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Gibt es gute moralische Gründe jemanden im Krieg zu töten?

Dein Land braucht dich! So erzählt man es sich oft und das glaube ich auch gerne.

Nun meint so gut wie jedes Land damit das dies auch bedeutet das man sich eine Waffe in die Hand nimmt und damit jemand anderen umbringt bevor er es bei einen versuchen kann.

Gut, ich gehöre zu der Fraktion die erst gar keine Waffen bauen lassen würde und beim Krieg Zuhause bleiben würde in der Hoffnung das die gegenüberliegenden Völker genau so vernunftbegründet sind. Am Ende hat mir keiner von denen etwas persönlich getan. Ich sehe nicht ein wieso ich jemanden töten sollte den ich ohnehin nicht kenne. Wenn schon den Nachbarn mit seinen lauten Jungen. Aber selbst den Hasse ich nicht ausreichend um ihn mit der Waffe aufzureiben sondern nur um ihn nicht mit einen Freudenschrei zu begrüßen.

Nun versuche ich mal wieder Toleranz zu entwickeln. Dazu muss ich verstehen. Darum:

Was wäre ein guter Grund jemand im Krieg zu töten.

Und ich meine nicht diesen Blödsinn wie "tötet sie bevor sie euch töten". Wenn ich Gefahr laufe Getötet zu werden desertiere ich. Nicht sehr patriotisch - zugegeben - aber weder meine Familie noch meine Freundin haben ein Grab anstelle mich zu bewundern. Und außerdem bin ich verdammt feige aber das ist kein Argument, nur ein Zeugnis das man mich nie in den Krieg schicken sollte.

Update:

Wie es scheint meinen einige es ist naiv nicht in den Krieg zu ziehen weil es andere mir sagen. Dies ist falsch. Es ist die Entscheidung den Krieg so zu führen wie ich es für richtig halte: Garnicht. Wenn ich deshalb sterbe indem mich ein fremder Soldat über den haufen ballert - lieber sterbe ich dafür als das ich weiterlebe weil mein Gegenüber langsamer war. Und natürlich funktioniert diese Logik nur im Idealfall das mein Gegenüber im Krieg die selben Gedanken hat. Naund?

Und klar, Diktatur ist der Freifahrtsschein ne Waffe zu nehmen und mal ordenlich alles über den Haufen zu ballern. Galt für Hitler, gilt f��r jedes Land wo gerade ne Diktatur herrscht. Ganz ehrlich? Das ist zu einfach. Es gibt immer ein höheres Ziel. Aber ist das ein Grund das du persönlich jemand auf der anderen Seite erschießt obwohl dieser nicht der Diktator ist? Sicher - das ist Grundnaiv - aber es ist ein moralischer Ansatz. Und hier ging es für moralische Gründe für das Töten, nicht um "höhere" Gründe.

11 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ja klar.

    Die von Dir vertretene Ansicht ist ethisch und philosophiegeschichtlich eine absolute Minderheitenmeinung. Und meines Erachtens zutiefst unmoralisch, da egoistisch.

    Nehmen wir die bekannten Ethiken:

    1. Deontologische Ethiken: Nach Kant solle lieber die Welt untergehen, als das eine Ungerechtigkeit ungestraft und erlaubt sein solle. Ein geplanter Genozid ist ein klarer Fall von Ungerechtigkeit. Ein Gewaltverzicht lässt sich aus Kants Ethik, die gerade in Deutschland verbreitet ist, nicht herleiten.

    2. Der Utilitarismus: Diese folgenorientierte Ethik schließt einen kategorischen Ausschluss von Handlungsotionen aus. Wenn des dem langfristigen Gesamtwohl aller Menschen dient, kann die Beteiligung an einem Krieg nicht nur erlaubt, sondern sogar geboten sein.

    3. Die Tugendethiken: Die allermeisten Tugendethiken beinhalten Tugenden, die auch einige Kriegsteilnahmen als geboten erachten. Diejenigen, die das nicht tun, haben m. E. das Problem, das auch Deiner Argumentation innewohnt: Sie denken radikal egoistisch und individualistisch. Den Vertretern ist es egal, dass Unschuldige und Wehrlose getötet werden, sie sorgen sich nur um ihr eigenes Seelenheil. Man zieht nicht in den Krieg, um selbst nicht erschossen zu werden, man zieht in den Krieg, damit nicht andere Wehrlose erschossen werden. In Ruanda, Kosovo etc. haben Soldaten aus aller Welt nicht deswegen gekämpft, weil sie sonst erschossen würden. Sondern um das Gemetzel an Unschuldigen zu verhindern. In Kriegen geht es nicht um Dich, sondern - um Dein Beispiel aufzugreifen - um den Schutz Deiner Familie und Angehörigen oder um die Familien anderer Menschen.

    Natürlich kann man die von Weber genannte Gesinnungsethik vertreten: Ich töte niemanden, egal was dann passiert. Aber das ist m. E: radikal egoistisch gedacht und deswegen unmoralisch.

    Das soll nicht den Blick darauf verstellen, dass viele Kriege unter dem Deckmantel der Moral geführt wurden, obwohl ganz andere Interessen dahinterstanden. Oder dass Kriege großes Leid verursachen, weswegen sie immer nur als letztes Mittel betrachtet werden dürfen. Aber der kategorische Ausschluss von Kriegen oder der eigenen Beteiligung an Kriegen lässt sich nur von wenigen Ethiken und Moralen rechtfertigen.

    Ich denke, dass viele Kriege hätten vermieden werden sollen. Aber m. E. verfehlt die Überlegung, dass es in Kriegen nur um mich oder mein Gegenüber im feindlichen Schützengraben geht, völlig die ethischen Probleme von Kriegen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es gibt übergeordnete Gründ einen ehrlichen Menschen zu töten --- aber moralisch sind die nicht. Aber ich sehe es als zutiefst unmoralisch an, wenn man andere sich die Hände schmutzig machen lässt und man selber die Früchte genießt und salbungsvolle Worte spricht.

    @Cannavaro Iniesta: Einstein hat den Bau der Atombombe befürwortet und war für ihren Einsatz gegen Deutschland.

    @Christia...: Es wurde und wird noch heute in der menschlichen Zivilisation von einigen als ehrenvoll angesehen, eine Waffe zu nehmen, eine Nachbargruppe zu versklaven und ihnen alles zu nehmen, was sie besitzen. Lange Zeit war es das einzige Mittel, zivilisatorischen Fortschritts. Ja Du kannst sagen, Krieg war die Grundlage und Voraussetzung unserer Zivilisation, denn er war lange Zeit das einzige Mittel, Wirtschaftswachstum zu erreichen. Heute ist das anders, wir können durch Wissenschaft genügend Wirtschaftswachstum erzeugen, damit alle satt werden. Gleichzeitig zerstört der moderne Krieg bei beiden Seiten mehr als er dem Sieger nutzt. Damit hat sich der Krieg eigentlich selbst ad absurdum geführt. Nur die millionenjahre alten Denkstrukturen können wir nicht so einfach aus unseren Köpfen verbannen. Der Kain ist eben in uns - auch in der Form des ehrenhaften Davids (er hat den Goliath ja erschlagen, weil er dessen Eigentum wollte.)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Moral ist bedaurlicherweise in dieser Zeit je nach der persönlicher Auslegung verändert worden, weil die ursprünglich reine Seele nicht mehr vom Menschen erkannt wird und die Menschen dadurch körperbewußt von ehemals seelenbewußt geworden sind! Das ist das Hauptübel dieser Zeit und es ist auch so im Weltendrama vorgesehen!

    Wenn Menschen welche die Macht in der Hand haben andere per Gesetz oder feiwillig in den Krieg schicken, dann fragt niemand mehr nach Moral! Dann heißt das, daß Vaterland zu verteidigen - alle Menschen sind in dieser Zeit unrein und verdorben und machen sich ihre eigenen Gesetze.

    Liebe Grüße Herkamann

    Quelle(n): das Selbst
  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich finde, es macht moralisch keinen Unterschied, ob Krieg ist oder nicht. Der einzige Grund, über den man diskutieren könnte, ist meiner Meinung nach Notwehr. - Und was Notwehr ist, ist rechtlich klar definiert.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    naja, das system ist nur ein stück kompliziert.

    "tötet sie bevor sie euch töten" ist nicht ganz vollständig.

    korrekt wäre

    "tötet sie, bevor sie euch töten, oder ihr seid desateure und dann töten wir euch"

    ergo: wer in den krieg zieht hat bessere überlebenschancen als ein desateur, vorallem weil letztere gejagt werden, damit nicht noch einer auf die idee kommt.

    man muss auch noch bedenken, dass wenn man selbst den feind nicht tötet, es ein anderer tut, aber erst nachdem man selbst getötet wurde.

    dazu kommt noch, dass man gewillt ist, die eigenen kameraden zu beschützen. (das eigene land kann man eig net mehr sagen, weil wir schließlich keine kriege mehr haben, die wir aus ernst zu nehmenden sicherheitsgründen führen)

    FAZIT:

    dem soldaten nehme ich es wirklich nicht übel, wenn er jemanden im krieg tötet, weil er praktisch keine wahl hat. das wäre so als ob man wütend auf eine gewehr wäre und nicht auf den schützen.

    die wahren mörder sind die politker, die den krieg befehlen. und die sind auch verantwortlich für die tote auf beiden seiten.

    (ein netter vergleich: wenn bei einem kampf zwischen zwei kampfhunden einer der beiden getötet wird, wem gibts du die schuld? dem hund oder den besitzern, die die beiden hunde gezielt aufeinander losgehen lassen haben?)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Wie sieht es mit Despoten aus? Diktatoren, zumindest dem einen? Die Briten und Amerikaner haben es zunächst mit ihrer Beschwichtigungspolitik probiert („Appeasement”) die damalige Tschechoslowakei preisgegeben, allein um des Friedens willen. Es hat nichts genützt, da Hitler den Krieg wollte, hat er ihn bekommen. Und Millionen Deutsche haben mitgemacht. Und hier zumindest stellt sich deine Frage neu: Hätten wirklich alle Europäer, Russen, Polen Belgier und so weiter desertieren sollen? Und vor allem - desertieren können? Wenn ja, wohin?

    Hätten sie an die Vernunft der deutschen Wehrmacht appellieren sollen? Oder die der hochgebildeten SS-Leute? Wäre der Krieg damit verhindert worden? Verkürzt? Wäre auch nur ein Mensch weniger gestorben?

    Nachdem deine Frage zunächst interessant erschien, muss ich anhand deines Nachtrags leider feststellen, dass es auch hier nur um bloße Rechthaberei geht. Auch Moral ist eine Keule, mit der man töten kann, vor allem dann, wenn man keine andere Moral gelten lässt.

    Ich schreibe hier für mich, da ich als erster das Thema Diktatur angesprochen habe, von einem Freifahrtsschein war allerdings nicht die Rede. Sondern lediglich von den Gegenfragen, die deine Frage aufgrund der Komplexität des Themas aufwirft und vor denen du dich, bequem auf der hohen Moral ruhend, behäbig drückst. Schade eigentlich.

  • ?
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Nein-töten ist immer unmoralisch-

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Jemand im Krieg zu töten ist genauso MORD!!!

    "Wenn einer mit Vergnügen zu einer Musik in Reih und Glied marschieren kann, dann verachte ich ihn schon; er hat sein großes Gehirn nur aus Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde. Diesen Schandfleck der Zivilisation sollte man so schnell wie möglich zum Verschwinden bringen, Heldentum auf Kommando, sinnlose Gewalt und die leidige Vaterländerei, wie glühend hasse ich sie, wie gemein und verächtlich erscheint mir der Krieg; ich möchte mich lieber in Stücke schlagen lassen, als mich an einem so elenden Tun beteiligen! Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser, als gewöhnlicher Mord."

    Albert Einstein

  • vor 1 Jahrzehnt

    Man muss nicht versuchen das zu verstehen, denn es gibt keine Gründe Menschen umzubringen. Niemand hat das Recht eines anderen Menschenleben zu beenden.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Selbstverständlich gibt es die.

    Die Hoffnung "das die gegenüberliegenden Völker genau so vernunftbegründet sind", ist im allgemeinen extrem dämlich. Willst du auch die Polizei abschaffen, weil die anderen Leute sich doch bestimmt anständig verhalten?

    Abgesehen davon, dass es selbst wenn das eigene Land nicht betroffen ist, eine ethische Verpflichtung geben kann - oder bist du der Ansicht, dass der Holocaust schon ok war, und es nicht gut war, dass er durch Krieg gestoppt wurde?

    "Nicht sehr patriotisch - zugegeben - aber weder meine Familie noch meine Freundin haben ein Grab anstelle mich zu bewundern. "

    Vielleicht doch, nur dass du leichter zu töten bist, oder du findest nur noch ihre Gräber vor, weil sie von den neuen Herrschenden ermordet wurden, z.B. weil sie der falschen Bevölkerungsgruppe angehören. Wenn du den Rest deines Lebens im Gefängnis sitzt ohne dass Besucher erlaubt sind, haben deine Angehörigen dich auch nicht zu bewundern.

    Mir persönlich wären auch schon sehr viel weniger drastische Maßnahmen es wert dafür zu töten und mein Leben zu riskieren. Ich bin denen die für unsere heutigen Freiheiten bekämpft haben sehr dankbar. Z.B. die Freiheit, die du hast, nicht als Soldat dienen zu müssen, und die Tatsache, dass desertierende Soldaten nicht mehr exekutiert werden. Deine Gutmenscheneinstellung halte ich in ihrer Allgemeinheit für völlig naiv.

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