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Lv 7

Wie bewertet Ihr die Weltanschauung des >Pantheismus<?

Update:

@Braller: Der Schopenhauer-Spruch hat was; ich finde ihn für mich nachvollziehbar; vor allem macht er deutlich, dass ein personaler Gott nicht möglich scheint, und er bestätigt den Pantheismus als mögliche Alternative.

"Wenn einer wähnt, er habe Gott erkannt, und sich irgendetwas darunter vorstellt, so hat er irgend etwas erkannt, nur Gott nicht".

(Meister Eckhard)

Meister Eckhard, dessen Predigten man lesen sollte, nicht nur weil sie zur Weltliteratur gehören und in jeden Bücherschrank eines gebildeten Menschen gehören (unabhängig davon, ob man ihm zustimmt oder nicht) steht übrigens dem Pantheismus sehr nahe.

Update 2:

@Loki:

- "verzweifelter Versuch"

- "wie erbärmlich"

- "schlicht dümmlich"

Das sind deine sachlichen Beiträge in einer Diskussion zu Weltanschauungsfragen. Ich nenne das "Schützengrabenmentalität", die im Krieg bei der Fremdenlegion ja hilfreich sein kann.

Der Schwachpunkt deiner "Argumentation" ist dann deine Bemerkung "noch nicht völlig erforscht". Wie recht du hast; in diesem Zusammenhang finde ich es dann wieder komisch, wenn du meinst, Atheisten "wissen".

Und noch eines: warum bezeichnest du dann das vorhandene Nichtwissen aller Menschen durch andere Vorstellungen zu ersetzen, mit der oben näher genannten Wortwahl?

Für einen Menschen, der sich des "Denkens" rühmt, gibst du eher eine traurige Figur ab,

Update 3:

@erhardgr: Soweit sind wir also gar nicht weltanschaulich auseinander. Irgend jemand sagte einmal "Der Pantheismus ist ein höflicher Atheismus". Mag sein, dass da ein wenig Spott mitspielt, dennoch finde ich mich da durchaus wieder. Ich habe einiges von Spinoza und Plotin vor Jahren mal gelesen; auch Meister Eckhard ist mir in Teilen bekannt (ich muss mal wieder in diese Werke schauen; sie warten alle im Regal).

Aber auch Goethe, den ich sehr schätze, und in jüngerer Zeit Hermann Hesse (einer meiner Liebslingsautoren seit mehr als 30 Jahren), haben ja durchaus pantheistische Ansätze in ihrem Denken.

Update 4:

@erle: Ob du der Natur Namen nun gibst oder keinen - was ändert das am von dir so schön beschriebenen Gefühl? Sind nicht ohnehin Namen nur Schall und Rauch? Wir müssen uns nicht an Namen klammern, wir sollten uns mit den Inhalten und Aussagen beschäftigen.

Update 5:

@erle: Das ist richtig, was du schreibst; ich find das in Ordnung. Nur möchte ich folgende ergänzende Frage stellen: Muß Religion - in welcher Form auch immer - denn der Realität entsprechen? Ich meine: nein. Das Wesen der Religion ist ja die Vorstellung "so könnte es sein". Auch Atheisten leben doch nicht nur in der Wirklichkeit, sie haben doch auch Träume, Vorstellungen, Phantasien (nur keine religiösen) - oder?

Update 6:

@Braller: Ich habe nichts gegen die Meinung von @Orange Claw, denn es ist seine Sicht der Dinge zu einem Thema, welches doch sehr stark von eigener Gefühls - und Betrachtungswelt abhängt.

Das unterscheidet mich von anderen Atheisten: ich respektiere andere Meinungen, ohne die anderen als "krank" und "deppert" hinzustellen.

Nicht mit dir stimme ich in deiner Formulierung überein "vom Glauben befreien". Wobei ich hier nicht die verbrecherischen Auswüchse, die es im Namen des Glaubens und des Atheismus ja gibt, meine.

Warum sollte sich jemand von einem Glauben "befreien", der ihn trägt?

Update 7:

@erle: Auch jetzt gebe ich dir durchaus recht (an jeder Meinung ist ja immer was Richtiges und Falsches - auch bei mir). Ich meine - und hier unterscheiden wir uns - ein in sich gefestigter, normal psychisch stabiler Mensch, wird von Glaubensvorstellungen ja nicht krank. Viele Glaubende - gleich welcher Richtung - stehen "mitten im Leben", meistern ihre Aufgaben in Beruf und Familie, können sehr real mit Finanzen umgehen - und doch glauben sie an irgendeine "höhere Macht", die in ihnen real existiert, aber de facto eben nicht real ist. Und es gibt Atheisten, die nicht mit dem Leben fertig werden, weil sie psychisch labil sind.

Ich will damit sagen: erst ein instabiler Mensch läuft Gefahr, Wirklichkeit und Glauben nicht mehr zu unterscheiden und kann dadurch natürlich krank werden, ja bis hin zu Psychose (er kann sich selbst als "Heiland" sehen - das wäre noch harmlos).

Nicht das Küchenmesser ist schuld, wenn ich damit meine Frau umbringe - ich bin es, der es als Werkzeug benutzt. Wolle

Update 8:

...wollen wir nun die Religionen verbieten, nur weil damit auch Missbrauch getrieben werden kann?

Update 9:

@Gelassen: Über deinen Zuspruch habe ich mich sehr gefreut ;-), danke!

9 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    "Wohin und wie weit wir also blicken mögen, zwischen Religion und Naturwissenschaft finden wir nirgends einen Widerspruch, wohl aber gerade in den entscheidenden Punkten Übereinstimmung. Religion und Naturwissenschaft - sie schließen sich nicht aus, wie manche heutzutage glauben oder fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander."

    "Wissenschaft kann die letzten Rätsel der Natur nicht lösen. Sie kann es deswegen nicht, weil wir selbst ein Teil der Natur und damit auch ein Teil des Rätsels sind, das wir lösen wollen."

    (Max Planck)

    "Wir erleben gegenwärtig einen Paradigmenwechsel in den Naturwissenschaften - vielleicht den größten Wandel dieser Art aller Zeiten. Es ist das erste Mal, dass wir auf ein umfassendes Modell für mystische Erfahrungen gestoßen sind, das noch den zusätzlichen Vorteil besitzt, aus den fortgeschrittensten Ideen zeitgenössischer Physik abgeleitet zu werden." (Lawrence Beynam)

    Du kannst alle Kommentare von Einstein, Heisenberg und Consorten zu dem Thema Religion lesen und wirst feststellen müssen, dass gerade diese, doch unzweifelhaft logisch denkenden Forscher, sich immer mehr in den Bereich der Mystik hineingeführt sehen. Die im 19ten und 20ten Jahrhundert favorisierte monistische Denkweise der Wissenschaften hat sich bereits schon zu einer mindestens dualistischen Sichtweise unserer Welt entwickelt. Und ich denke, es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die Menschheit akzeptieren kann, dass es neben all der materiellen Gegebenheiten auch noch ebenso, wenn nicht sogar wirkungsvollere geistige Tatsachen gibt. Man hat Jahrhunderte lang nicht Kopernikus geglaubt, hat Galilei verfolgt und Kepler denunziert - heute würde keiner mehr die Keplerschen Gesetze verleugnen oder das Foucaultsche Pendel als Satansinstrument bezeichnen.

    Ich will hier nur den sogenannten Atheisten sagen, dass alles, was mit -mus endet eben auf der Basis eines Glaubens beruht. Und wenn der Atheist sich als ungläubig darstellt, hat er seine eigene Haltung nicht im Ansatz verstanden.

    Keiner wird leugnen, dass alle mineralogische Gegebenheiten sich auch in der Pflanzenwelt befinden; dass die Wachstums- und Fortpflanzungsfähigkeit der Pflanzenwelt neben den mineralogischen Gegebenheiten auch im Tierreich zu treffen ist; dass das Tierreich alle Eigenschaften der Vorhergehenden hat und sich dadurch erklärt, dass es sich fortbewegen und dass es fühlen und seinen Gefühlen Ausdruck verleihen kann, und dass der Mensch alle Bedingungen der anderen in sich vereint und sich über die zusätzlichen Fähigkeiten erklärt, seine Gefühle artikulieren zu können, Gedanken zu entwickeln und sich über die Rechtfertigung seines Seins Fragen zu stellen und Antworten zu erforschen. Für mich eine Metamorphose, die nur mit einer kleinen Portion Logik und Wahrheitsempfindung deutlich machen kann, dass in allem auf unserer Erde und im Kosmos ein Geist wirkt, den zu erkennen wir schon seit unserem Bestehen bemüht sind.

    Quelle(n): Gedanken
  • Erle
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Damit ist der Natur nur ein anderer Name gegeben worden...

    "Gott" entspringt tatsächlich dem Menschen. Der Mensch hat allem ,was nicht erklärbar ist, nicht greifbar eine Antwort gegeben, die da heißt "Gott"...

    Pantheismus ist in dem Sinne kein Glaube, keine Religion, nur ein Empfinden und ein dankbares Gefühl. Im Grunde erfüllt es vielleicht das Bedürfnis nach Spiritualität, das der Mensch mitunter hat, ohne gleich in Religion über zu gehen und sich strengen religiösen Regeln zu unterwerfen !

    Für mich bleibt die Natur was sie ist, ich gebe ihr keinen Namen.

    @Felix: Nichts....es ändert am Gefühl nichts. Frage mich nur, warum der Natur ein anderer Name gegeben wird, damit kann trotzdem nicht alles erklärt werden, aber jedem das seine...Es gibt Dinge, die noch nicht erklärt werden können, weswegen sollte das alles mit "Gott" erklärt werden ?

    Du hast übriges mit Meister Eckhart recht,aber was er schreibt, bleibt trotz Vergleichen, die mit dem Pantheismus gezogen werden könnten, tief religiös und damit nicht Real...

    Nochmal@Felix: Natürlich habe ich Träume oder Phantasien. Ich bin auch begeisterte Leserin von Fantasy und Science Fiktion-Romanen. Sogar Märchen mag ich, nur ist mir klar, das das meiste,des gelesenen niemals Real ist oder wird !

    Deswegen besteht auch nicht die Gefahr, das ich "abdrifte" oder "gefangen" bleibe in einer Welt der Phantasie, die für mich zur Realität wird. Und das denke ich, ist das gefährliche an Schriften jedwelcher Art, die als Realität "verkauft" werden .

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    alles ist ein Geist. Die Formen des Lebens sind der graduelle Ausdruck des einen Geistes. Wir Menschen können diese Geist bewusst anerkennen und verwenden, wenn der Mensch sich darüber bewusst wird und den einen Geist in Anspruch nimmt. Schöpferisch ist nur der Geist, das Individuum kann diesen Geist in Anspruch nehmen.

    Mega Geist

    Quelle(n): Wer nicht, dann nicht! Mich gegenteilig suggestiv beeinflussen zu wollen durch Daumen, halte ich für sehr bedenklich! Da es sich ausschließlich um einen graduellen Ausdruck des einen Geistes handelt, im Zusammenspiel mit den Willen und des Verständnisses des Individuums. Auch ein Staubkorn kann eine Lawine zum rollen bringen.
  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich muß zu meiner Schande sagen,dass der Pantheismus bisher für mich kein Thema war,da ich viel zu sehr mit den unterschiedlichsten Interpretationen Gottes durch die verschiedensten Glaubensrichtungen innerhalb des Christentums befasst war!

    Kann mich bei der Beantwortung der Frage deshalb auch nur sehr allgemein halten!

    Für mich ist der Pantheismus ein möglicher Ausdruck der Spiritualität von Menschen und ihres Suchens nach der Wahrheit!

    Da ich in allen Fragen grundsätzlich vom Menschen her denke,vor allem von der uneingeschränkten Gewährleistung seiner materiellen und geistigen Bedürfnisse,ist für mich auch der Pantheismus als eine spezifische Form der Widerspiegelung der objektiven Realität akzeptierbar!

    Ich unterstreiche wiederholt eine meiner Grundauffassungen:Für mich ist nicht interessant,was der Mensch denkt oder glaubt,sondern das,was er tut und wenn dies dem Wohl und der Würde des Menschen dient,ist das für mich in Ordnung!

    Für mich persönlich käme als Materialist der Pantheismus selbstverständlich als Weltanschauung nicht in Frage,auch wenn er offensichtlich nicht von einem personifizierten Gott ausgeht!

    Möchte aber an dieser Stelle ausdrücklich @Felix meine Solidarität bekunden hinsichtlich seines unerschrockenen Auftretens gegen jegliche aggressive religionsfeindliche Einstellungen einiger Atheisten und seines Werbens für eine objektive Beurteilung des religiösen Glaubens!

    Leider bilden Intelligenz,dialektisches Denken und Anstand nicht immer eine Einheit!

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Wer meint, Pantheismus stehe nur für eine Weltanschauung, die "Gott" einfach nur als ein anderes Wort für "Natur" einsetzt, irrt gewaltig. Die "heimliche mystische Religion unserer Zeit" unterscheidet sehr wohl zwischen reiner naturalistischer Ontologie dem "göttlichen in allem".

    Panthesiten sehen im Universum eine göttliche Harmonie bzw Ordnung, es finden aus der Esoterik verwendete Begriffe wie Weltenseele Anwendung sowie Anleihen sämtlicher anderen Religionen. (göttliche zweckvolle Kraft, einzige Ursache, Prinzip jeder Bewegung etc.)

    Deine Frage, wie ich persönlich die Weltanschauung des Pantheismus bewerte, beantworte ich deshalb passender Weise mit Arthur Schopenhauer: "Ein unpersönlicher Gott ist gar kein Gott, sondern bloß ein missbrauchtes Wort"...

    Nachtrag @Fragesteller: Hoffentlich hast du mich nicht missverstanden. Inhaltlich stimme ich @Orange Claw 100%ig zu, dessen brillant und prägnant formulierte Analyse an einen guten alten, vom YC gekickten User erinnert...

  • cx
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Semantische Spielereien, mit dem Ziel das theistische Denken auch bei denen populär zu machen, die ein Problem damit haben, deistische Autoritäten zu akzeptieren. Das Entpersonalisieren des pesrönlichen Gottes ist aus Sicht von uns Atheisten keine wirkliche Befreiung vom Glauben. Wenn kulturhistorisch betrachtet sogar der Pantheismus herhalten musste, um den Unglauben durch die Hintertür salonfähig zu machen, dann lässt sich aus heutiger Sicht feststellen, dass es solcher Konstrukte nicht mehr bedarf. Als Atheist lehne ich Theismen jeder Art ab. Ob Poly- Mono- oder Pan-.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Mein keltisch-christlicher "Lieblings-Häretiker" Pelagius, Kontrahent des "Kirchenvaters" Augustinus von Hippo Rhegio, ist im 4. Jahrhundert unter das Verdikt gefallen, "Pantheist" zu sein. Die Ostkirche hat seine Verdammung übrigens schon damals nicht mitgemacht.

    Erst im frühen 19. Jahrhundert kommt ein Begriff auf (1828 von Karl Christian Friedrich Krause geprägt), der eine mittlere Position einnimmt und zwischen dem Pantheismus etwa des Baruch Spinoza und der historischen christlichen Gotteslehre vermittelt: "Panentheismus". Das ist zwar ein sehr abstrakter Begriff, aber zum Zwecke der Verständigung mit anderen kann ich sagen, dass ich so etwas bewusst vertrete. Die keltisch-christliche Schöpfungsspiritualität ist dann die konkrete sinnliche Ausformung, die dem "Panentheismus" entspricht.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Jean Guitton (1901-1999) schrieb hingegen, jeder Atheismus sei eine Form von Pantheismus, da der Gottesbegriff irgendwie in die Welt hinein gelegt werde!

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich unterstreiche die Aussagen von Erle und red Claw !

    "Pan-Theismus" ist der verzweifelte Versuch, sich und Anderen trotz aller Erkenntnisse der Wissenschaft und des eigenen Verstandes irgendwie DOCH NOCH irgendetwas "göttliches" einzureden.

    Wenn es erkanntermaßen keinen persönlichen "Schöpfer" - "Gott" geben kann, so fabulieren wir einfach einen "allumfassenden Geist" und unterstellen der Natur als Ganzem, irgendwie "göttlich" zu sein.

    Wie erbärmlich !

    Als Atheisten wissen wir, das wir die Zusammenhänge und Wechselspiele aus Ursache und Wirkung noch nicht völlig erforscht haben - und es vielleicht auch nie werden können - aber den natürlichen Vorgängen nun wieder irgendetwas "Göttliches" zu unterstellen ist schlicht dümmlich.

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