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Wie findet ihr mein Gedicht?

Ich beurteile hier die Gedichte anderer, manchmal auch - zugegeben - nicht gerade so, wie Knigge es empfehlen würde. Und vielfach sollte ich noch Seiten über Seiten schreiben, in denen ich dem entsprechenden User zumindest Verbesserungsvorschläge unterbreiten sollte - aber leider gibt Yahoo! Clever dies nicht her (vielleicht geht es Euch auch so; da steht, man habe noch ca. 2500 Zeichen übrig, aber trotzdem wird nur die Hälfte der Eingabe veröffentlicht ...)

Nun ja, ich dachte mir jedoch, aus Gründen der Gerechtigkeit und um des Ausgleiches willen stelle ich einmal eines meiner kürzlich veröffentlichten Gedichte hier ins Netz, damit die User darüber sich ein Urteil bilden können. Das Gedicht - es hat keinen Titel - lautet:

Zeigen heutzutage doch die Musen

Schamvergessen ihren welken Busen,

Fürchterlich zu seh'n, wie ausgelaugt

Er zum Zeigen nicht einmal mehr taugt.

Und die Laktation: inkapabel

Hinauf, hinab und Anfang an vom Nabel:

Fruchtbarkeitsverflüssigung, der Schaum,

Welchem Aphrodite einst entstieg,

Ward zu Schlamm - Schönheit, nur ein Traum,

Focht den Augen bisher Pyrrhus-Sieg.

Den Blick besticht der goldene Schnitt wie anderer

Mädchen Gestalt, ihr Schritt, graziös und schmal,

Folgt mir in Gedanken - kommst du, Wanderer,

An den Helikon, errichte dorten ein Denkmal

(Sei so nett, und gedenk dessen, wonach du gesucht)

Update:

@E.A. Poe: Ich bin nicht Dein Deus; ebensowenig, wie Du mein E.A. Poe bist. - Aber Du hast nicht ganz unrecht, ich sollte das Gedicht vielleicht in Deine Sprache übersetzen; dann klingt es ungefähr so:

muchamamukulah schnupptripp ech

kulupptulupp invalamake ziptraalah

efkoloimede ...

etc.

Ob das primitiv ist, will und kann ich nicht beurteilen; Sanskrit ist eine uralte Sprache, aber dennoch ausgefeilter und nuancierter in Grammatik und Semantik als so manch moderne Sprache.

In diesem Sinne ...

Update 2:

@Katzenhai: Errate mal, was ich von Deiner nichtswürdigen Antwort halte. Wenn Du richtig rätst, hast Du Dich selbst verraten - auch wenn Du es nicht gerafft haben solltest.

Chaîre!

Update 3:

@Yigga: Lies es rhythmisch bzw. trag es rhythmisch vor. Dann hat das Gedicht Rhythmus. Wenn Du Gefühl für die Sprache hast, dann wirst Du erkennen, was Lyrik ist. Monotones Geklapper und Geleier macht die Sprache und das, was sie ausdrücken soll, unlebendig mechanisch.

Wie ich schon geschrieben habe:

Sei so nett (auch wenn es kein Sonett ist) und gedenk dessen, was du gesucht ...

Denk mal ein bißchen nach, weshalb die Sprache etwas altertümelnd klingt.

Update 4:

@Henni: Von welchem ominösen Fluß soll im letzten Vers die Rede sein? Ist es irgendein mythischer Fluß, von welchem ich keine Kenntnis habe? Und warum sollte es ein Fluß sein?

Update 5:

@Meier Schulz:

Begreif ich Sinn und Zweck der deinen Antwort -

Es reimt sich zwar, das war's auch schon -,

Gehört sie, sprudelnd frisch, mit klarem Ton

Gespült an einen andern Ort.

16 Antworten

Bewertung
  • Yigga
    Lv 7
    vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Wenn du in Reimform schreibst, solltest du zumindest die Rhythmik beachten.

    Das ist bei diesem Gedicht leider nicht gelungen.

    Darüber hinaus bestechen die besten Gedichte durch schlichte Rhetorik und clevere inhaltliche Verbindungen. Jedoch nicht durch die Verwendung von Fremdwörtern.

    Du scheinst zudem ein Faible für alte Sprache zu haben. Dagegen ist nichts einzuwenden, es wirkt jedoch gewandter, wenn nicht jede einzelne Strophe davon lebt, sondern nur bedeutsame Passagen. Sonst wirkt es ähnlich überladen wie dein hier eingestelltes Gedicht.

    Hoffe, du kannst was mit dieser Kritik anfangen. :-)

  • vor 9 Jahren

    Inhaltlich ist es aufm Niveau von Pro7. Und dann ist das ganze schon zwanghaft wirkend mit mythologischen Bildern verglichen.

    Aber naja, in der heutigen Zeit der Dekadenz findet sowas wohl Anklang.

    Du sagst zwar, dass du einen Rythmus hat, aber der Rythmus muss sich aus den Worten von selbst ergeben und nicht daraus, wie du es vorgelesen haben willst. Und einen solchen Rythmus kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Wäre also ganz interessant mal zu erfahren, was für ein Rythmus es sein soll.

    ps: Was hat Sanskrit mit dem Gedicht zu tun?

    Das einzige nicht-deutsche Wort darin (Fremdwörter ausgenommen) ist "inkapabel", aber das ist schwedisch (was auch immer Schwedisch darin verloren hat).

  • HAL9
    Lv 4
    vor 9 Jahren

    Mein Sohn hat gesagt: was einen drückt, das muß man verarbeiten, und wenn er ein Leid gehabt hat, da hat er ein Gedicht daraus gemacht.

    Catharina Elisabeth »Aja« Goethe, (1731 - 1808), die Mutter von Johann Wolfgang von Goethe

    Errichte das Deckmal, und lebe!

    HAL9, (1965 - heute), der Leser von Deus ex Machina

    Von meinem Mobiltelefon gesendet.

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    eigentlich garnicht schlecht!!! :) ;) Weiter so!!!

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  • vor 9 Jahren

    Da wird einem so richtig bewusst,

    was die Welt und der Zeitenlauf mit einem menschlichen Körper,

    diesmal einem weiblichen Körper -

    anzustellen vermag-

    wenn die Betrachtung allein auf das Äußere gerichtet ist,

    dürfte diese ehemalige Aphrodite wohl keinen Augen mehr "zumutbar" sein-

    doch hat sie es doch bewirkt,

    uns Gedanken zu machen,

    wie andere uns möglicherweise sehen-

    wenn der Blick nicht vom Herzen auf das Erscheinungsbild weist.

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Beim Lesen bekommt mich das Empfind'

    als würd' Icke Rasierklingen schling'

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Irgendwie hat`s mir gefallen, obwohl an manchen Passagen evtl. noch was gefeilt werden sollte, aber im großen und ganzen doch recht gut gelungen!

  • vor 9 Jahren

    Na ja,soo schlecht ist es nun auch nicht.Da hab ich hier schon weit weit schlimmeres gelesen.Sprachlich ein wenig gewürfelt,aber Jeder hat mal angefangen.Mach mal weiter ,ist schon ganz ok.Da hat sich wenigstens mal einer bemüht.Ob nun Deus,Deva oder Poe , da halt ich mich lieber raus.

    Bis dahin .

  • vor 9 Jahren

    Hallo,

    ich stimme Yigga grundsätzlich zu.

    Jede der Strophen hat ein anderes Versmaß. Selbst innerhalb der Strophen holpert es z. Teil. Am Ende Deines Gedichts "sträubt" sich z. B. die Betonung von "Denkmal".

    Die altsprachlichen Anklänge finde ich auch zu gewichtig. Generell gilt besonders beim Hören: Wo mein Gehirn zu viel Energie aufwendet und "hängen bleibt" (eben an solchen Begriffen), geht das Folgende verloren. Bei der "Laktation" fliege ich zum ersten Mal gedanklich völlig raus.

    Beim Lesen habe ich immerhin die Chance, wieder und wieder neu anzufangen. Beim Hören ist das Gedicht an dieser Stelle quasi beendet.

    Alternativ kann ein Gedicht so hermetisch sein, dass solche "extremen" Begriffe durchaus ihr Recht haben können. Aber dazu ist Dein Gedicht dann wieder zu gegenständlich. Wobei ich den Bogen von den verwelkten Musen am Beginn zur Grazie der letzten Strophe inhaltlich trotzdem nicht ganz schlagen kann...

    Trotzdem vielen Dank für die Veröffentlichung und vielleicht magst Du das Werk in ein paar Überarbeitungsschritten noch etwas "glatt ziehen"...

    Noch ein Nachtrag.

    Ich wollte nicht mäkeln und habe mich von Deinen Zeilen jetzt spontan inspirieren lassen und ganz bescheiden versucht, meine Vorschläge umzusetzen. Das Versmaß zwischen den Strophen ist allerdings immer noch immer unterschiedlich. ;) Naja, ein Versuch halt.

    Also vielen Dank für Deine Anregung!

    Muse 2.0

    Zeigen heutzutage alle alten Musen

    Schamvergessen ihren blanken Busen

    Ist es fürchterlich zu seh'n, dass, ausgelaugt,

    Er zum Zeigen längst nicht mehr und Nähren taugt.

    Die ganze Wohlgestalt, vom Scheitel bis zum Nabel,

    Dahin, der Schaum, dem Aphrodite einst entstieg.

    Als Schlammgeborne mit der Neptungabel

    Verwirkt hier jedes Augenlicht den Sieg.

    Den Blick besticht der goldene Schnitt

    Wie andrer Mädchen Wohlgestalt, graziös und schmal,

    So folge, Wandrer, in Gedanken ihrem Schritt

    Bis an den Fluss, der einst Dich lösen wird aus dieser Qual.

    @Deus ex Machina: Ach so, Du dachtest an das Helikon-Gebirge?! Es gibt auch einen Helikon-Fluss, an den ich dachte. Ob er so mythisch ist, weiß ich nicht. Mythisch passt aber gut. Außerdem ist doch überhaupt alles im Fluss. Fluss passt auch zum Ziel der Erlösung von der Qual. "Bis auf den Berg, der einst..." geht wohl auch, endet vom Bild her gefühlt irgendwie im Nichts, denke ich.

    So viel zu der gefährlichen Frage an den Lyriker: "Was haben Sie sich dabei gedacht?" ;)

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Und jetzt willst du wissen was ich davon halte -

    Was kannst Du lesen? Nichts?

    Das halte ich davon.

    @Fragestellerin: Du kannst doch nicht eine objektive Antwort abfragen und dann beleidigt sein, wenn Du sie nun auch bekommst!

    Gebe doch bitte die Antworten vor die dir lieb sind, dann kann man sie ankreuzen.

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