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Weshalb akezeptieren gläubige Menschen Sachverhalte, die sie unter anderen Umständen vehement ablehnen würden?
Ein Beispiel:
Ich habe mir einen neuen Zaubertrick beigebracht. Ich zeige ihn also allen meinen guten Freunden und Familienmitgliedern, Atheisten und Christen. Sie sind alle davon begeistert und wollen am Schluss mit glitzernden Augen wissen: "Nun sag schon, wie hast du das gemacht??" Ich antworte souverän: "Tja, Magie!" Selbstverständlich akzeptiert keiner meiner Zuschauer diese Plattitüde. Also werde ich erneut gefragt: "Na los, sei nicht albern, wie machst du das?!" Und ich wieder: "Das kann ich nicht sagen, es ist halt einfach Magie!" Und wieder akzeptiert es niemand.
Eigentlich logisch, müsste man denken.
Doch interessanterweise akzeptieren manche der selben Leute, die in einer solchen Situation die Idee von Magie und übernatürlichen Kräften konsequent ablehnen, just die selbe Erklärung als legitime Beschreibung der Prozesse auf unserer Welt und im Universum. Denn auch Bücher wie die Bibel argumentieren mit nichts anderem als Magie. Plötzlich gab es da einen Gott... niemand weiss, woher er kam, man muss annehmen, "einfach Magie". Irgendwie kreiierte er dann das Universum und die Erde... wahrscheinlich auch hier mithilfe seiner göttlichen Magie. Und selbst heute noch beten tausende Menschen dafür, dass sie mithilfe von göttlicher Magie von einer Krankheit oder einem Handycap befreit werden.
Ist das nicht absurd? Wie kann ein Mensch in einer Situation ein komplett rational denkender, vernünftiger Mensch sein und zehn Minuten später Konzepte und Idee akzeptieren, ohne sie überhaupt zu hinterfragen?
Oder weshalb machen auch religiöse Menschen manchmal Spässchen über diese UFO-Spinner, die behaupten, sie seien von Ausserirdischen gefangen und entführt worden, oder über Leute, die standhaft der Meinung sind, dass sie Bigfoot gesehen hätten - und gleichzeitig glauben dieselben Menschen ohne eine Sekunde des Zweifels an Augenzeugenberichte in der Bibel? Obschon diese Jahrtausende alt sind und wir nicht einmal mit Sicherheit wissen, ob sie vielleicht nicht doch frei erfunden wurden?
Ich möchte hier niemanden beleidigen, doch auch den verbissensten Christen (oder Muslim etc.) muss ein derart krasser Widerspruch doch zu denken geben?!
@ Schleier des Nichtwissens:
Eine Antwort, auf die ich mich gefasst machte. Auch einer meiner Freunde sagte einmal zu mir "Warum muss die Religion immer alles beweisen? Warum hat sie nicht das Recht, dass die Menschen die Dinge einfach akzeptieren, ohne sie rational zu hinterfragen?"
Darauf antworte ich: WARUM? Was macht die Religion so speziell, dass ihr ein solchen Privileg zustehen würde? Nenne mir EINEN Bereich im alltäglichen Leben ausser der Religion, wo du es für gerechtfertigt halten würdest, eine Sammlung von Mutmassungen oder Behauptungen einfach ohne einen einzigen Beweis zu akzeptieren!
@ Schleier des Nichtwissens:
Eine Antwort, auf die ich mich gefasst machte. Auch einer meiner Freunde sagte einmal zu mir "Warum muss die Religion immer alles beweisen? Warum hat sie nicht das Recht, dass die Menschen die Dinge einfach akzeptieren, ohne sie rational zu hinterfragen?"
Darauf antworte ich: WARUM? Was macht die Religion so speziell, dass ihr ein solchen Privileg zustehen würde? Nenne mir EINEN Bereich im alltäglichen Leben ausser der Religion, wo du es für gerechtfertigt halten würdest, eine Sammlung von Mutmassungen oder Behauptungen einfach ohne einen einzigen Beweis zu akzeptieren!
@ Maik Jansen:
Stimmt. Deshalb propagiere ich auch nicht, dass ich mit absoluter, 100%iger Sicherheit weiss, das nie, zu keinem Zeitpunkt irgendwo in diesem Universum ein Gott existiert hat. Doch ich bin fest davon überzeugt, dass seine Nicht-Existenz WESENTLICH wahrscheinlicher ist, als seine Existenz. Denn sonst hätten wir ja bisher wenigstens gewisse Hinweise erlangt, die auf seine Existenz schliessen lassen. Ausserdem ist die Postulierung eines Gottes keine Lösung der Mysterien dieser Welt, sondern viel eher ein Mysterium, mit dem versucht wird, ein anderes Mysterium zu erklären. Ein Teufelskreis.
@ Don Joe:
Zitat aus Romeo & Juliet von Shakespeare: "Wer Rätsel beichtet, wird in Rätseln losgesprochen."
--> Damit will ich sagen: Bibel- Koran and andere Zitate darfst du dir bitte sparen. Sie sind keine legitimen Beweise. Jeder kann irgendwas niederschreiben.
@ alle:
Vielen Dank für all die guten Antworten!! War wirklich sehr interessant und.... die Auswahl wird nicht ganz leicht werden ;-)
21 Antworten
- Anonymvor 10 JahrenBeste Antwort
Hm, grübel, also wenn ein Kerl vor mir steht, Penis in der Linken, Colt 45 ACP in der Rechten, dann überlege ich mir auch, ob ich seinem Begehr nicht für 2 Minuten nachkomnme oder doch lieber tot bin.
- Anonymvor 10 Jahren
Ehrlich gesagt, ist das das beste, wunderbar unaggressive Posting, das ich auf YC, je zu diesem Thema gelesen habe.
Obwohl durch Dein Beispiel, die Absurdität des Glaubens, Einem geradezu mit dem nackten A.rsch in's Gesicht springt, gibt es doch immer noch Menschen, die selbst das Offensichtlichste zu negieren versuchen.
Hier wird die Gefahr, die von Religionen ausgeht, glasklar dargelegt.
Ich werde Dich sicher öfter zitieren.
- BrallerLv 6vor 10 Jahren
Zaubertricks sind zu trivial, als das sie als Beispiel für die Irrationalität der theistischen Denkweise dienen könnten. Wenn allerdings Menschen mit salbungsvollen Unterton von "es gibt mehr zwischen Himmel und Erde..." sprechen oder sich von albernen Nahtoderlebnissen beeindruckt zeigen, offenbaren Gläubige doch ein gewissen Hang zu mystischen Dingen. Dass das gläubige Klientel gern solchen Hokuspokus wie Esoterik, Astrologie und Gläserrücken im Bereich ein möglichen Realität ansiedelt, verwundert mich nicht. Denn schlieÃlich gehören Engel, Geister und eingebildete Götter in dieselbe Kategorie. Mich verwundert viel mehr, warum so viele rational denkende Menschen Magie und Zauberei als paranoiden Unfug abtun, aber den Glauben an himmlische Wesen einschlieÃlich der sonderbaren Rituale als gesellschaftliche Normalität ansehen...
- Anonymvor 10 Jahren
Genau die gleiche Frage stelle ich mir auch immer wieder und kann mir nur vorstellen, dass Gläubige in ihren Gehirnen so eine Art "Religionsreservat" eingerichtet haben, das völlig autark und vernunftresistent, den Anfeindungen des gesunden Menschenverstandes widersteht.
Gläubige sind völlig unfähig und auch unwillens, ihren Verstand an die Grundsätze ihres Glaubens anzulegen, da sich dieser sonst in kürzester Zeit in Nichts auflösen würde. Glaube verleiht ihnen Halt, Sicherheit und Freude und dafür sind sie genau so wenig bereit, Vernunft anzusetzen wie der Junkey, der sich permanent weigert, über sein selbstzerstörerisches Verhalten nachzudenken.
Einer der ersten fähigen Menschen, der Religionen Kriterien der Vernunft unterwarf war Sigmund Freud mit seinem Ausspruch: "Wo Es war soll Ich sein!", wobei er bei Gläubigen allerdings auf Granit beiÃt, denn ihr Motto lautet:
"Wo der blinde Glaube herrscht soll der Verstand fernbleiben!"
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- JocolibriLv 7vor 10 Jahren
Die Beispiele sind gut, aber zu denken geben tun sie doch nur dann, wenn man bereit dazu ist.
Aber gerade das wurde massiv gewaltsam und mit aller zur Verfügung stehenden Nachdrücklichkeit unterdrückt.
Schön das es Ausnahmen gibt, aber in der Regel wurden praktische Sklaven mit der vorgegebenen Erziehung gezüchtet. Hundehalter wissen wovon ich rede, "und bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt". Katzenliebhaber kennen das auch und ihnen gefällt die selbstzufriedene Eigenständigkeit ihrer vierbeinigen Freunde und deren Schnurrbereitschaft wenn es darum geht Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Anders sieht es bei Affenhaltung aus.
Entweder sie sind so erzogen, das sie bereitwillig dem Menschen dienen, oder sie werden ausgerottet.
Genau so lief und läuft die Auslese beim Menschen.
Stell Dir doch mal ein "eigenwilliges" Kind vor - ich war so eins - und ich kann Dir sagen, da wird zum Sturm geblasen mit dem Aufschrei, "dir werd ich deinen Willen schon noch austreiben." Aber das erfolgt nur von unprofessionellen, weitgehend willenlosen Menschen, die am Ende ihrer bescheidenen Weisheit explosiv ausrasten und in Prügelorgien sich ausleben.
Beherrschtere Typen sagen das anders "solang Du die FüÃe unter meinen Tisch stellst ..."
Anhänger der schwarzen Pädagogik haben verinnerlicht, das die traumatisierende Prägung innerhalb der ersten 4 Lebensjahren eines Menschen abgeschlossen sein muÃ, wenn es keine Komplikationen geben soll. Waren die Bezugspersonen diesbezüglich erfolgreich, so reicht ein Blick auf ihre Person, ja nur der Gedanke an sie und die einst abhängigen Menschen gehen "bei FuÃ" oder werden verstoÃen oder vernichtet.
Das bildet die Grundlage für solch widersprüchliches Verhalten.
Zweifel an der Autorität sind nicht erlaubt, besonders dann, wenn sie auf äuÃerst wackeligen Beinen daher kommt.
Was Du also erlebst ist der Verzweiflungskampf einer autoritären Erziehung, die kein Infragestellen zuläÃt, weil ja sonst ihr ganzes Weltbild zusammenbricht.
Das hat mir vor kurzen ein Zeuge Jehovas gestanden und mich gefragt, "was dann ?"
Dann bricht für solch einen Menschen, der sein Leben voll nach dem Glauben ausgerichtet hat der Tag des jüngsten Gerichts an, denn alles woran er geglaubt hat zerfällt wie in der Bibel geschrieben und wird von "Oben" neu geordnet, also heiÃt es ducken und hoffen, das der Kelch an einem v orbei geht.
Hier mit Denken zu kommen ist Blasphemie und die hat im Laufe der Zeit Milliarden von Menschen das Leben, aber vor allem ihren angeblich "freien" Willen gekostet.
So gesehen geht es erst einmal darum, ihnen Gedankenstützen anzubieten und wie das so ist, wenn jemand nach so langer Verunsicherung den ersten Schritt wagt, dann brauch es eben seine Zeit, bis die Ãbung ein deutlich sichtbares vorankommen ermöglicht.
Hier kommt es auch sehr darauf an, das man die leicht überhebliche mentale Logik um die weitaus effektivere emotionale Logik erweitert.
Spürt man dann wie sich eins ins andere ergibt, lösen sich festgefügte Schutzmauern auf und geben den Blick auf eine Vielfalt an Möglichkeiten frei, die es zu erforschen gilt. Was kurzfristig als Rückschlag angesehen wird ist langfristig Teil eines Lernprozesses, der den Sinn des Daseins enthüllt.
Also munter weiter, denn auch wenn manches noch unverständlich wirkt, so ist es doch begründet und in so weit berechtigt. Allerdings haben wir schon ein Stück Eigenverantwortung die wir nutzen können, um für uns und alle folgenden ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen.
LG Jo
- ArokhLv 4vor 10 Jahren
Religion gibt den Menschen Hoffnung, der Glaube an Magier tut so etwas nicht. Zusätzlich wurden sie einfach so lange konditioniert dass sie überhaupt nicht mehr zu einem klaren Gedanken bezüglich ihres Glauben in der Lage sind. Wenn man sich die ganzen Wundervideos über den Koran ansieht kann man einfach nur mit dem Kopf auf die Tischplatte schlagen, da werden Dinge ohne den geringsten Zweifel einfach hirnlos übernommen nur weil es möglicherweise der eigenen Argumentation dient (und das sogar noch von Menschen die eindeutig Kontakte zur al-Qaida haben). Wer dagegen argumentiert bekommt als häufigste Kommentare: "Du bist so dumm" oder "Dafür kommst du in die Hölle".
Es gibt einfach kein objektives Hinterfragen bei Religionen, wer es tun würde, kann schlicht und einfach nicht mehr Glauben!
- GelassenerLv 6vor 10 Jahren
Ich bin auch kein "Religionshasser",aber mit der "reinen Vernunft" wirst Du diesen Widerspruch nicht lösen!
Irgendjemand hat einmal gesagt,die Vernunft hat gegenüber Gott keine Chance,weil in dem Augenblick,wenn man denkt,Gott "gepackt" zu haben,er sich in die nächste Niesche des noch Ungeklärten zurückziehen kann und angesichts der unendlichen Weiten unseres Universums versteht es sich von selbst,dass du Gott nie habhaft werden kannst!
Was nun die Bibelgläubigkeit betrifft,so sind es nur verschwindend wenige,die tatsächlich das wörtlich glauben, was da geschrieben steht!
Ich denke,es ist psychologisch erklärbar,warum der von Dir dargestellte Umstand auftritt!
Schau mal,religiös Gläubige haben das Gefühl,dass es mehr gibt als die Wirklichkeit und gegen starke Gefühle hat auch die Vernunft keine Chance,weil Gefühle ganz tief im Inneren der Persönlichkeit verankert sind und in der Lage sind,alle Seiten der Persönlichkeit zu beeinflussen!
- LennyLv 6vor 10 Jahren
Amen.
Sorry, das Wort hat gerade so gut gepasst. :P Ich bin Atheist und ganz deiner Meinung, allerdings wird es nicht lange dauern bis uns hier irgendjemand den Unterschied zwischen Gott und Magie zu erklären versuchen wird.
@Schleier
Abgesehen davon, dass sich sogar Liebe rein rational erklären lässt, sollte es einem doch zu denken geben, dass der Rationalismus (von lateinisch ratio = Verstand) der Religion als erkenntnistheoretisches Grundprinzip genau gegenübersteht. Religion lässt sich ausschlieÃlich dann nachvollziehen, wenn man seinen Verstand NICHT benutzt.
Nachtrag: Hier noch ein Link zum Thema Nichtexistenz beweisen:
Quelle(n): http://hpd.de/node/3458 - VomitDollLv 6vor 10 Jahren
Nein, es ist kein Kategoriefehler, Vernunft auf Religion azuwenden. Denn mit Religion werden Handlungen begründet und Aussagen über unsere Welt ausgemacht. Ein Glaube, der gegen Vernunft immun sein soll, darf der Vernunft nicht im Wege stehen. Sobald aber eine Religion zu Unmoral anstiftet, oder sich gegen Wissenschaft stellt, ist dies der Fall.
Und bei deinem Beispiel scheint es auch der Fall zu sein, was aber nur bestimmte religiöse Aspekte betrifft. Dass uns irgendein Gott irgendwie erschaffen hat, ist nicht magisch, sondern metaphysisch. Magisch wäre es erst, wenn es Naturgesetzen widersprechen würde. Bei Geschichten wie der Sintflut, Wunderheilung und Wiederauferstehung von Toten ist dies der Fall.
Der Grund, warum Leute an eine Form von Magie glauben und an andere nicht, liegt darin, dass sie nicht bereit oder fähig sind, andere Standpunkte einzunehmen. So lassen sich Wunderheilungen durch Jesus und Homöopathie gleichsam als Placeboeffekt entlarfen, wogegen aber Anhänger an persönliche Erfahrungen apellieren. Das ist schon seltsam: Es gibt Leute, die Homöpathie als Humbug ablehen, obwohl Anhänger behauptet haben "wenn man sich daauf einlässt, merkt man, dass da was dran sien muss!", meinen aber, dasselbe Argument für Jesus vorbringen zu können.
Daraus folgt nicht, dass sie nicht glauben dürfen, oder können, aber dass die Art der Rechtfertigung falsch ist.
- vor 10 Jahren
Ich kann immer nicht so recht verstehen, warum die Atheisten hier so sehr von der Nichtexistenz eines Gottes überzeugt sind. SchlieÃlich ist unsere Welt und das Leben in weiten Bereichen nicht wissenschaftlich erkärbar. Die Wissenschaft kann nur Teilbereiche erklären, scheitert aber an der Frage der Entstehung der Welt. Es gibt keine beweisbare physikalische Erklärung dafür. Es gibt nur Teorien und davon mittlerweile eine ganze Menge. Es gibt fast mehr physikalische Teorien über die Entstehung der Welt, als es Religionen gibt. Im Gegensatz zu den meisten Religionen sind diese Teorien in ihrer Kernaussage auch noch völlig unterschiedlich oder widersprüchlich.
Vielmehr deuten die aktuellen Forschungen in den Teilchenbeschleunigern eher auf die Existenz eines allem zugrunde liegenden BewuÃtseins auf quantenphysikalischer Ebene hin. Eines BewuÃtseins, das den kleinsten Teilchen zugrunde liegt und diese beeinflusst und hervorbringt. Vielleicht werden wir schon bald alle neu umdenken müssen, denn dort draussen scheint tatsächlich "mehr" zu sein.