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Wirkt Multi-Kulti-Wahn/politische Korrektheit der Integration nicht manchmal eher entgegen?
Ich habe hier zwei ganz subjektive Erfahrungen:
1.) Meine Erfahrung als Austauschschülerin in den USA: Die Amerikaner sind so stolz auf ihr Land und wollen dir ständig zeigen, wie schön es ist. Wenn du dich dann dafür interessierst, was sie zu sagen haben, wirklich versuchst, von ihnen zu lernen und dich zu integrieren, und ehrlich sagst, dass du ihr Land gern hast, lieben sie dich alle und wollen dich gar nicht mehr gehen lassen. Es gibt auch sehr viele Einwanderer dort (na ja, eigentlich sind sie ja alle Einwanderer, aber Einwanderer der ersten Generation), die voller Stolz sagen: "Ich bin Amerikaner."
2.) Deutschland, Fußball EM, vor ein paar Jahren: Ein 15-jähriger mit Migrationshintergrund sieht Deutschland als seine Heimat an, und ist sehr stolz, Deutscher zu sein. Er nimmt deswegen eine deutsche Flagge mit in die Schule und hängt sie im Klassenzimmer auf. Aber dann kommt der Lehrer herein und erzählt ihm, er müsse die Flagge abhängen, da er sonst die Gefühle seiner Mitschüler nicht-deutscher Herkunft verletzen könnte. Außerdem erzählt er ihm, dass man ja nicht stolz auf ein Land sein kann, weil man ja nichts dafür kann, wo man geboren wurde.
@ 1/i = -i: Nein, ihr Stolz ist nicht "das Resultat eines riesigen Geheimdienst- und Militärapparats und Million von unschuldigen Toten." Der amerikanische Nationalstolz kommt daher, dass Amerika praktisch dadurch entstanden ist, dass ein paar schlecht organisierte Bauern es geschafft haben, gegen das damals mächtigste Land der Welt zu rebellieren und einen eigenen Staat zu gründen, der heute das mächtigste Land der Welt ist. Er kommt daher, dass Amerika die erste moderne Demokratie ist, und, dass Menschen aus aller Herren Länder in dieses Land gekommen sind, um sich den Traum von Freiheit und Selbstbestimmung zu erfüllen, und dabei geholfen haben dieses Land groß zu machen. Und er kommt daher, dass in Amerika jeder sein Leben leben kann wie er will, und Menschen aus den verschiedensten Ländern dort friedlich zusammenleben, was es so nirgends sonst auf der Welt gibt. Auch, wenn Amerika nicht perfekt ist, die Menschen dort haben diesen Traum von Freiheit, der sie verbindet, und sie habe
Und sie haben mit diesem Traum in der Vergangenheit so viel erreicht, dass sie allen Grund haben, stolz auf ihr Land zu sein. Und, dass Bush ein **** war, wissen die Amerikaner genau wie wir.
@Kipepeo: Wenn man die Amerikaner fragt, was sie von dem Völkermord an den Indianern halten, sagen sie: Das war damals, das war schrecklich, aber wir haben nichts damit zu tun und wollen einfach nur hier leben. Das ist genau das Gleiche, was ich sagen würde, wenn man mich fragen würde, was ich davon halte, dass "mein Volk" 6 Millionen Juden umgebracht hat. Schlimme Dinge passieren, und man kann die Vergangenheit nicht ändern, indem man sich Generationen danach immer noch schuldig dafür fühlt, obwohl man gar nichts dafür kann.
10 Antworten
- katzenmami69Lv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Du wirfst hier mehrere Probleme durcheinander, die alle zwar alle miteinander zusammenhängen, aber nicht dieselbe Wurzel haben.
"Multi-Kulti-Wahn" wird gern von rechtskonservativ bis rechtsextrem eingestellten Personen als Schlagwort gegen weltoffene, lebensfrohe Personen verwendet, die nicht deren Engstirnigkeit teilen wollen - ohne jemals zu erklären, was das denn eigentlich genau sein soll. Deutschland ist multikulturell, schon immer - die Kultur samt Bräuchen und Ritualen des täglichen Lebens variiert auch ohne moderne Zuwanderer ganz enorm von Region zu Region... Einwanderer und die Globalisierung über Fernsehen und Internet fügen der bunten Mischung einige Elemente hinzu, aber das war schon immer so und ist überall so. Amerikaner der ersten Generation mögen noch so stolz darauf sein, jetzt Amerikaner zu sein, dennoch feiern sie die Feste und achten die kleinen täglichen Brauchtümer und Rituale, die ihre Heimatkultur ausmachen. Und niemanden stört es...
"Politische Korrektheit" ist meiner Meinung nach viel eher ein Problem, nicht nur in Bezug auf Zuwanderung und Integration Zugewanderter. Wenn man sich total einen abbricht, bloß kein negativ belastetes Wort für irgend einen Zustand auszusprechen - egal ob dieser Zustand die Haut- oder Haarfarbe, eine Krankheit oder Behinderung, die sexuelle Orientierung oder was auch immer darstellt - macht man deutlich, dass man besondere Sorgfalt für nötig hält. Das ist auch eine Form der Diskriminierung. Oder wenn man jemanden aufgrund seines Andersseins bevorzugt, um sich ganz sicher nicht dem Vorwurf der Benachteiligung auszusetzen. Das impliziert, dass ein solcher Vorwurf möglicherweise gerechtfertigt sein könnte.
Letzten Endes schürt "politisch korrektes" Verhalten nur das Problembewusstsein der Menschen, und schafft damit erst ein Problem. Wenn man den Leuten weismacht, dass sie sich in Bezug auf einen Sachverhalt besonders vorsehen müssen, macht man ein Problem daraus, auch wenn es eigentlich keines wäre.
Da hast du auch das Ereignis mit der Flagge. Es war absolut unnötig, diese Flagge abzuhängen - stattdessen hätte man Mitschülern erlauben können, die Flaggen ihrer Heimatländer oder anderer Länder, deren Team sie unterstützen wollen, ebenfalls aufzuhängen. Es haben schließlich alle das gleiche Recht, ihre Unterstützung zu jedem beliebigen Team auszudrücken, sei es das ihres Herkunftslandes, des Landes in dem sie leben, des Landes in dem sie besonders gern Urlaub machen (würden), oder was auch immer...
Von wegen der Frage, ob man auf ein Land stolz sein kann, da bin ich mit dem Lehrer einer Meinung, mehr oder weniger jedenfalls. Ich kann nicht stolz drauf sein, Deutsche zu sein - es war nicht meine Leistung, ich wurde so geboren. Für jemanden, der nicht als Deutscher geboren wurde, und etwas dafür tun musste, eingebürgert zu werden, sieht das schon wieder anders aus, der hat sich diesen Status selbst verdient, und kann zu Recht sehr stolz darauf sein.
Aber natürlich kann man seine Heimat lieben und einen gewissen generalisierten Stolz darauf empfinden. Jeder Mensch hat das Bedürfnis, sich mit Gruppen zu identifizieren, und "mein Land, mein Volk" ist eine starke Gruppe. Problematisch wird es, wenn man es übertreibt, aber das gilt für viele Dinge im Leben...
- ??Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Amerika gibt nur denen die was dafür tun ...
Deutschland gibt jeden ... und hofft das sie was tun !!!
- vor 1 Jahrzehnt
Multi-Kulti-Wahn gilt in Deutschland oberflächlich nur als allgemeines Ideal. "Wie schön wäre es wenn die ganze Welt und alle Menschen friedlich zusammen leben könnten, blabla..." Was die Menschen wirklich denken ist "******* Mann, der Typ da drüben hat mich dumm angeguckt, den box ich erstmal um..."
Deutschland = Laberland:
Wir sind ein Land von Laberern, ganzbesonders in der Politik, wo das Gelaberte einem Ideal hinterher hächelt, was mit der Realität nichts zu tun hat. Oftmals sind diese Ideale auch kapitalistischer Natur (Atompolitik). "Oh es muss ja erst in Japan etwas passieren, und erst jetzt ist uns deutlich geworden wie gefährlich Atomkraftwerke sind..."
Deutschland = Motzerland
Wir Deutschen müssen perfekt sein. Wir müssen 110% im Job funktionieren. Wenn irgendwas nicht so läuft, wie es geplant war, egal wo, ob Schule, zu Hause, auf dem Amt, im Beruf, es wird gemotzt als wäre gerade einer umgebracht worden. Das wiederrum führt zu einem "Allgemeinheitsgefühl" des ständigen Drucks, immer und überall perfekt sein zu müssen. Das wiederrum führt zu einer "Unflexibilität" gegenüber neuen oder fremden Dingen, denn diese müssen in ein pseudo-perfektes System integriert werden, was manchmal nicht "perfekt" möglich ist. Die unterschiede sind zu groß. Deswegen tun sich andere Länder, oh wunder, viel leichter damit, Ausländer zu integrieren, und, oh wunder, die Ausländer sprechen sogar deren Sprache recht gut, und oh wunder, die Atmosphäre ist dort viel gelassener, und, oh wunder, Migräne und Rückenschmerzen sind gar nicht so oft dort, und oh wunder, wir fühlen uns im Ausland gar nicht so unwohl, es sei denn wir geraten an Ausländer die uns als Deutsche eben aufgrund unseres Perfektheitwahns nicht akzeptieren.
Multi-Kulti schön und gut, in Deutschland nur oberflächliches Geschwafel, im Ausland schon längst praktiziert. Geh mal als Ausländer in den Süd-Westen Deutschlands und versuch von einer 50-Jährigen Deutschen mit gräulichen Locken von sich aus als Kunde bedient werden...Lacher! Gibt natürlich solche und solche, und niemand würde natürlich zugeben, dass er Vorbehalte Ausländern gegebenüber hat...
- vor 1 Jahrzehnt
Hitler war ein Monster, aber wer sich in Geschichte etwas auskennt weiß, dass er war nicht schlimmer als z.B. Stahlin war und hat nicht mehr Menschen umgebracht als dieser.Aber meines Wissens entschuldigen sich die Russen nicht bis Heute für ihre Geschichte, genauso wenig wie die Amerikaner, die Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen haben.
Natürlich wirkt dieser MULTI-KULTI FASHISMUS der INTEGRATION in Deutschland entgegen.Die Politiker stellen uns vor vollendete Tatsachen.Entweder du bis (gefälligst) begeistert von dieser Politik, oder du wirst schon als bösartiger Nazi abgestempelt, bloß weil du öffentlich Probleme ansprichst, die nachweislich existieren (siehe Sarrazin).Also sehen es die meisten genauso, halten brav ihre Klappe, verhalten sich "offiziell" politisch korrekt und sorgen dafür, dass Sarrazins Buch ständig ausverkauft ist und er mehrere Milionen daran verdient.Das diese Probleme nicht gelöst werden, sondern sich eher noch verschlimmern, weil ja niemand darüber reden darf ohne das die Nazikeule rausgeholt wird ist dann ja nur logisch !
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- KipepeoLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich teile die Meinung des Lehrers, es stimmt doch, dass es Zufall ist, wo man geboren wird und welche Staatsangehörigkeit man hat. Wahrscheinlich hätte ich es ihm erlaubt, die Flagge hängen zu lassen während der WM, wenn alle aus der Klasse einverstanden sind. Man kann ja auch die Flaggen von anderen Nationen dazuhängen. (Ich messe Flaggen sowieso keine hohe Bedeutung zu, ich habe auch eine Ghana-Flagge in meinem Zimmer hängen, einfach nur weil es gut aussieht.)
Ansonsten finde ich deine Vorstellung von den USA einseitig und pathetisch. Wahrscheinlich gibt es kein Land, in dem Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenleben und es zu keinerlei Konflikten kommt. Schau dir mal den Film "LA - Crash" an. Dir wird wohl bei deinem Austausch entgangen sein, wie dreckig die Lage mancher schwarzer Staatsbürger, Native Americans und überhaupt der Unterschicht ist. Außerdem habe ich es auch selten erlebt, dass US-Amerikaner selbstkritisch mit ihrer Geschichte umgehen. Oder hast du sie beispielsweise mal gefragt, was ihre Meinung zum Völkermord (war es denn etwas anderes als Völkermord?) an den Indianern ist?
In Deutschland und den USA gibt auch unterschiedliche Vorstellungen von Integration. Die USA sind ein klassisches Einwandererland, die Staatsangehörigkeit bekommt man relativ schnell, im Gegensatz zu Deutschland. Ein US-Amerikaner bist du, wenn du den Pass hast und dich so fühlst, ein Deutscher bist du für viele Deutsche leider nur, wenn du deutsche Vorfahren hast.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Ja stimmt schon, aber du kannst die USA nicht 1:1 mit Deutschland vergleichen. Die Geschichte ist halt eine andere. Aber irgendwo hast du schon Recht
- Anonymvor 6 Jahren
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- ninin1922Lv 7vor 1 Jahrzehnt
deine frage wirft zuviel durcheinander auf dazu kommt noch deine juendlichkeit mit der euphorie . was stolz betrifft fuer ein land - uebergehe ich schon mals - warten wir mal ab in 10 jahren - was du dann wieder fragst. - ja das problem multi-kulti sieht halt jeder mensch anders . eigentlich mag ich dies gern - aber gleichzeitig wirft die viele probleme auf betreffs den kulturen - was nicht allen genehm ist . nuetze deine jetzige zeit um gute erfahrungen zu sammeln und aufzeichnen viel erfolg damit zum nachdemkem
- 1/i = -iLv 7vor 1 Jahrzehnt
1.) Würdest du den Nationalstolz hier acuh in Deutschland zeigen, den die Amerikaner von den USA zeigen. Würde man uns alle für Nazis halten.
Ganz ehrlich, stell dir mal vor wir Deutschen würden wieder durch die Straßen ziehen und Loblieder darauf singen, woe groß und prächtig, wie übermächtig und allen anern Überlegen wir sind. Das sich doch die ganze Welt am deutschen Vorbild zu orientieren hat und so zu leben udn zu sein hat wie die Deutschen.
Und wer nicht Deutsch sein will, ist unser Feind, der mit allen Mitteln der "freien Welt" zu bekämpfen ist.
Genau das machen die Amerikaner von den USA.
Das sieht man wunderbar an der Aussenpolitik, besonders unter Busch hat man das gesehen was dieser Stolz für Auswirkungen haben kann.
Weist du was das wirklich schlimme ist? Der Stolz kommt nicht daher, weil die besonders gute Wirtschaft haben, besondern Frieidfertig waren, die Menschenrechte ausnahmslos achten oder ein besonders gutes Versorgungssystem der Bevölkerung haben. Der Stolz kommt aus der Überheblichkeit des kalten Krieges.
Ihr Stolz ist das Resultat eines riesigen Geheimdienst- und Militärapparats und Million von unschuldigen Toten.
Sie glauben sie sind unangreifbar und deshalb allen überlegen.
Sie beschimpfen sogar Europa für seine "rückständigkeit".
Der Nationalstolz der Amerikaner grenzt am Nationalismus.
Etwas das ich persönlich nicht gut heißen kann. Und ich denke gerade der Deutsche sollte aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben.
(man muss ich vor Augen halten die USA sind soweit politisch konservativ eingestellt, das die die SPD für Kommunisten halten. Das war in Deutschland das letzte mal der Fall, als man die SPD noch politsch verfolgte in den Jahrzehnten vor den zweiten Weltkrieg.)
Auch der Amerikaner wird irgendwann erkennen das nicht alles Gold ist was glänzt. Und der american way of life, dessen Wirtschaft alles andere als goldig sind. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Aber ganz Europa rückt ja derzeit nach rechts. Die braune ******* findet wieder Einzug in unseren köpfen. Das kann ich seid einigen Jahren beobachten in Spanien, Italien, Frankreich, Niederlande usw usf auch in Deutschland. Es ist wieder Sallonfähig rechts zu sein, spätestens seid Sarrazin.
Und Migranten die aus sehr konservativen Gesellschaften kommen fühlen sich dann natürlich wie zuhause, wenn die Gesellschft immer konservativer wird.
2.)Skuriles Bild das du da zeichnest.
Aber der Lehrer macht dies vermutlich aus den gleichen Grund, warum ich den Nationalstolz der Amerikaner verachte.
Quelle(n): Ich bin Deutscher, ich bin froh und dankbar dafür hier leben zu können. Aber worauf soll ich bitte Stolz sein? Auf usnere Geschichte? Auf unser Wirtschaftssystem? Auf unser Sozialsystem? Auf unser Bildungssystem? [...] Schauts euch doch mal an ... es gibt kein Grund stolz zu sein.