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paradox fragte in Politik & VerwaltungPolitik · vor 10 Jahren

Darf ich die, die es interessiert, mal etwas zum Thema Anerkennung Palästinas als UNO-Mitgliedsstaat fragen?

Nörgler bleiben bitte vor der Tür stehen...

Der palästinensische Präsident Abbas möchte in noch in dieser Woche die Vollmitgliedschaft Palästinas als, ich glaub, 151 UNO-Vollmitglied beantragen und kann dabei auf eine breite Mehrheit aller Staaten hoffen. Im Prinzip finde ich das auch richtig - allein, mir fehlen die Argumente.

Haltet ihr das für vernünftig, was meint ihr zu den Folgen, die das haben könnte?

Mit welchen Argumenten leht die deutsche Regierung dieses Ansinnen ab?

Kann man sich überhaupt eine Meinung bilden, bei all dem Durcheinander dort?

Mich interessieren begründete persönliche Ansichten und sachliche Erklärungen, wenn das geht....

Update:

@Liebenswerter Hase, für dich gilt der erste Satz in meinen Details.

Es geht meines Wissens auch nicht unbedingt um den Sicherheitsrat, wo es ohnehin am Veto der USA scheitert, sondern um die Generalversammlung. Und richtig - ich habe nicht recherchiert, aber deshalb frage ich auch. Sollte sogar ein für Nagetiere nachvollziehbarer Zusammenhang sein!

Update 2:

Die von dir genannten Zahlen sind allerdings korrekt, demnach wäre Palästina dann der 194. Mitgliedsstaat.

Update 3:

@Real Ghost, DR tragen wir mit Würde, werden aber von mir in meinen Fragen weder vergeben noch überhaupt gewünscht.

Update 4:

@Tiquah...Entjudaisierung in Palästina? Kannst du versuchen, mir das näher zu erklären?

15 Antworten

Bewertung
  • vor 10 Jahren
    Beste Antwort

    Irgend ein US-Politiker - es kann sein, daß es sogar Präsident Obama selber war, das weiß ich nicht mehr genau - hat vor ein paar Tagen gesagt, daß er das Ziel eines palästinensischen Staates befürworte, der jetzige UN-Antrag jedoch kein geeigneter Weg dahin sei, weil er zu einer Verhärtung der Fronten führe und das angestrebte Ziel dadurch in um so weitere Ferne rücke.

    Ich frage mich, ob die Fronten überhaupt noch weiter verhärtet werden können, als sie in den letzten Jahrzehnten (mit gewissen Schwankungen) eigentlich immer waren. Und ich frage mich auch, ob die Palästinenser nicht Recht haben, wenn sie frustriert und verbittert fragen, was ihnen Mäßigung und Geduld in zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten eigentlich eingebracht hätten, wenn die israelische Landnahme trotz allem immer weiter vorangeschritten ist. Mittlerweile ist auch das israelisch besetzte Westjordanland zu über 50 Prozent in israelischem Besitz oder mit Nutzungseinschränkungen für die Palästinenser belegt, und zahlreiche israelische Sperren grenzen die Bewegungsfreiheit der Palästinenser auch in den ihnen verbliebenen Gebieten extrem ein.

    Der Frust und die Verbitterung der Palästinenser darüber ist der Nährboden für Gewaltbereitschaft und Extremismus. Und so sehr JEDE Art von Terrorismus auch zu verurteilen ist: man darf nicht vergessen, daß es die zionistischen Siedler und späteren Israelis waren, die den Palästinensern im 20.Jahrhundert ihr Land weggenommen und ihren Staat darauf gegründet haben, der somit einer brutalen Kolonisierung seine Existenz verdankt. Wenn heute von einem palästinensischen Staat die Rede ist, dann geht es ja überhaupt nur noch um einen Teil des Landes, das den Palästinensern einmal gehört hat.

    Die jüdischen Siedlungspläne sind nicht erst durch den Holocaust entstanden. Schon in den 30er Jahren haben die Araber Palästinas von der damaligen britischen Mandatsverwaltung gefordert, die weitere jüdische Zuwanderung und Verdrängung der Araber zu unterbinden. Die britische Weigerung führte zu einem mehrjährigen arabischen Aufstand, der von den Briten schließlich blutig niedergeschlagen wurde. Der Holocaust hat dann allerdings den jüdischen Wanderungsdruck nach Palästina erheblich verstärkt und schließlich zur Gründung des israelischen Staates geführt. Aufgrund dieser historischen Zusammenhänge sollte sich gerade die deutsche Politik in ihren Stellungnahmen ein besonderes Maß an Augenmaß und Sensibilität bewahren. Allerdings darf das wiederum nicht zu blinden einseitigen pro-israelischen Stellungnahmen führen: man darf nicht vergessen, daß die Palästinenser hier etwas ausbaden, woran sie überhaupt keine Mitschuld tragen, denn was haben sie mit dem Holocaust zu tun? So hat man die Palästinenser nicht ganz zu Unrecht als die „letzten Opfer Hitlers“ bezeichnet.

    Daß die Palästinenser ein Leben in palästinensischen Homelands innerhalb Groß-Israels nicht als akzeptable Zukunftsperspektive empfinden, kann man ihnen wirklich nicht verübeln. Die Forderung der Palästinenser nach einem eigenen Staat in den ihnen verbliebenen Teilen ihres Landes halte ich also für ganz und gar berechtigt. Ob der diesbezügliche UN-Antrag zum jetzigen Zeitpunkt und in der jetzigen Form die Verwirklichung dieser berechtigten Forderung eher fördert oder behindert, kann ich allerdings mangels Sachkenntnis der verworrenen Lage im Nahen Osten nicht beurteilen.

    Ebenso wenig kann ich beurteilen, wie groß die von @Tiqvah Bat Shalom beschworene Gefahr eines Auslöschung Israels und einer „Entjudaisierung“ des Landes tatsächlich wäre. Diese Gefahr droht aber vermutlich längerfristig von ganz anderer Seite, nämlich durch die demographische Entwicklung. Die Geburtenrate der großen Minderheit der arabischen Israelis (wie reden hier nicht von den Palästinensern im Westjordanland und im Gaza-Streifen, sondern von den arabischen Staatsbürgern Israels) ist wesentlich höher als die der jüdischen Israelis. Wenn sie eines Tages bevölkerungsmäßig in der Mehrheit sind und es Israel bis dahin nicht gelungen ist, ein gutes Verhältnis zu den Palästinensern insgesamt herzustellen, kann sehr schnell ein Konflikt-Szenario entstehen, in dem auch die israelischen Atomstreitkräfte machtlos wären.

    Mag sein, daß die Gründung eines palästinensischen Staates zum jetzigen Zeitpunkt gewisse Risiken in sich birgt. Aber man darf auch die Chancen nicht vergessen: ein solcher Staat, mit entsprechenden internationalen Garantien versehen und mit an bestimmte Bedingungen geknüpften wirtschaftlichen Hilfen versehen, ließe sich auch wesentlich besser in eine Friedensordnung einbinden als nichtstaatliche palästinensische Organisationen oder Persönlichkeiten, von denen zum Teil auch gar nicht so recht klar ist, für wen sie eigentlich stehen und sprechen.

  • Anonym
    vor 10 Jahren

    Gerne würde ich dir meine Meinung zu diesem Thema sagen aber hier bei YC wird mir zu viel zensiert und gelöscht die Meinungsfreiheit, eins der höchsten Werte der Menschheit, wird hier missachtet und vergewaltigt.

    Nur soviel zum Thema.

    Der Staat Israel hat durch UNO-Mandat sein Recht erhalten seine Unabhängigkeit auszurufen. Ob es allerdings Rechtens war Palästina den Israelis zugeben ist für mich zweifelhaft.

    Die Verfolgung der Juden im Dritten Reich, zB. das Waschauer Ghetto, war ohne Zweifel Unrecht!

    Doch das was heute im "Gaza-Streifen" durch die israelische Politik an dem palästinensischem Volk vollzogen wird ist auch Unrecht!

    Das muss man sagen und anprangern dürfen!

    So nun warte ich in Demut auf die DR und die Löschung meiner Antwort.

    Im Vertrauen das ist mir Furz-egal es ändert nichts an der Wahrheit.

    Noch etwas...im Fall Kurdistan und Türkei sehe ich die Sache ähnlich auch bei Nepal-China ist es nicht viel anders. Es gibt viele Beispiele auf dieser Welt zu diesem Thema.

    Man muss nur aufpassen das man mit seiner Meinung nicht die jeweiligen Lobbyisten beim Namen nennt denn dann wird man Mundtod gemacht.

    Zu deiner Frage ist der Staat Israel der Lobbyist und da kneifen die Politiker von Deutschland aus Angst die A-Backen zusammen.

    Zum kotzen dieses Geheuchel.

    Nachtrag:

    Das kann dir dieser User@Tiquah nicht erklären.

    Lese dir sein Profil, besonders die beiden von ihm eingestellten Links, durch und du erkennst den Zionisten.

    Solche Menschen sind es die den Hass und den Krieg schüren.

  • vor 10 Jahren

    http://de.wikipedia.org/wiki/Osttimor

    Auch dieses Land wurde unterdrückt.

    Palästina wird es sehr schwer haben, auf eigenen Beinen zu stehen: Keine/kaum Industrie, keine Bodenschätze, hohe Analphabetenrate, große Armut.

    Den nicht von den Radikalen durchsetzten Bevölkerungsteilen wäre es zu gönnen, in Freiheit und Frieden leben zu können. Alleine werden sie das aber nicht schaffen.

  • Wilken
    Lv 7
    vor 10 Jahren

    Das Land wäre wirtschaftlich nicht lebensfähig, Gründe siehe @blauclver.

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  • Kapaun
    Lv 7
    vor 10 Jahren

    Palästina ist kein unabhängiger, anerkannter Staat, also ist das der Sache nach Unsinn. Der Antrag wird auch in jedem Fall im Sicherheitsrat am Veto der USA scheitern. Das weiß auch jeder. Auch Abbas. Also taugt das ganze Theater nur dazu, weiteren Konfliktstoff in die ohnehin verfahrene Situation zu bringen.

    @Musiker: Mäßigung und Geduld? Andauernder Raketenbeschuss ist eine eigenartige Ausprägung von "Mäßigung und Geduld"...

  • Sunny
    Lv 6
    vor 10 Jahren

    Es wäre ein wichtiger Beitrag, Palästina zu anerkennen. Ein palästinensischer Staat würde zumindest für die betroffene Bevölkerung ein Stück Normalität, Hoffnung und Selbstwertgefühl zurückbringen. Das wäre schon sehr viel Wert und würde auch die Basis für weiterführende, normale Verhandlungen und Beziehungen schaffen. So könnten sich die Israelis nicht immer hinter Alibi-Verhandlungen verschanzen und gleichzeitig ihren perfiden Siedlungsausbau weitertreiben! Es ist an der Zeit, dass Israel aufhört mit der verlogenen "Opfer-Kampagne". Da haben beide Dreck am Stecken. Sie müssen endlich Ernst machen mit Frieden. Im Interesse der Menschen. Doch die Pro-Israel Lobby ist weltfremd und paktiert mit einem menschenverachtenden Regime welches sich dennoch weiterhin "Demokratie" schimpft. Derweil praktiziert Israel offen eine Apartheidpolitik, foltert und ermordet Menschen durch Soldaten und Geheimdienste, unbehelligt von der internationalen Gemeinschaft. Die radikale israelische Regierung ist das grösste Hindernis auf dem Weg zum Frieden.

  • reGnau
    Lv 7
    vor 10 Jahren

    Naja, es ist schwierig, denke ich, denn Palästina ist ja so gesehen eigentlich kein eigener Staat, auch wenn die Palästinenser das gerne hätten..... Ich denke das Problem auf Seiten aller Staaten ist, dass keiner den anderen so akzeptieren kann, wie er will. Das eigentliche Problem begann aber tatsächlich in den siebziger Jahren und ist eine alte Fehde zwischen Juden und arabischen Beduinenstämmen, denke ich, die zwar sehr viele Gemeinsamkeiten aber halt eben unterschiedliche Religionen haben, was ich sehr schade finde. Nicht umsonst ist es so, dass die Palästinenser beispielsweise Jerusalem als ein Teilgebiet ihrer eigenen Kultur beanspruchen, allerdings eben auch die Juden.... was wohl wiederum auch auf die Kreuzzüge zurück zu führen ist, wie ich denke, denn soweit ich mich an Informationen erinnern kann, die ich durch mein reges Interesse an fast allen Themen habe, müssen ehemals muslimische Beduinenstämme zu Zeiten des alten Testamentes relativ friedlich neben jüdischen Gemeinden gelebt haben. Beduinen zogen umher, Juden besiedelten das Land und versuchten dort durch Ackerbau und Viehzucht ihr überleben zu sichern, was allerdings die Beduinen wohl nur durch ihre Vieh- und Weidewirtschaft taten.

    Das Problem ist, dass ziehende Völker grundsätzlich Gebiete mitbeanspruchen, die auch von sesshaften Völkern intensiv genutzt werden und durch solche "Mitnutzung" kommt dann meist das Problem auf, dass die Leute sich gegenseitig das Leben schwer machen.

    Ich denke, wenn man Palästina nun tatsächlich als eigenständiges Land anerkennen würde und die Palästinenser damit befrieden könnte, da sie ja nun tatsächlich wirklich über 30, fast 40 Jahre lang sich darum (zwar in nicht gerade friedlicher Manier!) bemüht haben, ihr Staatsgebiet nutzbar zu machen, dann würde man diesem Volk eben auch zugestehen, dass es eine eigenständige Existenzberechtigung hat, die es sich ja nun schon so lange erkämpft.

    Ich finde schon, dass man das nicht vergessen sollte und sollte diesen Leuten das dann auch dementsprechend zugestehen.

    Ich finde es wäre wirklich wichtig, da es dabei halt eben auch um eine ganz wichtige Sache auf der Welt geht: Den Frieden, zwischen Religionen, Rassen und die Gemeinschaft ALLER Menschen auf der Erdkugel und ich finde schon, dass so JEDE Menschengruppe ihre Existenzberechtigung uneingeschränkt haben darf und MUSS

    Das steht zumindest auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und DAS sollte sich eigentlich auch in politischen Kreisen herumgesprochen haben.

    Gut, mag sein, dass ich keine wirklich starken Argumente vorzuweisen habe, aber ich finde, dass jedem einzelnen das zugestanden gehört, was er für sich als notwendig erachtet, um sein Leben sicher führen zu dürfen und ohne Angst, dass ihm das lebensnotwendige Wasser abgegraben wird, beispielsweise.

  • Anonym
    vor 10 Jahren

    Na ja das Problem wäre als Vollmitglied der UNO, das Israel befürchten müsste, wenn es wieder mal die Palästinenser überfällt, sie sanktionier werden können.

    Also nicht wirklich prickelnd für Israel Palästina als UNO Vollmitglied zu wissen.

    TM

  • RHR
    Lv 7
    vor 10 Jahren

    Hallo

    ganz ehrlich:

    Das Thema "Palästina und Israel" fand ich die ersten 30 Jahre lang ja noch ganz interessant.

    Jetzt nervt es mich weil sich nichts, aber auch gar nichts fundamentales geändert hat.

    Wenn Du "Tagesschau von 20 Jahren" schaust siehst Du das.

  • Anonym
    vor 10 Jahren

    Da der staat palästina de facto schon seit längerem,wenn auch mit durch israel eingeschränkte souveränität, existiert,sehe ich kein problem darin ihn als vollmitglied in die UNO aufzunehmen.

    Da die deutsche regierung befehlsempfänger der achse washington-israel ist,wird sie dies leider ablehnen.

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