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Warum gibt es in Deutschland Obdachlose?

Hallo zusammen,

das ist von mir eine ernst gemeinte Frage und ich möchte keine emotionale Diskussion herauf beschwören.

Mich interessiert tatsächlich, wie es in einem Land wie Deutschland Obdachlose geben kann? Ich meine, es gibt in Deutschland doch massive Sozialabsicherungen.

Wenn jemand arbeitslos wird und nicht mehr arbeitsfähig ist, bekommt er doch Stütze?

Es gibt doch Sozialwohnungen, Mindestunterhalt zum leben.

Rein theoretisch MUSS doch niemand in Deutschland hungern. Gut - man kann darüber diskutieren, ob es reicht, um ein anständiges Leben zu führen.

Aber darum geht es mir nicht.

Es geht mir darum, dass es eine Mindestunterstützung gibt. Oder nicht?

Also etwas, dass den Schritt zum Leben als Obdachloser eigentlich verhindert.

Und selbst wenn jemand Alkoholprobleme hat oder Drogenprobleme. Es gibt doch auch hier Hilfe oder?

Also theoretisch dürfte es in Deutschland keine Obdachlosen geben oder?

Völlig außen vor gestellt, dass es genug gibt, die freiwillig auf der Straße leben und sich nicht helfen lassen wollen.

Solche dubiosen "Ideale" mal völlig unbeachtet, würde mich interessieren, ob das Sozial-System in Deutschland eigentlich Obdachlosigkeit verhindern kann oder nicht.

14 Antworten

Bewertung
  • Lannus
    Lv 7
    vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Ich fasse mal eben kurz zusammen:

    So lange du dein eigenes Einkommen hast und selbst erzielst, so lange bist du interessant für diesen Staat.

    Beginnst du Kosten zu verursachen, dann wird es ernst.

    Dann beginnt man diese Menschen zu entwürdigen, zu entmündigen, zu erniedrigen, zu versklaven, als Abschaum zu betrachten, Grundbedürfnisse zu beschneiden und was ganz schlimm ist, aus der Gesellschaft auszugrenzen.

    Und nun versuch mal mit eigener Kraft den Umkehrschluss!

    Warum kann dieser Staat nur von Wachstumszahlen existieren und nicht von einem gleichbleibendem Einkommen - diese Frage ist elementar gemeint und so zu verstehen.

    Stellen wir unsere Republik als eine große Spielbank vor und wer meint ihr zupft sich immer die besten Happen und Gewinne davon heraus?

    Theoretisch und praktisch müßte kein Mensch auf der Straße leben müssen, aber wenn man nicht Menschen ausgrenzen kann, dann funktioniert anscheinend dieses System für etliche Bürger nicht mehr.

    Wie die Spielbank eben Verlierer und Gewinner hat!

    Quelle(n): Gruß Lannus
  • ?
    Lv 6
    vor 9 Jahren

    Du willst keine emotionale Diskussion, aber die Problematik kann man nur verstehen, wenn man versteht, dass es um Menschen geht, die Emotionen haben. Ich selbst bin auch ein Mensch mit Emotionen, und über dieses Thema kann ich nur emotional schreiben, tut mir leid, aber immerhin auf der Basis von Information.

    Es ist ein Auswuchs unserer entarteten Gesellschaft, dass so viele Menschen in Deutschland kein Mitleid haben mit Hartz IV Opfern, die unter der Armutsgrenze ein armseliges Leben fristen müssen, sondern diese sogar gleichzeitig beneiden und verachten. Nur so ist die Einführung dieses menschenverachtenden Systems überhaupt möglich gewesen.

    Viele haben schon am 20. eines Monats kein Geld mehr, um ihren Kindern was zu essen zu kaufen. Dann reicht's am nächsten Monat nicht für die Miete. Man nimmt sich vor, im nächsten Monat dann doppelt zu bezahlen, aber ein Kind soll auf Klassenfahrt, 105 €, es wird schlimmer statt besser. So kann man leicht seine Wohnung verlieren.

    Andere werden durch die permanente Existenzangst in Depressionen getrieben. Alles läuft aus dem Ruder und ist immer weniger zu bewältigen. Vielleicht ist dann noch die Waschmaschine kaputt gegangen. Völlig utopisch, eine neue zu kaufen, wovon denn? Keine saubere Kleidung mehr... Dazu die ständige Demütigung durch das Amt, die Angst, etwas falsch zu machen, dann wird noch mehr gekürzt... (Ein Freund von mir, schon älter, wurde z.B. in den Odenwald geschickt zur Apfelernte. Er hat vorher Gastvorlesungen an der Uni Frankfurt im Fach Philosophie abgehalten und war für die Apfelernte körperlich nicht geeignet. Ist setdem krank. Ein anderer, Betriebswirt, Ex-Manager, spricht sieben Sprachen, wurde als 1-€-Kraft an eine Schule geschickt, wo er den Rinnstein zu reinigen hatte) Nachzahlung für Heizung und Strom ist fällig, nicht bezahlbar, die Stadtwerke stellen die Versorgung ein...Es ist dunkel und kalt. Aber woher das Geld für die Stadtwerke nehmen? Irgendwann trinkt man eine Flasche Wein, kostet nur 1,49, und merkt, wie gut es einem tut... Noch eine... wieder... - ...und alles läuft aus dem Ruder. Man vergisst einfach, die Miete zu zahlen.

    Und dann finde mal einen neuen Vermieter... Unsere Politik versilbert ja zur Zeit alles, um es der Finanzindustrie zu schenken, auch die Sozialwohnungen gehören mittlerweile fast alle privaten Vermietern. Die sind an derartigen Mietern nicht interessiert.

    Es ist wichtig, sich klar zu machen, dass Hartz IV Empfängern monatlich 364 € zur Verfügung stehen. Für alles außer der Miete. Kein Cent mehr, es gibt keine Sonderzahlungen mehr, wenn mal was kaputt geht.

    Jedes dritte Kind in Hamburg lebt unter der Armutsgrenze, während in Deutschland so viel Geld von den Firmen verdient wird wie noch nie in der Geschichte der Welt auf diesem Boden verdient wurde.

    Hartz IV verstößt gegen unsere Verfassung, das ist ja vom Verfassungsgericht festgestellt, und ist eine Schande für Deutschland.

    Love and Peace

  • vor 9 Jahren

    @ Kai H : deine Antwort spricht mir aus der Seele. Das Problem ist ja, dass man, um an Sozialleistungen zu kommen, eine gewisse innere Strukturiertheit braucht. Fehlt die, aus welchen Gründen auch immer, kann das ganze Leben aus dem Ruder laufen.

    Es tut richtig weh zu sehen, wie Obdachlose von Passanten beschimpft und schikaniert werden. Viel besser: Immer wieder einen Euro, einen heißen Kaffee, einen Apfel schenken und fragen: Wie kann ich helfen?

    Mein Vater lebt in USA. Er hat in seinem Gartenpavillon eine Dusche, dort dürfen montags und donnerstags der Woche Obdachlose kostenlos heiß duschen. Nur ein Handtuch müssen sie selbst mitbringen. Anschließend bekommen sie eine Banane oder eine Orange geschenkt. Jedesmal kommen über den Tag verteilt etwa 15 bis 20 Leute. Mein Vater zahlt das heiße Wasser und kauft billiges Duschgel dazu, das Obst spendet ihm ein Freund. Das alles macht ihn, der ein mittleres Einkommen hat, nicht ärmer, sondern reicher, und ich frage mich manchmal, warum es uns hier so schwer fällt, auf so simple Weise zu helfen. Vielleicht, weil alle sich darauf verlassen, dass es in unserem tollen Sozialstaat kein Elend gibt?

  • vor 9 Jahren

    @Janet M: Das ist so nicht ganz richtig. Man hat mir oft gesagt, das ich mich an die Regeln halten soll. Wenn diese Regeln bedeuten, das man mir in einem Obdachlosenheim den Zimmerschlüssel wegnimmt, damit die betrunkenen Männer mich nachts vergewaltigen können, da spiele ich nicht mit. Mir ist das passiert. So sehen die sogenannten Regeln dieser beschissenen Gesellschaft aus.

    @Ich habe einen Betreuer, der nichts tut, sich aus der Affähre zieht und lügt wie gedruckt. Ich habe sogar schon eine Mahnung vom Amt bekommen, weil mein Betreuer zu bequem war, Unterlagen hinzuschicken. Das was ich an Unterlagen hatte, habe ich sofort abgegeben. Ich laufe eher einen Weg mehr und erledige was ich kann. Mein Betreuer ließ mich einfach so obdachlos und ich konnte im Winter draußen leben ohne das er sich rührte. Ich kam mit einer Bronchitis in die Klinik. Es war Gott sei Dank keine Lungenentzündung obwohl ich mich so anhörte.

    Später sollte er mich in der anderen Notunterkunft besuchen, damit wir alles besprechen. Er kam nicht und ich wartete ohne Erfolg. Das ist natürlich riesig toll, wenn man den ganzen Tag auf der Straße herumtobt, ewig zu warten und das auch noch umsonst, weil der feine Herr sich gerade nicht mit der Frage beschäftigt, zum Telefonhörer zu greifen. Später entschuldigt er sich mal ganz locker, erscheint mit einem Deigenerschal und meint: Ich konnte nicht kommen, denn ich bin erkältet. In dem Moment dachte ich daran, das es nicht schlecht wäre, wenn ihm sein Weihnachtsbraten im Halse stecken bleibt. Allerdings bin ich ganz schnell wieder davon abgekommen, denn ich möchte niemandem schaden.

    So sieht es in Deutschland aus. Es gibt genügend Obdachlose, Betreuer die sich nicht kümmern und mit Hilfe, braucht man nicht rechnen. Man wird überall hingejagt aber Hilfe bekommt man nicht. Die eine Behörde schiebt es auf die andere und diese sogenannten Helfervereine wie DAK, Carritas und wie sie nicht alle heißen, kann man in den Skat drücken.

    Es gibt viele, bei denen schon allein das Amt keine Wohnung genehmigt. Sie sollen erst eine Teraphie machen. Wenn das mal so wäre. Entweder stopft man diese Menschen viel mit Psychopharmaka zu, um die neuesten Medikamente zu testen oder man lässt sie auf der Straße. Es wird jedoch nur eine gewisse Zeit von der Krankenkasse gezahlt, so das es vielen passiert, das sie gleich wieder aus der Klinik fliegen, wenn sie Hilfe suchen. Ich habe hier so viel Leid erlebt, gesehen und leider geht es mir heute noch so. Wenn es in Deutschland endlich mal ein Sozial-System gibt, dann werde ich dich informieren.

    @Janet M: Weil man mich nicht lässt. Mir wurde im Jobcenter schreiend versichert, das man mir den Lebensunterhalt streicht, sobald ich als Künstlerin tätig werde. Ja das Internet, du hast Recht. Nur leider kontrolliert das Amt auch semtliche Kontoauszüge. Ich wollte anfangen meine Kunst zu verkaufen und das mit dem Amt verrechnen. So hätte ich mich nach und nach hoch arbeiten und mir einen Namen machen können. Das wäre zu schön um wahr zu sein. Letztens diskutierten meine Fallmanagerin und mein Betreuer, weil ich wenigstens in eine kreative Behindertenwerkstatt wollte. Da kann man mich nicht unterbringen, weil ich als Behinderte nicht anerkannt werde. Dafür bin ich zu clever, hieß es. Spitze was?

    Das ist Deutschland!

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  • Finis
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Ist mir auch absolut unverständlich. Das scheint aber nicht nur in Deutschland so zu sein.

    Dass jemand freiwillig in die Obdachlosigkeit geht, ist nur eine dumme Ausrede.

    Habe lange in Russland gelebt und gearbeitet, dort war es auch so schlimm. Jeder Winter hat seine Opfer gefordert. Die sog. "Oberen", die in einem Land etwas zu sagen haben, sollten sich ob dieser Entwicklung in Grund und Boden schämen.

    Ich kam ursprünglich aus dem Osten, musste dann, bei meiner Einarbeitung, mal nach Frankfurt (Main), dort habe ich das zum ersten Mal in großem Maße gesehen - mich hat geschüttelt und ich habe Zukunftsangst bekommen.

    Ansonsten hast du schon sehr gute Antworten bekommen, die man mal veröffentlichen sollte.

    Wahrscheinlich wird das aber sehr schwierig. Das werden die "Oberen" zu verhindern wissen.

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Grundsätzlich ist keiner gezwungen, "Platte zu machen".

    Einer Obdachlosigkeit gehen mehrere Ereignisse voran. Von heute auf morgen fliegt keiner aus der Wohnung und landet auf der Straße.

    Das statement: "die sind doch selber Schuld" mag im Prinzip so gelten, nur ist auch hier kaum ein Fall wie der andere.

    Es gibt sowohl Behördenwillkür und Bürokratenschikane auf der einen, als auch Rebellion, Resignation und Unfähigkeit / Hilflosigkeit auf der anderen Seite.

    Wenn ich eine der Obdachlosenkarrieren mal versuche, nachzuzeichnen, gibt es zwischen jedem Stadium die Möglihkeit, sich stattliche Hilfe zu holen. Das bedarf allerdings auch einer gewissen Hartnäckigkeit (im positiven jetzt):

    Trennung - Alkohol - Jobverlust - mehr Alkohol - kein Bock auf garnichts= keine Anträge ausfüllen, keine Ämtergänge, keine Hilfesuche - Wohnungsverlust - und jetzt ist eh alles sch...egal.

    Zwischen all den Stationen gibt es ein Scheideweg. Hierhin oder dorthin.

    Es gibt immer Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, den falschen der beiden Wege an der crossroad wählen. Ihnen gilt unser aller Aufmerksamkeit, um, ohne Bevormundung, gescheite Alternativen aufzuzeigen. Oft bewegt man sich da auf einem schmalen Grat.

    Generell verhindert das soziale System ein Obdachlosigkeit in Deutschland. Man muß nur dahinterher sein. Was, bedingt durch individuelle Einzelschicksale, manchmal für den Betroffenen nicht einfach ist.

    PS: Ich habe erst jetzt die anderen Antworten gelesen. Es hat im Prinzip jeder Recht.

    Nur, theoretische Prinzipien lassen sich nicht auf jeden Individualfall 1:1 anwenden.

    Wenn allerdings obdachlose Frauen sich einer permanenten Gefahr einer Vergewaltigung aussetzen müssen, dann schreit das gen Himmel. Und dann gilt auch hier:Wenn Unrecht zu Recht wird, dann wird Widerstand zur Pflicht. Da MÜSSEN Lösungen herbei geführt werden. Wenn nötig, dann auch unter Einschaltung der Öffentlichkeit (örtliche Presse). Die öffentlicher Solidarität darf sich nicht, medienwirksam, nur auf z.B. vietnamesische Familien aus Niedersachsen beschränken. Nur als Bsp jetzt.

    PPS: NOCHWAS; SORRY, jetzt komme ich so richtig in Fahrt.

    Diese Gesellschaft definiert sich in materialistischen Strukturen. Uns genauso ist das von den Herrschenden gewollt. Malochen und konsumieren. Einfach nur unkritisch funktionieren. Dafür sorgen, daß der Staat seine Steuern und Abgaben einsackt, und daß das Wirtschaftssystem, welches die Politik vor sich hertreibt, in seiner Profitorientierung keine Abstriche machen muß.

    Für Querdenker und Nichtfunktionierende soll und darf kein Platz sein.

    So, jetzt ich habe fertig.

  • vor 9 Jahren

    Seh ich genauso, wie du.

    Allerdings muss man sich an Regeln halten, wenn man vom Staat Hilfe erwartet.

    Manche Menschen sind aber nicht gewillt, sich an diese Regeln zu halten und ziehen ihre "Freiheit" vor.

    @blacksonja

    Wo genau ist dein Problem?

    Du hast PC, bzw. Internetzugang, du bist gebildet, hast eine künstlerische Ader...warum ist so jemand wie du obdachlos??

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Du hast zwar Recht, aber die Realität ist knallhart, auch das deutsche System.

    Ein Beispiel:

    Ein Mann hat einen Job. Alles ist ok, bis zu dem Tag, als er gekündigt bekommt.

    So, er kriegt für ein Jahr ALG I, anschliessend muss er Hartz 4 beantragen, wenn er ein Dach über´m Kopf haben will.

    Aber im Gegenzug, dass ihm der Jobcenter diese Leistung erbringt, muss er die Eingliederungsvereinbarung unterschreiben, also quasi ein Formular dass er alles tun wird, was sie sagen und wollen.

    Der Mann bewirbt sich und bekommt einfach keinen Job mehr, egal wie er sich auch anstrengt. Manche sind mit 45 schon zu alt für den heutigen Arbeitsmarkt.

    Nun ja, so wie der Jobcenter halt ist, vermittelt man ihm die Leihfirma. Leihfirma steckt die meiste Kohle ein und der Arbeitslose kriegt einen Hungerlohn, bei dem er eh wieder auf den Jobcenter angewiesen ist - die Arbeitsdauer ist befristet und an Übernahme in der Auftraggeberfirma besteht keine Chance. Warum auch? Chefs sind doch net so blöd, wenn er kostenlose Arbeitskraft kriegen kann.

    Jetzt macht der Arbeitslose Radau und will endlich einen vernünftigen Job haben. Doch stattdessen verdonnert ihn der Jobcenter zum Ein-Euro-Job mit der Erpressung, wenn er diesen nicht annimmt, dass er sanktioniert wird.

    Und der Arbeitslose macht das einmal, zweimal mit und sieht, dass er eh nur Drecksarbeiten machen muss und die gleiche Arbeitskraft wie ein Normalverdiener auch bringen muss.

    Es kommt dann die Zeit, in der er sich frägt, wieviel er überhaupt noch Wert ist für diese Welt. Der Jobcenter schikaniert ihn, macht also mit ihm, was er will (der Jobcenter). Das lässt sich der Mann nicht mehr gefallen. Er lehnt einmal ab - 30 % weniger bis hin zu 100 % (raffinierte Masche des Jobcenters, sich den Arbeitslosen Untertan zu machen).

    Dann fängt die Pfuscherei an - der Mann kriegt zwar Lebensmittelgutscheine, aber die Miete wird nicht mehr übernommen, da er ja schliesslich sanktioniert wurde.

    Krankenversicherungsschutz besteht auch nicht mehr, da der Jobcenter nix einbezahlt.

    Der Vermieter droht. Der Arbeitslose kann zuletzt auch nicht mal mehr einen Ein-Euro-Job machen, da der Jobcenter ihn weit weg oder irgendwo hinschickt, so dass der Arbeitslose nicht mal dort hin kommt, oder er so krank wurde, da er nicht mal beim Arzt genommen wurde, da die Damen festgestellt hatten anhand der Karte, dass er nimmer versichert ist. Fahrtkosten kann er sich erst bei Arbeitsantritt abholen und die Sanktion wird eventuell um 30 % aufgehoben, also werden wieder 70 % nicht an den Vermieter überwiesen.

    Schliesslich kündigt der Vermieter dem Mann, schmeisst ihn aus der Wohnung.

    Und darurm gibt es so viele deutsche Obdachlose. Und NICHT ALLE sind Alkis oder Junkies. Das sind einfach nur Leute, die sich ihre Menschenwürde nicht verletzen lassen wollten vom Jobcenter.

    Da nimmt heutzutag keiner mehr Rücksicht auf Menschlichkeit liebe Fragestellerin.

    Deutschland ist zum Neuen Ägypten geworden. Jobcenter und Leihfirmen teilen sich den Job als Sklaventreiber - Firmen und Chefs sparen somit einen Haufen Geld ein, weil sie quasi kostenlose Arbeitskraft bekommen - laut Statistik verschwindet der Arbeitslose von der Arbeitslosenstatistik, da man ja quasi schon ab 1 Euro schon als berufstätig gilt, ne?

    Und wer sich nicht ducken will, wer sich nicht als Sklave verkaufen lassen will, landet in Deutschland nunmal auf der Strasse.

    HARTE REALITÄT. Da spielen Humanität nur zweitrangige Rolle. Da haben Gesetze und Vorschriften, also Politik die Macht.

    Und denen vom Jobcenter ist das Wurst, ob du als Mann Frau und Kinder zuhause hast. Da wird´s nur noch schlimmer. Denn wenn der Mann im Mietrückstand steht, wird das zuständige Geld für Frau und Kinder hergenommen, so dass dann passiert, dass Frau und Kinder auch nix mehr rauskriegen.

    Sogar für Frau und Kinder erlischt der Krankenversicherungsschutz, wenn der Hartz4 Bescheid auf den Mann läuft.

    Und wenn er sich nicht um die Kinder kümmern kann, dann soll er sie halt ins Heim stecken, ne?

    Oh meine liebe Fragestellerin, das Leben ist hart, auch da in Deutschland.

    MfG

    Angeni

  • Lola
    Lv 6
    vor 9 Jahren

    Um die soziale Absicherung muß man sich selber kümmern. Es gibt ellenlange Fragebögen vom Amt. Man muß selber auf Zack sein, um zu schauen, was einem zusteht, denn das wird einem nicht immer gesagt. Im Leben der Obdachlosen gab es sicher Phasen, in denen sie sich aus welchen Gründen auch immer nicht kümmerten und dann biste ganz schnell die Wohnung und auch alles andere los. Mit dem Verlust der Wohnung biste vogelfrei und kommst so schnell nicht mehr auf einen grünen Zweig.

  • Marcel
    Lv 6
    vor 9 Jahren

    für viele ist aus schamgründen das leben "auf der platte" noch besser, als in therapie zu gehen..

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