen: es wäre würdelos und man würde sich selbst verleugnen.

    Somit ist meine Lösung: Ich arbeite ganz normal mit Deutschen zusammen, ich bin denjenigen Deutschen gegenüber offen, die offen auf mich zugehen und mit allen anderen will ich nichts zu tun haben. Ich jedenfalls habe aufgegeben, mir die Mühe zu machen, auf sie zuzugehen oder mit ihnen in einen Dialog zu treten. Wie es 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland geht, interessiert sie nicht.

    @HC Stauq: Nein, meins ist keine pauschale Verurteilung, sondern Resultat nach Lebenserfahrung. Früher habe ich nicht so gedacht wie ich heute denke. Deutsche wollen nicht hören, dass es rassistisch ist, Schwarze als "Hässliche N.iggerfotze" zu beschimpfen, dass es nervtötend ist, die Zeitung aufzuschlagen und ausschließlich Negativberichte über Menschen anderer Hautfarbe zu lesen - oder kennst Du einen Schwarzen oder Asiaten, der in deutschen Filmen Hauptrollen spielt oder über den in den Medien wertneutral berichtet wird oder auf den nicht das ausgrenzende Attribut "exotisch" angewendet wird, selbst wenn er schwarz, aber Deutscher ist?

    Wenn man das erwähnt, reagieren Deutsche mit "Sei doch nicht so überempfindlich" oder "in anderen Ländern gibt es doch auch Rassismus". Natürlich gibt es in anderen Ländern auch Rassismus, aber das ist keine Entschuldigung dafür sich nicht zu verbessern. Sonst könnte man ja auch sagen "Es ist nicht schlimm, meinen Nachbarn zu ermorden, schließlich werden auf der Welt überall mal Menschen ermordet."

    @HC: Beleidigungen wie Du sie erwähnst gehen natürlich auch nicht. Ist einer Freundin von mir, Grundschullehrerin, deutsch, auch mal passiert. Aber nichtsdestotrotz gibt es einen Unterschied: Wenn ein Deutscher beleidigt wird, kann er zu anderen Deutschen gehen und seine Wut in Gesprächen rauslassen, ein "Ausländer/ Mensch mit Migrationshintergrund" hat diese Möglichkeit nicht, er muss mit allem allein klar kommen (es sei denn er lebt in einer Großstadt wie Berlin, München, Frankfurt usw. ), weil er in seiner Umgebung oft weit und breit der einzige Ausländer ist. Deutsche Freunde verstehen einen in diesem Punkt nicht, antworten mit "Steh doch drüber, Leute, die rassistische Äußerungen von sich geben, sind doch Idioten". Das hilft aber nicht weiter, sondern man distanziert sich immer mehr. Und es sind ja auch nicht tumbe Sprüche, die einen verletzen und die einem zeigen, dass man ausgegrenzt wird, rassistische Beleidigungen kann man ja leicht ignorieren, was aber tiefer geht sind nett und absolut nicht rassistisch gemeinte Kommentare, bei denen sich die sich Äußernden nicht einmal dessen bewusst sind, dass sie gerade ausgrenzen.Etwa wenn man in der Uni sitzt, als einziger etwas sagt und der Prof einen vor versammelter Truppe lobt, dass es nur wieder die Ausländer wissen.

    Quelle(n): Obwohl man deutsch ist, stuft er einen aufgrund des Aussehens als Ausländer ein und Ausländer bedeutet "gehört nicht hier her".Solche kleinen Begebenheiten sind es, die zeigen, dass das Denken, wie ein "echter Deutscher" auszusehen und zu sein hat immer noch vorhanden ist. Und das ist das, was mich erschreckt. Und auch die Aufforderung der Neutralen, alles zu ignorieren erschreckt mich, denn Ignoranz kann schnell zu passiver Täterschaft führen. Ich glaub Dir, dass die DR nicht von Dir kommen, Du bist ja eine der großen Ausnahmen, die nicht sofort alles als "Wir Deutsche werden sowieso immer für Nazis gehalten" abkanzeln. Du bist ja wenigstens bereit, Dich auf einen Dialog einzulassen und Dich in die andere Seite hineinzuversetzen, das habe ich selten erlebt.
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