Yahoo Clever wird am 4. Mai 2021 (Eastern Time, Zeitzone US-Ostküste) eingestellt. Ab dem 20. April 2021 (Eastern Time) ist die Website von Yahoo Clever nur noch im reinen Lesemodus verfügbar. Andere Yahoo Produkte oder Dienste oder Ihr Yahoo Account sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Auf dieser Hilfeseite finden Sie weitere Informationen zur Einstellung von Yahoo Clever und dazu, wie Sie Ihre Daten herunterladen.

Was würde ein Arbeitgeber freiwillig einem Arbeiter zahlen, wenn er völlig frei einen Betrag wählen könnte?

Hi,

ist die Selbstregulierung der Gehälter nicht mit der Globalisierung kaputt gegangen?

Wenn ich mir anhören darf, daß mein Job im Ausland nur 1/10 kostet, frag ich mich,

was soll ich denn als Argumente dagegen bringen? Wird jetzt solange mein Lohn gekürzt,

bis ich auch nur noch in einer Bambushütte schlafen kann? Und wieso bekommen Bauern alle

Zuschüsse, damit sie weiterhin im Internationalen Markt überleben können, ich aber nicht?

Grüßle

15 Antworten

Bewertung
  • vor 10 Jahren
    Beste Antwort

    Angebot und Nachfrage regulieren den Preis. Auch den Preis der Arbeitskraft.

    Ich bin IT-Spezialist und höre dasselbe: Inder sind billiger als Deutsche. Die Inder jammern wiederum, dass sie gegen Weißrussland preislich nicht kompetetiv sind. Dennoch findet jeder zu seinem Preis in seinem Land sein Auskommen. Bestimmte Tätigkeiten lassen sich nach Indien verlagern, andere nicht. Dasselbe gilt für alle Branchen. Eine Waschmaschine oder ein Auto montieren kann man auch im Ausland, die kaputte Waschmaschine oder das Auto repapieren geht eben nur hier. Und billig in Masse montieren ist eine Sache, das Produkt erstmal zu entwickeln ist eine andere.

    Die "Selbstregulierung" funktioniert nach wie vor sehr gut. Würde ein Arbeitgeber eine Möglichkeit haben, Deinen Job billiger zu "verkaufen" oder Dich im Lohn zu drücken, dann würde er das auch sicher tun. Bisher ist es ja offenbar noch nicht passiert und das wird auch so bleiben - bis es eben geht. Dein Gegenargument ist also: Offenbar kostet mein Job in Ausland nur 1/10, aber wir sind nun einmal hier und hier geht es nicht billiger, sonst wäre es ja schon passiert. - Mir ist dasselbe passiert: Die Sätze wurden immer weiter reduziert bis immer mehr Leute ihre Verträge aufgekündigt hatten und der Auftraggeber unter Druck kam, da seine Arbeit nicht mehr gemacht wurde. Inzwischen wird wieder mehr bezahlt.

    Natürlich jammert jeder Unternehmer. Für den Unternehmer gilt aber das Gleiche wie für den Arbeitnehmer: Wenn es ihm hier nicht passt, kann er ja woanders hin gehen. Allerdings scheinen Unternehmer da flexibler zu sein als Arbeitnehmer, denn die gehen tatsächlich irgendwann woanders hin, wenn sie nicht mehr kompetetiv sein können. Was für den Arbeitnehmer die drohende Arbeitslosigkeit ist, ist für den Unternehmer die drohende Insolvenz. Entscheidender Unterschied: Für den Arbeitnehmer gibt es staatliche Alimentierung durch ALG I, für den Unternehmer nicht. Und ein wirklich reicher Unternehmer hat deutlich mehr zu verlieren als ein normaler Arbeitnehmer.

    Die Zeiten sind (leider?) vorbei, in denen man eine Anstellung auf Lebenszeit hatte und davon ausgehen durfte, dass das Gehalt vom Chef kommt und nicht vom Endkunden. Es sind Leute wie Du und ich, die auch immer alles billiger haben wollen, also muss es auch billiger hergestellt werden. Ganz klar: Kriege ich einen PC made in Germany bei gleicher Qualität made in sonstwo, aber zum halben Preis, dann kaufe ich den von sonstwo. Soweit geht der Patriotismus auch bei mir nicht. Weder bin ich als Konsument noch ist ein Unternehmer eine soziale Einrichtung, ich kaufe qualitäts- und kostenbewusst meine Produkte und ich will etwas für mein Geld sehen.

    Auch ein Unternehmer will etwas für sein Geld sehen. Wenn er Dir nicht mehr die Bezahlung bietet, die Du Dir für Deine Leistung vorstellst, dann hast Du schlechte Karten. Der Markt funktioniert so, dass nur nachgefragte Leistungen hoch bezahlt werden und Jobs, bei denen der Arbeitnehmer einfach mal so ersetzt werden kann, am unteren Limit liegen. Aber: Sobald Du etwas anbietest, was der Unternehmer gerne haben will, aber Du bist Mangelware, dann bezahlt er Dir jeden für ihn noch akzeptablen Preis. In diesem Sinne: Ändere Dein Angebot, biete eine andere Leistung in anderer Qualität! - Ich bin ehrlich gesagt immer wieder froh, wenn ich etwas neues anbieten muss. Sonst würde ich in täglicher Routine wahrscheinlich an Langeweile sterben.

    Die Zuschüsse für Bauern dürften einen politischen Hintergrund haben. In Europa ist Frankreich der größte Agrar-Lobbyist. Welche Nation will schon hinsichtlich der Ernährung seines Volkes von anderen Nationen abhängig sein? Wenn sich nicht mehr jeder ein Auto leisten kann, dann murren vielleicht ein paar, dass der Lebensstandard gesunken ist, die meisten steigen aber kommentarlos auf den Bus um. Wenn es aber nicht mehr zum Abendessen reichen sollte, dann stürmt das Volk den Bundestag und lyncht die Verantwortlichen aus gutem Grunde.

  • Wilken
    Lv 7
    vor 10 Jahren

    Ich glaube dann wären wir alle 1-Euro-Jobber.

  • vor 10 Jahren

    Ich bin Arbeitgeber, beschäftige eine Haushaltshilfe. Den Lohn habe ich festgelegt, nachdem ich mich erkundigt hatte, was normalerweise bezahlt wird. Darauf legte ich noch etwas drauf.

    Eine gute Arbeitskraft darf gern auch etwas besser bezahlt werden.

    Übrigens zahlen auch Großbetriebe ihren GUTEN Leuten freiwillig mehr. Sie wissen, was sie an ihnen haben.

    Man sollte Arbeitgeber nicht immer nur als Ausbeuter sehen.

  • Anonym
    vor 10 Jahren

    Nichts,

    nein,

    möglichst überzeugende,

    nein,

    weiß ich nicht.

    Ja, du mich auch.

  • Wie finden Sie die Antworten? Melden Sie sich an, um über die Antwort abzustimmen.
  • vor 10 Jahren

    Würde sich dann die Arbeitsplatzsuche auch nach Angebot und Nachfrage richten? Das heißt, wollte der Arbeitgeber gute Facharbeiter (sprich keine ungelernten Kräfte) haben, müsste er sich auf dem entstehenden Markt um diese werben, also mit guten Arbeitsplatzkonditionen.

    Was mit den übrigen passiert, lässt meine kleine Theorie ausser acht...

    ... es sei denn es gäbe auch Knappheit bei Arbeitgebern, die ungelernte Arbeiter anfragen.

  • vor 10 Jahren

    Kommt wohl ganz auf den Arbeitgeber, und seine Intelligenz, Erziehung und Prägung drauf an!

    Wie man weiss gab es auch Generationen von Unternehmern die auch gerne Mal nichts bezahlt haben, oder nur mit der Peitsche!

  • vor 10 Jahren

    Ich kann frei wählen, da ich als AG nicht Tarifgebunden bin!

    Ich weiss nicht, was andere tun, ich zahle soviel wie möglich und wirtschaftlich noch vertretbar ist! Vertretbar heisst, dass der Mitarbeiter das Geld auch irgendwie erwirtschaften muss. Das ist ein Geschäft zum gegenseitigen Vorteil plus einem sozialen Auftrag, den ich als AG habe. Deshalb bilde ich aus und übernehme auch die Azubis.

    Ich kenne noch viele andere Kleinbetriebe, deren Inhaber genauso handeln. Bei Grossbetrieben kann man das vergessen!

    Aber eins darf nicht vergessen werden: Solange hier in Deutschland ein grosser Teil der Menschen nach immer billigeren Waren schreien, MUSS das Produkt immer billiger hergestellt werden!

    Dass so die Löhne fallen, ist zwangsläufig! Wer das kapiert hat, kauft Qualität aus Deutschland, wenn möglich, und keinen Schrapel!

  • ?
    Lv 6
    vor 10 Jahren

    Freiwillig keinen Cent. Mir wurde zu meiner Hartz IV Zeit auch mal ein job angeboten. 32 std. Zulassung auf meinen Namen und dann kam es zur Gehaltssache. 400 Euro, 200 Euro schwarz und den rest gibts vom Amt. Nein danke, aber sie haben jemand anderen gefunden.

    Ein Betrieb macht sich selbst mit seinem Lohndumping kaputt. Wer soll denn dann die ganzen gefertigten Sachen kaufen? Frag doch mal wer sich im Ausland die ganzen Sachen leisten kann? Oder wie billig die Sachen im Ausland verkauft werden müssen damit sie an den Mann gebracht werden?

    Zuschüsse kannst du bei niedrigem Lohn auch beantragen. Entweder Wohngeld oder aufstockend Hartz IV. Leider müssen das sehr viele Leute. Besonders armselig fand ich das mal in einem Betrieb wo ich gearbeitet habe. Der Chef hat sich als 5. Auto einen Mercedes SLK gekauft. Wozu braucht ein Mensch 5 Autos? Die Angestellten haben am Hungertuch genagt. Er macht weiter mit seinem Betrieb. Trotz Steuerfahndung und Steuerschulden. Der Betrieb läuft nun auf den Namen seiner Schwester und er verdient unter der Pfändungsgrenze wie alle anderen Angestellten auch. Hat aber jetzt seit ein paar Wochen einen neuen Audi Cabrio. Gehört natürlich seiner Schwester.

  • vor 10 Jahren

    Keinen einzigen Cent. Bestes Beispiel war die Sklaverei. Bauern sind Kapitalisten, da sie im Besitz der Produktionsmittel sind, also unterstützt eine Regierung der Kapitalisten diese auch. Außerdem hat man Angst vor einer Bauernrevolte, obwohl sie unrentabel produzieren, was nicht in diesem Umfang benötigt wird. Auch die Milchpreise würde der Markt regeln, wenn man ihn nur ließe.

  • vor 10 Jahren

    "Was würde ein Arbeitgeber freiwillig einem Arbeiter zahlen, wenn er völlig frei einen Betrag wählen könnte?" - nur so wenig wie er unbedingt muss - gerade mal so viel dass überhaupt jemand die Arbeit annimmt! Und leider gibt es genug Leute die auch für 5-6 Euro die Stunde arbeiten gehen (müssen)!

Haben Sie noch Fragen? Jetzt beantworten lassen.