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Warum kann Götterglaube soviel Hass und selbstgerechten Zorn erzeugen?
Ich würde gern die Meinung von jenen Usern erfahren, die meinen, der Glaube wirke sich durch eine praktizierte Nächstenliebe positiv auf die Gesellschaft aus. Wie erklärt ihr es euch aber, dass der Glaube auch einen krankhaften Hass auf die Menschheit erzeugen kann? Dazu brauchen wir nicht nach Oslo zu schauen, denn auch hier äußerte ein User, er würde gern die "Drecksspezies" Mensch mit einem Virus ausrotten. Woher kommt dieser neurotische Zorn, der eine Mordlust gegen die "Abschaumspezies" weckt, der ja schließlich auch die eigene Familie, Freunde und Verwandte angehören? Gut, nun könnte man einwenden, dass dies nur die geistigen Ergüsse eines wahnhaften Neurotikers sind, aber immerhin bekam diese menschenverachtende Antwort reichlich DH.
Oder habe ich das mit der Nächstenliebe bislang falsch verstanden weil die wahre Botschaft der Hass ist?
@schwarzer kater: Die in Anführungszeichen gesetzten Nomen sind O-Ton des besagten gläubigen Users. Ich würde meine Mitmenschen nie so bezeichnen, dazu mag ich sie viel zu sehr...
@Felix: Bist du Politiker? Du verdrehst die Absicht meiner Frage, redest um den heißen Brei herum und antwortest auf eine Frage die ich nicht stellte. Ich will nicht dem Phänomen des Bösen auf die Spur kommen, sondern schlicht wissen, wieso der Glaube auch Hass erzeugen KANN – nicht MUSS! (Ich betone es noch einmal deutlich, damit dich dein Übereifer nicht wieder etwas lesen lässt, was ich nicht schrieb. Offensichtlich können nur @Paradox, @Wolkensegler, @ Loki und einige andere Texte so verstehen wie sie geschrieben wurden). Die Frage, ob ein Menschenhasser die Religion missbraucht oder Religionen Menschenhasser erzeugen KÖNNEN gleicht der nach dem Ei und dem Huhn. Würden sich Menschenhasser nicht lieber den Kopf scheren und Springerstiefel anziehen statt Bibeln zu erwerben? Menschenhasser werden nicht geboren sondern gemacht. Ich formuliere meine Frage anders: Könnten die Ursachen für religiöse Gewaltfantasien nicht in einer verletzter Eitelkeit begründet sein? Fühlen sich manche Glä
ubige (NICHT ALLE) persönlich abgelehnt, wenn man ihrer Idee von ihren Gott nicht folgt? Entsteht daraus der Hass? Vielleicht sind meine Vermutungen falsch, deshalb frage ich ja. Deine Antwort, hilft mir nicht weiter, weil sie wie immer den Glauben nur beschönigt und die Schattenseiten verdrängt…
20 Antworten
- paradoxLv 7vor 10 JahrenBeste Antwort
Natürlich kann ich nur Vermutungen anstellen, aber aus deiner Frage ergibt sich, dass hier die Religion, oder ich sage mal, weiter verallgemeinernd, Weltanschauung, nur Mittel zum Zweck ist und weniger die Ursache des Ganzen. Letztlich hat doch jedes System, dass auf einem Glauben beruht und Zweifel an diesem weitgehend ausschließt, seine Extremisten, die diesen Glauben (recht erfolgreich, wie es scheint) verbal als eine Art Waffe nutzen. Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass die Buchreligionen in all den Widersprüchlichkeiten dafür prädestiniert sind, würde mich aber zugleich dagegen verwahren, diese Botschaft zu verallgemeinern und auf jeden anzuwenden, der für diesen Glauben steht. Damit würdest du nämlich (genau wie die Extremisten) diese Widersprüchlichkeiten negieren.
Menschen wie Breivik oder auch dieser Antworter vertreten wohl sicher einen Menschenhass, den sie wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum sorgfältig gepflegt haben, aber dieser Hass liegt zunächst mal in ihnen als Person begründet, genaugenommen sogar nur dort. Religionen (ich bin wieder bei der Widersprüchlichkeit) sind normalerweise Interpretationen, und damit ideal für solche Anhänger, denn sie interpretieren munter in ihrem Sinne und tun dann das, was alle sozial oder wie auch immer isolierten Menschen tun, sie bestätigen sich selbst in der Richtigkeit ihrer Wahrnehmung, weil niemand da ist, der ihnen widersprechen könnte. ( Oder niemand wahrgenommen wird.)
Aber wie gesagt, ich wäre da vorsichtig, das auf religiöse Botschaften im Allgemeinen anzuwenden, dann müsste man auch die Leute von der Caritas, Altenpfleger, Brunnenbohrer und so weiter damit einbeziehen, die das aus ihrer religiösen Überzeugung tun.
Und - wenn ich das anmerken darf: Für so engstirnig halte ich dich nun wirklich nicht.
(P.S. Die von dir angesprochenen Leute antworten nie auf solche Fragen, warum, es wäre ein weiteres interessantes Thema, über das man prächtig spekulieren könnte...)
- contra-wtgLv 6vor 10 Jahren
dort, wo gläubige verschiedenen rivalisierenden religionen anhängen, kann es zum religionshass auf die jeweils andersgläubigen kommen (juden vs christen, moslems vs christen, christen vs heiden usw.)
bestes beispiel aus der geschichte ist die abspaltung der protestanten von den katholiken, was zu zahlreichen glaubenskriegen geführt hat und sich auch noch bis heute fortsetzt (nordirland).
diese religionen, die sich gegenseitig "bekämpfen", dienen in erster linie nicht dem glauben an sich, sondern den menschlichen machtgelüsten der jeweiligen religionsführer.
das öffnet dem hass tür und tor und ist die wurzel des übels.
denn dort, wo man untereinander tolerante religionen ohne machtanspruch vorfindet wie in asien mit dem buddismus und shintuismus hat es bezeichnenderweise noch nie einen glaubenskrieg gegeben.
- Anonymvor 10 Jahren
Ein gläubiger Mensch benützt seinen Glauben nicht als Schild, um andere Mitmenschen zu hassen. Diejenigen, die voller Hass und Zorn sind, sind das aus anderen, meistens psychopathischen Gründen.
Der christliche Glauben basiert auf einen Gott der Liebe.
- Anonymvor 10 Jahren
Du projezierst dein Weltbild auf das Objekt "gläubige". Du bist arm im Geiste und wirst den Himmelreich im Level zwei erreichen, glückwunsch FFreund!
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- Anonymvor 10 Jahren
Nur weil die Macher von Göttern um ihre fetten Pfründe fürchten !!!
- strussLv 4vor 4 Jahren
Divide et Impera Ossis gegen Wessis, Junge gegen Alte, Arbeiter gegen Arbeitslose, Eltern gegen Kinderlose, Religiöse gegen Anders- und Nichtglaubende, Männer gegen Frauen, jede/r gegen jede/n. Wer profitiert wohl davon, wenn wir united statesalle gegeneinander aufhetzen lassen? Während wir alle damit beschäftigt sind, united statesgegenseitig fertig zu machen, übersehen wir vielleicht etwas Wichtigeres...
- Anonymvor 10 Jahren
Ja und immer wieder Ja. Es führt zu diesen Hass. Wenn Religiöse der Meinung sind, das man den Menschen umkrempeln kann um den Glauben zu erzwingen und dennoch auf taube Ohren stoßen, dann ist der Hass genauso übertroffen wie bei einen Un religiösen. Hass war zwischen den 2 Parteien Früher an der Tagesordnung, nur die Religiösen waren die schlimmsten. Indem sie alles nieder Gemetzelt haben was Ungläubig war oder ist.
- Anonymvor 10 Jahren
Dir ist schon bewusst das es Unterschiede gibt zwischen echten Gläubigen und jenen welche den Glauben vorschieben um ihren Menschenfeindlichen Hass zum Ausdruck zu bringen.
Bspw. in Bosnien gibt es reihen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen die sich gerne Gotteskrieger nennen und in jedes 2. Wort Allah hängen, jedoch wenn man genauer nachbohrt stellt man fast, das dort kein Glaube an Gott ist, sondern nur die Hasspredigten ihres "Lehrers".
Ein Blick nach Oslo zeigt mir auch nur einen armen Irren der von den Medien zum wild gewordenen möchtegern Kreuzritter hochgepusht wird.
Du verallgemeinerst Glaube, so wirst Du nie eine Antwort bekommen die Du sicher ohnehin nicht haben/verstehen willst.
Du glaubst an Deinen Apple, Mac, deinen Arbeitgeber oder Dein ach so tolles Auto... Bitte sehr. Aber lasse den anderen den Glauben den sie haben...
- ?Lv 7vor 10 Jahren
Weil der Mensch generell empfänglich ist für Gräueltaten - das gilt auch für rassistischen Atheismus: glauben = krank und Atheist = gesund. Solche dümmlichen Vergleiche erinnern stark an die Sprache des Dritten Reiches.
Der Mensch an sich - und nicht seine Weltanschauung - ist zu allem fähig. Da leben Nachbarn seit Jahrzehnten friedlich nebeneinander und ein Bürgerkrieg (siehe ehemaliges Jugoslawien) entzweit diese einst befreundeten Familien. Da morden sie sich auf bestialische Weise.
Und so ist es weder der Götterglaube noch der Atheismus, der einen Menschen gut oder schlecht erscheinen lassen, sondern allein sein in ihm innewohnender Charakter, sein Reifegrad, seine (Herzens)bildung.
Es gibt genügend Beispiele für Menschen, deren Glauben großartiges bewegte. Als Beispiel nenne ich nur den polnischen Pfarrer Jan Korzcak, der gemeinsam mit seinen jüdischen ihm anvertrauten Kindern in den Tod ging (Gaskammer) - obwohl er sich hätte selber retten können.
Und es gibt Beispiele dafür, dass Glaube derart fanatisiert, dass im Namen dieses Glaubens getötet und gemordet wird.
Niemand wurde im Dritten Reich gezwungen, anderen Menschen wegen ihres Glaubens oder wegen ihrer "Rasse" bestialisch umzubringen: aber es fanden sich genug verbrecherische Individuen die dies tagsüber taten, um abends liebevolle Familienväter zu sein.
Geistlose Menschen kann man nicht begeistern - aber man kann sie fanatisieren.
Deine suggestive Frage ist deshalb völlig ungeeignet, um dem Phänomen des Bösen auf die Spur zu kommen.
@Braller: "Deine Antwort, hilft mir nicht weiter, weil sie wie immer den Glauben nur beschönigt und die Schattenseiten verdrängt…" - so schreibst du und genau hier liegt das Problem. Ich weise immer wieder darauf hin (auch in dieser Antwort), dass der Glaube zu Hass und Intoleranz führen kann. Niemand kann und wird das bestreiten. Es gibt genügend Beispiele, die das belegen.
Deshalb noch einmal: es ist weder der Glaube noch der Atheismus, die zu Verbrechen führen, sondern es ist bleibt der Mensch, der sich durch diese Dinge negativ oder positiv beeinflussen läßt.
Deine Frage bleibt deshalb tendenziös, weil du diesen Umstand nicht sehen willst oder kannst.
- WolkenseglerLv 5vor 10 Jahren
Um es mal auf den Punkt zu bringen: ein Mensch kann viel Hass und selbstgerechten Zorn erzeugen. Dieser kann religiös motiviert sein - um so schlimmer.
Wir sind uns aber einig darüber, dass Menschsein im Vollsinn darauf beruht Hass und Zorn zu überwinden. Du hast selbst das Motiv benannt: Nächstenliebe.
Nun ist die Frage, inwieweit wir Dogmatiker sein wollen. Dogmatiker sagen: solch ein Hass entsteht nur durch fanatischen Glauben. Oder Dogmatiker sagen: solch ein Hass entsteht nur durch fanatischen Unglauben.
Bist Du ein Dogmatiker? Glaubst Du, dass die Welt besser wird, wenn alle Religionen ad acta gelegt sind?
Ich bin kein Dogmatiker. Ich glaube nicht, dass die Welt besser wird, wenn alle Menschen meinen Glauben teilen.
Ich glaube, dass die Welt besser wird, wenn alle Menschen, aus welchen Motiven auch immer, menschlich und menschenfreundlich sein wollen. Und ich glaube, dass Menschenfreundlichkeit formell nicht an Religionen gebunden ist. Ich glaube, dass Menschenfreundlichkeit in den Herzen der Menschen existiert und wachsen will.