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Rotbuche fragte in GesundheitPsyche · vor 9 Jahren

Wie kann ich damit fertig werden?

Ich habe gegen mein Gewissen gehandelt und ein Mensch ist dadurch um das Leben gekommen.

Hier ist die Geschichte:

Ich habe einen geistig behinderten Sohn, der gerne von zu Hause wegläuft und dann allerlei Dummheiten macht. Ich will ihn mit einem Band an meine Hüfte anbinden, aber meine Frau verbietet mir das so energisch, dass er immer ohne Band bleibt.

Eines Tages ging meine Frau mit unserer Tochter einkaufen. Ich wollte unbedingt mit, weil es zu Hause alleine langweilig gewesen wäre. Diesmal hat meine Frau gesagt, dass ich auf den Sohn aufpassen muss, wenn ich mitgehe, und dass ich natürlich kein Band verwenden darf. Ich weiß, dass ich Schwierigkeiten habe auf meinen Sohn aufzupassen, aber alleine mit ihm zu Hause wäre sehr langweilig gewesen.

Er ist mir beim Einkaufen natürlich entwischt und ab zum nächsten Fluss. Er hatte ein einen Peilsender um den Hals. Ich bin nach Hause und habe meiner Frau seinen Ort gesagt. Sie ist hingefahren, aber da war es schon zu spät gewesen. Er war nämlich in den Fluss gesprungen und wäre beinahe ertrunken, wenn ihn nicht ein Chinese gesehen hätte, der aber nicht schwimmen konnte. Der ist trotzdem hineingesprungen und hat versucht, ihn zu retten. Er ist dabei ertrunken. Durch den Lärm ist jemand anderer aufmerksam geworden, der ihn dann gerettet hat. Es kamen dann noch andere Leute hinzu, die jenem Mann aus dem Fluss heraushalfen. Die Ufer waren nämlich sehr steil an jener Stelle.

Nun meine Frage: Wie werde ich damit fertig?

Mir wird am ganzen Körper heiß, wenn ich nur daran denke. Eine Zeitlang konnte ich die Farbe Schwarz nicht sehen, weil es an den Tod des Retters erinnerte. Es hat mich sehr getroffen und ich fühle mich schuldig an seinem Tod, obwohl mich kein Gericht der Welt dafür belangen würde.

Update:

Es ist eine wahre Geschichte.

Update 2:

Zum Band: Das hätte ich an die Hose (an die Hüfte) geknüpft und mit meiner Hüfte verbunden. Zu Hause haben wir das mal geübt. Da hat er einen Meter Spielraum. Das ist gut gegangen.

Update 3:

Nebel: Ich war schon bei drei Psychotherapeuten, und ich habe alles erzählt, aber es hat nichts genutzt. Allerdings werde ich es in Kürze noch einmal versuchen. Meine Mutter hat das organisiert.

Update 4:

Fritz: Im Moment bin ich Atheist. Ich habe mich vom Glauben abgewinnt. Dem Buddhismus kann ich noch am ehesten etwas abgewinnen. Aber da muss man nicht glauben, so weit ich das verstanden habe.

Update 5:

Fritz: Deine Bemerkungen und Dein Link sind sehr hilfreich.

Update 6:

Karla: Danke für Deine Bemühungen. Gut, dass ich Freunde habe.

Update 7:

Badenixe: Danke für Deine Antwort. Ich bin dabei, wieder zu einem Psychotherapeuten zu gehen.

Update 8:

Grüner Handkäs: Wir sind nicht vollkommen. Das ist ein guter Denkansatz für mich.

Update 9:

Tifi: Meine Frau schickt der Ehefrau des Chinesen einmal im Jahr ein Geld.

Update 10:

Avalon: Du hast etwas für mich sehr Interessantes geschrieben:

"-Du wolltest nicht zu hause Bleiben, weil Du in der damaligen Situation mal raus musstest, sonst hättest Du einen Koller bekommen und dieser hätte sich mit Sicherheit ein Ventil gesucht mit Folgen, die hier jetzt nicht spekuliert werden müssen."

Wer weiß, was passiert wäre, wenn ich zu Hause geblieben wäre.

Update 11:

Hcstauq: Die Rolle der Gesellschaft habe ich vollkommen außer Betracht gelassen.

Update 12:

Sandy: Ihr seid meine Freunde.

Update 13:

Kati: Ich plane, mir den Film "Butterfly Effect" anzusehen.

Ist es der Film?

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_i_0_10?__mk_de...

Welches soll ich kaufen? Das um 6,99 oder um 23,49.

28 Antworten

Bewertung
  • vor 9 Jahren
    Beste Antwort

    Die Geschichte ist erschütternd und es tut mir sehr leid, dass du so etwas erleben musstest. Ich weiß nicht, ob dir meine Antwort ein wenig helfen kann, aber ich denke, dass die meisten Menschen (zumindest wenn sie schon länger leben) auf Dinge zurück blicken können, die sie im Nachhinein als Fehler begreifen und bereuen. Nicht immer ist das so tragisch wie in deinem Fall, aber subjektiv wird es ähnlich empfunden, besonders wenn man meint, jemanden nicht ausreichend gut behandelt zu haben, der nicht mehr am Leben ist. Wenn man darüber in Trübsinn verfällt ist es gut, sich neben sich zu stellen und zu versuchen, die Geschehnisse von außen zu betrachten. Dabei wird klar, dass man in Anbetracht der damaligen Umstände und der damaligen eigenen Verfassung gar nicht anders handeln konnte. Schließlich bist du ja kein verantwortungsloser egomaner Mörder, sondern nur ein Mensch der überfordert war, auch weil die Gesellschaft keine vernünftigen Lösungen für solche Probleme hat. Wenn dir jemand anderes so eine Geschichte erzählen würde, hättest du Nachsicht mit ihm. Die gleiche Nachsicht und das gleiche Mitgefühl sollst du auch mit dir selbst haben. Es ist okay, deshalb zu weinen. Aber lass nicht dein gesamtes Leben dadurch belasten. Dann wäre der Chinese umsonst gestorben. Es war die Entscheidung des Chinesen, dass dein Sohn leben soll und er hat gewusst welches Risiko er dabei eingeht. Du könntest die Geschichte vielleicht als Anregung nehmen, um anderen Kindern/Menschen zu helfen, die Hilfe benötigen. Damit hätte sie einen Zweck gehabt. Man kann nicht immer einem Menschen etwas zurück geben, der etwas für einen getan hat. Aber man kann einem anderen Menschen etwas geben wenn man zur rechten Zeit am rechten Ort ist. Und so nimmt jeder irgend etwas und gibt irgendwo irgend etwas.

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Liebe Rotbuche!

    Ich habe Dir schon einige male etwas dazu geschrieben, und ich weiß das Dich dieses Unglück bis heute stark belastet und ich verstehe es auch, daß es schwer zu verarbeiten ist.

    Heute möchte ich Dir etwas anderes schreiben als sonst.

    Und ich hoffe das Du gut darüber nachdenkst und nicht böse bist.

    Ich denke das Du psychologische Hilfe in Anspruch nehmen sollest.

    Du schaffst es nicht das alleine zu verarbeiten.

    Es ist nichts schlimmes zu einem Psychologen zugehenund er wird Dir zu neuen Denkansetzen verhelfen, so wirst Du es besser verarbeiten können.

    Ich wünsche Dir alles Gute und ich Drück Dich mal ganz lieb.

    ...und bitte nicht böse sein, doch Du leidest schon so lange....// und wie Smutje Fritz sagt: Die Bürde ist zu schwer. Wäre sie für jeden. Hol Dir proffesionelle Hilfe.

    Du bist nicht Schuld. Aber dazu habe ich Dir ja schon mehrmals viel geschrieben.

    Nachtrag:

    @all: Rotbuche erzählt die Wahrheit. Es wäre besser, manche würden nicht immer gleich eine Fake-Story hinter allem vermuten.

    Überlegt doch mal: Euch wäre das passiert und Ihr schüttet Euer Herz aus und fragt um Rat und dann würdet Ihr hier solche Antworten bekommen und als Lügner dargestellt werden.

    Wie würde es Euch dabei gehen.....??

    Nachtrag: Es ist gut, daß Deine Mutter das organisiert hat. Gib nicht auf, jedes mal hilft es sicher unmerklich ein kleines Stückchen. Alles liebe für Dich.

  • Helma.
    Lv 6
    vor 9 Jahren

    Lieber Rotbuche,

    ich kann dir sicher nicht helfen mit meiner Antwort,

    aber ich würde dir gerne meine Gedanken dazu schreiben.

    Ich glaube, niemand, der nicht in so einer Situation schon mal war,

    kann wirklich nachvollziehen, wie es dir geht.

    Ich weiß aber, wie schnell Kinder sein können,

    dass sie trotz aller Vorsicht plötzlich weg sein können

    und dass man sich tausend mal sagt,

    du hättest noch besser aufpassen müssen,

    was oft aber gar nicht möglich ist.

    Das zu deinem Problem, nicht genug aufgepasst zu haben.

    Es kann trotz aller Bemühungen auch NICHT klappen.

    Und Kinder sind nun mal sehr einfallsreich.

    Dass es allerdings so dramatisch endete, macht dir sicher noch mehr zu schaffen.

    Und ich bin ehrlich - ich kann dir nicht helfen,

    so gerne ich es auch würde.

    Und ich finde es gut, dass du den Mut aufbringst,

    diese Frage hier so öffentlich zu stellen.

    Es kann ein Schritt zur Verarbeitung sein.

    Es kann aber auch durchaus sein, dass du hier jemanden findest,

    der ein ähnlich gravierendes Erlebnis hatte,

    und der vielleicht einen Weg für sich gefunden hat,

    es wenigstens teilweise zu verarbeiten.

    Und dir dann wirklich einen brauchbaren Rat geben kann.

    Vielleicht auch per mail, wenn er sich nicht hier öffnen möchte oder kann.

    Ich wünsche dir, dass du einen Weg findest, damit umzugehen.

    Alles liebe von mir.

    PS:

    ich habe eben einen Teil meiner Antwort gelöscht,

    weil es nicht hier her gehört.

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    ...dein glauben müsste dir doch eigentlich sagen, wie mit der situation umzugehen ist...ausserdem solltest du versuchen, diese nun wirklich nicht angebrachten schuldgefühle in gesprächen mit freunden, glaubensbrüdern oder evtl. auch mit anderen seelsorgern zu verarbeiten....das auf dauer mit dir allein rumzuschleppen könnte eine zu schwere bürde für dich sein...

    nordseegrüsse von fritze.... :-))

    edith. ...genau den mein ich ja...zitat:

    "Schuld, Strafe, Sühne, das sind Kategorien, die es bei uns(den Bhuddisten) nicht gibt. Sie bewirken selten Gutes, wie die Geschichte zeigt. Sie gehören zu einem Rechtssystem, das der Vergeltungssucht Vorschub leistet, der Rache."

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  • vor 9 Jahren

    Da du unter diesen Schuldvorwürfen schon länger leidest, kann dir wahrscheinlich nur eine Person weiterhelfen, die professionelle Erfahrung mit Vergangenheitsbewältigung hat. Es sollte aber auch ein persönliches Gespräch sein. Du kannst hier zwar deine Gedanken in Schriftform loswerden und auch Verständnis bekommen (leider auch blöde Kommentare, doch das liegt daran, dass hier ansonsten viele Lügen aufgetischt werden, mit dem Ziel sich über andere lustig zu machen), doch die richtige Hilfe ist unwahrscheinlich. So tiefgründig ist hier eine Kommunikation nicht möglich.

    Bis dahin könnte es eine Hilfe sein, deine wirkliche Schuld zu hinterfragen und zu relativieren.

    Durch ein Kind mit Behinderung bist du besonders gefordert und manchmal vielleicht auch überfordert, du hast aber an Sicherheitsvorkehrungen gedacht, auch wenn diese niemals 100%ig sicher sein können.

    Du hättest zu Hause bleiben können, doch kann niemand von dir verlangen, dich selbst oder dein Kind einzusperren. Es war nicht falsch, am alltäglichen Leben teilhaben zu wollen - sondern die richtige Entscheidung.

    Auch ein nicht behindertes Kind kann beim Spielen in einen Fluss fallen, in anderen Fällen sind dann auch nicht immer die Eltern dabei. Das passiert leider häufiger.

    Eigenschutz geht immer vor die Rettung anderer. Der Chinese hat heldenhaft reagiert, doch auch unüberlegt. Vielleicht hat er das Gewässer selbst unterschätzt - oder aber ihm war das Leben eines Kindes wichtiger und er hat sein eigenes Leben absichtlich in Gefahr gebracht.

    Zudem sagt Buddha, der dem Chinesen hiermit posthum Trost spenden mag:

    „Alle Wesen sind die Eigner ihrer Handlungen -

    Ihre Taten sind die Geburtsstätte aus der sie entspringen -

    Mit ihren Taten sind sie verbunden -

    Ihre Taten sind ihre Zuflucht.

    Was immer sie tun, ob Gutes oder Schlechtes -

    Dessen Erbe werden sie sein."

  • Anonym
    vor 9 Jahren

    Nennt sich Kausalitäten, die in deinem Fall zu Tode eines Menschen führten, doch schuld, bist Du nicht.

    Wenn ich als Nichtschwimmer in einen Fluss hopse, um eine andere Person zu retten, dann ist dass ganz allein meine Entscheidung und sollte ich dabei zu Tode kommen, so muss ich mir, dass selbst auf die Fahne schreiben.

    Es war zwar sehr mutig aber absolut falsch von dem guten Mann.

    Pack also dein schlechtes Gewissen und die unhaltbaren Vorwürfe, die Du dir stellst, ein denn diese, stellen sich nicht.

    Hier trifft niemanden die Schuld. Live sucks

    tm

  • Finis
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    Da wir uns schon sehr lange viel näher kennen und ich weiß, dass du selbst unter Lebensgefahr einem Anderen das Leben retten würdest, solltest du die Antworten der Zweifler hier nicht beachten.

    Fast alle User, die dich gelesen haben, werden noch nie ein böses Wort von dir gehört haben. Ich weiß auch, dass du ein edler Menschen und auch nicht mehr in dem Alter bist, hier „Schauermärchen“ aufzutischen.

    Du solltest die ignorieren, welche hier dumme Antworten geben.

    Wahrscheinlich hättest du deine Frage nicht in so einem großen Forum stellen, sondern nur deine engsten Freunde um Rat fragen sollen.

    Noch etwas, der Chinese, welcher versuchte, deinen Jungen zu retten, wäre im Leben sicher auch für immer unglücklich gewesen, da es ihm selbst nicht geglückt ist.

    Leider ist das Leben oft auch grausam.

    Noch ein Zusatz: Wir kennen einen Lokführer, dem ein lebensmüder Mann vor den Zug gesprungen ist. Das war direkt jetzt, zu Weihnachten. Der Lokführer hatte auch einen Schock, er wird sich aber wieder erholen, wenn er sieht, was auf der Welt an bewusst Bösem geschieht.

    Alles Gute.

  • Jan
    Lv 5
    vor 9 Jahren

    Hallo Rotbuche,

    deine Freunde hier haben, dir ja schon einiges geschrieben und wird dich hoffentlich etwas trösten. Ich finde das sehr gut, dass du dich auch hier einmal dazu äußest. Manchmal wirkt das auch wie eine Therapie wenn man aufschreibt was einem niemals aus den Kopf gehen wird und das wird es auch nicht. Wie du damit fertig werden kannst liegt allein an dir. Du kannst daran nichts mehr ändern es war ein Unfall. Solche Unfälle passieren jeden Tag vor allem auch im Straßenverkehr wenn z.B. dir ein Kind vor das Auto rennt und du absolut nicht mehr rechtzeitig bremsen kannst. Du kennst das also und weißt das weil dich niemand vorher gewarnt hat. Was ich auch heraus gelesen habe war, dass du auf deine Frau gehört hast und dich nicht selber entscheiden konntest. Ich glaube das lässt dich nicht mehr los weil du ja eigentlich das richtige machen wolltest aber nach gegeben hast. Ich glaube, deine Frau leidet deshalb noch viel mehr wie du. Schuldzuweisungen sind aber passe denn wer rechnet denn auch mit so einem mutigen Mann? Und was wäre wenn dein Sohn und nicht der Mann gestorben wäre? Das Leid wäre noch unerträglicher geworden.

    lg Sy

    PS: Habe nicht einmal daran gezweifelt ob die Frage Ernst gemeint war. Dafür bist du zu intelligent und sensibel. Wollte ich noch mal los werden weil dich hier einige als Fake bezeichnen.

  • vor 9 Jahren

    Hallo Rotbuche -

    ich bin sehr berührt von dieser dramatischen Geschichte.

    Streiche den Begriff der "Schuld" aus deinem Kopf und deiner

    Seele, denn diese Bezeichnung beinhaltet, zu Kreuze kriechen,

    büßen - sowie auch Rache und Vergeltung.

    Du siehst und spürst die ganze Dramatik -> weine, sei wütend,

    verzweifelt.... erlaube dir all diese Empfindungen zu erleben und auch

    auszudrücken. Teile diese Last mit lieben einfühlsamen Menschen

    und erweitere deinen Blickwinkel, dein Bewusstsein, damit du bald

    wieder Seelenfrieden empfinden kannst.

    Es ist - wie es ist. (sagt der Buddhismus)

    Warum nach einem Schuldigen suchen. Wem ist damit gedient, was

    könnte damit verbessert werden?????

    Dein Sohn könnte "schuldig" sein > weil er hineingesprungen ist....

    Der Chinese könnte "schuldig" sein > weil er nun auch vermisst wird und

    durch seine Selbstüberschätzung anderen Leid verursacht hat.

    Deine Frau könnte "schuldig" sein > weil sie gegen die Anleinung war.

    Der Fluss könnte "schuldig" sein > warum ist er so tief.... etc.

    Gott könnte "schuldig" sein > wie kann er sowas zulassen.

    Wem hilfst du, wenn du dich selbst mit Schuldgefühlen peinigst.

    Deinem Sohn - dem Chinesen - seiner Frau - deiner Frau....?

    Du hast dich selbst dazu entschieden, dich mit quälenden Gedanken

    und Gefühlen zu strafen - dich allein als Ursache dieser Entwicklung

    zu sehen und dich mit dem Begriff "Schuld" und allen dazugehörigen

    Gefühlen (die in unserer Gesellschaft damit verknüpft werden) nieder

    zu drücken.

    Sieh die ganzen Zusammenhänge der Ereignisse und betrauere sie.

    Niemand verurteilt dich zum Leiden -

    nicht dein Sohn, nicht deine Frau, nicht der ertrunkene Chinese,

    nicht irgendein Gott, niemand hier bei clever - oder sonst wo.

    Du selbst hast dich dafür entschieden zu leiden bzw. einen rießigen

    Schuldensack mit dir herumzutragen.

    Du bist ein schulden- und schmerzbeladener Vater und Ehemann.

    Frage dich, warum du das tust, und wem du damit dienlich sein willst.

    Sieh die ganzen dramatischen Zusammenhänge und betrauere sie in aller Tiefe.

    Doch erlöse dich von deinem abgrundtiefen Leid.

    Du selbst hast es dir auferlegt und du selbst entscheidest wann es genug ist.

    Dies kann niemand für dich tun.

    Und erkenne, wenn du weiter schuldig leidest - ist auch dies deine

    Entscheidung - warum auch immer.

    Du selbst bist es, weil du in die Falle der (religiösen und kulturellen)

    "SCHULD" geraten bist.

    Bewusstsein und Erkenntnis der Wahrheit und Wirklichkeit kann dich

    daraus befreien.

    Gib dir Raum zu wachsen - sei liebevoll und nachsichtig mit dir.

    Alles Liebe für dich ♥

    Wir alle hätten hier und da anderes uns verhalten können.

    "Hätte - wäre....." nicht zu vergessen, die eingeimpfte Ursünde mit der wir geboren werden...

    Die Welt könnte ein einziges schuldbeladenes Jammertal sein.

  • avalon
    Lv 7
    vor 9 Jahren

    mein lieber Rotbuche...

    Das Leben ist nicht gerecht, und deine Schuldgefühle mögen nachvollziehbar sein, das macht sie aber nicht richtiger.

    -Du wirfst Dir letztendlich vor, nicht zu Hause geblieben zu sein.

    -Du wirfst Dir vor, wenn Du schon aus dem Haus wolltest, deinen Sohn nicht an das Band gelegt zu haben.

    - Du wirfst Dir vor, dass der Chinese durch deine Schuld starb.

    Jeder, der in einen solchen Schiksalsschlag involviert ist, geht durch die " hätte ich doch/ warum habe ich nicht-Schleife". Hilflosigkeit und Verzweifelung ob der Irreversibilität bestimmen sein Leben .

    Aber das darfst Du nicht zulassen, denn deine Schuldgefühle sind ungerechtgertigt und nehmen Dir den Blick auf eine objektive Einschätzung dieses Dramas.

    -Du wolltest nicht zu hause Bleiben, weil Du in der damaligen Situation mal raus musstest, sonst hättest Du einen Koller bekommen und dieser hätte sich mit Sicherheit ein Ventil gesucht mit Folgen, die hier jetzt nicht spekuliert werden müssen.

    -Deine Frau wollte nicht, dass ihr Kind wie ein Tier angebändselt durch den Supermarkt läuft ( so vermute ich..(?), sie wollte, dass er sich frei bewegt. verständlich. Oder etwa nicht?

    Die Unberechenbarkeit, die dem innewohnt , kalkulieren zu können, wäre schier übermenschlich und NICHT vorauszusehen. Du bist ein Mensch, kein Hellseher, verdammt. Abgesehen davon, habt ihr menschenmögliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

    - Der Chinese, der wußte, dass er nicht schwimmen konnte, hat aus eigener Verantwortung heraus gehandelt. Er hat-und das mag hart klingen- sich bewußt in diese Gefahr begeben und ist darin umgekommen. Du wirst nie erfahren, was diesen Mann umtrieb, Rotbuche, ein Nichtschwimmer, der versucht einen Ertrinkenden zu retten, hat gewußt, dass er sein Leben riskiert und vermutlich riskieren wollen...Du bist NICHT verantwortlich für die Entscheidung dieses Mannes.

    Ob Du verinnerlichen kannst, dass Du nicht Schuld bist, weiß ich nicht... darum kann ich, wie alle anderen auch hier, auf professionelle Hilfe verweisen.

    ich bin überzeugt, Du schaffst es!

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