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paradox fragte in Nachrichten & MedienAktuelle Themen · vor 1 Jahrzehnt

Neigen wir Deutschen angesichts ferner Katastrophenereignisse zu besonders heftiger Hysterie?

Normalerweise sollte man annehmen, dass das Erdbeben in Japan, der Tsunami und die (mögliche) Reaktorkatastrophe zu einem Moment des Innehaltens führt, vielleicht zu dem Wunsch, irgendwie, wenn man es nur könnte, zu helfen. Doch wenn ich mal zusammenfasse, was ich in den letzten beiden Tagen gehört und gelesen habe, scheint es nur ein Aufhänger dafür zu sein, um sich selbst und die Lust an der Sensation zu kreisen. Da werden Katastrophenszenarien entwickelt, mit denen wir doch noch zu unserem schönen großen Weltuntergang kommen, da wird auf deutsche Politik eingeprügelt - je nach Gusto. Im Radio verkünden Hörer, dass Mappus nun ja die Quittung bekommt, andere sehen sowieso die Schuld an allem bei den deutschen Grünen. In Japan rennen sie um ihr Leben (sofern sie rennen können) und die Deutschen nutzen diese Gelegenheit dankbar, um lustvoll aufeinander einzuprügeln.

Ja spinnen wir denn?

Update:

@Betty, um nichts anderes als Mitgefühl kann es doch eigentlich gehen. Aber ich habe den Eindruck, genau das ist vielen abhanden gekommen.

16 Antworten

Bewertung
  • Betty
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Es gibt und gab immer Menschen, die sich an Katastrophenereignisse ergötzen und sich selbst daran eine goldene Nasen holen wollen.

    Ich kann es so nicht nachvollziehen, ich sitze die letzten Tage öfters still hier und stelle mir vor, ich ständ irgendwo, von Trümmern und Geröll umgeben, alleine, weil ich nicht weiss, ob meine Familie noch lebt, ich sehe Häuser, Autos an mir vorbeirasen, mit einer gewaltigen Wasserkraft. Es muss ganz ganz schrecklich sein, grausam....ich finde da keine Worte.

    Aber wie schnell vergessen Menschen, es redet niemand mehr von Weihnachten 2009, da sind in Thailand und Umgebung ca. 230000 Menschen um's Leben gekommen, es waren zwar keine Atomkraftwerke betroffen, aber bitte....es war genauso schlimm und schlimmer. Wir haben gespendet ohne Ende, Geld ist nie dort angekommen.

    Ich finde es sehr traurig wie mit solchen Ereignissen umgegangen wird und möchte auch gar nicht viel mehr schreiben. Mein Mitgefühl gilt den betroffenen Menschen.

    LG

    Betty

  • Lenny
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich denke nicht, dass es da einen Unterschied zu anderen Völkchen gibt. Hier ist die Debatte um eben die Techonlogie, die in Japan nun Probleme macht, nun einmal hochaktuell.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ja wir spinnen und das was uns immer nachgesagt wird, wir würden auf hohem Niveau meckern, stimmt bald auch nicht mehr denn das Niveau geht den Deutschen verloren.

    Sorry aber mit Verlaub es ist zu Kot*zen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nein !

    Mitgefühl - wozu ?

    Um sich daran hoch zu ziehen und zu sagen, zum Glück sind wir sicher ?

    Dieses dummdreiste Gelaber um scheinbare Betroffenheit ist doch unverantwortlich, wenn sich daraus nichts weiter ergibt als Krokodilstränen und scheinbar bedauernsvolles Kopfwiegen.

    Erdbeben und Tsunamis gehören zu den naturgegebenen Katastrophen.

    Dies ist so und darauf kann man sich verantwortungsvoll einrichten.

    Doch was machen diese vorgeblichen Verantwortlichen ?

    Nichts ! - Wäre ja noch gut, aber sie machen das Gegenteil von dem was die Verantwortung fordert.

    Sicher - hat Japan einen hohen technischen Standard, besonders was erdbebensichere Gebäude betrifft. Doch wie sicher sind die wirklich ?

    Das die Menschen, die vom Erdbeben und Tsunami betroffen sind, jetzt auch noch die radioaktive Verstrahlung droht, liegt in der Verantwortung der sogenannten Verantwortlichen.

    Das die Helfer, wie die Opfer diesem zusätzlichen Risiko ausgesetzt werden ist unerhört und unverantwortlich. Das erfüllt den Straftatbestand der vorsätzlichen (massenhaften) Körperverletzung mit Todesfolge.

    Nun zu dem, was seit langem daraus zu folgern ist.

    1. Die Nato wird in eine katastrophenhilfe Gemeinschaft umgewandelt und mit entsprechenden Mitteln ausgestattet.

    2. Die UN setzt dieses internationale Hilfswerk unaufgefordert sofort nach bekannt werden solcher Ereignisse ein. (das verringert die Zeit bis zur direkten Hilfeleistung deutlich)

    3. Salbungsvolle Sprüche und angebliches Mitgefühl werden an der konkreten Hilfeleistung gemessen.

    (Sprücheklopfer und Ignoranten sind abzuwählen)

    4. Verursacher werden in vollem Umfang zur Verantwortung gezogen und wenn nötig enteignet.

    5. Gewinnler aus solchen Katastrophen werden bekannt gemacht und klar geächtet.

    6. Anlagen, die ein zusätzliches Risiko zu der physikalischen Gefährdung darstellen (atomar, chemisch, biologisch), werden ausgeschaltet, nachgerüstet oder in Gebiete verlegt, wo nicht so eine extreme Gefährdung vorhanden ist.

    7. Bauweisen sind der Gefährdung entsprechend anzupassen. (Erdbeben - leichte Bauelemente erschlagen niemand) Bauten in gefährdeten Zonen sind grundsätzlich zu meiden (Tsunamizonen sind tabu, ) und wenn in höher gelegene Gebiet dennoch gebaut wird, ist die Gefährdung zu berücksichtigen. Schutzmaßnahmen, Fluchtmittel und Wege sind anzulegen und einzuüben.

    8. Da es für den radioaktiv strahlennden Müll keine Entsorgung gibt, ist das weitere massenhafte Produzieren in Atomkraftwerken sofort einzustellen. Der bereits vorhandene strahlenverseuchte Müll ist mittels Raketen zur Sonne zu schießen um so eine Gefährdung für nachfolgende Generationen auszuschließen (Uran 238 hat eine Halbwertszeit von 4468 Millionen Jahren. Das ist bekannt !)

    Die Salamitaktik, mit der die Sachlage in solchen Katastrophen bekannt gegeben wird ist eine Verhöhnung der Opfer. Eine Meldung, in der von 5 Toten durch den Tsunami geredet wird sollte in Zukunft unterbleiben. Das Zählen der Toten bringt den Opfern nichts. Was die brauchen ist hilfreiche Handlungen und das schnellstens. Das Gerede bringt denen nichts mehr und Hilfsmittel, die aus den umliegenden Regionen Stunden und Tage später losgeschickt werden, können auch nur denen nutzen, die bis dahin überlebt haben. Verschüttete brauchen sofort Hilfe und die muß schneller auf den Weg gebracht und besser organisiert werden.

    Das Rettungsteams wegen der radioaktiven Bedrohung wieder abgereist sind ist verständlich, aber sollte in Zukunft unnötig werden.

    Jedes Atomkraftwerk auf Japan ist ein unvertretbares Sicherheitsrisiko.

    Aber auch die Bauten im Gebiet von San Franzisko und Los Angeles sind ähnlich gefährdet.

    LG Jo

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  • savage
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    klar spinnen "wir". aber nicht nur wir deutschen. das ist doch allgemein so, dass solche schrecklichen katastrophen zuerst mal für politischen zündstoff gut sind, bevor an die betroffenen leute gedacht wird. finde ich unmöglich. aber war doch schon immer so.

    ich habe heute mal so nachdenklich am fenster gestanden und überlegt, warum es überhaupt politik und kriege gibt, also mal so ganz allgemein. und das fazit war dann sowas von banal: weil es schon immer stärkere und schwächere gab. das ist immernoch wie in der tierwelt. fressen und gefressen werden. nur dass es bei uns menschen nicht mehr ums fressen geht, sondern die motive im laufe der evolution viel infamer geworden sind...gruselig eigentlich...

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Nein, tun wir nicht ! Wir neigen eher zu überbordender Hifsbereitschaft.

  • BBQ
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Ach kommt schon!

    das Mitgefühl und die dauernde Berichterstattung ist nur eines:

    Sensationsgeilheit!

    Es sind immer Quotenschlager wenn irgendwo verwüstung, Katastrophe und Chaos ist.

    Bezeichnend war ein Interview mit einem Japan-Korrespondenten der ARD.

    Moderator:"Wie ist die Lage zurzeit? Wie schlimm ist das Chaos, die Panik?"

    Korrespondent:"Gar nicht...die Japaner sind ruhig, kontrolliert und koordiniert."

    ohne weiteres Kommentar wurde wieder auf die tsunami-Bilder umgeschaltet aus Mangel an verzweifelten Menschen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Als Russe habe ich das schon lange festgestellt, daß viele Deutsche (nicht alle natürlich) wahnsinnig leicht panisch und hysterisch reagieren.

    Man könnte das Gefühl bekommen, morgen ist wieder Weltuntergang -- aber nur in Deutschland.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Quelle(n): Was ist eine Kernschmelze ? Video http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand...
  • ?
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ja, ich glaube auch, dass die Deutschen eine besondere Lust am Untergang haben. Vielleicht resultiert das aus der Nazi-Geschichte und dem damit verbundenen Minderwertigkeitskomplex. So wird alles gesucht (und gefunden), was nach einem geilen Armageddon und Maximaldesaster aussieht. Alles unter dem Motto:

    Ha, jetzt triffts alle, endlich!

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