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Wir wollen tolerant sein. Wieso diskutieren wir dann um den anderen von unserer Meinung zu überzeugen?

Die Diskussion um Atomkraft ist ein gutes Beispiel. Einer ist pro, der andere contra. Beide Seiten haben dafür mehr oder weniger gute Gründe. Es ist völlig sinnlos, wenn ein Pro und ein Contra miteinander diskutieren, keiner wird den anderen überzeugen. Wäre es nicht toleranter zu sagen: ok, du bist dafür, ich bin dagegen, das war's, jetzt gehen wir in die Kneipe und trinken ein Bier zusammen?

Update:

ich wollte keine Atomausstiegsdiskussion entfachen, soll lediglich ein Beispiel sein.

Wenn die jetzige Regierung den Atomausstieg propagiert liegt es doch bestimmt nicht daran, dass die Grünen Überzeugungsarbeit durch Diskussionen geleistet haben. Fukushima war die Ursache und nicht die Argumente.

10 Antworten

Bewertung
  • vor 10 Jahren
    Beste Antwort

    es gibt keine Toleranz in dieser Welt, sondern nur Ignoranz und Desinteresse.

  • Kapaun
    Lv 7
    vor 10 Jahren

    Du hast eine etwas eigenartige Vorstellung von Diskussionen. Natürlich gibt es Fälle, in denen zwei Leute in ihren Schützengräben hocken und partout nicht rauskommen wollen, aber selbst da kann man immer noch, wenn man nicht völlig verbohrt ist, etwas lernen.

  • vor 10 Jahren

    Wir wollen auch tolerant bleiben.

    Zu diskutieren bedeutet nicht, anderen seine Meinung aufzuzwingen, sondern, seine eigene Meinung zu vertreten und kundzutun.

    Wenn dies geschieht, erhält jeder Beteiligte Information über die Sichtweise der anderen Beteiligten und die Möglichkeit, die eigene Perspektive durch neue Inputs zu überdenken, abzuwägen, Ansichten zu vergleichen und sich in die anderen hineinzuversetzen.

    Wer so eine Chance intelligent nutzt, wird bereit sein zu einem weiteren Gespräch oder einem Kompromiss. Im besten Fall kommt es zu einem Konsens. Und wenn dieser lediglich daraus besteht (im Fall, dass kein Ziel der Einigung erreicht werden muss), dass jeder die Ansicht des anderen zur Kenntnis nimmt und versucht, diese zu verstehen.

    Das verstehe ich zumindest darunter.

  • Sissi
    Lv 4
    vor 10 Jahren

    dann sind beide aber nicht zufrieden. Es soll ja bei einer diskussion ne lösung bei raus kommen. Kompromisse oder endgültige lösungen. Aber letztendlich sollte man deren meinung auch respektieren.

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  • vor 10 Jahren

    weil reden spass macht

  • vor 10 Jahren

    Wenn es um Dinge geht, die alle betreffen, dann ist so etwas nicht möglich. Es muss in dem Fall ja zu einem Ergebnis kommen - zu welchem auch immer.

    Nehmen wir als ein anderes Beispiel mal die Ausländerfrage. Die einen sind dafür, straffällig gewordene Ausländer auszuweisen, die anderen sind für Bestrafung und Rehabilitation im hier im Lande.

    Wenn die Kontrahenten einfach in die Kneipe gehen und die wichtige Frage ohne Ergebnis zurück lassen, dann hängen Millionen Menschen hilflos in der Luft und keiner weiß noch, was Sache ist.

    Es gibt Fragen, die unbedingt ein Ergebnis brauchen, das für die Mehrheit der Betroffenen akzeptabel ist.

    Wenn es allerdings im Streit um die Farbe des Nagellacks oder die Menge der angesammelten Schuhe und Handtaschen geht, kann man die Diskussion ohne ein Ergebnis ruhen lassen, ohne jemandem zu schaden.

    Bei wichtigen Entscheidungen ist so eine Vorgehensweise aber völlig unmöglich.

  • Anonym
    vor 10 Jahren

    Weil wir es doch nur gut mit dem Gegenüber meinen, das komplett falsch liegt und es notfalls zu seinem Glück zwingen wollen.

    Purer Altruismus, was sollte sonst dahinter stecken?

  • vor 10 Jahren

    Man kann sich nur eine Meinung bilden, indem man sich mit anderen austauscht, beziehungsweise man kann den Wahrheitsgehalt seiner Meinung prüfen und sehen, ob man irgendwo falsch liegt. Bevor man sich eine Meinung bildet, muss man Argumente sammeln, und zwar so viele wie möglich. Deshalb sind Diskussionen sehr nützlich.

  • vor 10 Jahren

    das ist in der tat ein gutes beispiel:

    wenn du dich erinnerst waren zunächst nur die grünen dagegen. jetzt sind es alle parteien und es geht nur noch um das wann des ausstiegs, nicht mehr um das ob.

    nachtrag: auch vor fukushima hat die derzeitige regierung den AUSSTIEG selber nicht zurückgenommen. es ging nur um eine verlängerung des zeitraumes.

    wenn du recht hättest dürfte es keine anwälte, missionare, handelsvertreter usw. geben. viele leute leben davon andere in einer diskussion von ihrer meinung zu überzeugen.

  • vor 10 Jahren

    Das mit dem Bier ist eine gute Idee, und so wird es auch meistens gemacht. Denn nicht bei jeder Diskussion kommt gleich eine Lösung raus. Das Wichtigste beim Diskutieren ist, dass jeder die Meinung des anderen anhört und achtet (nein, nicht nur respektiert, sondern achtet, im Sinne von: darauf achten). Dann kann jeder über die jeweils andere Meinung in Ruhe nachdenken (von mir aus auch bei einem Bier oder fünf), und man kann GEMEINSAM eine Lösung finden.

    Ich bin z.B. contra Atomkraft, weil ich die Risiken für unbeherrschbar halte. Es ist aber kein Weg, von heute auf morgen alle Reaktoren abzuschalten, denn dann hätten wir ein ernsthaftes Problem. Darum war die Ausstiegspolitik, die Rot-Grün verfolgte, und die die Merkel jetzt wieder verfolgt, für mich vernünftig. Auch das jetzt zusammengestrichene Erneuerbare-Energien-Gesetz und dessen Subventionen waren für mich eine vernünftige Staatsinvestition. Aber nein! was machen wir stattdessen? Bankrotte Banken subventionieren! Als ob das Deutschlands Zukunft wäre. Währenddessen kaufen die Mittelständler Solarzellen aus China, weil sie da billiger sind. Wie wäre es mit einem mutigen Schritt, zu sagen, JA, wir schalten bis 2020 ab, und wir zeigen der Welt, wie's geht? Wir können das.

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