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Buchrezension - Tipps?
An alle Deutschlehrer, Autoren und Kritiker. ;)
Ich muss die Rezension morgen in Deutsch als Klausurersatzleistung abgeben, wäre nett wenn der ein oder andere sich durch den Text quält und mir da vielleicht noch nen paar Tipps zustecken kann. Danke schonmal vorweg.
Die dunkle Seite – Rezension
Am 2. August 1990 marschierten 100.000 irakische Soldaten in Kuwait ein und eroberten den Palast von Scheich Jaber Al Ahmad Al Sabah. Nur Stunden nach der Invasion verabschiedete der UN-Sicherheitsrat die Resolution 660. Der Irak wurde zum Rückzug aufgefordert. 6. August 1990, der Sicherheitsrat beschließt ein Handelsembargo gegen den Irak. Nur Kuwait und Jemen enthalten sich. Am 8. August kündigt George W. Bush die Operation „Desert Shield“ an. 500.000 US-Soldaten werden nach Kuwait versendet. Am 12. Januar des folgenden Jahres beschließt der Senat der Vereinigten Staaten mit 52 zu 47 Stimmen militärisch gegen den Irak vorzugehen. Die Resolution 678 tritt in Kraft und Operation „Desert Shield“ wird zu Operation „Desertstorm“. Am 17. Januar bricht der Luftkrieg im Irak aus. 750 Kampfflugzeuge der Koalitionsstreitkräfte fliegen in den ersten 20 Stunden 1300 Angriffe.
An dieser Stelle setzt die Handlung zu Frank Schätzings Roman „Die dunkle Seite“ ein. Mitten in der Wüste Kuwaits stoßen drei Soldaten der französischen Fremdenlegion auf das ausgebrannte Wrack einer Luxuslimousine. Sie finden Diamanten und beschließen gemeinsam diese in Kuwait zu verstecken um sie nach Kriegsende über die Grenze zu schmuggeln. Jedoch wird einer der Soldaten verwundet und von seinen Kameraden in der Wüste zurück gelassen.
Köln 1999. Der türkischstämmige Kommissar Menemenci arbeitet an dem Fall des Gemüsehändlers Mehmet Üsker, der in seiner Wohnung brutal gefoltert und hingerichtet wurde. Zur gleichen Zeit erhält die Privatdetektiven Vera Gemini den Auftrag zwei alte Freunde zusammen zu führen. Schon bald findet sie heraus, dass ihre gesuchte Person zusammen mit Mehmet Üsker in der Fremdenlegion diente. Die Spur führt zurück in die letzten Tage des zweiten Golfkrieges.
Frank Schätzing wurde 1957 selbst in Köln geboren. Er studierte Kommunikationswissenschaften und ist neben seiner Tätigkeit als Autor Geschäftsführer seinen eigenen Werbeagentur, Musikproduzent und Komponist. Bereits 1997 begann er an seinem zweiten Roman nach „Tod und Teufel“ zu arbeiten, erst 2007 erschien eine überarbeitete Fassung im Goldmann-Verlag.
Schätzing ist ein Buch gelungen, das zu keiner Sekunde langweilig wird. Der Krimi verzichtet auf eine seitenlange Einarbeitung in die Psyche der Charaktere, stattdessen findet sich der Leser auf der
Ladefläche eines Jeeps irgendwo in Kuwait wieder. Schätzings Roman bleibt bis zur letzten großen Wendung spannungsgeladen, wo die Handlung in einem furiosen Finale im Kölner Hafen mündet. Schätzing stochert ohne Rücksicht in den Erinnerungen seiner Charaktere herum und gibt ihnen glaubhaft Handlungsmotive in die Hand. Nie weiß der Leser mehr als die Charaktere und kann so munter miträtseln wer am Ende der Täter ist.
Auch Abseits der eigentlichen Handlung gibt Schätzing eine gute Figur ab, so philosophiert er über die moderne Medienlandschaft und das Internet. Neben mehreren kreativen Wortschöpfungen sticht besonders „Informationsblind“ hervor. Wie bei Schneeblindheit wird der Adressat von Nachrichten ab einer zu großen Menge von Neuigkeiten die ihn erreicht nicht mehr empfänglich. Schätzing spricht von einem Mangel an Betroffenheit, das Defizit den Stellenwert von Nachrichten nicht mehr einschätzen zu können. Er kritisiert die Schnelllebigkeit von Nachrichten. Besonders eindrucksvoll gelingt dies, als er fragt ob man sich an die letzten Krisen, welche uns Wochenlang in Atem hielten, detailliert erinnern könne.
Letztendlich muss Frank Schätzing sich den Vergleich seiner Bücher gefallen lassen, auch in diesem Fall kann die 529 Seiten starke überarbeitete Fassung nicht mit seinen Welterfolgen „Der Schwarm“ oder „Lautlos“ mithalten. Zwar liefert Schätzing neben einem spannendem Buch einige interessante Denkanstöße, trotzdem bleibt er hinter den Erwartungen zurück, es gelingt Schätzing nicht die Emotionen und Gefühle seiner Figuren auf den Leser zu projektieren, so dass man weniger mit Schätzings Figuren mitfiebert, als die Auflösung erwartet.
Als schlicht gehaltenes Taschenbuch kostet „Die dunkle Seite“ bei Goldmann 9.95€. Eine lohnende Investition für das nächste verregnete Wochenende, denn es wird kommen.
3 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Grundsätzlich finde ich deinen Text recht gut. Trotzdem ein paar Tipps zur Verbesserung:
1.) Überschrift: Hier empfiehlt sich eher, nach Nennung des Buchtitels hinzuzufügen: "Rezension eines Romanes von Frank Schätzing".
2.) Übergänge im Text: Du gliederst deinen Text in 3 Teile (Inhaltsangabe des Romans, Biographie des Autors, Beurteilung des Romans). Aber besonders zwischen zweitem und drittem Teil fehlt der "fließende Übergang". Der Wechsel von beendeter Inhaltsangabe und beginnender Autorenbiographie fällt viel zu abrupt aus. Versuche, eine informative Überleitung zu finden. Wenn dir keine einfällt, würde ich Zwischenüberschriften setzen: Inhaltsangabe / Über den Autor / Beurteilung.
3.) Zu Beginn des dritten Absatzes bitte unbedingt den Satz (mindestens aber die Wortstellung im Satz) ändern: "Frank Schätzing wurde 1957 selbst in Köln geboren." Dass der Autor als "er selbst" und nicht als "ein anderer" geboren wurde, dürfte unbestreitbar richtig sein ;-) Du meinst vermutlich: "Frank Schätzing selbst wurde 1957 in Köln geboren." Aber auch bei richtiger Wortstellung wirkt hier das Wort "selbst" deplaciert. Ich würde es weglassen.
Rechtschreibung und Interpunktion sind meines Erachtens komplett fehlerfrei.
VIEL ERFOLG!